Die Weihnachtssachen wegräumen

Das war ein gutes Stück Arbeit. Am Vormittag habe ich unseren Weihnachtsbaum feierlich von seinem Schmuck befreit und alles wieder in die zahllosen Kästen und Schachteln verpackt. Damit ich es am Ende des Jahres wieder problemlos finde. Der Baum sah anschließend wie neu aus. So als ob wir ihn gerade erst gekauft hätten. Ein sehr schönes Exemplar mit kräftigen dunkelgrünen Nadeln war es. Ein echter Weihnachtsbaum, denn seine eigentliche Schönheit hat er erst durch das Schmücken entfaltet. Es war, als ob er tatsächlich für diesen Zweck gewachsen wäre. Eine Schande eigentlich, dass er dann einfach entsorgt werden muss. Aber das grausame Schicksal teilt er mit vielen seiner Genossen. Und am Nachmittag war dann mein Arbeitszimmer mit den unzähligen kleinen Weihnachtsbäumchen aus Glas, Metall, Porzellan oder Stoff an der Reihe. Mit ist klar geworden, dass ich künftig beim Erwerb neuer Weihnachtsbaumsymbole noch wählerischer sein muss, denn inzwischen ist so viel zusammen gekommen, dass sowohl der Aufbau als auch der Abbau im neuen Jahr Stunden in Anspruch nimmt. Auch benötige ich immer mehr Kartons, um alles schadlos zu verpacken. Aber es macht eben unheimlich Freude über den gesamten Zeitraum der Advents- und Weihnachtszeit. Mit dem Wegräumen der Weihnachtssachen beginnt für mich das neue Jahr erst im eigentlichen Sinne. Diese Wochen zuvor sind eine Art Auszeit, in der die Zeit still steht und sich das Denken auf anderen Ebenen als gewöhnlich abspielt. Jetzt hat uns der Alltag wieder. Und ich wünsche mir, dass das Verbindende und Tröstliche des Weihnachtsgedankens diesen Alltag über das ganze Jahr mitprägt.