Scheinbar unscheinbare Motive

Nun bin ich doch wieder nicht zum Fotografieren der Herbstblätter gekommen. Ich fürchte, bei der nächsten sonnigen Gelegenheit dazu wird nicht mehr viel von den Farben zu sehen sein. Aber zumindest bei meinen Microstock-Portfolios hat sich ohnehin in diesem Jahr nicht viel verändert. Streng genommen waren es die letzten Weihnachtsbilder, die ich dort hochladen konnte. Und die nächsten werden möglicherweise wieder weihnachtliche Impressionen sein. Grund, für 2022 wieder die anderen Motivfelder stärker zu berücksichtigen. Und dazu wieder mehr mit Muße in der Landschaft, bei den Bäumen unterwegs zu sein, um vor allem die scheinbar unscheinbaren Details zu erfassen und symbolisch begreifbar zu machen.

Baumdetails im Winterlicht

Es gibt Tage, da weiß man beim Blick aus dem Fenster, dass sich ein Spaziergang lohnt. Dass viele diesen Eindruck hatten, konnte ich am Nachmittag auf meinem Lieblingsweg am Fluss entlang sehen, der ungewöhnlich stark frequentiert war. Die Menschen haben Nachholbedarf nach vielen dunklen und trüben Wetterphasen. Seit einigen Tagen nun dieses gleißende Winterlicht bei klirrender Kälte, das einen auch im Winter aufatmen lässt. Da drängt es einen einfach, die landschaftlichen Eindrücke zu erkunden, die diese Hochphase des Winters zu bieten hat. Was von den Bäumen noch in der Verfassung ist, das Licht einzufangen, präsentiert sich im klaren Winterlicht ganz anders als noch im Herbst. Die roten Früchte, wie hier die Hagebutten, ganz dehydriert, nur noch ihre schrumpelige Hülle und eine Restahnung ihrer einstigen Intensivfärbung zeigend. Die ehemals grünen Fruchtstände und Blätter, wie diese Ahornflügel und das Eichenlaub, zeigen jetzt ihre ädrige Struktur klarer denn je und wirken, obgleich tot, wie rostbraune und lebendig leuchtende Nachbildungen ihrer selbst.

Hagebuttenfrucht im Hochwinter
Hagebuttenfrucht im Hochwinter
Fruchtstand des Ahorns im Hochwinter
Eichenlaub im Hochwinter