Offener Geist

Es war in den vergangenen Jahren nicht selten, dass persönliche, meist körperbezogene Katastrophen ausgerechnet kurz vor Weihnachten auftauchten und die Adventszeit zur Krisenzeit machten. Dabei haben wir eigentlich Krise genug. Heute also wieder ein solches Ereignis, auf das wir lieber verzichtet hätten. Da treten dann die Symbolthemen oberflächlich in den Hintergrund, auch wenn ich eigentlich auch an solchen Tagen mit ihnen beschäftigt bin. So heute wieder mit der Produktion eines Lebensbaum-Armbandes, mit allem, was an Reflexion zur Energie und Ästhetik des Baums und seines Holzes dazu gehört. Diesmal ging es um den Feigenbaum. Dieses kontinuierliche Mitlaufen der Arbeit mit Symbolformen ist auch insofern wertvoll und ausgleichend, weil es ganz außerhalb des Körperlichen, jedenfalls der Menschen liegt und den Geist offenhält.

Abwechslungsreiche Projektarbeit

Neben viel Assistenz und Hilfestellung in ganz profanen Dingen kommt die Kreativität in diesen Tagen nicht zu kurz. Ganz gut bin ich mit Projekten vorangekommen, die in diesem Jahr noch ein gutes Stück vorangebracht und in Teilen abgeschlossen werden sollen. Und die letzten Aufträge für Armbänder lassen zudem Raum für die kunsthandwerkliche Arbeit und die immer mitlaufende Kommunikation zur Baumsymbolik, die gerade in der Vorweihnachtszeit oft besonders intensiv sein kann. So gestaltet sich meine Projektarbeit derzeit sehr abwechslungsreich – so ganz nach meinem Geschmack.

Unser traditionelles Brennholzprojekt ist abgeschlossen

Es war doch noch einmal ziemlicher Aufwand, aber jetzt ist der Wintervorrat an ofengerecht aufbereitetem Brennholz endlich unter Dach und Fach. Um das Thema müssen wir uns jetzt nicht mehr kümmern. Gespannt bin ich, wann die Saison in diesem Jahr beginnen wird, vermutlich aber früher als sonst bei uns üblich. Und irgendwie freue ich mich auch schon auf die wohlige Ofenwärme, die bei einer ungefähr gleichgewichtigen Mischung von gut abgelagertem Fichtenholz und Obstbaumabschnitten, die länger anhalten, absolut zu erwarten ist. Neben den bloßen Nutzen war es für mich v. a. von traditioneller Bedeutung, einige dieser Holzarbeiten mit V. zusammen durchführen zu können. Das war zuletzt nicht mehr so häufig der Fall und deshalb nicht mehr selbstverständlich.

Bäume und ihre Holzarten in Kombination präsentiert

Jetzt sind auch meine jüngsten Armband-Kreationen auf der Website der Wunschbaum-Manufaktur zu sehen. Es ist hilfreich und eine gute Orientierung für Interessenten, wenn möglichst viele Kombinationsmöglichkeiten konkret abgebildet sind. Deshalb ergänze alle neuen Kombinationen. Bei den ca. 40 Holzarten, die potenziell kombinierbar sind, kommen jede Menge Möglichkeiten zusammen, zumal ja auch die Option existiert, 3 Arten zu kombinieren. Das habe ich schon öfters bei Wunschbaum-Kombinationen und bei den Vater, Mutter & Kind Sets realisiert, in immer wieder anderen Anordnungen, auch was die Anordnung der einzelnen Arten in der Reihe betrifft. Auf diese Weise wird die Präsentation der Manufaktur immer umfangreicher, was das Projekt auch für mich selbst spannend und anregend gestaltet.

Kalte Jahreszeiten und Innenschau

Seit langem wird das einmal wieder ein Wochenende ohne Holzarbeit. Das ist schon fast ungewohnt, ähnelten sich die Abläufe während der letzten Monate an Wochenenden doch sehr. Aber es ist auch stimmig, da das Arbeiten draußen bei kühleren Temperaturen nicht mehr ganz so angenehm ist, gerade bei stundenlangen sitzenden Routinearbeiten. So freue ich durchaus auch auf das Kelleratelier, da es in der kälteren Jahreszeit eine stärkere Innenschau und Konzentration auf den Arbeitsgegenstand selbst möglich macht – eine andere, nicht minder wichtige Facette der kommunikativen Symbolarbeit mit Bäumen und Hölzern.

Zum Ende der Manufakturarbeit am Gartenarbeitsplatz

Den Tag habe ich bewusst vollständig mit der aktuellen kunsthandwerklichen Arbeit ausgefüllt. Denn es scheint der letzte gewesen zu sein, den man noch zum Altweibersommer rechnen konnte. Gegen Abend zog schon der erste Regen ein, aber bis dahin war es ein angenehmes Arbeiten bei viel Licht und angenehmer spätsommerlicher Temperatur. In der Atmosphäre sich im Garten aufhalten zu können, ist einfach schön und gehört für uns schon zur Jahreszeit typischerweise dazu. Nun geht es gegen Ende September und kann durchaus sein, dass die ersten Arbeitssitzungen im Oktober schon wieder im Kelleratelier stattfinden müssen. Vielleicht ist es Anfang der Woche bei den zwei ausstehenden Nachmittagen des aktuellen Projekts noch am Sommerarbeitsplatz möglich, aber das wird voraussichtlich die letzte Gelegenheit dazu in diesem Jahr sein.

Veränderliche Interessenschwerpunkte

Nun wird es doch wieder ein Holzarbeitswochenende. Zuletzt hatte ich mit einer Verschiebung der Arbeit auf kommende Woche gerechnet, aber eine kurzfristige Mitteilung hat es schon heute nahegelegt, mit dem ersten Arbeitsschritt zu beginnen. Denn vier Armbänder sind schon recht zeitaufwändig, so sind die weiteren Phasen besser aufteilbar, auch weil der Samstag mehr Zeit lässt und ich kontinuierlicher dran bleiben kann. So freue ich mich auf mehrere Lebensbaum-Armbänder und eine Wunschbaum-Kombination, die den diesjährigen Schwerpunkt auf den Anfragen gemäß keltischem Baumkalender bestärkt. Jedes Jahr hat seine veränderlichen Interessenschwerpunkte, erfreulich ist aber vor allem, dass die morbide Krisenstimmung des Vorjahres einer allerdings noch immer sehr vorsichtigen Zuversicht gewichen ist, die wieder mehr Aufmerksamkeit auf Symbolisches möglich macht.

Erfahrungen rund ums Feigenbaumholz

Das kleine Brettchen aus Feigenbaumholz ist heute eingetroffen. Es war eine der seltenen Gelegenheiten, überhaupt im Handel auf diese Art zu stoßen, deshalb habe ich die Gelegenheit genutzt. Aber es ist eben sehr klein, eigentlich auch zu kurz für meine Zwecke, so dass ich es stückeln muss. Dennoch wird es vielleicht für etwa vier Armbänder ausreichen. Der Preis ist dafür eigentlich zu hoch, trotzdem bin ich froh, einen kleinen Vorrat mehr zu haben, für den Fall, dass das rare Material knapp wird. Eine Bestätigung ist mir, dass auch dieses Stück aus dem Handel am Rand die typischen Zersetzungsspuren des Feigenbaumholzes aufweist, die ich aus eigener Erfahrung so gut kenne. Es ist eben extrem empfindlich und lässt es auf keinen Fall zu, es auch nur einige Tage draußen rumliegen zu lassen. Eigentlich muss es direkt nach dem Fällen des Baums ausgesägt und getrocknet werden. Sonst haben sich im Nullkommanichts Pilzsporen reingesetzt und erste Verfärbungen bewirkt.

Bei spätsommerlicher Holz- und Gartenarbeit

Auch dieser Samstag war wieder so arbeitsintensiv wie die vorherigen. Nachdem der Abschluss meiner aktuellen Holzarbeit doch den größeren Teil des Tages beansprucht hat, ging es an die Gartenarbeit. V. hatte zuvor die recht überschaubaren Weintrauben gelesen. Das war wohl die geringste Ausbeute bisher überhaupt, aber für V. ist es auch gut so, da der gewohnte Umfang ohnehin heute zu viel wäre. Nur der Rotwein wird bei so wenig Trauben natürlich nur sehr geringfügig zur Verfügung stehen. Nach dieser Lese und dem Rückschnitt habe ich das ganze Laub zusammengetragen und verstaut, das Springbrunnenbecken gesäubert, das über den Sommer ganz verschlammt war und die letzte große Sonnenblume abgeschnitten, die mit dem größten Blütenkopf, von dem ich die nächstjährigen Samen entnehmen will. Dann hatten wir noch viel mit den noch verbliebenen Physalis zu tun, die jetzt fast alle abgeschnitten oder ganz herausgezogen sind. Noch unklar ist, was wir mit den getrockneten Lampions später anstellen werden. Vielleicht komme ich ja noch dazu, einen Kranz zu binden.

Ungewisse Fruchtreife

Die Holzarbeit draußen ist in diesen Spätsommertagen noch angenehm, mit immerhin etwas wärmender Sonne am Nachmittag. Aber die Atmosphäre ist schon tendenziell herbstlich, wie auch das vegetabile Bild der satt grün belaubten Bäume, die teilweise schon herbstliche Verfärbung zeigen. Und mit den Früchten an Stauden und Bäumen. Erstaunlicherweise sind innerhalb weniger Tage die Pfirsiche auf stolze Größe angewachsen, nachdem sie Wochen nicht von der Stelle wollten. Ob sie allerdings reif und süß werden, ist fraglich, dazu fehlt es an Wärme und Sonnenstunden. Alles ist in Sachen Fruchtreife in diesem Jahr stark verzögert oder wird möglicherweise gar nicht mehr kommen. Bei den Chilipflanzen bin ich mir z. B. nicht mehr sicher, da sie bis jetzt noch nicht einmal geblüht haben. Wir wollen die schönen Seiten der Jahreszeit sehen und auf einen schönen Altweibersommer Mitte September hoffen.

Jahreszeiten, Hölzer und Energiedifferenzen

Die Holzarbeit am Nachmittag fiel genau in die Stunden, die von Licht und spätsommerlicher Sonne geprägt waren. Besser kann es nicht kommen, denn die kunsthandwerkliche Arbeit mit den verschiedenen Holzarten ist immer vom Licht begünstigt. Das Arbeiten daran während der lichten Jahreszeiten hat insofern eine ganz andere Qualität, näher am lebenden Baum als in der dunklen Jahreszeit, während der die rein symbolischen und energetischen Ebenen der Bäume in den gestalteten Formen viel stärker zum Tragen kommen, in Ermangelung einer Präsenz lebender Bäume und auch aufgrund der stärkeren Fixierung auf das Material während der Arbeit. Auch das hat seinen Reiz, den Reiz des isolierten Andersweltigen, würde ich sagen. Aber die Nähe zu den lebenden Bäumen, wie jetzt im Sommer, wenn die Gartenbäume in meinem Rücken grünen und fruchten, während ich die Hölzer in Form bringe, färbt schon ein wenig auf die Arbeitsprodukte selbst ab. So könnte man sagen, es gibt Sommer- und Winterarmbänder, auch wenn sie immer nach einheitlichem Plan hergestellt sind. Die Energie mag aber zumindest kurzzeitig eine andere sein.

Fleißarbeiten

Es ist kaum möglich, mit dem Verlauf dieses Hochsommers anzufreunden. Immerhin ist heute schon spürbar geworden, dass wir am Wochenende nach längerer Pause wieder wirklich Hochsommertemperatur erwarten können. Aber die begleitende Wechselhaftigkeit ist gleichzeitig auch schon vorhergesagt. Ich bin froh, heute die umfangreiche Arbeit mit über 70 Perlen abgeschlossen zu haben. Die Arbeitsbedingungen waren am Nachmittag erholsam und für solche Fleiß-Routinearbeiten wie gemacht. So hat sich auch in diesem Punkt wieder alles richtig gefügt, inklusive des zeitlichen Freiraums für die übrigen Vorhaben dieser Woche. Ich hoffe, wir können morgen die Kräutersuche realisieren, die in den Tagen vor Mariä Himmelfahrt zur selbstverständlichen Tradition und zur unverzichtbaren Gemeinschaftsaktion zwischen M. und mir geworden ist.

Mit dem Ursprung im Licht

Eine kunsthandwerkliche Aufgabe, die über die Sequenz der sonst gewohnten 21 hinausgeht, ist zur Abwechslung auch interessant. Natürlich fordert das den ganz langen Atem und aktiviert auch die letzten Geduldreserven. Aber die so häufige Wiederholung, in dem Fall sind es 72 Durchläufe je Arbeitsgang, hat auch meditativen Charakter, noch deutlicher als bei den Manufakturarbeiten ohne immer schon. So freue ich mich, die Arbeit mit dem letzten langen Arbeitsgang, dem Abschleifen der Perlenkanten, idealerweise morgen abschließen zu können – nach einem sehr langen Nachmittag, den ich vor der Kulisse des Sommergartens werde verbringen können, bei steigenden Temperaturen, die mich gerade in den späteren Nachmittagsstunden in der Abschlussphase der Arbeit einhüllen und die Holzarbeit umso stimmiger auf ihren Ursprung im Licht zurückführen.

Zwischen optischem Gleichklang und symbolischer Spannung

Die Linde hat mir heute doch mehr Anstrengung abverlangt als erwartet. Zum einen waren mir die Kanteln ausgegangen, so dass ich zunächst neue aus einem gut abgetrockneten Block heraussägen und auszeichnen musste. Und dann hat sich die Holzart diesmal wieder tückisch gezeigt. Das war in der Vergangenheit verschiedentlich schon so, da sie sich zwar durch diese unglaublich weiche Konsistenz auszeichnet, durch die damit verbundene und unvermeidliche Schwingung beim Drechseln aber leicht im Mittelteil des Stabs kleine Abplatzungen an der Oberfläche entstehen, die dann im Zuge des Abschleifens abzutragen sind. Präzisionsarbeit ist in dem Fall noch stärker gefragt als ohnehin schon bei diesem Arbeitsgang. Letztlich sind es genügend Stäbe geworden, um die größere Anzahl von Perlen daraus gewinnen zu können. Und spannend war anschließend auch der Stab aus Efeuholz, die ungleich besser für diese Art der Bearbeitung geeignet ist. Fast schon ideal ist die Art für solche Bearbeitung und Verwendung. Schade nur, dass es nicht mehr Gelegenheit gibt, daraus etwas zu machen. In diesem aktuellen Projekt ist die Verbindung von Lind und Efeu etwas durchaus Originelles mit anregenden Assoziationen. Denn die Holzarten haben Gemeinsamkeiten und liegen oberflächlich durchaus auf einer Ebene. Aber hinter dieser Ähnlichkeit der Oberfläche steckt eben auch eine symbolische Beziehung. Auch da sehe ich gewisse Ähnlichkeiten der Baumarten, aber auch Unterschiede, die sie weit voneinander abgrenzen. Wenn eine solche spannungsreiche Kombination mit einem oberflächlich dezenten optischen Kontrast einhergeht, finde ich das immer besonders interessant. Ich kann mir auch vorstellen, dass die subtile Einheit der Differenz von Harmonie und Kontrast am Ergebnis deutlich ables- und verstehbar sein wird.

Sommer- und Urlaubsklischee

Die Holzarbeit am Nachmittag mit der Fertigstellung eines Lebensbaum-Amrbandes war angenehm, da zu der Zeit die stärker wärmende Sonne doch noch durchkam. Ansonsten leiden wir unter der starken Wechselhaftigkeit des Wetters, die so manchem von uns Kreislaufprobleme und wetterfühlige Schmerzen verursacht. Dazu diese traditionelle Kommunikationslosigkeit zur Hochzeit des Hochsommers, die wohl damit zu tun hat, dass unter normalen Umständen und wie man das so gewohnt war, in dieser Zeit die meisten Urlaub machen. Auch wenn das vielerorts dieses wie auch schon letztes Jahr nicht so ist, bleibt die Einstellung in den Köpfen und Gemütern dennoch vorhanden. Das ergibt dann so eine skurrile Unwahrscheinlichkeit, die für mich auch etwa Amüsantes hat.

Gleichmaß, Ausgleich und Abwechslung

Nach so viel Bildschirmarbeit war mir die handwerkliche Abwechslung heute Nachmittag gerade recht gekommen. Wenn sich die Tätigkeiten vereinseitigen, wächst in mir das Bedürfnis nach einem Ausgleich, der den Kopf wieder frei macht und auch verhindert, dass sich Denkweisen und Routinen verselbständigen. Insofern ist die kunsthandwerkliche Arbeit mit Holz ein wichtiger Regulator, um Kreativität dauerhaft auf hohem Niveau möglich zu machen. Denn gerade bei dieser handwerklichen Arbeit geht es um Genauigkeit und Gleichmaß, aber eben nicht um dieses begriffliche Fixieren und technische in die Tiefe gehen. Gerade die Wiederholung gleichartiger Arbeitsgänge hat meditative Qualität und lässt die Seele sich in ganz anderen Gebieten frei bewegen. Das kann neue Energie freisetzen und für die Projektarbeit auch auf technischem und wortsprachlichem Feld förderlich sein.

Ein fast perfektes Gleichgewicht

In unserer Ecke Deutschlands waren wir anders als gewöhnlich an diesem Tag mit trübem Wetter und Hochnebeldecke geplagt. Zwar noch warm, aber atmosphärisch so ungemütlich, dass man kaum glauben mag, es sei Hochsommer. Und wie immer an trüben Tagen hat sich das auch auf die Motivation und Kommunikationsfreudigkeit der Menschen ausgewirkt, die heute nicht vorhanden war. Gut für die eigene Projektarbeit, die so kaum Ablenkung kennt. So war dieser Arbeitstag für mich in ruhiger Stimmung zweigeteilt, in Kommunikationsarbeit am Vormittag und Holzarbeit am Nachmittag – ein fast perfektes Gleichgewicht, das wohltuend wirkte und ein wenig von jener Unwahrscheinlichkeit ausstrahlte, deren Reize für mich nie verborgen bleiben.

Erdende Erholung

Eigentlich ist es gut, vor allem für die über Jahre von anhaltender Hochsommerhitze geschädigten Bäume, dass dieser Sommer wieder wechselhafter ausfällt. Eigentlich ähnlich den Sommern, „wie sie einmal waren“. Und die waren eigentlich so, dass sich sehr heiße Tage mit gewittrigen warmen abgewechselt haben. Wochenlange Extremhitze kannten wir damals noch nicht. Gut, dass die Kurve diesbezüglich nicht kontinuierlich ansteigt, wie man das zuletzt befürchten musste. Ich freue mich, bei diesem gemäßigten Hochsommerklima parallel immer weiter an meinen Manufakturprojekten arbeiten zu können und während dieser Stunden die ruhige Atmosphäre des Gartensommers einatmen zu können. Das ist bei konzentrierter Arbeit mit verschiedenen Holzarten und im Kontext der Baumsymbolik eine erdende Erholung.

Ausgleich über symbolische Formen

Eine schöne Mischung zwischen konzentrierter Projektarbeit mit Schwerpunkt auf Kodierung und der kunsthandwerklichen Arbeit, die ich am Nachmittag fortgesetzt habe. Bei tiefer stehender Sonne ist bei angenehm warmer Temperatur das Freiluftarbeiten im Garten eine stimmige Erfahrung. Die mache ich oft zu der genau richtigen Zeit, immer dann, wenn ein Ausgleich, eine über Tage gehende Abwechslung die Kommunikationsarbeit weniger einseitig gestaltet. Das wirkt sich eigentlich immer positiv auf die Qualität der Ergebnisse aus. Auch das ist eine motivierende Auswirkung der hier so oft beschriebenen Arbeit mit grundlegenden symbolischen Formen, die an den Lebensäußerungen der Bäume festmachen lassen.

Holzarbeit trotz Regen

Eigentlich kein gutes Wetter für die Holzarbeit, aber die 6 Stäbe musste heute vorbereitet werden, und so habe ich immerhin die Ruhe des Regentages nutzen können, um das abzuschließen. Die weitere Ausarbeitung mit Eiche, Weidenbaum, Birke, Kiefer und Walnussbaum wird aber noch einige Tage in Anspruch nehmen. Schön, wenn es dann auf spannende Kombinationsarmbänder hinausläuft, in dem Fall ein Partner-Armband-Set und einmal wieder ein Vater, Mutter & Kind Armband Set, in dem Fall mit drei Arten in Kombination.

Arbeitsroutine an Hitzetagen

Das Kunsthandwerk habe ich derzeit auf die späten Nachmittagsstunden verlegt. Dann steht die Sonne schon tiefer und der Aufenthalt draußen ist recht angenehm trotz der Hitze. Auch mag ich das Licht, welches von der tiefstehenden Sonne abgestrahlt wird. Das ist gesättigter, wärmer als das in den Morgenstunden. Nach so viel technischer Arbeit, Kodieren und Designen tagsüber ist mir die Holzarbeit im Anschluss eine echte Abwechslung, die den Kopf wieder freier macht. Schön, dass sich dieses Hochsommerwetter fortsetzt und es am Wochenende doch auch wieder eine Abkühlung mit Regen gibt. Auch damit unser schon mager gewordener Regenwasservorrat sich wieder auffüllt.

Herausfordernde Routinearbeit mit der Ulme

Es hat schon etwas, an einem richtig heißen Hochsommertag wie heute sich der Holzarbeit zu widmen. Heute war wieder einmal, wie schon so oft in den letzten Monaten, die Ulme das Thema. Das hieß wiederum, die quer zur Wachstumsrichtung des Holzes aus dem Block gebohrten Kerne in möglichst gleichmäßig 7 mm dicke Stäbchen zu drehen. Das ist jedes Mal, auch nach zwanzig Jahren Routine, eine Herausforderung. Diesmal ist es mit viel Sorgfalt aber auch sehr gut gelungen, mit nur sehr geringfügigen Abweichungen vom Idealmaß. Die übrigen Arbeitsschritte sind dann eine Erholung und machen Spaß, weil die Art eine so lebendige Struktur aufweist und die Ergebnisse immer eindrucksvoll und wie kristallin leuchtend wirken.

Verrückter Mai

Gut, dass wir die Blumen schon gestern vollständig verteilen und einpflanzen konnten. Heute wäre das Wetter wieder ungeeignet gewesen, wie an so vielen Tagen in diesem ins Wasser gefallenen bisherigen Mai. Auch ist es wohl noch nie der Fall gewesen, dass ich mein Kelleratelier noch in der zweite Maihälfte beibehalten und mit dem Arbeitsplatz nicht ins Freie ziehen konnte. Dabei gehört gerade diese Jahreszeit gewöhnlich zu den schönsten für die Holzarbeit. Einfach weil das Licht und die Wärme dann in schöne Kongruenz mit der Ausstrahlung und Energie der Hölzer treten, als Repräsentanten der lebenden Baumarten sozusagen. So setzt sich aktuell eben noch der eher nach innen gerichtete Modus der kunsthandwerklichen Arbeit mit verschiedenen Holzarten fort. Ein verrücktes Jahr.

Die Besonderheit des Ulmenholzes

Es ist schön, nach einer kleinen Pause wieder kunsthandwerklich zu arbeiten. Heute war wieder einmal die Ulme an der Reihe, wie schon so oft in den letzten Monaten. Dank des neue Spitzstahls funktioniert das aktuell auch mit den gebohrten Kernen ganz gut, da das Material recht gleichmäßig abgetragen werden kann und das Schleifen sich auf die letzten Zehntelmillimeter konzentrieren kann. So kann ich ziemlich exakte und gleichmäßige Durchmesser beiden kurzen Ulmenholzabschnitten erzielen. Wenn dieser erste Arbeitsschritt geglückt ist, erweist sich der Rest ohnehin immer wieder als Freude, weil diese unkonventionelle Bearbeitungsform die lebendigsten Facetten der Holzstruktur dieser Art an die Oberfläche bringt und es letztlich sehr ausdrucksstark erscheinen lässt. Für die weiteren Arbeitsschritte kommt es dann nur noch auf möglichst exaktes Vorgehen an, um wirklich schöne, nach dem Feinschliff wie kristallin wirkende Perlen gewinnen zu können.

Bald wieder Arbeit bei Sonnenlicht

Es ist schön, vor den Osterfeiertagen noch eine Reihe neuer Holzarbeiten realisieren zu können. Der Baumkreis, eine 3er Kombination und zwei Lebensbaum-Armbänder. Da gibt’s einiges zu tun, was bei jetzt bevorstehenden Frühlingstemperaturen leichtfallen wird und endlich wieder von richtigem Sonnenlicht begleitet ist. Mein Arbeitsplatz für die kniffligen Feinarbeiten bleibt aber vorerst noch im Keller. Ich denke, vor Mai wird es nicht möglich sein, diesen Platz in den Garten zu verlegen. Das ist dann immer eine spannende Umstellung, die der Holzarbeit gleich eine veränderte Anmutung verleiht. Die Winterarbeit bei künstlichem Licht hat aber auch ihre interessanten Seiten, vor allem die ablenkungsfreie Konzentration betreffend.

Eindrucksvolle Ulmenholzabschnitte

Meine Vorräte an kleinen durch Bohrkerne gewonnenen Ulmenholzabschnitten waren zuletzt ausgegangen. Da jetzt aber ein neues Armband aus Ulme ansteht, war es an der Zeit, wieder einige Rohlinge vorzubereiten. Glücklicherweise stehen mir immer noch ganze zwei dicke Platten in quadratischem Format und ca. 8 cm Höhe zur Verfügung. Diese Art ist im normalen Holzhandel fast nicht zu bekommen, so hatte ich mich vor vielen Jahren mit besonders schönem Material bei einem Großhändler in Hamburg eingedeckt, bei dem ich vor Ort meine Auswahl treffen konnte. Erstaunlich wie lange ich von diesem Material jetzt schon zehren kann. Gerade weil ich bei dieser Art eine Ausnahme mache, aus Gründen, die mit der besonderen Struktur dieser Holzart zusammenhängen und die Stäbe nicht wie sonst parallel zur Wachstumsrichtung des Holzes drechsle, sind die Ergebnisse in Perlenform besonders lebendig. Es kommen Lagen der Mikrostruktur zum Vorschein, die normalerweise nicht sichtbar sind. Von dem schimmernden und dekorativ wirkenden Oberflächenergebnis einmal abgesehen, meine ich darin aber auch etwas vom Wesen der Ulme wiederzufinden, die vielleicht auch wegen ihrer krankheitsbedingten Seltenheit, für mich etwa Elitäres und Geheimnisvolles in sich trägt, das in ihrem Holz, besonders bei dieser Verarbeitung, in eindrucksvoller Form an die Oberfläche kommt.

Biografische Holzarbeiten

In den vergangenen zwei Jahren haben sich Fotografien zahlreicher neuer Wunschbaum- und Partner-Kombinationen angesammelt, die ich jetzt nach und nach freistelle und in ihre für die Wunschbaum-Manufaktur gültige Form bringe. Das ist mit viel Bildbearbeitung verbunden, ist aber eine gute Gelegenheit, die vielen z. T. sehr ungewöhnlichen und spannungsreichen Hölzerkombinationen noch einmal in Erinnerung zu rufen. Für die Darstellung der Variantenübersichtsseiten ist das natürlich eine kontinuierlich wachsende Bereicherung. Aber es hat auch einen autobiografischen Aspekt, weil der Zuwachs an immer neuen Variationen und Kombinationen auch ein Stück eigener Lebensgeschichte und intensiv verlebter Arbeitszeit widerspiegelt.

Nachschub an Apfelbaumholz mit typischer Anmutung

Nach der Fertigstellung des jüngsten Armbandes am Vormittag habe ich am Nachmittag V. beim Zusammentragen der Äste des alten Apfelbaums geholfen, die schon geschnitten waren, aber wirr durcheinander lagen. Ein Bauer hatte sich bereiterklärt, die Äste mit dem Traktor abzutransportieren, wenn wir sie zu einem großen Haufen auftürmen. Das war recht schnell erledigt. Richtig anstrengend wurde es aber beim Zerteilen der Hauptstamms und dem Aufhäufen der stärkeren Hauptäste, die ein gutes Brennholz ergeben. Den Hauptstamm und die dickeren Äste aber kann ich sehr gut als Material für meine Manufaktur-Projekt verwenden. Ganz sicher war das nicht, aber ich konnte mich vorab vergewissern, dass der rot-bräunlich gefärbte Kern dieses Baums ausgedehnt genug ist, um später einige Kanteln daraus gewinnen zu können, die eine für die Art typische Färbung aufweisen. Das ist eben wichtig, denn das viel hellere Splintholz ist z. B. von dem des Birnbaums praktisch nicht zu unterscheiden. Und gerade für die Lebensbaum-Armbänder ist es eben wichtig, dass man auf Anhieb das Typische wahrnimmt. Natürlich wird das noch eine Reihe weiterer Arbeitsschritte erfordern. Den Stamm selbst habe ich vor Ort schon in drei Abschnitte geteilt, zwei mit 60 und einen mit 30 cm Länge und diese Abschnitte dann in der Längsachse mit der Kettensäge wiederum gehälftet. Das ist wegen des starken Trockenschwunds beim Apfelbaumholz ohnehin notwendig, war aber wegen des enormen Gewichts der Abschnitte auch gar nicht anders machbar. So brachten sie schon eine gewaltige Last auf die Waage, die wir noch gerade so bewältigen konnten. Letztlich werde ich diese Hälften wiederum halbieren, also letztlich vierteln und dann die Splintholzlagen weitgehend entfernen. Nach dem ersten Antrocknen können später schöne Kanteln entstehen. Ich hoffe jetzt auf eine gute Ausbeute, die viele Jahre meinen Bedarf bei dieser Holzart abdeckt.

Stress abbauen mit der Energie der Bäume

Die kunsthandwerkliche Arbeit am Nachmittag war eine passende Fortsetzung diese ansonsten körperlich anstrengenden Tages. Bei dieser eisigen Frostatmosphäre und dem niedrigen Luftdruck erscheint einem der Schmuddelwinter noch unangenehmer, und die Nerven der Menschen liegen noch mehr blank. Da ist die Holzarbeit immer eine Wohltat, einfach weil von diesem Material niemals etwas Stressstressgeladenes ausgeht. Es ist einfach ein Glück, auf diese Weise regelmäßig mit den Bäumen und ihrer Energie in Verbindung sein zu können, auch wenn die lebenden Exemplare da draußen gerade ihre Präsenz zurückgefahren haben und so schnell noch nicht in ihren neuen Wachstumszyklus eintreten werden.

Ausgleichende Abwechslung

Freitag der Dreizehnte, aber der Tag war nicht viel anders als die übrigen Krisentage, die alle Menschen in eine Art Schockstarre versetzt haben. Ich freue mich, den Arbeitstag zweiteilen zu können, die Projektarbeit am Vormittag und eine neue kunsthandwerkliche Arbeit am Nachmittag. Eine sehr gute Mischung und Abwechslung in Krisenzeiten, die sonst eher durch Einseitigkeit gekennzeichnet sind. Übrigens diesmal eine interessante, eher selten vorkommende Kombination: Walnussbaum und Weißdorn. Schön, dass einer meiner Lieblingssträucher, die ich das ganze Jahr über beobachte und bewundere, die ich besonders gerne fotografisch festhalte, einmal wieder durch sein Holz repräsentiert zur Geltung kommt. Und schön ist auch, dass es mindestens einen weiteren Menschen gibt, der mit dem Weißdorn etwas Wichtiges verbindet. Der wird bald eine symbolische Verstärkung dafür zur Verfügung haben.

Widerspenstige Hainbuche

Bei der Arbeit an dem Hainbuchenstab heute galt es heftige Widerstände zu überwinden. Offenbar sind aktuell in meinem Vorrat Kanteln vorhanden, die aus einem besonders harten und verquer gewachsenen Abschnitt der Hainbuche stammen. Jedenfalls ließen sie sich nur mit großer Mühe überhaupt drechseln und haben sich auch beim späteren Feinschliff widerspenstig gezeigt. Der erste Stab ist dann auch gerissen, nachdem ich ihn immer fester einspannen musste, um ihn abtragen zu können. Dem Druck konnte er dann doch nicht standhalten. Und der zweite Versuch war letztlich zwar erfolgreich, hat mich aber ein Maschinenersatzteil gekostet, das beschädigt wurde. Glücklicherweise konnte ich den Spitzstahl noch besorgen. Die letzten ca. 10 Jahre hat er gehalten und viel geleistet. Aber jetzt war seine Zeit wohl gekommen, auch auf Grund der widerspenstigen Hainbuche.