Eichentag

Es ist der eigentliche Frühlingsanfang und der Tag der Eiche. Eigentlich merkwürdig, bringe ich die Eiche doch spontan eher mit etwas Schwerem, vielleicht Spätsommerlichen in Verbindung. Aber eher nicht mit dem Frühling. Insofern eine der Überraschungen in der konstruierten Systematik des keltischen Baumkalenders. Wie passend zum Tag habe ich heute tatsächlich einen Radiobeitrag über Förster und die Bewirtschaftung von Eichenwäldern gehört. Dass hierzulande erntereife Eichen meist über 200 Jahre alt sind. Erstaunlich, und noch erstaunlicher, dass der Stamm einer solchen, mehrere Jahrhunderte gewachsenen Eiche bei gerade einmal 1000 Euro liegt. Das hätte ich höher eingeschätzt, angesichts einer solchen Lebensleistung und der gewaltigen Masse, die der Baum danach hinterlässt. Thema meiner Arbeit heute war aber der Feigenbaum. Der passt für mich gefühlt schon eher zum Frühling, auch wenn der seine Blätter erst viel später ausbreitet.

Gutes Jahr für Baumthemen

Sonne passend zum kalendarischen Frühlingsanfang. Der Rückschnitt des Maulbeerbaums am Wochenende rückt in realisierbare Nähe. Die vielen Sonnenstunden habe ich am Nachmittag für eine Holzarbeit genutzt. Das geht dann besonders leicht von der Hand und ist gerade bei so vielen technischen Aufgaben eine willkommene handwerkliche Abwechslung. Ich freue mich über die gute Resonanz auf meine Wunschbaum-Projekte gerade in diesen Tagen. Das macht Lust auf das neue Jahr, das auf dem Gebiet so schlecht nicht begonnen hat. Das unterscheidet es vom Vorjahr, in dem die Baum-Lebensgeister bei den Menschen erst während des Frühlings so richtig zur Geltung kamen.

Frühlingspläne

Ein guter Schritt vorwärts mit meiner technischen Arbeit. Das ist gut, weil dann wieder mehr Freiraum für das Kreative bleibt, das die Kür bei jedem Projekt darstellt. Und mit einigem formalen Ballast hinter mir ist es auch einfacher, die nächste Holzarbeit mit Vorfreude auf den Frühling zu beginnen. Vielleicht dann während der Feinarbeit auch mit wärmenden Sonnenstrahlen im Rücken. Wenn die Wetterbesserung anhält, fasse ich außerdem fürs Wochenende den Rückschnitt des Maulbeerbaums ins Auge. Das ist eine umfangreiche Arbeit, die anhaltende Sonne voraussetzt.

Kreativität und Baumfrühling

Erste Andeutungen eines dem Vorfrühling angemessenen Wetters. Zumindest zeitweise Sonne, wenn auch noch ziemlich kühl. Dennoch spürt man die Chance, dass nach einer Übergangszeit die Vegetation den Aufbruch in die neue Jahreszeit wagen könnte. Wenn das mit den letzten Wochen vor Ostern zusammenfällt, wäre das Wünschenswerte doch wieder hergestellt, auch wenn man diesen März bisher vergessen kann. Ich nutze wie immer die positiven Seiten solcher Wetterkapriolen und vertiefe mich in die schwierigen technischen Aufgaben, deren Lösung künftiges Arbeiten leichter macht. Und mit dem Baumfrühling kann dann auch in der Projektarbeit die Kreativität wieder ihren Platz einnehmen.

Falsches Wetter und fehlende Eindrücke

Das Novemberwetter hat sich auch am Wochenende fortgesetzt. Dabei erwartet man gerade in diesen Wochen des Jahres den Aufbruch zum Frühling, die ersten Gelegenheiten zu echter Gartenarbeit, freies Atmen bei sonnenreichen Spaziergängen in der langsam erwachenden Baumlandschaft. Nichts von dem ist vorhanden und möglich. Stattdessen sorgen wir uns um die noch vorhandenen Brennholzvorräte und leiden auch körperlich am Lichtmangel und den extrem wechselnden atmosphärischen Einflüssen. Da bin ich froh, mit unterschiedlich gepolten Projekten zugedeckt zu sein, die das Fehlen natürlicher Eindrücke für einige Zeit länger verkraftbar machen.

Familiäre Baumbeziehungen

Für Gartenarbeit war es heute noch nicht warm und trocken genug. Aber ansonsten konnten wir doch einige Wochenendarbeiten erledigen. Immerhin sind jetzt die im Keller überwinterten Geranien an der frischen Luft und können sich auf einen Neuanfang freuen. Und das jüngst realisierte Armbandset ist für den Versand vorbereitet. Vater, Mutter und Kind, alle drei werden künftig die Lebensbäume der jeweils anderen mit sich tragen. Das finde ich besonders spannend, weil es der Symbolik der Partner-Armbänder noch eine weitere Dimension hinzufügt und das Zusammenspiel der einzelnen Baumcharakteristika bei einem Dreierset noch komplexer ausfällt.

Wieder wenig Märzsonne

Der großzügige Sonnenstundenvorschuss des Februars dürfte jetzt schon aufgebraucht sein. Wie im Vorjahr war der Februar ungewöhnlich lichtreich und der folgende März, der eigentlich den Frühling vorbereiten sollte, fällt auch diesmal wieder ab und schenkt uns kaum Sonne. Wie so häufig beim Wetter der letzten Jahre eine verkehrte Welt. Trotzdem werden wir am Wochenende einige Dinge für die Gartensaison vorbereiten, damit wir gut gerüstet sind für den tatsächlichen Frühlingsbeginn. Das kann ja dann auch mal ganz schnell gehen. Über Nacht, wie wir es schon häufig erlebt haben. Wir werden es am Licht und am ersten wirklichen Baumgrün erkennen. Mit der frühen Blüte des Spitzahorns werden auch die Honigbienen ihre neue Saison starten und hoffentlich gesund aus der Überwinterung kommen.

Gartensaisonvorbereitungen

Festes, lang anhaltendes Obstbaumholz. Das ist der richtige Brennstoff für die Schlussphase unserer Holzofensaison. Bei dem Dauerregenwetter bin ich ganz froh, dass V. die Saison verlängert hat, durch mehrmaliges Auffüllen des Vorrats. Aber natürlich kann es jetzt nicht mehr lange so gehen. Deshalb genießen wir die letzten echten Wintertage bei wohlige Ofenwärme und freuen usn gleichzeitig auf den Frühling und die Gartensaison, für die wir schon einige Vorbereitungen getroffen haben. Vom Besorgen der Pflanzerde bis zum Hervorholen der in kühlen Räumen oder dem Keller überwinterten Pflanzen, für die es langsam Zeit wird, sich wieder ans Freie zu gewöhnen.

Vom gefühlten zum erlebten Frühling

Ruhige Tage. Das ist gut, denn es gibt jede Menge Technisches, das verstanden und aufgearbeitet werden muss. Dafür ist etwas mehr Ruhe förderlich, damit es irgendwann wieder kreativ mit neuem Instrumentarium weiter gehen kann. So kurz vor Ostern und vor den ersten wirklich Frühling zu nennenden Tagen ist das eine gute Zwischen- oder Übergangsphase. Danach wird es mich auch wieder mehr nach draußen ziehen. Baumrückschnitte, Blumen ansäen und pflanzen sind dann die erste Maßnahmen, die den gefühlten Frühling in einen erlebten verwandeln.

Das wohl letzte Brennholz der Saison

Noch einmal hat V. Brennholz hergeholt und in ofengerechte Abschnitte gesägt. Jetzt ist die kleine Brennholzecke wieder aufgefüllt. Aber länger als eine Woche wird bei anhaltender Kälte auch dieser Nachschub nicht ausreichen. Diesmal hatte er mit den alten Birnbaumabschnitten seine Probleme, da die sich nicht spalten ließen und auch der Kettensäge erheblichen Widerstand leisteten. So gestaltete sich diese Brennholzmachen als außerordentlich mühsam und zeitintensiv. Es ist jetzt wirklich Zeit, die Saison zu beenden. Wir hoffe auf einen bald einziehenden Frühling mit anhaltend milder Temperatur.

Ästhetik des Ländlichen

Der Besuch in S. hat zwar nicht wirklich den erhofften Gewinn gebracht. Aber immerhin war er mit einer schönen Fahrt durch relativ hell beschienenen Vorfrühlingswald und Landstraßen verbunden. Eine Strecke, die mir aus früheren Zeiten bestens bekannt ist und insofern gewisse nostalgische Emotionen weckt. Diese Strecke hatte etwas Befreiendes und Anregendes zugleich. Es war eine Art Sammlung auf dieser Strecke möglich, gerade weil sie landschaftlich so schön und abwechslungsreich gestaltet ist. So können auch solche kleinen Ausflüge, in der richtigen Stimmung durchgeführt, dazu beitragen, den Alltag zu entschleunigen und die Ästhetik des Ländlichen kreativ umzuwandeln.

Unruhiger Windtag – sonntäglicher Sonntag

Einen durchgängig derart windigen Tag habe ich nie erlebt. Vom frühen Morgen an pfiff der Wind nur so durch die Einfahrten und an den Häusergiebeln vorbei, ließ Gartenbäume bedenklich schwanken und verursachte ständiges Klappern und Reißen an den Fenstern und Jalousien. Gut, dass wir auf den ursprünglich geplanten Ausflug verzichtet haben, denn eine Autobahnfahrt bei solchen Windböen scheint gefährlich. Auch ist die durch solches Wetter verursachte Atmosphäre so unruhig, dass man sich wohl besser ruhig und zuhause hält. So ist der Sonntag trotz einiger unliebsamer Turbulenzen am Vormittag insgesamt sonntäglich verlaufen und war geeignet, einiges von der ruhelosen Geschäftigkeit der ganzen Wochen in sich aufzuheben.

Baumsymbolik für Zusammenhalt

Ein sehr langer Arbeitstag, den ich vollständig für das aktuelle kunsthandwerkliche Projekt nutzen konnte. Ganz fertigstellen konnte ich die Arbeit bis zum Abend zwar nicht, aber der allergrößte Teil ist erledigt und kann am Anfang der Woche abgeschlossen werden. Diesmal waren es Walnussbaum (gleich zwei Mal), Eberesche, Tanne und Pappel, die ich zu einem Kombinationsarmband und zu einem Vater-, Mutter- und Kind-Armband-Set gestaltet habe. Besonders schön und die Symbolik deutlich veranschaulichend ist die Verteilung aller drei Holzarten auf alle drei Armbänder, so dass Vater, Mutter und Kind jeweils die Lebensbäume auch der jeweils anderen mit sich tragen. Augenfälliger kann man Zusammengehörigkeit wohl kaum noch in Form bringen. Ich hoffe, die Armbänder werden die Familie in diesem Sinne lange Zeit begleiten.

Konservierte Wärme

Es ist noch zu kühl und unbeständig. Deshalb werde ich noch eine ganze Weile mein Kelleratelier beziehen müssen, wie auch an diesem Wochenende wieder. Ein Hauch von Frühling ist trotz künstlicher Beleuchtung aber auch jetzt schon phasenweise zu spüren. Immer, wenn die fast blendenden Sonnenstrahlen von außen die Kellertreppe herunter wandern und den Arbeitsplatz in eine Bühne verwandeln, mit einer spürbaren Wärme auf den Wangen und einer wunderbaren Ergänzung dessen, woran ich dort arbeite. Mit verschiedenen Holzarten, die selbst die Wärme in sich tragen, sie quasi konserviert haben, von all den Sonnenstunden, die der Baum zu Lebzeiten genießen konnte.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.