Das Eigentliche und die Pflanzenwelt

Selbst für die Auszeit des Hochsommers sind diese Tage ungewöhnlich und wirken wie etwas Unwahrscheinliches auf mich ein. Es ist, wie wenn die verwirrte und desorientierte Krisenkommunikation, gepaart mit kollektiver Dauerdepression, nun eine Art Tatsache geworden wäre. Wie wenn man sich dauerhaft auf solche Zustände und Befindlichkeiten einzurichten gezwungen sieht. Ich bin sicher, dass das ein ebenso kollektive Täuschung, ein rekapitulierendes Missverständnis ist, dass das, was unseren aktuellen Stand geistiger und gesellschaftlicher Entwicklung betrifft, weitaus fortgeschrittener ist und sich nur deshalb nicht ausreichend Geltung verschaffen kann, weil anderes sich unaufhörlich in den Vordergrund schiebt. Das Eigentliche ist dadurch aber nur verdeckt, nicht etwa verschwunden. Ich suche täglich den Kontakt zu den Pflanzen in unmittelbarer Nähe, vor allem im Garten, zu den Bäumen, Stauden, Blumen und allem, was im Bereich der Pflanzenwelt sich hier verwirklicht. Denn das ist aktuell die einzige Möglichkeit, dieses Verdeckte für Momente sichtbar zu machen, aus seiner Verdeckung hervorzuholen. Wie alle Symbole des Lebens nie verschwinden, nur manchmal nicht die größte Aufmerksamkeit genießen. Es ist immer tröstlich zu wissen, dass sie immer da sind und mit uns ihre Lebensweisheit austauschen können, wenn wir das zulassen.

Autoreflexion und Auflösung

Den ganz langen Weg zur Schleife bin ich schon seit Jahren nicht mehr gegangen. An diesem moderat warmen Sommertag mit frischem Wind war es aber wieder stimmig, zudem ich heute keine Kamera mitgeführt habe, was ansonsten deutlich mehr Anstrengung erfordert. Tatsächlich gibt die aktuelle Phase des Sommers wenig Motivreiches preis, es hätte sich also auch nicht gelohnt. Umso mehr Aufmerksamkeit bleibt für das Gehen selbst – ich erinnerte mich an meine vor Jahren einmal verfolgte Beschäftigung mit der Gehmeditation – und für die Stimmung und jeweilige Situation auf dem immer interessanten und immer auch veränderlichen Weg. Das konnte deshalb ein wohltuender, wenn man so will auch erkenntnisreicher Gang sein, der es mir erlaubt hat, im Freien die umwälzenden Reflexionen und seelischen Turbulenzen der letzten Wochen in gewisser Weise zusammenzuführen, noch klarer zu fassen, mir noch klarer zu werden, worum es eigentlich ging und was das bedeuten könnte. So war es auch eine Art autobiographischer Gang, denn bei den Gedanken waren viele, die sich mit der eigenen Biografie, gewissen Erfahrungen, vor allem mit dem Verhältnis von menschlich positiv berührenden Erlebnissen und ebensolchen Enttäuschungen befassten. Es war sicherlich die ganz besondere klimatische Situation, dieser Lieblingsweg, der Sonntag und nicht zuletzt die mir so vertrauten Bäume und Pflanzen am Wegrand, die diese Auflösung möglich gemacht haben. Eine vorläufige Klärung und Auflösung, die ohne die natürlichen Helfer in der Landschaft nicht vorstellbar gewesen wären. Ich hoffe sehr, diese Erfahrung auch langfristig integrieren zu können. Mit in diesen Zusammenhang gehört auch die neuerliche Erkenntnis, dass die ernste Musik wieder zum regelmäßigen Bestandteil meines Alltags werden sollte, auch wenn ich mich heute nur auf die reine Rezeption beschränken möchte.

Im Schatten des Maulbeerbaums

Der lange nicht mehr realisierte Ausflug mit Tradition hat uns heute einmal den Kopf etwas freier gemacht. Man könnte sich von solchen Aktivitäten durchaus entwöhnen, aber gerade, wenn alles so heruntergefahren ist wie seit 1 ½ Jahren kann es auch aktivierend und motivierend wirken, eben weil es an Vorkrisenstimmung anknüpft. So hat das heute auch auf uns gewirkt, nach einer recht angenehmen Hin- und Rückfahrt, die uns die Heimatliche Landschaft von den Straßen aus in abwechslungsreicher Form vor Augen führt. Sonst war dieser Tag eher von Rekreation und nicht übermäßig viel Produktivem ausgefüllt. Unter anderem habe ich V. bei der Vorbereitung der diesjährigen Winterfütterung der Bienen unterstützt und bei der Gelegenheit den Entwicklungszustand des Maulbeerbaums in Augenschein genommen. Dadurch, dass ich ihn im Frühjahr nicht zurückschneiden konnte, ist die Krone übermäßig dicht zusammengewachsen. Und natürlich ragen die Äste auch weit über die Grenzen des Grundstücks hinaus, was wir eigentlich vermeiden wollen. In dem Bereich, den der Baum beschattet, ist aktuell tatsächlich alles abgedunkelt, so dunkel, dass man beim Abpflücken der letzten Maulbeeren schon fast nicht sehen kann. Im kommenden Frühjahr ist also ein ziemlich kompromissloser Rückschnitt unvermeidlich. Vs Theorie, dass das Fruchttragen u. U. üppiger ausfallen könnte ohne Rückschnitt hat sich jedenfalls nicht bestätigt. Es gab zwar Früchte, aber die Gesamternte ist doch sehr dürftig gewesen. Da wird es sich kaum lohnen, neuen Marmelade zu kochen. Es bleibt rätselhaft, welche konkrete Kombination von Bedingungen der Art guttut und wovon genau der Beerenertrag abhängt. Nennenswert und damals aber auch sehr üppig fiel es in der Lebensgeschichte des Baums bisher nur vor drei Jahren aus.

Die passende innere Symbolwelt pflegen

Dass ich gestern diese Anmerkung zu traditionellen Vorstellungen von Urlaubszeit hatte, war kein Zufall. Auch heute, fast am Ende des Hochsommermonats Juli, wirken die ganze Atmosphäre und die Ausstrahlung der Menschen auf mich so, als ob der absolute Höhepunkt dieser besonderen Stimmung erreicht ist, einer Stimmung, die wie gewollte Auszeit anmutet. So stillstehend, so wenig auf Erwiderung und Reaktion ausgerichtet erlebe ich die Menschen selten. Da scheint sich aktuell alles zu kumulieren, was als nach innen gerichtete Fluchttendenz in den vergangenen 1 ½ Jahren zwangsweise eingeübt wurde. Was würde ich ohne die Bäume tun, die als lebende Individuen im Garten und in der Landschaft auf mich wirken, mit denen ich mich auseinandersetze, fast schon in einen stummen Dialog trete. Die ich aber auch in vielfältigen kreativen Projekten sprachlich, präsentativ und interaktiv reflektiere, symbolisch verarbeite und kunsthandwerklich in eine neue vermittelbare Form bringe. Ohne diesen für mein Leben prägenden Archetypus wären solche Zeiten schwer zu ertragen, jedenfalls ohne seelischen Schaden zu nehmen. Ich wünsche allen, dass sie eine für sie passende Symbolwelt pflegen oder ersten entdecken können, die in inneren Handlungen etwas kompensieren kann, was außen nicht präsent oder ganz verloren gegangen ist.

Sommer- und Urlaubsklischee

Die Holzarbeit am Nachmittag mit der Fertigstellung eines Lebensbaum-Amrbandes war angenehm, da zu der Zeit die stärker wärmende Sonne doch noch durchkam. Ansonsten leiden wir unter der starken Wechselhaftigkeit des Wetters, die so manchem von uns Kreislaufprobleme und wetterfühlige Schmerzen verursacht. Dazu diese traditionelle Kommunikationslosigkeit zur Hochzeit des Hochsommers, die wohl damit zu tun hat, dass unter normalen Umständen und wie man das so gewohnt war, in dieser Zeit die meisten Urlaub machen. Auch wenn das vielerorts dieses wie auch schon letztes Jahr nicht so ist, bleibt die Einstellung in den Köpfen und Gemütern dennoch vorhanden. Das ergibt dann so eine skurrile Unwahrscheinlichkeit, die für mich auch etwa Amüsantes hat.

Gleichmaß, Ausgleich und Abwechslung

Nach so viel Bildschirmarbeit war mir die handwerkliche Abwechslung heute Nachmittag gerade recht gekommen. Wenn sich die Tätigkeiten vereinseitigen, wächst in mir das Bedürfnis nach einem Ausgleich, der den Kopf wieder frei macht und auch verhindert, dass sich Denkweisen und Routinen verselbständigen. Insofern ist die kunsthandwerkliche Arbeit mit Holz ein wichtiger Regulator, um Kreativität dauerhaft auf hohem Niveau möglich zu machen. Denn gerade bei dieser handwerklichen Arbeit geht es um Genauigkeit und Gleichmaß, aber eben nicht um dieses begriffliche Fixieren und technische in die Tiefe gehen. Gerade die Wiederholung gleichartiger Arbeitsgänge hat meditative Qualität und lässt die Seele sich in ganz anderen Gebieten frei bewegen. Das kann neue Energie freisetzen und für die Projektarbeit auch auf technischem und wortsprachlichem Feld förderlich sein.

Bäume und die Idee des Archetypus

Der Band mit Beiträgen C.G. Jungs zu den Begriffen Archetypus und kollektives Unbewusstes ist heute angekommen. Ich bin wirklich sehr gespannt, wie er das Thema ausbreitet. Die Grundgedanken sind mir zwar schon seit langem bekannt, auch habe ich sie verschiedentlich in meinen eigenen Texten zur Symbolik der Bäume eingearbeitet. Aber die Originaltexte kenne ich noch nicht, auch habe ich noch nichts von C. G. Jung selbst gelesen. Spannend ist es vor allem deshalb, weil die Bäume als Lebenssymbole eben einen solchen Archetypus darstellen und mich ja gerade das das Leben Symbolisierende interessiert, weil es das Baum-Mensch-Verhältnis und damit die Selbstspiegelung des Menschen mit Hilfe dieses Lebenssymbols anspricht. Vielleicht findet sich in diesen Texten ja auch etwas Spezielles zu den Bäumen. In jedem Fall aber wird es mein Verständnis und mein Differenzierungsvermögen auf diesem Themenfeld erweitern.

Ein Gartensommer zwischen Verzögerung und Hemmnissen

Auch andere machen in diesem Sommer die Erfahrung, dass die selbst gezogenen Pflanzen im Garten sich oft nicht wie sonst erwartbar entwickeln. Manche Arten schießen ins Kraut, bilden aber keine Blüten, andere bleiben von vorneherein winzig oder zeigen ein stark verzögertes Wachstum. Wie überhaupt in dieser Vegetationsperiode so vieles verzögert und irritiert erscheint. Das passt ja immerhin zu den sonstigen Zeitumständen, dieser endlosen Krisenatmosphäre und den seelischen Deformationen, die sich daraus flächendeckend ergeben. Wir wollen diese Hochphase des Sommer dennoch von ihren noch wahrnehmbar positiven Seiten betrachten und die Zeit im Garten, mit den dieses Jahr ungehemmt wachsenden Gartenbäumen und dem wuchernden Grün der Stauden genießen, bevor die ersten Vorzeichen des Herbstes sich wieder einstellen.

Akzentarme Baumzeit

Mein Gang durch die Baumlandschaft hatte heute etwas Meditatives, auch weil wenige Menschen nur unterwegs waren. Wohl lag das am Wetter, das sich unbeständig zeigte und mir auf dem Weg auch einige schwächere Schauern bescherte. Der Entwicklungsstand der Sträucher und Bäume ist jetzt schon weitgehend auf die Seite des Fruchttragens verschoben. Fast alle Arten zeigen schon Fruchtansätze in noch nicht ausgereiftem Zustand, oft noch ganz grün und noch nicht in der endgültigen Größe. Deshalb fehlen weitgehend die Farbtupfer, Akzente, die das Auge lenken und attraktive Fotomotive abgeben. Fotografisch konnte ich so an diesem Sonntag wenig realisieren. Angezogen haben mich nur einzelne Arten, die opulente Fruchtstände zeigen, wie der Holunder oder die hier gezeigten Haselnusssträucher. Und doch, ein roter Farbakzent war immerhin doch zu sehen, nämlich beim Wolligen Schneeball.

Haselstrauch mit grünen Nüssen
Fruchtstände beim Wolligen Schneeball

Archetypische Krisenverarbeitung

Die beständige Abfolge von Krisensituationen hat die Menschen verändert. Das ist mir noch nie so klar geworden wie in diesen Tagen. Der Virus, jetzt die Hochwasserkatastrophe, die vielen alltäglichen Ausnahmesituationen und Verrückungen, die man kaum noch auseinanderhalten kann. Die Ausnahme scheint zur Regel geworden zu sein und das verändert etwas in den Köpfen und vor allem in den Seelen. Es lässt sich noch nicht einmal sagen, ob es um Ungleichgewichte oder die überfordernde Verarbeitung von Anpassungsleistungen geht. Es könnte auch um die vermeintlichen Gewissheiten einer für fast jeden mitlaufenden Autobiografie gehen, um die vermeintlichen Gewissheiten, die unseren Handlungen und unserer Motivation Orientierung und Halt geben. Eine Orientierung und ein Halt, der zunehmend gefährdet erscheint, unabhängig von der Ausprägung des Selbstbewusstseins und der Zuversicht. Es ist eine Coping-Strategie, die mir in solchen Zusammenhängen immer wieder vor die Seele tritt, weil ich sie als eine wirklich förderliche kennengelernt habe: Die Auseinandersetzung mit den geistigen Grundlagen unserer Verkörperung in diesem Leben, die wir auf unterschiedlichen Wegen führen können, je nach Entwicklungsstand und Möglichkeiten. Dabei spielt die symbolische Vermittlung, die Spiegelung in außerhalb von uns verfügbaren Symbolformen eine wichtige Rolle, da wir eine symbolische Verstärkung hierfür benötigen oder diese uns die Auseinandersetzung erleichtern kann. Lebenssymbole wie das von mir im Baumtagebuch und den Wunschbaum-Projekten gepflegte Baumsymbol sind eine Möglichkeit. Andere Archetypen wie Engel, Steine, Berge oder Vögel mögen andere Persönlichkeiten noch stärker ansprechen. Ich wünsche jedem, dass er aus der symbolvermittelten Reflexion Kraft und Orientierung für die je persönliche Krisenverarbeitung gewinnt und damit für das möglichst gradlinige Verfolgen seines / ihres selbst definierten Lebensziels.

Majestätische Wunderbäumchen

Der Garten grünt und blüht zurzeit so opulent, dass ich die sonst obligatorischen Strohblumen gar nicht vermisse. Damit hatte ich bewusst einmal ausgesetzt, auch weil das sukzessive Einsammeln und Trocknen der Blüten immer eine endlose Angelegenheit ist und ich auch schon so viele schöne Trockensträuße daraus gebunden habe, dass es erst einmal reicht. Ersatz sind mir in diesem Jahr die fünf Wundbäumchen alias Rizinusstauden, die ich an die Zaungrenzen gesetzt habe. Die erfreuen sich mit Ausnahme des zuletzt etwas zu spät gepflanzten großer Wachstumsfreude, so dass im Spätsommer sicher wieder genug Samenkerne fürs kommende Jahr herausspringen werden. Vor allem aber sind die Stauden schön anzusehen. Die gesamte Architektur der Pflanze, ihre majestätische Gesamterscheinung, die filigranen Formendetails der Blüten und Fruchtstände, die riesigen, sich wie riesige Hände ausbreitenden Blätter. Wenn sie jetzt noch etwas höher hinauswachsen, werden sie eindeutig das diesjährige Highlight des Sommergartens bilden.

Wetterfühlige Pflanzen

Nun verlaufen die Tage wie in den beiden Vorjahren während des Hochsommers durchgehend. Hohe Temperaturen gepaart mit Gewitterneigung und einer ziemlichen Luftfeuchtigkeit. Die Pflanzen mögen das, jedenfalls die Bäume und Stauden, die sich unter den Bedingungen prächtig entwickeln. Nur die einjährigen Sommerblumen reagieren darauf zum Teil empfindlich. So passiert es immer wieder, dass einzelne bislang noch sehr kräftige Blumenstöcke über Nacht verdorren, ohne dass ein konkreter Grund erkennbar wäre. Ich schätze, es ist der unverhoffte und starke Temperaturanstieg, die Dauerbestrahlung während des Tages, die diese Arten im Anschluss an wochenlanges kühles Schmuddelwetter nicht gut verarbeiten. Leider ist das mit Verlusten verbunden, die nur durch das üppige Wachsen und Wuchern drumherum kompensiert wird, aber es manchmal auch erforderlich macht, neue Blumen als Ersatz einzupflanzen.

Versöhnlicher Hochsommertag

Dieser Einundzwanzigste hatte immerhin den Vorzug, dass ich ungestört konzentriert meine Projektarbeit voranbringen konnte. Das bei sehr angenehm temperierten und lichtreichen Sommerwetter. So kann es eigentlich weiter gehen. Damit wir am Ende doch noch eine positive Erinnerung an diesen Krisensommer haben dürfen. Und schön auch, dass inzwischen die meisten kahlen Wunden des Rückschnitts beim Efeu kaschiert sind, weil junge Triebe aus dem starken Unterholz ausgeschlagen sind und sich die Lücken allmählich wieder schließen.

Schlusspunkt der Sommerpflanzaktionen

S. hat sich über sein Baumkreis-Armband gefreut. Für die Übungen im Wald ist das als Accessoire ja auch eigentlich genau das Richtige. So finden die Symbolholzarmbänder letztlich immer wieder die richtigen Träger, für mich eine Bestätigung der Sinnhaftigkeit des gesamten Langzeitprojekts. Wir freuen uns, dass der Sommer zurückgekehrt ist, weil das ein Stück gefühlter Normalität zurückgibt, das wir dringend nötig haben. Stimmig dazu sind jetzt die Chilipflänzchen endlich zu einer Größe herangewachsen, ab der es Sinn macht, sie in ihren eigentlichen Pflanztrog zu versetzen. Die warmen Strahlen der Spätnachmittagssonne habe ich für diese Arbeit genutzt und damit den Schlusspunkt der diesjährigen Sommerpflanzaktionen gesetzt. Die Pflanzen müssen jetzt nur noch kräftig wachsen, damit sie frühzeitig zum Blühen kommen und hoffentlich auch noch reife Schoten ausbilden. Im Vorjahr sind die Früchte sehr spät erst gekommen.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.