Renaissance des Maibaum-Brauchs?

Wenn M. mich vorhin nicht daran erinnert hätte, wäre es mir beinahe entgangen: Heute steht die Hexennacht bevor. Die Spuk- und Lustige-Scherze-Lust der jugendlichen Bevölkerung hat freilich schon seit einigen Jahren stark nachgelassen. Selbst das, was früher ohnehin meist einfallslos oder ärgerlich ausgefallen war und eigentlich nichts mehr mit dem eigentlichen Sinn dieser Nacht verband, ist den Leuten inzwischen schon zuviel geworden. Und so wird auch der folgende v. a. als freier Tag geschätzt, besonders bei so schönem Wetter, denn dann fällt es leicht, den Weg zu einer der zahlreichen 1. Mai-Veranstaltungen einzuschlagen. Vielleicht muss man es aber doch etwas differenzierter sehen: Das Interesse, zumindest theoretisch und äußerlich, an den Mai-Bräuchen scheint auf der anderen Seite wieder zu wachsen. Heute las ich in der Tageszeitung, dass in Deutschland in diesem Jahr 35.000 Maibäume von der meist männlichen Brauchtumsfreunden aufgestellt werden, und zwar in Anknüpfung an die Tradition des ,,Maien-Steckens“, dieser alten Form des frühjahrlichen Gunst-Erweisens, ausgehend von einem Verehrer und gerichtet an ein Mädchen oder eine junge Frau der Wahl. Dazu werden meist junge Birken bzw. auch nur Zweige davon oder Fichten verwendet. Dazu kommen natürliche noch die großen Maibäume, die mit oder ohne lokale Tradition und mehr oder weniger aufwändig gestaltet an zentralen Plätzen zum 1. Mai aufgestellt werden. Ich habe das alles in meinem Text zum Brauchtum des Maibaums aufs ausführlichste erläutert: www.wunschbaum.de/maibaum.htm Und es freut mich, dass dieser Text jedes Jahr wieder aufs Neue auf großes Interesse stößt. In diesem Jahr wird dieses Interesse wohl zu einem vorläufigen Rekord in der Zugriffsstatistik von www.wunschbaum.de führen.

Wunderbare Wandlungen

Unglaublich, wie schnell sich die Frucht aus der Blüte heraus entwickeln kann. Vor wenigen Tagen noch habe ich die auffallend bunten Blüten des dunkelrot beblätterten Ahornbaums im D.er Park fotografiert. Als ich heute einen Blick auf den Baum warf, hatte er schon ein opulentes Blätterdach ausgebildet, das mir über die Sommermonate wieder einen wunderbaren Schatten während der Mittagspause spenden wird. Was mich aber meisten überrascht hat, waren die schon sichtbaren, zwar noch kleinen, aber voll ausgebildeten Flügelfrüchte. Und ich fragte mich, wo die Blüten geblieben sind, die ja eine ganz andere Form besitzen. Tatsächlich keine Spur mehr davon, als ob sie nie existiert hätten. Das sind Wunder, diese unglaublichen Verwandlungen in der Natur, die ich an den Bäumen so schön zu beobachten in der Lage bin. Ich freue mich auf vieles, was der Frühling noch an Verwandlungen zu bieten hat. Und wünsche mir, dass er einiges von seiner Kraft auch auf die Menschen überträgt, die dieser Energie von Außen in besonderer Weise bedürfen.

Das Ende der Zivilisationsklischees

Ich glaube, die Vegetation erobert langsam aber sicher immer größere Teile unserer überzivilisierten Welt. Interessanterweise macht das auch vor dem Gegenpol, den großen Industrieanlagen z. B. nicht Halt. Bei dem Versuch jedenfalls, möglichst typische Außenansichten der Dillinger Hütte einzufangen – wir benötigen diese Ansichten für den Entwurf eines neuen Lern-Malheftes zum Thema Stahl – hatte ich alle Mühe, einige Motive ins Bild zu setzen, in denen nicht irgendein Ast oder Grünzeug von der Seite aus hineinragte. Und aus der Fernperspektive wirkt die ganze Hütte sowieso wie mitten in den Wald hinein gesetzt. So etwas finde ich schön, es zeigt, dass die alten Klischees und immer wieder postulierten Bedrohungs-Szenarien in dieser platten Form einfach nicht mehr greifen. Längst ist (zumindest in Deutschland) eine Gegenbewegung in Gang gekommen, für viele unmerklich, aber dennoch deutlich erkennbar. Eine Bewegung Richtung Natur, die die ohnehin in den Köpfen seit zwei Jahrzehnten gewachsene größere Bewusstheit im Außen spiegelt. Und im Zuge einer sich rückwärts entwickelnden nationalen Wirtschaft erhält diese Beobachtung einen zusätzlichen Signalcharakter: Es gibt noch soviel anderes, nicht nur Geld verdienen, ökonomisches Wachstum und technologische Innovation. All das andere, was unsere Vorfahren, in bestimmten Zeiten mehr, in anderen weniger ausgeprägt, beachtet und geachtet haben, ist heute noch Bestandteil unserer Lebenswelt, den wir wieder sehen lernen müssen. Und der uns neue Dimensionen des Denkens, neue Aufgabenfelder, neue Lebensorientierungen vermittelt, die uns wieder zu einem lebenswerteren Leben zurückführen könnten. Ohne Anstrengung und Wollen wird das allerdings nicht gelingen.

Wunderbare Magnolien

Zur Untersuchung in L. war ich etwas zu früh. Die verbleibende Zeit habe ich genutzt, um eine Runde durch die angrenzenden Straßenzüge zu drehen, was ich sehr gerne tue, wenn ich irgendwo neu bin und Zeit überbrücken muss. Es ist bemerkenswert, wie viel Mühe sich die meisten Hausbesitzer mit ihren Vorgärten geben. Alles akkurat bepflanzt, gemäht und gerächelt. Wie es sich eben für eine Region gehört, in der es u. a. auch Ferienzimmer zu vermieten gibt und in der sich die Urlauber wohl fühlen sollen. Und tatsächlich, selbst für mich als quasi Einheimischen hatte die Umgebung eine Anmutung von Ferienatmosphäre. Natürlich habe ich v. a. auf die Bäume geachtet. Besonders ins Auge gefallen ist mir ein kleiner Magnolienbaum, der auf Grund seiner ausladenden Äste und der vollen Blüte sehr eindrücklich war. Es war diese etwas dunkler in Richtung violett gefärbte Art der Magnolien, die gleichzeitig auch eher tulpenförmige, d.h. tendentiell geschlossene Blüten ausbilden. Die andere, rosa-weiß blühende Art, die ich eher mag, war in D. bereits vor Tagen nahezu vollständig verblüht. Diese hier scheint etwas später dran zu sein. Wie auch immer, diese Bäume sind in allen Formen immer wieder eine Augenweide und gehören einfach mit zur Hochzeit des Frühlings.

Verblutete Bäume

Jedesmal, wenn ich abends durchs Dorf gehe, erschrecke ich neuerdings. Die Stellen, an denen die alten mächtigen Birken am Rande des Grundschulhofs standen, wirken wie Schlachtplätze. Da waren wohl wieder unglaublich unsensible und zudem fachunkundige am Werke. Nicht nur, dass das Fällen der Bäume an sich schon nicht nachvollziehbar ist, offensichtlich wurden die Bäume bei zunehmendem Mond gefällt, was zur Folge hatte, dass die ca. 10 cm über die Bodenoberfläche ragenden Stümpfe mindestens zwei Wochen lang bluteten. Der Wurzelstock der Birken ist regelrecht ausgelaufen, ein weiß-gelblicher Saft, der sich schäumend über die wie Tentakel wirkenden Wurzelausläufer ergoss und sich zu einer dichten, mittlerweile rötlich verfärbten harzigen Masse verdichtete. So sieht der Spaziergänger auf mehrere blutige Wunden, wenn man diese eher auf Tiere oder Menschen angewandte Ausdrucksweise auch auf den Zustand dieser Baumreste anwenden darf. Das Schlimme ist, dass die Wurzeln, die schon zu meiner eigenen Kindheit als knorrige Anker an der Oberfläche zu sehen waren, vermutlich noch Jahre sichtbar sein und bei jedem Blick an die einstmals prächtigen Bäume erinnern werden. Ich hoffe nur, dass die Zuständigen ein Einsehen haben, und wenigstens diese grausamen Mahner entfernen, meinetwegen mit maschineller Gewalt. Die Alternative wäre barbarisch.

Tag des Baumes

So ein verregneter, träger Tag! Ich weiß nicht, ob heute wirklich jemand an den Gedenktag der Bäume gedacht hat. Außer denen, die quasi beruflich damit zu tun haben, Politiker und Vertreter von Verbänden und Vereinen der Forst- und Waldbranche. Eigentlich spielt das auch keine so große Rolle, wichtig ist vielmehr, dass die Bäume generell im Leben der Menschen an Bedeutung gewinnen. Dazu kann vieles beitragen, z. B. diese Website, die Arbeit von Baumaktivisten, die Berichterstattung der Medien über Baum-Themen oder die Arbeit von Baumschutz-Aktivisten. In diesem Zusammenhang kann auch ein Gedenktag seine unterstützende und erinnernde Wirkung entfalten. Was dahinter steckt und warum der 25. April zum ,,Tag des Baumes“ geworden ist, habe ich in der Presse nachlesen können:

,,Mitte des vergangenen Jahrhunderts wanderte Julius Sterling Morton in das baumarme Nebraska aus. Er war Journalist und bewirtschaftete eine kleine Farm, wo er vor allem als Erosionsschutz Büsche und Bäume pflanzte. Immer wieder wies er in seiner Zeitung auf den dabei gewonnenen Nutzen hin. Anfang 1872 fasste er seine Erkenntnisse in seiner „Arbor Day-Resolution“ zusammen, in der er einen jährlichen „Tag des Baumes“ forderte. Seinem Antrag stimmte die Regierung von Nebraska schließlich zu. Am 10. April 1872 pflanzten erstmals Bürger und Farmer nahezu eine Million Bäume. Damaligen Zeitungsberichten zufolge brachte ein Baumfreund in der Umgebung der Ortschaft Lancaster allein 10000 Pappeln und Weiden in die Erde.

Dieser Erfolg veranlasste die Staaten Tennessee und Kansas später, alle Staaten der USA davon zu überzeugen, den „Tag des Baumes“ zu übernehmen. 1874 kam man schließlich überein, den Tag des Baumes am dritten Mittwoch im April zu begehen. Der Tag des Baumes wurde allmählich in der ganzen Welt bekannt. Am 28. November 1951 beschloss die FAO (Food and Agriculture Organisation) der Vereinten Nationen: „Die Konferenz sieht es als notwendig an, dass sich alle Menschen sowohl des ästhetischen und physiologischen als auch des wirtschaftlichen Wertes des Baumes bewusst werden und empfiehlt daher, jedes Jahr in allen Mitgliedsländern einen Weltfesttag des Baumes zu feiern und zwar zu dem Zeitpunkt, der unter örtlichen Bedingungen als gegeben erscheint“.

Premiere mit AhornSchon zwei Wochen vor diesem Beschluss, am 10. November 1951, hatte die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) sich auf einer Tagung in Bonn zu einem alljährlichen „Tag des Baumes“ entschlossen, der dann am 25. April 1952 zum ersten Mal durchgeführt wurde. Dabei pflanzte der erste Bundespräsident, Theodor Heuss, im Bonner Hofgarten einen Ahornbaum.“
(Auszug aus einem Artikel vom 25.04.2005, erschienen im Main-Rheiner, dem regionalen Onlinedienst der Tageszeitungen der Rhein Main Presse:
http://www.main-rheiner.de/region/objekt.php3?artikel_id=1872478 )

Fernweh

Dieses Reisemagazin in Bayern3 ist jeden Sonntagnachmittag eine echte Bereicherung. Da werden die exotischsten Länder und Regionen überall auf der Welt in einer halbstündigen Reportage vorgestellt. Heute war Sikkim an der Reihe, ein Land, das an Indien, Nepal und Buthan angrenzt und in dem die buddhistische Religion vorherrschend ist. Der wohl bekannteste Ort in dieser Region ist Darjeeling im fruchtbaren Hochland, Heimat des berühmten Tees. Aufgrund eines ausgeklügelten Bewässerungssystems und des milden Klimas werden aber auch Reis und andere Früchte, wie zum Beispiel der Ingwer, dort in großem Stil angepflanzt. Am beeindruckendsten aber fand ich die Bilder und Berichte über buddhistische Klosteranlagen und das Leben der Mönche dort. Einen Wunschbaum habe ich nicht gesehen, aber überall waren die typischen buddhistischen Gebetsfahnen zu sehen, und es wurde über einen Wunschsee berichtet, in die die Menschen ihre Wünsche hineindenken konnten. Das hat mir einen weiteren Anstoß gegeben, mir die Tradition des Wunschbaums in der östlichen Religionswelt einmal näher zu betrachten. Das wird wahrscheinlich mein nächstes Text-Projekt.

Aufräumen

Aufräumen ist so eine Art Krisenbewältigung. Man räumt mit den Räumen auch immer das Innerste seiner selbst. Heute war so ein Aufräumtag, dem sicherlich noch viele folgen werden, da es um ein Zimmer geht, welches jahrelang als Abstellkammer für alles Mögliche gedient hat. Da ist es schwer, alles unterzubringen. Das Interessanteste am Räumen ist für mich der Schnelldurchgang durch bestimmte Lebensabschnitte, an die man sich durch diverse Gegenstände und Dokumente erinnert fühlt. Einige dieser Dokumente, die mich an weniger geliebte Zeiten erinnern, habe ich kurzerhand verbrannt, andere in Schränken verstaut und gleichzeitig eine neue Systematik aufgebaut. Was ich schon alles produziert und vor allem gestaltet habe! Teilweise war das seit Jahren aus der Erinnerung gelöscht gewesen. Die vielen Werkzeuge und speziellen Utensilien für meine Arbeit mit Holz, die Hilfsmittel fürs Modellieren, die Entwürfe und fertigen Broschüren für verschiedene Auftraggeber. Und wie immer fiel es mir nicht schwer, manches hinter mir zu lassen. Ich klebe nicht an der Vergangenheit und schon gar nicht an Gegenständen der Vergangenheit. Da kommt das Skorpionhafte in mir zum Vorschein, die Lust an der Umwälzung und vollständigen Verwandlung, wie sie der Planet Pluto repräsentiert. Und wer weiß, vielleicht birgt der Raum später, wenn ich mit dieser Arbeit abgeschlossen habe, neue Möglichkeiten, wird zum Zentrum neuer Aktivitäten, von denen ich bisher noch nichts weiß.

Neue Blüten

Ein schöner hell-strahlender Tag. Da kann man gut fotografieren. Im Prinzip jedenfalls, denn das Licht steht nicht immer so, wie man will. Immerhin konnte ich heute ein paar Blütenaufnahmen machen: Vom Nussbaum – etwas gelungenere liegen mir aber noch von letztem Jahr vor. Von der Kaukasischen Flügelnuss – hätte ich beinahe schon wieder verpasst, aber ein Problem bleibt trotz guten Lichts, denn die langen, zarten und vielgliedrigen Blütenkätzchen lassen sich unheimlich schlecht scharf stellen. Außerdem wirft der Baum selber viel Schatten, so dass die Hälfte immer im Dunkeln liegt. Ich bleibe dran. Und noch einmal ein Versuch zur Roteichenblüte, die ähnliche Probleme macht wie die Flügelnuss. Ich hoffe auf noch viele Sonnentage in diesem Frühling, auf dass mir noch weitere Neuentdeckungen gelingen mögen.

Biblische Baumsymbolik

Die Sprache ist durchsetzt mit Ausdrücken, die sich auf Bäume beziehen. Eben ist mir ein Satz des neuen Papstes Benedikt XVI noch mal ins Gedächtnis gekommen, den er bei seinem ersten Auftritt kurz nach der Wahl geäußert hat: Er sei ein einfacher Arbeiter im Weinberg des Herrn. Der Rebstock, aber auch andere Bäume, wie der Feigenbaum, der Ölbaum und andere Fruchtbäume tauchen häufig an den verschiedensten Stellen der Bibel auf. Zahlreiche Texte beziehen sich deshalb auch auf die Bildhaftigkeit der Bäume in den biblischen Texten. Ein interessantes Thema, für das ich mich aber nicht sehr kompetent fühle. Was für mich an dieser Stelle wichtig ist: Der Baum steht häufig, so auch in diesem Satz des Papstes, für die Tendenz zum Wachstum, für eine Weiterentwicklung und – symbolisiert durch das erhoffte Ergebnis, die reifen Weintrauben – den reichen Ertrag in Folge sorgfältiger Pflege. Darin steckt vieles: Beständiges Bemühen birgt die Chance für reiche Ernte, aber auch: Es gibt trotz aller Anstrengungen und Sorgfalt auch viele Unwägbarkeiten, die dem Erreichen des Ziels entgegenstehen können. Mit anderen Worten: Ein Symbol des Lebens in seiner ganzen Komplexität.

Symbolik der Arten

Heute wurde ich wieder einmal daran erinnert, wie Gewinn bringend es doch wäre, wenn ich sukzessive einzelne Baumarten einmal genauer unter die Lupe nehmen würde. Ich hatte dieses Vorhaben bisher auf die lange Bank geschoben, weil es noch so unendlich viel Übergreifendes zu erarbeiten gilt, und die übergreifenden Themen scheinen mir gegenwärtig eben vorrangig. Trotzdem würde ich gerne zumindest zu den bekannteren Arten einen Überblick gewinnen. Es muss ja nicht gleich die Platane sein, auf die sich eine Besucherin meiner Seite heute bezog und über die ich in der einschlägigen Literatur leider nahezu nichts finden konnte. Was nicht heißt, dass es nichts gibt. Das Feld des im Laufe der Jahrhunderte zusammengetragenen Wissens ist schier uferlos und ich hoffe, dass ich nicht auf halber Strecke das Handtuch werfen muss. Also: Das Projekt bleibt im Hinterkopf. Damit auch die einzelnen Arten und die vielen Menschen, die sich für das Einzelne interessieren, zu ihrem Recht kommen.

Symbol der Hoffnung

Bäume können ein starkes Symbol der Hoffnung sein. Diese Rolle spielten sie nicht nur in den Kulturen unserer Vorfahren auf allen Kontinenten dieser Erde. Auch für uns heute entfalten Bäume ihre Symbolik und verweisen auf eine friedliche, ganzeitlich ausgerichtete, auf Wachstum hin orientierte und tolerante Welt. An diesem Tag mag niemand an die Bäume denken, wenn er die Zukunft der Welt in christlicher Sicht betrachtet. Ein Deutscher ist gerade eben zum neuen Papst und damit zum Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt worden, die so viele Menschen über den ganzen Erdball verteilt in ihrem Glauben repräsentiert. Auch wenn viele in dem bekannten Kirchenmann eine eher rückwärts gewandte Persönlichkeit sehen, hat mir die Wahl wie wohl vielen Deutschen die Tränen in die Augen getrieben. Wenn der erste Segen des neuen Papstes, einige Minuten nach seinem Erscheinen auf dem Balkon des Petersdoms, sich an die Christen in der Stadt und dem Erdkreis richtete, so werden sich gerade die Deutschen ganz besonders stark angesprochen gefühlt haben. Das ist für mich ein starkes Symbol der Hoffnung, von dem ich mir wünsche, dass es sich entfaltet und viele Menschen erfasst. Damit diese Welt lebenswerter, gerechter und ganz einfach menschlicher wird.

Was es Neues gibt

Seit einigen Tagen bricht die Bewölkung erst gegen Abend auf und die Sonne, die mir heute viel besser tut als alles andere, kommt zum Vorschein. Und mit ihr die Wärme, die besser zum Frühling passt, der versucht sich zu entwickeln. Die ersten Blüten der gewöhnlichen Traubenkirsche sind schon zu sehen, während der Schlehdorn nach den heftigen Regenfällen schon fast alle Blütenblätter verloren hat. Auch der Weißdorn braucht nicht mehr lange, die Knospen sind schon zu sehen, wenn auch noch in ihre grünen Hüllen eingeschlossen. Und die Kirschbäume erscheinen mir in diesem Jahr dominanter und strahlender denn je. Schade, dass wir in der Nähe des Bienenhauses keine haben, so müssen die Bienen noch etwas warten, bis es richtig los geht: Mit Weißdorn, Ahorn und allem, was bis zum August noch folgt.

Baumimpressionen aus der Vorderpfalz

Heute haben wir J. und W. in G. besucht. Am Rande der Autobahn das gewohnte Bild ziemlich verwüsteter Vegetationsstreifen. Massenweise abgeholzte ehemalige Baumflächen, darunter viele Birken, aber auch dicke Weidenabschnitte lagen zum Abtransport bereit jenseits der Leitplanken. Und wie immer konnte ich mir keinen wirklichen Reim darauf machen. Warum werden diese fragilen Birken entfernt, ohne dass Baumaßnahmen anstehen oder sie irgendwen oder -was gefährden? Dann in G. selber die Fortsetzung. Die Lärmschutzwälle am Rand total kahl geschlagen, die wenigen stehen gebliebenen Sträucher und kleineren Bäume bis 40 cm über dem Boden wie mit dem Lineal gekappt. Da bleibt der Verdacht, dass Sachverstand für diese Maßnahmen nicht richtungsweisend sein konnte. In Js und Ws Garten sind die umgepflanzte Zypresse mit den teilweise gekappten Wurzeln, die kleine Fichte und die beiden jungen Ebereschen gut angegangen. Sicher werden sie in diesem Jahr grünen und sich zu stattlichen Exemplaren weiter entwickeln. Mein Vorschlag, statt der geplanten Begrenzungsmauer mit schmiedeeisernen Aufbauten am Vorgarten lieber etwas Lebendes, nämlich idealerweise eine niedrige Buchsbaumhecke zu setzen, hat leider keine Zustimmung gefunden. So werden es wohl doch ca. 140 aneinander gereihte rötliche Kunststeine sein, die die Abgrenzung zum angrenzenden Fußweg bilden werden.

Die Form der Blätter

Tulpenbaum-Blatt

Jetzt bewegt sich sehr viel in der Natur. Vielleicht auch wegen des durchwachsenen, immer wieder sonnigen, aber auch feuchten und zwischendurch bedeckten Wetters halten sich die Baumblüten länger als sonst. Besonders die Kirschblüten. Mit am typischsten für den Frühling finde ich aber das Sich-Entfalten der zarten Blattknospen. Es wirkt wie ein kleines Wunder auf mich, zu sehen, wie aus vor wenigen Wochen noch winzigen, kompakten, wie kleine Schwellungen der Zweigenden wirkenden Knospen sich diese vergleichsweise komplizierten Blattkonstrukte entwickeln, sich langsam auffalten und in schon wenigen Wochen dem Baum ein vollkommen anderes Aussehen verleihen werden. Heute konnte ich das an der Roteiche und sehr schön auch an den Tulpenbäumen beobachten. Die Blattform der Tulpenbäume fasziniert mich immer wieder von neuem, so unwahrscheinlich wirkt sie – wie mit der Schere ausgeschnitten. Besonders lustig hierbei: die ganz kleinen Blätter wachsen auf einer Seite schneller als auf der gegenüberliegenden und bilden zunächst eine ganz schiefe Form, die sich beim weiteren Wachsen aber dann korrigiert und in diese ungewöhnliche Symmetrie übergeht. Das ist vielleicht noch so ein Thema für dieses Jahr: Eine Serie von Fotografien über besonders beeindruckende Blatt-Formen.

Merkwürdiger Efeu

Der Efeu gehört wirklich zu den merkwürdigsten Bäumen. Soweit man von Bäumen reden kann. Er wirkt auf mich immer wie etwas Eigenständiges, wohl weil er sich kletternd an einen Wirt anhängt und diesem dadurch ein verändertes Aussehen gibt, umgekehrt aber erst durch diese Stütze sichtbar wird. Um diese Jahreszeit sieht man an manchen Gewächsen immer noch die Früchte in ganz unterschiedlichen Reifegraden: Manche schon ganz prall und tiefschwarz-violett, andere voll ausgebildet, aber noch grünlich, wieder andere erst in dem Zustand, wie er sich zeigt, wenn die Blüte gerade dabei ist, sich in eine Frucht umzuwandeln. Alles gleichzeitig, so wie im Spätherbst die Blüten sich gleichzeitig mit ersten Früchten zeigen. Klare Zuordnungen lassen sich beim Efeu also auch im Wachstumszyklus nicht erkennen, er entzieht sich dem normalen Ablauf. Und gehört gerade deshalb zu meinen Lieblingen.

Die letzte Ruhestätte

Heute Nachmittag ist es mir doch noch eingefallen, wenn auch das Licht nicht das beste war: Der Kirschbaum in D.

Kirschbaum-Blüte

So übervoll mit Blüten habe ich ihn selten gesehen. Wenn das mal kein üppiges Kirschenjahr wird! Ein Gespräch am Nachmittag unter Kollegen drehte sich um verschiedene Formen von Bestattung. Ich habe von der Möglichkeit erzählt, dass man sich auch in vielen deutschen Städten bereits einen Friedwald-Baum aussuchen kann, an dessen Wurzelsystem die Asche des Verstorbenen eingebracht wird. Auch Frau M. fand es wichtig, dass man einen Ort der Trauer hat, der ein Aufsuchen oder Besuchen des Verstorbenen möglich macht. Der Friedwald ist lediglich eine Variante, die die konkrete Ruhestätte, den Lebensbaum des Verstorbenen, lediglich den Angehörigen bekannt macht. Anders als das klassische Friedhofsgrab lädt er die letzte Ruhestätte aber mit einer starken Lebenssymbolik auf, die sich in einem weiter wachsenden Lebewesen zum Ausdruck bringt und gedanklich mit dem Verstorbenen in Verbindung gebracht wird.

Blühende Kirschbäume

Die Kirschbäume im inzwischen schon wieder verwilderten Garten in D. stehen zurzeit in voller Blüte. Leider habe ich heute vergessen, ein Foto zu machen. Genauer gesagt ist es der eine von zwei Bäumen, die diagonal in verschiedenen Ecken des Gartens verwurzelt sind und sich in Größe und Alter sehr ähneln. Trotzdem blüht der vordere ca. 2 Wochen früher. Ich habe keine Ahnung, woran das liegt, wo sie doch offensichtlich derselben Art angehören. Aber wie auch immer, es hat den Vorteil, dass man doppelt so viel davon hat: Wenn der eine schon abblüht, fängt der andere erst richtig an.

Baum-Konstanz

Man sollte es nicht meinen, aber Baufirmen gehen meist besonders sorgfältig mit den Bäumen um, sofern längere Baumaßnahmen in ihrem Umfeld geplant sind. Wie heute sehe ich immer wieder eine Ummantelung der Baumstämme mit Brettern, die außen mit Drahtschlingen oder Bändern zusammengehalten werden. So bekommt der Baum eine zweite künstliche Haut und übersteht die Fahrzeuge und das Baumaterial meist schadlos. Wie geduldig Bäume auch jahrelange Beeinträchtigungen dieser Art erdulden.! Wenn der Schutt beseitigt und die Arbeit abgeschlossen ist, wächst schnell Gras über alles und die Bäume sind es, die dem Ort den Anschein von Konstanz verleihen.

Libanon-Zeder

Schade, ich hatte darauf gehofft, aber in der tränenträchtigen Schlussszene von ,,Dornenvögel“ sind keine Bäume zu sehen gewesen, sondern Rosenstöcke. Bäume hätten auch gut gepasst, etwa so wie in dem kürzlich gezeigten Wunschbaum-Film. Ein Baumsymbol war in den letzten Wochen aber immer wieder in den Nachrichten zu sehen. Im Zuge der politischen Umwälzungen im Libanon sind jetzt des Öfteren Demonstrationszüge der Bevölkerung zu sehen, die meist die nationale Flagge des Landes mitführen. Die bildet in stilisierter Form eine Libanon-Zeder ab. Dieser schon in der Bibel ständig erwähnte Baum, der so typisch für die Landschaft dort auch heute noch ist, steht also für die Individualität eines ganzen Landes. Und im Zuge der politischen Umzüge steht der Baum natürlich, wie so oft, für Hoffnung, Weiterentwicklung und Wachstum. Möge er seine symbolische Kraft gegenüber allen Beteiligten in best möglicher Form entfalten!

Kindheits-Bäume

Vielleicht war ich etwas voreilig. Die Kühle ist zwar vorerst geblieben, aber die Sonne ist wieder zurückgekehrt. Der Schwarzdorn steht in voller Blüte, bei manchen Sträuchern sind die Knospen aber noch geschlossen. Mir fiel erstmals auf, dass die Blüten einen eigentümlichen Duft verströmen. Ist das eigentlich eine Bienenweide? Falls ja, wird es uns wenig nützen, da in der Umgebung des Bienenhauses die Schwarzdornhecken wahrscheinlich dünn gesät sind. So wird der erste Honig wohl eine Mischung von Ahorn, Weide und vielleicht Kirsche werden. Gestern abend hat mich das Gespräch mit A. in Saarbrücken an eine frühe Verbindung zu den Bäumen erinnert: Zu Schulzeiten habe ich sehr gerne Bäume gemalt, in der Regel mit Wasserfarben. Während andere die Blätter wild mit dem Borstenpinsel aufgetupft haben, war es für mich selbstverständlich, jedes einzelne Blatt getrennt mit dem Pinsel zu einer geschlossenen Form zu gestalten. Immer schon hatte ich diese Tendenz zu klar abgegrenzten Formen. Das ist später wieder in meinen Holz-Skulpturen aufgetaucht. Diese Reminiszenz an Kindheits-Bäume wird mich mit Sicherheit noch beschäftigen. Sie hat mir wieder gezeigt, wie vielfältig die Verbindungen zu Dingen sind, denen man besondere Aufmerksamkeit schenkt, und wie weit die Wurzeln dieser Verbindungen zurück reichen können, ohne dass das im Alltag bewusst wird.

Intermezzo

Die schönste Zeit des Frühlings, wenn nämlich die Bäume nach und nach ihr Grün erhalten und sich die ersten dekorativen Blüten bei Kirschbaum und Magnolie zeigen, droht von einem winterlichen Intermezzo wieder getrübt zu werden. Dabei hatte ich mich gerade auf die Milde eingestellt. Diesen unangenehmen Wechsel sehe ich im eigenen Körper gespiegelt, der zurzeit und leider schon seit vielen Wochen nicht so will, wie ich mir das vorstelle. Ich wünsche mir, dass ich nicht noch einmal eine dieser unkorrigierbaren und sich selbst nicht mehr korrigierenden Lebenserfahrungen machen muss. Vor allem aber, dass ich das Problem besser eingrenzen und verstehen kann.

Déjà vus

Ab und zu holt mich die Vergangenheit ein. Dabei tauchen Denkmuster und Reaktionsautomatismen auf, die ich schon glaubte, hinter mir gelassen zu haben. Dann frage ich mich, wie weit es her ist mit dem Dazulernen. Déjà vu-Erlebnisse, glaube ich, nennt man das. Die berühren mich immer unangenehm, weil ich nicht sehr viel übrig habe für Vergangenes, kein sehr ausgeprägtes Geschichtsbewusstsein, auch was mein eigenes Leben angeht. Trotzdem geschieht natürlich nichts zufällig und hat alles eine Bedeutung, so auch das Ereignis oder die Begegnung, welche einen an unangenehm Vergangenes erinnert, bevorzugt dann, wenn das Unangenehme im äußeren Leben wieder aufgetaucht ist. Bleibt die Hoffnung, dass der Umgang mit der Situation bei der Wiederholung souveräner ausfällt und sich insofern eine Art Fortschritt einstellt. Warum diese Sätze in einem Baum-Tagebuch auftauchen: Dies gehört zu den Dingen, mit denen Bäume mit Sicherheit keine Probleme haben.

Architektur-Bäume

Wenn ich wie heute in der Tiefgarage in M. parke, habe ich meistens unangenehme Dinge zu erledigen. Die Tiefgarage an sich ist schon unangenehm, wegen ihrer extrem eng gebauten Fahrbahnen und der tückischen Säulen, die es jedes Mal notwendig machen, zusätzlich zurückzusetzen, um gerade einparken zu können. Wenn ich dann dort angekommen bin, glücklicherweise sehr nahe dem Stadtzentrum, ergreife ich fluchtartig das Weite. Aber wenn ich zurückkehre, werde ich belohnt: In dem Streifen Erde, der die Mitte des zweistöckigen offenen Gebäudes markiert, wurzeln mehrere Bäume, von denen man nur noch den Stamm sieht, die Krone ist längst über das obere Parkdeck hinaus gewachsen. Finde ich irgendwie schön, und ich frage mich, wie das wohl angelegt wurde. Waren die Bäume beim Pflanzen schon so hoch, dass sie die Höhe des unteren Decks überragten, oder hat sich der Baum erst seinen Weg durch die Lücke in Richtung des Lichts gesucht. Die Idee finde ich jedenfalls toll, wie auch andere architektonische Versuche, Bäume in und auf Gebäuden zu integrieren und somit an unverhofften Orten wachsen zu lassen. Das wirkt sehr belebend.

Das Natur-Modell

Habe heute etwas von einem wissenschaftlichen Simulationsmodell gelesen, mit Hilfe dessen man die ökologische Entwicklung eines Waldgebiets prognostizieren kann. Man hat darin die Erfahrungen der Forstleute miteinbezogen, weil man gemerkt hat, dass eine ,,Urwaldsimulation“ den tatsächlichen Verhältnissen eines bewirtschafteten Waldes nicht gerecht wird. In diesem Zusammenhang sind mir zwei Dinge eingefallen: Die vielerorts zu beobachtenden Versuche, ,,Urwälder“ wachsen zu lassen, sprich bisher bewirtschaftete Gebiete ganz sich selber zu überlassen. Und zum anderen unser Verhältnis zum Wald, wenn wir ihn zum Beispiel beim Spazierengehen nutzen. Tatsächlich wissen wir gar nicht, wie ursprünglicher Wald aussieht, weil es den so gut wie nicht mehr gibt. Alles ist schon von vorneherein kultiviert, Kultur-Landschaft und Wirtschaft-Wald. Und so ist es auch zu erklären, dass viele Urlauber etwa den Bostalsee, einen absolut künstlich angelegten großen Stausee im Saarland, als wunderbare Naturlandschaft schätzen, was er zweifelsfrei überhaupt nicht ist. Es scheint so zu sein, dass wir so eine Art Modell im Kopf haben, eine künstliche Vorstellung von Natur, die irgendwann zu unserem Bild von Natur geworden ist. Was dann noch auffällt, ist die Differenz zur städtischen Extrem-Gestaltung, nicht aber die nicht mehr wahrnehmbare Differenz zu dem, was Wald und Bäume einmal für unsere Vorfahren, z. B. zur Zeit der Kelten, bedeutet haben. Und so ertappe ich mich selber manchmal bei Gedankengängen, die von denen dieser Vorfahren, wie wir sie wiederum nur in Form literarischer und anderer textlicher Rekonstruktionen kennen, doch sehr stark unterscheiden müssen. Aus diesen ineinander verschachtelten Vorstellungen und einer gewissen Künstlichkeit im Umgang mit Natur, die wir letztlich immer als etwas uns gegenüber Stehendes wahrnehmen, werden wir uns wohl nie ganz befreien können.

Neue Blüten

Einige meiner Baumblüten-Fotografien des letzten Jahres sind nicht ganz so gut gelungen, wie ich mir das wünsche. Ich hoffe, in diesem Jahr einige neue Aufnahmen machen zu können, so wie am Wochenende vom Schlehdorn, den ich lichter und näher ins Bild setzen konnte. Weitere Verbesserungskandidaten sind der Bergahorn, die Schwedische Mehlbeere, die Esskastanie, die Hängebirke, die Esche und die Rotbuche. Und dann gibt es noch eine Reihe weiterer, die ich bisher noch gar nicht einfangen konnte: die Blüte der Stechpalme z. B., und die verschiedener Nadelbäume. Wenn das Frühlingslicht so gut bleibt, wie es die letzten Tage versprechen, könnte das Vorhaben gelingen.

Der unverstellte Blick

Mit dem unverstellten Beobachten ist das so eine Sache. Ich stelle immer wieder fest, dass ein Vorhaben, z. B. Blüten oder Blätter zu fotografieren, automatisch den Blick einschränkt, aber gleichzeitig auch intensiviert. Nur wenn ich mir vornehme, in diesem Jahr z. B. Wurzelstücke zu fotografieren, werde ich zu einem vernünftigen Ergebnis kommen. Und plötzlich sind die anderen Themen nicht mehr so interessant. Das meine ich: Der Versuch, einem Interessenfeld mehr Kontur zu geben, Transparenz zu schaffen, ist einer bestimmten, wissenschaftlicher Denkart verwandten Einstellung verpflichtet. Im selben Moment, wie man dieses Ziel erreicht, fällt anderes, vielleicht ebenso wichtiges, den aufgesetzten Scheuklappen zum Opfer. Manchmal ist deshalb das Gehen in der Natur ,,ohne Absicht“ ein großer Gewinnn. Die dabei gewonnenen Eindrücke machen den Kopf ein Stück freier.

3. Lebensbaum-Text

Ich bin sehr froh, dass ich heute den dritten Lebensbaum-Text veröffentlichen konnte. Er ist gut gelungen und gibt die Richtung vor, in der ich mich bei diesem Thema bewegen möchte. Da ist noch viel zu lesen und viel zu erfahren, denn der Begriff ist ebenso uferlos und vielgestaltig wie spannend. Die Selbstspiegelung ist ein ganz wichtiger Aspekt und es ist gut, wenn ich ihn mir vor anderen z. B. reliogionsgeschichtlichen oder mythologischen Betrachtungen angesehen habe. Dort wird er nämlich wieder in je spezifischer Form auftauchen. Da kann die abstrakte Vorgabe von Vorteil sein.

Natürlicher Aufbruch

Wieder drei neue Wünsche! Nun habe ich doch eine Erklärung: Es muss am Frühling liegen, der bringt neben der Müdigkeit, von der ich selber derzeit befallen bin, auch neue Aufbruchstimmung, da fällt das Wünschen leichter. Überhaupt ist der Mensch, wie mir scheint, viel stärker von der Natur, dem Klima und den atmosphärischen Schwankungen abhängig, als man gewöhnlich glaubt. Auch bei Menschen, die nicht so wetterfühlig sind wie ich, merke ich einen gewissen Zusammenhang zwischen Natur-Klima und Alltagsstimmung. Ich wünsche J. und allen anderen, die den Aufschwung dringend brauchen, aus gesundheitlichen oder anderen zwingenden Gründen, dass sich der Aufbruch der umgebenden Natur in ihrer inneren Natur spiegeln und ihre heilenden und harmonisierenden Kräfte entfalten möge.