Bach-Blüten-Erkenntnisse

Die eigenen Schriften Edvard Bachs aus der Zeit der 1930er Jahre haben einen ganz eigentümlichen und durchgängig erkennbaren Charakter. Ich finde es immer spannend, die Originalgedanken großer Persönlichkeiten zu lesen. Man ist dann dem Besonderen der Ansätze nah, anders als bei der Lektüre späterer Verarbeitungen. In dieser Zusammenstellung der Schriften Bachs wirkt besonders lebensnah, dass es sich nicht nur um zur Veröffentlichung gedachte Texte handelt, sondern auch um teilweise unvollständige Textskizzen, Briefe, Notizen unterschiedlichster Art. Daraus kann man die tägliche engagierte Arbeit dieses Mannes sehr schön ablesen, auch seinen Wunsch, Wirkungen in der Welt und zum Wohle der vielen Kranken und Hilfesuchenden zu erzielen. Natürlich fasziniert mich vor allem die deutliche Präsenz der Bäume im Heilpflanzen-System Bachs. Denn viele der 38 Bach-Blüten sind eben solche von Bäumen. Zu dem zentralen Artikel der 12 Heiler bin ich noch nicht vorgestoßen, aber darin werden dann auch konkrete Baumarten und ihre gedachten Wirkungen auf die Gemütszustände der Menschen erläutert. So viel konnte ich aus dem bisher Gelesenen immerhin schon deutlich herauslesen. Zentrale und immer wieder in seinen Schriften und Vorträgen wiederholte These Bachs ist es, dass sich mit den von ihm ausgewählten Pflanzen die Gemützustände beeinflussen und auf diesem Wege Krankheiten unterschiedlichster Art behandeln, ja heilen lassen. Dabei betont er häufig, dass die Art der Krankheit unwichtig ist, vielmehr setzt er an der Reaktion, z. B. Angst an, die mit einer Krankheit verknüpft ist und sie erzeugt bzw. am Leben erhält. Mit der Beseitigung oder Verminderung z. B. von Angst verschwinden nach dieser Vorstellung dann auch angstgenerierte Krankheitszustände. Ein wirklich faszinierender Ansatz, zumal man genauer differenzieren kann. Um welche Art von Angst z. B. handelt sich. Bach ordnet dem Angsttyp dann eine Heilpflanze als Angstlöser zu. Und ähnliches auch für andere Gemütszustände. Ich werde sehen, welchen Gewinn ich aus dieser Lektüre für mein eigenes Leben ziehen kann. Sollte es sich bei den Bach-Blüten um etwas handeln, das nicht nur zeitbedingt war, sondern im Sinne Bachs eine universal einsetzbare Möglichkeit der Umgangs mit Krankheiten darstellt? Ich kann mir das vorstellen, aber natürlich muss so Vorstellbares auch praktisch integriert werden.