Bevor sich die Weißdornblüten öffnen

Je nachdem, in welche Richtung mich mein mittäglicher Spaziergang führt, begegne ich in diesen Tagen immer neuen Baumblüten, die sich dominant und die Baumlandschaft bereichernd zeigen. Heute waren es vor allem die Weißdornsträucher, die auffielen – vor allem, weil die Blüten sich gewissermaßen schon in Position gebracht haben. Man kann die weißen Blütenblätterköpfchen schon erkennen, allerdings sind sie noch zu kleinen Kugeln zusammengezogen, wagen es noch nicht, sich zu öffnen. Tatsächlich sind die Nächte gerade noch empfindlich kühl. Ich schätze, die Gehölze habe dafür einen ganz feinen Draht, so dass sie lieber eine erwartbar frostfreie Zeit abwarten, um wirklich zur offenen Blüte überzugehen. An manchen Individuen habe ich die offenen Weißdornblüten schon beobachtet. Es hängt immer vom konkreten Standort ab, man kann das nicht generell für alle Exemplare der Art sagen. Die meisten aber werden erst innerhalb der nächsten zwei Wochen ihre volle Blütenpracht ausbreiten. Der leicht fischige Geruch der Weißdornblüten ist aber auch jetzt schon wahrnehmbar, wenn etwas näher an die Sträucher herantritt.

Strahlend weiße Frühlingsblüten

Trotz der aktuellen Wechselhaftigkeit und des auch im Tagesverlauf extrem hin und her schwankenden Wetters ist der Frühling doch an der aktiven Baumblüte erkennbar. Nachdem vieles schon am Abblühen ist, wie z. B. der Spitzahorn und schon länger der Schlehdorn, bringen es andere Arten gerade jetzt zu opulenter Blütenpracht. Am auffallendsten und eindrucksvollsten heute fand ich die bei der Sonne unheimlich strahlend weißen Blütenstände der Traubenkirschen, die derzeit übervoll sind von den kerzenartigen Blüten. Einer von diesen Bäumen war umgefallen, lag vollständig in der Horizontalen, trug aber noch vollkommen frische vollständig geöffnete Blütenstände. Jammerschade, dass der Baum gerade auf dem Höhepunkt seiner Vitalität ein solches Schicksal erleiden musste. Denn lange wird er in der Position wohl nicht bleiben. Demnächst werden die Gemeindearbeiter anrücken und ihn vermutlich zu Brennholz verarbeiten.

Archetypische Wirkungen in ablenkenden Zeiten

Rückmeldungen wie von heute zu meinen kunsthandwerklichen Arbeiten sind für mich sehr wichtig. Nicht nur, weil konkrete Reaktionen auf kreative Erzeugnisse seltener geworden sind. Auch weil der kommunikative Austausch generell essenzieller Bestandteil des ganzen Projekts der Wunschbaum-Manufaktur ist, weil dieses Projekt Wirkung, Resonanz und substanziellen Umfang nur durch seine virtuelle Präsenz im Internet und die Vernetzung mit meinen anderen Wunschbaum-Initiativen erhalten hat und kontinuierlich erhält. Ich verstehe es deshalb auch primär als Kommunikationsprojekt, weniger als kunsthandwerkliches „Geschäft“. Natürlich, ohne Preis wäre diese Arbeit nicht vorstellbar. Aber betriebswirtschaftlich ist sie eben auch nicht zu bewerten. Ihre Essenz liegt in der Akzentuierung und sehr individuellen Formgebung eines Themas, das vielen am Herzen liegt und das seinen Ursprung im Archetypus des Baums als Lebenssymbol hat. Es geht letztlich bei darum, was uns die Bäume als Mit-Lebewesen heute sein und bedeuten können. Wie wir uns selbst im Spiegel der Bäume in unserer Persönlichkeit und Persönlichkeitsentwicklung zeitgemäß und ehrlich betrachten und selbst beobachten können. Vielleicht auch, wie wir unser Denken, Wahrnehmen und Handeln im Spiegel dieser Lebenssymbolik kontrollieren. Es ist schön, dass ich diesen kommunikativen Komplex immer wieder mit Leben füllen und weiterentwickeln kann, selbst in so unübersichtlichen und ablenkenden Zeiten wie diesen.

Faszinierende und herausfordernde Baumblütenform

Denselben Weg wie gestern bin ich heute mit der Kamera wieder gegangen. Einfach weil das Licht ähnlich war und die Baumblüten bei dem Wetter auch noch haltbar sind. Wirklich gute neue Aufnahmen von der Spitzahornblüte sind mir allerdings nicht mehr gelungen. Stattdessen habe ich einige andere, meist nicht vegetabile, Gegenstände und Oberflächen entdeckt, die einen Versuch wert waren. Aber bei der Durchsicht der Blütenfotografien von gestern hat sich mir bestätigt, dass einige davon richtig gut gelungen sind. Vielleicht die besten Spitzahorn-Blütenbilder der letzten Jahre. Bei der komplizierten Blütenform muss eben einiges zusammenkommen. Das richtige Licht, der richtige Winkel, die passende Tageszeit und Blütenstände, die in sich kein allzu großes Spektrum der Schärfentiefe besitzen. Bei zu viel Tief beim Hauptmotiv ist es nämlich schwierig, die plastische Form wirklich überzeugend ins Bild zu setzen. Man kann dann die faszinierende Formenkomplexität dieser Blütenform nicht angemessen erfassen.

Wundervolle Spitzahorn-Blüte

Es war uns ein weiterer Tag mit ungewöhnlich viel Licht und erstaunlicher Wärme vergönnt. Nicht ganz so sonnenreich wie gestern, aber für April außerordentlich. Der Gang durch die aktuelle Baumlandschaft war bei dem Wetter eigentlich unvermeidlich. Und wie ich haben das heute viele Spaziergänger und nach dem Winter Sonnenhungrige gesehen. Ich bin froh, dass ich die letzte Gelegenheit nutzen konnte, um die diesjährige Blüte des Spitzahorns im Bild festzuhalten. Das ist so eine Tradition geworden, weil gerade diese Blüte mit ihren filigranen Formen und feinen Farbnuancen fotografisch eine wirkliche Herausforderung darstellt. Entsprechend viele Versuche und umfangreiche Aufnahmereihen sind notwendig, um am Ende doch noch einige gelungene herausfiltern zu können. Wie im Vorjahr ist das heute auch dank moderater Sonneneinstrahlung möglich gewesen.

Zweig mit Blütenständen des Spitzahorns im April I
Zweig mit Blütenständen des Spitzahorns im April II
Zweig mit Blütenstand des Spitzahorns im April III
Zweig mit Blütenstand des Spitzahorns im April IV

Gartenarbeit am ersten Sommertag des Jahres

Neben einigen Dingen im Haus hatte ich mir für diesen Samstag einiges an Gartenarbeit vorgenommen – und auch realisiert. Der Tag war dafür wie geschaffen, der erste richtig sommerlich zu nennende Tag dieses Jahres. Nicht bei uns, aber andernorts mit Höchsttemperaturen bis über 30 Grad. Das ist schon ungewöhnlich. Für das Vereinzeln meiner Chilikeimlinge in den kleinen Pflanztöpfchen war das natürlich super. Ich hatte für diesen Zweck die Pflanzschalen mit den Pflanzen auch hinters Haus geholt, wo ich das Hantieren mit den Keimlingen und dem speziellen Chilipflanzen-Substrat gut handhaben konnte, ohne etwas zu verschmutzen. Am Ende hatte ich fast alle kleinen Töpfchen mit neuer Erde gefüllt und die Keimlinge so auf die dann vergrößerte Zahl an Pflanzgefäßen verteilt, dass in jedem Topf jetzt zwei Keimlinge sitzen. Ich hoffe, das Umpflanzen war so behutsam, dass sie sich nicht stören und sich weiterhin vital zeigen. Das Wachsen geht bei den Chilis ja extrem langsam vonstatten, selbst bei so optimierten Bedingungen, mit Heizmatte, Pflanzenlicht und spezieller Erde. Aber wenn es jetzt draußen auch wirklich wärmer und heller wird, sollte sich die Geschwindigkeit etwas erhöhen. Ich hoffe, dass sie bis zum Sommer wirklich auch groß und kräftig sind und üppig blühen. Nach den Chilis habe ich noch die Pflanzkübel und -töpfe des Vorjahres, in denen noch alte verbrauchte Erde war, entleert und für das Neubefüllen vorbereitet, das wohl in den nächsten Wochen anstehen wird. Zuvor muss ich noch jede Menge frische Pflanzerde besorgen, außerdem eine ausreichende Menge geeigneten Dünger. Auch im übrigen Garten haben wir einige ersten Vorbereitungen für die Gartensaison getroffen. Ich denke, dass wir ab sofort wieder mehr Zeit im Garten verbringen und mit der traditionellen Reinigungsaktion und dem Pflanzen der Sommerblumen die heiße Phase dieser Zeit schon bald eingeleitet werden kann.

Weitere frühlingshafte Gartenarbeiten

Ich freue mich auf das Wochenende. Und nach tagelanger Projektarbeit mit viel Technik und Formalitäten wieder mehr im Garten, mit Erde und Pflanzen arbeiten zu können. V. hat es heute nicht geschafft, die vom Maulbeerbaum abgeschnittenen Äste kleiner zu schneiden bzw. die dickeren Abschnitte zu handlichem Brennholz zu verarbeiten. Aber mit dem voraussichtlich wärmeren Samstag kann das vielleicht nachgeholt werden. Ich werde mich allerdings mehr meinen Chilipflanzen, deren Vereinzelung und dem Anlegen neuer Pflanztöpfchen widmen, auch dem Leeren und Vorbereiten größeren Pflanzkübel für die neue Saison.

Neue Wunschbaumseitengestaltung

Vielleicht gelingt es in diesem Jahr endlich, die Wunschbaum-Themenseite neu zu gestalten. Eine Neugestaltung würde gleichzeitig auch eine inhaltliche Revision und Anpassung an aktuelle Interessenlagen und Sehgewohnheiten beinhalten. Da es bei dieser Themenseite aber um mein ältestes Projekt geht, das in Teilbereichen seit vielen Jahren auf Interesse und Nachfrage stößt, will ein solcher Schritt aber gut überlegt und sorgfältig geplant sein. Ich bin gespannt, wie weit ich mit dem provisorischen Vorhaben kommen werde. Interessant könnte es werden, wenn ich die nötige Zeit freimachen kann.

Ganzjährige Heizenergiethemen

Vor Monaten hatte ich die Haltbarkeit des Brennholzvorrats zwar ganz gut eingeschätzt. Zuletzt war ich allerdings davon ausgegangen, dass unser Brennholzhaufen doch schneller zuneige gehen würde. Jetzt habe wir immer noch ein wenig übrig, so dass ich von ca. zwei weiteren Wochen ausgehe, in denen wir den Holzofen anfeuern können. Und das hat sich ja wirklich gut mit den tatsächlichen Witterungsverhältnissen ergänzt. Denn obwohl die Sonne jetzt öfter und länger anhaltend durchkommt, sind die Tage doch überwiegend noch kühl, manchmal kühlt es über Nacht noch bis nahe den Gefrierpunkt ab. Die letzten Ausläufer des Winters machen sich bemerkbar. Da tat der Ofen mit seiner wohligen Wärme doch noch sehr gut. Und in zwei Wochen wird er vermutlich nicht mehr notwendig sein. Eine Heizung zwar noch, aber mit mittlerer Stufe betrieben wird dann die Zentralheizung die Übergangszeit abdecken können. Einziger Nachteil: Auch der Heizölvorrat muss demnächst aufgefüllt werden. Da ist dann gleich das nächste Frühjahrsprojekt schon vorprogrammiert: Brennholzvorrat für die nächste Saison vorbereiten und aufhäufen – und Heizöl für die Übergangszeiten und für die nicht mit Holzofen heizbaren Räume nachbestellen. Es scheint, dass die Energiefragen, insbesondere das Heizen betreffend, nie wirklich aus dem Blick geraten können.

Wenn der Frühling nicht mehr aufzuhalten ist

Die ziemlich aufwändigen Bemühungen mit meinen Chilis scheinen sich auszuzahlen. Jedenfalls sind die Keimlinge schon etwas größer und vor allem zahlreicher als bei meinem letztjährigen Ansatz, der noch über keine Wärmematte, kein Pflanzenlicht und keine Spezialerde verfügte. Diese Details scheinen in der Kombination dann doch eine Rolle zu spielen, was die Zucht dieser Gemüseart als eine ziemlich komplizierte und voraussetzungsreiche Angelegenheit qualifiziert. Jedenfalls will ich jetzt auch auf dieser Schien bleiben und hoffe im Sommer auf wirklich großen und mit vielen Blüten gesegnete Pflanzen. Vor allem hoffe ich, dass viele der ganz scharfe Sorten darunter sein werden, deren Samen ich im Vorjahr so mühsam zusammengetragen hatte. Die Baumlandschaft draußen sieht jetzt auch schon deutlich nach warmer Jahreszeit aus, auch wenn die noch nicht wirklich angekommen ist. Aber inzwischen sind auch die Spitzahorne überall in voller Blüte, was man an dem gelbgrünen Blütenteppich erkennt, der die Kronen überdeckt und der im ersten Moment und für Unkundige immer erst wie junges Laub erscheint und nur bei näherer Betrachtung als dichter Besatz mit Blütenständen erkennbar wird. Jedenfalls finde ich die frische helle Farbe wunderbar, vor allem wenn sie das jetzt häufiger anhaltende Sonnenlicht reflektiert. Dann weiß ich immer, dass der Frühling nicht mehr aufzuhalten ist.

Ostern, die zweite

Es war der zweite Osterfeiertag, und glücklicherweise ist es mir gelungen, diesen Tag zusammen mit der Familie in derselben Ruhe und Kontemplation zu erleben wie den ersten. Als feiertägliches Highlight kam heute aber noch der Besuch der Ostermesse hinzu. Das war uns wichtig, da wir ja leider keine Osternachtfeier mehr besuchen können und es gestern aus praktischen Gründen nicht möglich war. Und die Feier war sehr atmosphärisch, mit viel Chorgesang, vielen Besuchern und einer wirklich österlichen Stimmung. Die Lektüre von Vortragsmitschriften Rudolf Steiners konnte ich am Nachmittag fortsetzen, diesmal allein auf die auf Kunst bezogenen Texte konzentriert. Und vorbereitende Arbeiten für den Versand meiner letzten Wunschbaum-Manufaktur Arbeiten habe ich auch noch getroffen. Eigentlich ja keine Arbeit, nur ein Baustein in der begleitenden Kommunikationsarbeit rund um diese Initiative, die sich mit den symbolischen und ästhetischen Implikationen der Bäume beschäftigt, und insofern sicher feiertagskompatibel.

Österliche Ruhe und spirituelle Grundlegungen

Vielleicht lag es an dem Ausflug gestern, dass wir diesen Ostersonntag tatsächlich als ruhigen Feiertag in Anspruch genommen und wahrgenommen haben. Tatsächlich hatten wir kein Bedürfnis nach raumgreifender oder produktiver Aktivität. Wir wollten einfach die Bedeutung des Osterfestes auf uns wirken lassen und haben den Tag in diesem Sinne verlebt. Ich bin froh, dass ich am Nachmittag außerdem meine Lektüre von Vortragsmitschriften Rudolf Steiners fortsetzen konnte. Zunächst aus einer Reihe zum Themenfeld „Mystische Grundlegung der künstlerischen Weltanschauung“ und später – wie fast jedes Jahr an Ostern – die Lektüre von zwei Vorträgen speziell zum Thema Ostern aus dem Jahr 1908, die im Abstand von etwa einem Monat in Berlin gehalten wurden. Die beiden Vorträge finde ich unter allem, was ich von Gedankengängen und Ausführungen Rudolf Steiners schon lesen und verstehen durfte, zu den eindrucksvollsten gehörend. Auch weil die Gedanken so plastisch am Beispiel der Rezeption des Ostermysteriums über die Zeiten hinweg enggeführt werden, man also den konkreten Feiertagsbezug hat. Aber wie immer bei Steiner werden ausgehend davon gewaltige inhaltliche Bögen gespannt, die nahezu alles umfassen: Die Entwicklung des Menschen, des Kosmos, der Religionen, und eben alles auch immer im Vergleich zum dem, was wir uns als gültig für prähistorische Zeiten vorstellen können. Es ist mir bei aller christlichen Prägung immer wieder ein Gewinn, diese Hintergrunderklärungen zu lesen, jedes Jahr wieder Neues darin zu entdecken und damit meinem eigenen Verständnis in dem Fall von Ostern noch mehr Klarheit und Tiefe hinzuzufügen.

Vorösterliche Frühlingsgartenimpressionen

Den Besuch bei J. und W. haben wir die letzten Wochenenden immer wieder verschieben müssen. Aber heute konnten wir ihn doch realisieren, zum richtigen Zeitpunkt, wie ich finde, kurz vor dem Osterfest. Die Feiertage selbst nämlich verbringen wir lieber in Ruhe zu Hause. Auch wenn der Frühling so richtig noch nicht seine schönen Seiten zeigen konnte, ist doch auch in Js und Ws Garten alles auf die neue Gartensaison abgestimmt. Ein neues Hochbeet mit verschiedenen Planzungen und Aussaaten, verschiedene treppenartige Pflanzständer, die schon im letzten Jahr hinzukamen und die jetzt neue bepflanzt wurden. Und auch die Gartenbäume wurde vor einigen Wochen so zurückgeschnitten, dass die neue Wachstumsperiode beginnen kann, ohne dass die Pflege der Bäume einen zu großen Aufwand produziert. Die Gartenbaufirma hat vor allem die Esskastanie und den Walnussbaum im Vorgarten ziemlich radikal zurückgeschnitten. So durchgreifend waren in den letzten Jahren mit unseren eigenen Rückschnitten nicht gewesen. Aber ich denke, das ist jetzt auch ganz gut so, so können sich deren Kronen gleichmäßig entfalten und die Bäume bekommen keine einseitige Ausrichtung, weil sich jetzt der Großteil der Krone oberhalb des Hausdachniveaus befindet. Auch andere kleinere Bäume sind jetzt zurückschnitten oder ganz entfernt, aus Sicherheitsgründen. Ein wenig traurig aussehend schienen mir die beiden Ebereschen. Aber eine der beiden, die wie ein paar sehr eng nebeneinander gepflanzt wurden, hat wohl über den trockenen Sommer Schaden genommen und musste deshalb jetzt gestutzt werden, weil einige Äste abgestorben waren. Ich hoffe, das Ensemble wird sich wieder erholen und bald wieder im Frühjahr die üppige Blütenpracht und im Sommer die knallrot leuchtenden Fruchtstände zeigen, die wir zuletzt mit diesem Baumpaar in der Mitte des Hinterhausgartens in Verbindung gebracht haben.

Stimmige Feiertagsruhe und inselhafte Zuversicht

Dass wir an diesem Karfreitag wirklich zur Ruhe kommen konnten und auch keine besonderen Aktivitäten geplant hatten, passt m. E. zu der Würde des Tags. Alles andere finde ich eigentlich unpassend, selbst moderne kirchliche Angebote, die jenseits katholischer Zeremonien den Sinn des Feiertags vermitteln möchten. Mag sein, dass das für einige etwas bedeutet, wir benötigen das für das Verständnis des Karfreitag eher nicht. Außer der Kontemplation habe ich heute nur kommunikative Aufgaben erfüllt, darunter die Vorbereitung des Versands der letzten Lebensbaum- und Partner-Armband-Bestellungen. Es waren insgesamt vier Armbänder, die in besonders ruhiger und konzentrierter Stimmung entstehen konnten und die ich sicherlich als sehr gelungen bezeichnen kann. Mein Eindruck ist, dass nach einigen Jahren der Zurückhaltung ab diesem Jahr wieder mehr Interesse an Symbolformen mit Bezug zu unserer vegetabilen Umwelt aufkeimt. Ich sage „aufkeimt“, weil es zeitlos immer schon angelegt und bei vielen als Grundbedürfnis vorhanden ist, aber eben gewisser Rahmenbedingungen und äußerer Umstände bedarf, um Realität zu werden und damit wirklich Wirkung zu entfalten. Ich freue mich, wenn dieser aktuelle Eindruck sich im Laufe des Jahres bestätigt, denn auf anderen Gebieten ist eher Stagnation zu erwarten.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.