Wärme, Licht und Holzarbeit

Ein super Wetter für die nachmittägliche Arbeit im Freien. So viel Wärme und Licht, da macht die Holzarbeit doppelt Spaß. Ein weiterer Baumkreis, dazu einen Satz Perlen aus Eschenholz. Und mindestens ein weiteres Projekt wartet auf seine Umsetzung in den nächsten Tagen. Ich hoffe, gegen Wochenende die offenen Arbeiten im Garten angehen zu können, und dass die Witterung nicht zu radikal ins Gegenteil umschwenkt. Das wäre nicht gut für unsere frisch gepflanzten Blumen. Und auch nicht für die in Schwung gekommene Honigsammeln der Bienen, von der Stabilität der Blüten einmal abgesehen.

baum.art

Schade, die Domainadresse baum.art hätte sehr gut zu meinen Projekten gepasst. Obwohl ich sie schon vor zwei Jahren vorreserviert hatte, konnte sich dann bei der heutigen Aktivierung der Domainendung doch ein anderer über den Zuschlag freuen. Und wie das so ist mit einmaligen Bezeichnungen, die Chance kommt leider nicht wieder.

Sonnengewärmtes Freiluftarbeiten

Jetzt bin ich endgültig in der Freiluft-Arbeitssaison angekommen. Am späten Nachmittag scheint mir während der Arbeit die tief stehende Sonne auf den Rücken. Das lädt natürlich zu längeren Sitzungen ein, wie auch heute wieder. Aber das beflügelt dann auch und befördert dieses Gefühl, bei der Handarbeit ganz bei sich und bei den Formen und Materialien zu sein, die gerade in Arbeit sind. Heute waren das die Esche, die Buche und alle Bäume des Baumkreises in Form je einer Perle. Und in den kommenden Tagen geht’s nahtlos weiter. Schöner, das kann ich sagen, ist diese Arbeit zu keiner anderen Jahreszeit. Ich freue mich sehr darauf.

Kontemplationssonntag

Nach dem großen Garten- kam der große Ruhetag. Wie es sich für einen Sonntag auch gehört. Aber ich glaube, seit dem Intensiveinsatz gestern waren wir alle ziemlich erschöpft. Gut, dass man wenigstens an einem solchen zwischen Schauern, Bewölkung und Sonnenphasen wechselnden Sonntag kontemplativer sein konnte. Den gestern gesetzten Pflanzen geht es gut, die wenigen Regentropfen des Tages reichten allerdings nicht aus, so war doch noch Gießen angesagt, das jetzt auch wieder aus dem Regentank möglich ist. Weniger sonnig als im Vorjahr wird dieser Mai wohl werden. Für die früh durch Nachfröste geschockten Bäume ist das ganz gut, denn so können sie den neuen Anlauf ohne Stress vorbereiten und genügend Wasser und Energie speichern. Für die Bienen wünsche ich mir aber längere Sonnenphasen, da zu viele Wolken deren Aktivität einschränken, die gerade jetzt wegen der Weißdornblüte dringend wünschenswert ist.

Der große Gartenblumentag

Am Nachmittag habe ich noch einmal einen Blick auf das Blumenarrangement geworfen und muss sagen, es ist alles sehr gut und schön geworden. Diesmal ging das alles sehr unkompliziert ab. Die Auswahl in der Gärtnerei und die Verteilung auf die verschiedenen Pflanzgefäße, das saß jeweils beim ersten Anlauf. Vor allem freue ich mich über die gelungenen Kombinationen und die schönen Farbzusammenstellungen. Das wird sicher sehr frisch und leuchtend wirken, wenn die Blumen einmal ausgewachsen sind. Nach der Kür kam dann noch die Pflicht. Jede Menge Arbeit im Garten, Entleeren und säubern, neu Befüllen von Töpfen und Trögen. Umtopfen der Pflanzen, die ich auf der Fensterbank erfolgreich aus Samen großgezogen hatte: Chilis, Schwarzäugige Susanne, Strohblumen. Und dann waren auch noch die zwei Sorten Sonnenblumenkerne, die ich in die Erde gesetzt habe. An strategischen Punkten am Rand des Gartens, die später zu Hinguckern werden könnten. Vor allem, wenn die King-Kong-Sonnenblumen angehen sollten. Aber auch die Samen unserer letztjährigen, sehr hoch gewachsenen eigenen Sonnenblumen sind mir eine Versuch wert gewesen. Hinzu kam noch eine Blume namens Mittagsgold, mit der wir bisher noch keine Erfahrung haben. Bin gespannt, ob sie sich aus den Samen gewinnen lässt, das wäre später eine weitere Kandidatin für die Blumenreihe ums Haus. Die Strohblumen habe ich zunächst in größere Pflanztöpfe versetzt, damit sie tiefere Wurzeln bilden können. Ich denke, es wäre jetzt noch zu früh, sie direkt in die Erde zu setzen. Das will ich in einigen Wochen wagen, wenn sie auch nicht mehr so empfindlich gegenüber Schneckenfraß sind. Es sieht fast so aus, als ob wir mit den Blumen gerade einen Vorsprung gegenüber den Gartenbäumen erarbeitet haben. Aber das kann sich natürlich später wieder ausgleichen, wenn die zunächst erfrorenen Blätter den Ginkgos wieder nachgewachsen sind, der Walnussbaum und der Feigenbaum ihre Blätter ausgebildet haben und über den Sommer auch das Weinlaub dichter wird. Dann werden sich Blumen und Bäume gleichgewichtig ergänzen und die so erholsame und wohltuende Mischung bilden, das Gartenleben in den Sommer- und Herbstmonaten so eindrucksvoll macht.

Pflanzvorhaben für den Gartensamstag

Mit den Sommerblumen sind wir etwas spät dran in diesem Jahr. Aber morgen Vormittag ist es endlich soweit, dass wir die einjährigen für die Kübel und Tröge rund ums Haus aussuchen und einpflanzen. Ich hoffe, dann auch die diversen Samen an verschiedenen Positionen versenken zu können, vor allem von den zwei Arten Sonnenblumen. Außerdem sind die Schwarzäugige Susanne, die Strohblumen und die Chili-Pflänzchen schon so fortgeschritten, dass sie den Schritt ins Freie wagen können. Also ein typischer Gartensamstag, der später hoffentlich noch Freiraum für die weiteren Holzarbeitsprojekte lässt. Ein Baumkreis- sowie ein Lebensbaum-Armband aus Buche stehen auf dem Programm.

Symbolprodukt mit Optionen

Die zweimal zweiundvierzig Perlen aus Kiefernholz sind jetzt fertiggestellt und liegen zum Trocknen bereit. Für das Einfädeln gibt’s noch gewisse Alternativoptionen, die ich zunächst abklären will. Schließlich handelt es sich um ein Symbolprodukt, dessen konkrete Verwendung und Deutung sehr eng mit den Persönlichkeiten zusammenhängt, die es nutzen. Konkret stellt sich hier die Frage, ob das Gemeinsame oder das je Individuelle eines Zwillingspaars akzentuiert werden soll. Sind die Zwillinge starke Individuen oder versteht sich jeder als die andere Hälfte des anderen? Ich bin gespannt, welche Auflösung sich hierfür ergeben wird. Denn davon hängt auch die äußere Form der Lebensbaum-Ketten ab.

Honigsaisonstart

Ich hoffe, die neuen, zwischenzeitlich stärker gewordenen Bienenvölker werden in den nächsten Tagen auf gute Witterungsbedingungen treffen. Denn der Weißdorn steht bei uns in voller Blüte und diese Tracht ist traditionell eine der ergiebigsten und wichtigsten für den ersten Honig. Auch hoffe ich, dass V. sich mit der Verwendung der letztjährigen Waben als Futter nicht verschätzt hat. Es könnte immerhin sein, dass der unverträgliche Melizitosehonig doch noch in Spuren darin enthalten ist und sich das wieder schwächend auswirken könnte. Katastrophen dieser Art haben wir eigentlich genug, deshalb wäre ich beruhigter, solche Risiken könnten ganz ausgeschaltet werden. Wollen wir auf günstige Bedingungen für das Wachstum der Bäume und der Blumen hoffen. Und dass wir genügend Zeit erübrigen können, die Bepflanzung des Gartens mit Sommerblühern voranzubringen.

Ein Gleditschienpaar für den Garten

Unsere zweite noch lebende Gleditschie hat V. heute in die Gartenerde gepflanzt. Wir hatten darüber in den letzten Tagen gesprochen, dabei hatte ich diese Idee in den Raum gestellt, weil ich denke, das junge Gehölz hat nur dann eine Chance, den Winterfrösten zu trotzen, wenn es stark verwurzelt ist. Das wird bei der Höhe von inzwischen 1,5 m aber in der Schale immer schwieriger. An seinem jetzigen festen Standort ist der kleine Baum sicher gut aufgehoben. Wenn er mit seinem schon stärkeren und höheren Artgenossen irgendwann gleich gezogen ist, werden beide ein sich schräg gegenüber stehendes Paar bilden. Und bezogen auf die Gesamtfläche des Gartens steht er an der letzten möglichen Position. Wenn alle Bäume ausgewachsen sind, werden sie sich gegenseitig kein Licht wegnehmen und die Fläche recht gleichmäßig beschatten. Bei den Gleditschien ist mir viel Schatten aber nicht zu rechnen, ebenso wenig wie beim Ginkgo. Nur der Walnussbaum wird in ausgewachsenem Zustand sicher für alles unangenehm werden, was unter seiner Krone wachsen will.

Vitale Kiefer

Die Holzarbeit, die sich gerade ausschließlich auf das Kiefernholz konzentriert, macht Freude. Der Duft, der beim Bearbeiten der harzreichen Abschnitte austritt, ist unvergleichlich. Besondern in den Momenten wird die energetische Ausstrahlung dieser Art besonders spürbar, und ihre Vitalität. Vielleicht auch ein Stück die Unberechenbarkeit, die sich in der ungleichmäßigen Struktur widerspiegelt. Das wird bei der Kette aneinander gereihter Perlen später sicher auch zum Ausdruck kommen, zumal sich die Perlen um die Kordel ja auch noch verdrehen können und so immer wieder andere Strukturmuster in der Gesamtschau zustande kommen. Ich hoffe, der Duft wird zumindest teilweise erhalten bleiben. Das verstärkt die Erlebnisqualität.

Wohlfühlumgebung

Der Garten bei St. Und P. erinnerte mich etwas an die Wiese aus unserer gemeinsam erlebten Zeit in B. Schräg ansteigend und ein Kirschbaum in der Mitte. Da finden sich Parallelen und Wiederholungen in Bezug darauf, was man als lebenswerten Ort, als Wohlfühlumgebung wahrnimmt. Und tatsächlich passt das ganz gut zu dem Bild, das ich mir selbst von der befreundeten Person gemacht habe. Es sind wahrscheinlich solch ein auf bestimmten Ebenen gleich ausgerichteter Sinn, der Gemeinsamkeit schafft und Kommunikationen auch über längere Zeiträume immer wieder spannend und erfüllend werden lässt.

Landschaftsvergleiche

Die Baumlandschaft in G. unterscheidet sich doch etwas von der unsrigen. Dort, im klimatisch besonders begünstigten Teil von Rheinland-Pfalz können selbst mediterrane Arten an geschützten Orten schadlos überwintern. Und in der freien Landschaft finden sich tatsächlich hier und da Mandelbäume. Ansonsten gibt’s mehr Flieder als hier. Gut entwickelt haben sich die Hintergartenbäume bei J. und W., unter denen das Ebereschenpaar immer noch besonders hervorsticht. Ich denke, bald schon werden die Holzlattenstützen nicht mehr notwendig sein, so kräftig sind die Stämme schon geworden. Und sie blühen auch wunderbar zurzeit, was üppige Fruchtstände über den Sommer erwarten lässt. Die beiden anderen Stars, der Walnussbaum und die direkt daneben wachsende Esskastanie im Vorgarten konnte ich bei dem eng gepackten Tagespensum heute gar nicht richtig unter die Lupe nehmen. Aber deren große Zeit kommt ohnehin erst. Denn als essbare Früchte tragende Bäume kommen sie eben auch erst im Herbst so richtig zur Entfaltung.

Die Sommerblumen kommen

Einige Reparaturarbeiten, darunter der Ersatz einer Perle für ein Armband aus dem Holz des Trompetenbaums, standen heute auf dem Programm. Außerdem habe ich eine der jüngsten Anfragen bearbeitet und auch schon fertiggestellt. Nächste Woche geht’s gleich weiter mit dem eher außergewöhnlichen Auftrag für Kinder-Halskettchen. Ich freue mich sehr, dass während der eher durchwachsenen und regnerischen Tage meine gesäten Blumen sehr schön angewachsen sind. Besonders die Schwarzäugige Susanne entwickelt sich prächtig. Bald schon können wir sie in eine Ampel verpflanzen und eine weitere vielleicht in die Erde, damit sie sich am Zaun hochranken kann. Das wird sicher ein Blickfang. Und die Strohblumen wuchern jetzt auch schon gewaltig. In den nächsten Tagen werde ich sie in größere Gefäße mit mehr Erde versetzen müssen, bevor sie dann ins Freiland kommen.

Konzentrierte Arbeit an weichen Hölzern

Der Nachmittag war für die heutige Holzarbeit gut gewählt. Denn zum Abend hin stieg die Temperatur spürbar an, wieder in Richtung frühlingshafter Eindrücke, und das Licht war so, dass man erneut Lust auf die Arbeit draußen bekommen konnte. Heute ein Stab aus Linde und gleich vier aus Kiefer. Das war eine konzentrierte Arbeit, wie immer notwendig bei weichen und elastischen Holzarten, die aber dennoch flüssig von der Hand ging. Ich freue mich, diesen Schwung mit in die weitere Wochenendaktivität nehmen zu können.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.