Historisches Mühlental

Beim letzten Mal, vor gut einem Jahr, hatten wir den Weg verpasst bzw. waren in eine falsche Richtung gegangen. Immerhin, statt des Mühlenwegs haben wir bei dieser Gelegenheit eine Weide mit sehr zutraulichen Kühen gefunden, ein Erlebnis, von dem M. heute noch spricht. Heute habe ich mich noch einmal aufgemacht, denn inzwischen wusste ich, wo der Weg beginnt und dass er nur ca. 3 km lang ist, als Rundweg angelegt, was ich immer klasse finde. Und es hat sich absolut gelohnt, irgendwie märchenhaft, mit schmalen Pfaden, die durch ziemlich dichten Wald führen, schattig und doch von Sonnenstrahlen durchflutet, angenehm bei diesen hohen Temperaturen. Und es ist eben ein Tal, immer am Bachlauf entlang, der sich tief eingegraben hat. Und alle paar Hundert Meter ein Infoschild mit interessanten Erklärungen und Illustrationen zur historischen Dimension und Bedeutung dieses Waldabschnitts. Einige Reste alter Anlagen, allen voran ein kleiner Rundturm, sind noch erhalten. Eine der markantesten botanischen Erscheinungen des Tals ist das häufige Auftreten von Efeuranken, und zwar solchen, die mit dicken Sprossen große Bäume fest einklammern und die meisten davon erfolgreich zerstören. In diesem Fall hat gleichzeitig die Waldrebe zugeschlagen:

Waldrebe und Efeu

Diese Efeuranken sind häufig armdick und dicht behaart, was einen ziemlich gruseligen Eindruck hinterlässt. Ein Stück einer solchen frei hängenden Ranke konnte ich abbrechen und mitnehmen. Vielleicht werde ich daraus einen Stab sägen und später ein dann wirklich seltenes Armband anfertigen können. Und dann war da noch dieser Baum mit den Spechtlöchern. Jedenfalls denke ich, dass es solche sind.

Spechlöcher

Ungewöhnlich, dass diese in Augenhöhe liegen, so etwas ist mir bis dahin noch vor die Augen gekommen. Der Gang hat sich gelohnt, ich werde ihn ganz bestimmt bald wiederholen, auch weil einem kein Mensch begegnet.