Zwei mal Schneeball

Plötzlich entdecke ich in der eigenen Wohnung einen Strauß mit aktuellen Sträucherzweigen. Die rot-leuchtenden Beeren des gemeinen Schneeballs sind mir sehr vertraut und in Kombination mit den charakteristischen Blättern auch eindeutig zuzuordnen. Daneben erkenne ich aber zudem die doldenartigen Fruchtstände des wolligen Schneeballs. Die Früchte dieses Strauchs wirken je nach Standort und Witterungsbedingungen, aber auch in Abhängigkeit vom Reifegrad immer ganz unterschiedlich. Typisch ist aber generell die Mischung aus noch fast weißen, blutrot leuchtenden und schwarzen, fast wie verkohlt wirkenden Beeren. Gerade diese Mischung macht die Frucht sehr dekorativ. In Verbindung mit dem Bruder, dem gemeinen Schneeball, erblickt man ihn zwar in der Natur eher selten, in der Vase ist diese ungewöhnliche Konstellation aber leicht herstellbar und durchaus reizvoll. Was auch noch auffällt und das Bild recht kontrastreich erscheinen lässt: Die Beeren des wolligen sind vertikal irgendwie abgeflacht, die des gemeinen kugelrund. Letztere wirken in vollreifem Zustand transparent, erstere dagegen wie mit Ölfarbe angestrichen und abgeschlossen. Beide aber gehören in unseren Breiten mit zum Bild des Spätsommers und des beginnenden Herbstes. Was den gemeinen Schneeball betrifft, so kann man seine Reize in Form der Frucht zudem noch bis in den tiefsten Winter bestaunen, da sie sich tatsächlich so lange am Strauch hält.