Dass die Eigenschaft der Bäume, sich in Form von Ästen in den Luftraum und in Form von Wurzeln in die Erde zu verzweigen, Vorbild vieler Symbol- und Technikformen ist, war mir lange bekannt. Man denke nur an den Stammbaum zur Kennzeichnung menschlicher Abstammungslinien, den Verzeichnisbaum zur Hierarchisierung elektronisch gespeicherter Daten oder an einen Stromverteilungssystem. Heute bin ich aber bei der Recherche nach Baum-Literatur im Internet auf die Seite eines deutschen Mathematikers gestoßen, die mich einigermaßen erstaunt hat: http://www.josef-graef.de/lknoten.html Dort findet sich unter der Ruprik ,,Zeitloses“ als einziger Verweis das Kapitel ,,Bäume“: http://www.josef-graef.de/baeume/index.html Die Zeitlosigkeit drückt sich dort allerdings nicht im erhabenen Charakter alter Baumindividuen aus, sondern in mathematischen Formeln und Verfahren. Da ist von Nyström-Bäumen die Rede und in der Einleitung heißt es: ,,Es gibt Bäume auf der grünen Wiese und es gibt Bäume in der Welt der Ideen. Letztere sind abstrakte Objekte und äußerst praktisch zur Konstruktion bestimmter numerischer Verfahren zur Berechnung u. a. von Planeten- oder Satellitenbahnen.“ – soweit kann man folgen, alles Nachfolgende allerdings erschließt sich dem mathematisch Ahnungslosen in keiner Weise. Gerade deshalb fand ich das so faszinierend. Wie weit ist hier der Bogen gespannt, von den lebenden Bäumen auf der Wiese, die der Autor ebenfalls abbildet, den kryptischen Mathematikformeln, die selbst für Mathematikkundige eine intellektuelle Herausforderung darstellen, bis zu den ebenfalls natürlichen, aber unendlich weit entfernten Planeten, die uns im Gegensatz zu den Bäumen primär auch nur intellektuell zugänglich sind. Begreifbar aber wird dies im Bild des Baums. Für mich ist das ein weiterer Beweis für die universelle Symbolkraft der Baumwesen.
Sehr geehrte Damen und Herren
ich habe mir gestern ein Bild von einer explodierenden Atombombe angeschaut.
Auf diesem Bild sah es so aus dass von unten am Boden hoch zum gelben Feuer, es die Form eines Baumes hat.
Also denke ich muss man von der Sonne bis hinunter zum Feuer der Erde, über die Wurzeln eine Verbindung erstellen.
Ich hoffe dieser Gedanke gefällt Ihnen?
mit freundlichen Grüßen
Dirk Mayer
Hallo Herr Mayer,
der Vergleich, so gruselig es anmutet, liegt nahe. Man redet ja auch vom Atompilz, wobei der Pilz eine ähnliche Grundform wie der Baum hat. Ob der Gedanke mit Sonne, Erde und Feuer mir gefällt, kann ich nicht sagen, weil ich ihn nicht verstanden habe. Vielleicht können Sie das genauer erklären. Was für eine Verbindung sehen Sie da, und hat das Feuer in dieser Vorstellung eher etwas Zerstörerisches, wie die Bombe, oder steht es für etwas Reinigendes, das sich mit dem Versöhnlichen der Baumassoziation verbindet?
Viele Grüße
Bernhard Lux