Waldzustandsbericht

Immerhin, es ist vom Zustand und nicht vom Schaden die Rede. Dass der Waldzustandsbericht in den letzten Jahren grundsätzlich negativ und Besorgnis erregend ausfällt, ist aber schon nichts Neues mehr. Deshalb habe ich mich auch kaum dazu aufraffen können, die heutige Meldung zu lesen. Als ich dann doch tat, war ich einigermaßen erschrocken, denn es ist von einem Nord-Süd-Gefälle die Rede, wobei der Norden im vergangenen Jahr besser weggekommen sei, was die Verlichtung der Baumkronen als Indiz für Schädigungen v. a. bei den Eichen betrifft. Den Buchen, die vor zwei Jahren am Jahrhundertsommer litten, soll es demgegenüber etwas besser gehen. Warum aber die Situation in Rheinland-Pfalz sich verbessert habe und ausgerechnet im Saarland der Spitzenwert der Verschlechterung, nämlich um 12% verzeichnet wird, hat mich dann doch überrascht. Inwiefern ist das Klima hier um soviel ungünstiger gewesen als im benachbarten Rheinland-Pfalz? Wie immer geben die Meldungen über die wirklich interessanten Fragen keinen Aufschluss. Aber an den Witterungsverhältnissen scheint es dem Bericht nach zu hängen, weniger an den Belastungen mit Schadstoffen, die hierzulande wohl nicht höher sein dürften als beispielsweise in NRW. Und da das so unwahrscheinlich klingt, kommt mir auch hier wieder der Verdacht, dass Statistiken dieser Art eigentlich nichts sagen. Vielleicht hat ja die Verlichtung der Kronen etwas ganz anderes zu bedeuten. Vielleicht sind bei der Bestandsaufnahme Fehler gemacht worden und man hat etwa auf Grund der kleineren Fläche im Saarland genauer hingesehen als in großflächigeren Bundesländern. Ich halte dabei alles für möglich. Zumal ich fast nichts mehr glauben kann, was von unserer gegenwärtigen Bundesregierung ausgeht.