Großartige Naturfilme

Das mit Regenschauern durchsetzte Sommerwetter tut der Vegetation offenbar gut. Da kann sich das Grün so richtig satt entfalten, ohne Gefahr zu laufen, gleich wieder zu vertrocknen. Dennoch ist es für das Wohlbefinden in der warmen Jahreszeit einfach besser, wenn man sich auf Konstanz einstellen kann. Wenn diese riesigen Schwankungen ausbleiben. Dass sich zu allen Jahreszeiten, abhängig von Witterung und dem komplizierten Zusammenspiel aller Lebewesen im Naturdetail betrachtet ständig wahre Krimis abspielen, das konnte man gestern und heute in einem sagenhaften zweiteiligen Naturfilm auf ARTE sehen. Eine technisch und ästhetisch derart perfekte Darstellung natürlicher Prozesse, vom Luftflug winziger Haselstrauchpollen im Frühjahr bis zum Einschluss kleiner Insekten in Baumharztropfen, habe ich noch nie gesehen. Da müssen die Filmmacher für jede Einstellung Stunden, wenn nicht Tage lang gewartet und vor allem den richtigen Ort ausfindig gemacht haben. Einige dieser Orte, z. B. eine Waldlichtung mit Pilzen, erschien im Film geradezu märchenhaft. So etwas hatte ich in natura trotz meiner intensiven Beobachtungsart noch nie wahrgenommen. Und die im extremen Zeitraffer wiedergegebenen Bewegungen von Bewegungen und Vorgängen, wie sie tausendfach überall vorkommen, gewöhnlich aber unseren Augen verborgen bleiben, habe ich als sehr originelle Bereicherung der Wahrnehmungsmöglichkeiten erlebt. Also ein ganz großes Lob an die Menschen, die solch wunderbare Filmen produzieren und dazu beitragen, die wirkliche als Wunder zu bezeichnenden Phänomene natürlicher Prozesse für uns begreifbar zu machen. Ich bin sicher, viele der Zuschauer werden künftig auf Spaziergängen und anderen Aufenthalten in der Natur noch genauer hinsehen und wahrscheinlich Dinge sehen, die ihnen bislang unsichtbar waren.