Barbarabrauch

Barbaratag! Am Vortag haben wir noch rechtzeitig daran gedacht. V. hat Kirschbaumzweige geschnitten, einige darunter waren eher Äste, hoffentlich gehen die später auf. Im letzten Jahr haben wir es auch mit Haselruten versucht, aber die weiblichen Blüten sind bekanntermaßen winzig und das ganze entsprechend unspektakulär. Kirschbaumblüten dagegen sind sehr schön und versinnbildlichen den herbeigesehnten Frühling viel besser. Ich habe die Enden abgeschrägt und eingeschnitten, damit sie das Wasser besser aufnehmen. Dann haben wir die Zweige nach Größe und Form sortiert und auf 3 Vasen verteilt. Einige werde ich nächste Woche mit zur Arbeit nehmen. Dort steht zwar der Kirschbaum direkt vor der Haustür, aber es ist eben auf einen Samstag gefallen und deshalb gings nicht vor Ort. Im vergangenen Jahr haben die Zweige pünktlich zu Heilig Abend geblüht, ich bin wieder sehr gespannt. Eigentlich wollte ich schon im letzten Jahr einen Text zum Brauchtum am Barbaratag schreiben. Es wird wohl auch in diesem Jahr noch nichts damit. Es ist einer jener Bräuche, deren Verbindung zur überlieferten Geschichte (der heiligen Barbara) eher beiläufig erscheint. Und der zudem regional sehr unterschiedlich praktiziert wird (verschiedene Baumarten werden bevorzugt). Für mich ist er deshalb interessant, weil er die Symbolik der späteren Frühjahrs- und Pfingstbräuche bereits zu Beginn des Winters vorwegnimmt. Vor allem aber, weil das ersehnte Ereignis, das Blühen der Zweige an Weihnachten so wunderbar plastisch den weihnachtlichen Gedanken von Neuanfang und Hoffnung zum Ausdruck bringt.