Kirschpflaume

V. hat mir schon vor Wochen von dem verwildert wirkenden Gartengrundstück in M. erzählt, welches mir zuvor trotz meiner Aufmerksamkeit in solchen Fragen nie aufgefallen war. Dabei ging es nicht um den Garten an sich, den ich heute einmal vorsichtig betreten habe, um festzustellen, dass sehr schöne Bäume, u. a. Trompetenbäume mit ihren zurzeit noch frischen zigarrenartigen Früchten, dort zu Hause sind. Es war der angebliche Maulbeerbaum mit im reifen Zustand rosaroten Früchten, die dort auf den angrenzenden Bürgersteig fallen und von Passanten zertreten werden. Zweifel an dieser Darstellung hatte ich schon, war mir doch bekannt, dass man das Rosa bei den weißen Maulbeerfrüchten höchstens erahnen kann, so zart ist es angelegt. Dennoch überwog die Neugier, zumal ich vor einigen Wochen keine wirklich scharfen Bilder der Früchte anfertigen konnte. Dort angekommen war mir auf den ersten nahen Blick klar, dass V. den Baum verwechselt hatte. Kirschpflaumen waren es, die in der Tat sehr schön in Rot-Rosa-Tönen leuchten.

Kirschpflaumen

Interessanterweise strömen sie einen den Maulbeeren ganz ähnlichen süßlichen Duft aus, der recht intensiv ausfiel, da viele der Früchte auf dem Boden aufgeplatzt waren. Kürzlich erst hatte ein Wunschbaumseiten-Besucher mich um die Bestimmung eines Baumes und einer Frucht gebeten, den bzw. die ich dann als Blut-Kirschpflaume identifiziert hatte. Nun konnte ich den Baum in seiner Normal-Ausführung (d.h. mit grünen Blättern) erstmals selber sehen. Diese Bäume scheinen recht selten gepflanzt zu werden, sind mir bisher jedenfalls noch nie vorgekommen.