Geruchsreminiszenzen verschiedener Hölzer

Eigentlich sollte man in diesen Tagen gar nichts arbeiten. Das schiene mir atmosphärisch das Richtige. Aber für mich lässt es sich gerade nicht vermeiden, wenn ich meine Verpflichtungen erfüllen will. So war auch dieser Tag wieder mit Handwerksarbeit angefüllt. Mit dem Ergebnis kann ich zufrieden sein, alles im Plan. Für mich eher selten verarbeitete Hölzer waren es heute: neben dem Zürgelbaum die Buche und die Atlas-Zeder. Jedes für sich sehr eigen in der Ausstrahlung und Symbolik, und ebenso kompliziert in seinen Mikrostrukturen und schwierig in der Verarbeitung. Aber glücklicherweise weiß ich ja inzwischen, wo welche Tücken liegen. Und so ist diese Arbeit weniger von großen Überraschungen als von Reminiszenzen geprägt. Vor allem in Bezug auf die Gerüche der Hölzer, die durch den feinen Staub wahrnehmbar werden, welcher sich beim Sägen mit der Minikreissäge bildet. Ganz ungewöhnlich der Duft des Zedernholzes, vermutlich bestimmt durch die in ihm enthaltenen ätherischen Öle. Eher würzig der Duft von Zürgelbaum und trocken-stumpf der der Buche. Das sind ziemlich dürftige Attribute, Versuche, in Sprache etwas wiederzugeben, was absolut einmalig, vielfältig und unverwechselbar ist. Jedenfalls kenne ich nichts Unmittelbareres und Eindeutigeres als Gerüche.