Kollektives Gedächtnis und Bäume

Der Gedanke eines kollektiven Gedächtnisses ist schon faszinierend. Demnach fließen alle Erfahrungen und Beobachtungen dieser Welt in eine Art gemeinsamen Wissensschatz ein und beeinflussen das Leben aller Menschen. Vergangenheit und Gegenwart hängen somit eng zusammen. Nichts von dem, was geschehen ist, ist wirklich vergessen. Es bildet meist unbewusst einen Hintergrund jeder auch noch so individuellen Erfahrung. Und dann gibt es ja auch das Modell der Akasha-Chronik, einer Art Aufzeichnung alles je Gedachten und Geschehenen, wenn ich den Begriff richtig definiere. Auch meine gegenwärtigen, ganz unglaublichen Erfahrungen gehen in diese Chronik ein, auch ohne dass ich die Einzelheiten schriftlich festhalte. Ich bin überzeugt, die Bäume gehören zu den ganz großen Speichern von Erfahrungen und Eindrücken. Dieser Umstand scheint mir einer der Gründe für die Ehrfurcht zu sein, die Menschen besonders alten Baumindividuen entgegen bringen. Bäume wissen mehr als die Menschen, vor allem aber mehr als einzelne Menschen und sie speichern dieses Wissen länger als die meisten Menschen. Bei der Gelegenheit fällt mir ein, irgendwo gelesen zu haben, dass das Wort ,,Holz“ etymologisch mit dem indogermanischen Wortstamm zusammen hängt, der mit dem Begriff ,,Wissen“ in Verbindung steht.