Schützender Rahmen

Jetzt ist der Blätterherbst doch noch angekommen, auch wenn die sonnigen Abschnitte so kurz sind, dass man nicht so viel davon haben kann. Denn die typischen Herbstfarben wirken als solche nur bei Sonnenlicht, das wir meist vermissen. Stattdessen schon wieder Regen und Bewölkung, was das Herbstlaub dann auch schnell vergehen lässt. Ich hoffe, der sichtbare Baumherbst wird nicht zu schnell vergangen sein. Wäre schon, wenn wir wieder mehr von unseren Jahreszeiten hätten, wenn alles andere schon so regellos geworden ist. Die Jahreszeiten könnten uns gerade in der Situation einen beschützenden Rahmen bieten.

Lebenssymbolische Konkurrenz der Everlasting Flowers

Fast ist es schon zu einer Tradition geworden, dass ich um diese Jahreszeit die über Monate gesammelten, aussortierten und getrockneten Strohblumen zunächst auf Drähte aufklebe, um sie später zu kleinen Sträußen zusammenzubinden. Die Auswahl ist in diesem Jahr nicht so groß geworden, auch weil ich nur die allerschönsten wirklich durchlasse, aber vom Vorjahr hatte ich noch mindestens die gleiche Anzahl mit ähnlichen Farben auf Vorrat, so dass es jetzt doch vielleicht zwei Sträuße werden könnten. Das Projekt ist dann für eines der kommenden Wochenenden reserviert, denn das Arrangieren und Binden braucht auch Zeit und Sorgfalt, da es sehr auf die Farbzusammenstellung und die richtige Wahl der Blütengrößen ankommt. Ich finde es in jedem Fall klasse, in der „Everlasting Flowers“ tatsächlich etwas vegetabil Zeitloses in schöner Form aufbewahren und jährlich aufs Neue zur Dekoration verwenden zu können, was nahezu substanzlos scheint und doch in jeder Blüte eine unglaubliche Formen- und Farbenvielfalt in faszinierender Komplexität und Schönheit zum Ausdruck bringt. Da machen die Blumen den Bäumen als Lebenssymbole mächtig Konkurrenz. Wahrscheinlich ist es auch die Ähnlichkeit in der Lebenssymbolik, die mich am Thema Strohblumen so interessiert, ein Thema, das vor einigen Jahren noch als angestaubt abgetan worden wäre. Aber die Dinge ändern sich gerade auf diesen Gebieten, weil die Menschen zunehmend ein Bedürfnis nach Konstanz und zeitloser Verlässlichkeit spüren.

Krisenbewältigung und archetypische Symbolformen

Es ist schwer erträglich, wenn man das Gefühl bekommt, die Krise will kein Ende mehr nehmen. In dieser jetzt schon langen Zeit konnte man periodisch mehrfach Zuversichtsphasen identifizieren, die daher rührten, dass man eine deutliche Abschwächung oder ein Ende in Aussicht glaubte. Und dann immer wieder diese Korrekturen, das erneute Zurücknehmen, sich Zurückziehen, noch vorsichtigen Sein. So ist die Gesundheitskrise, in dem Fall in Gestalt einer Naturkatastrophe, auch eine Krise der psychischen Balance, die jeden vor große Herausforderungen stellt. Mit selbst hilft darin nichts mehr als der Bezug, das kreative Arbeiten mit archetypischen Symbolformen, bevorzugt mit den Bäumen. Dass die sich um diese Jahreszeit als Lebewesen zurückziehen und in die Winterruhe übergehen, ist kein Hindernis. Ihre symbolische Stärke ist ganzjährig präsent und kann zum Gegenstand gemacht werden. Ich hoffe, ein bisschen von dem, was mir das an Erdung gibt, auch in meinem Umfeld durch die vielfältigen Wunschbaum-Projekte weitergeben zu können.

Konstanten für die Seele

Die ungewöhnliche Ruhe bei gleichzeitiger Krisenzeiten-Aufgeregtheit hat sich zu einem Dauerzustand entwickelt. In Ermangelung vergleichbarer vorgängiger Erfahrungen ist es schwer, das einzuschätzen, irgendwelche Schlüsse daraus zu ziehen. Alles, was übrigbleibt, ist die Gewissheit, weiterhin geduldig und kontrolliert sein zu müssen, um es steuerbar zu halten. Unangenehmer als die Bedrohung selbst sind die sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Auswirkungen, die nach so langer Dauer lähmend wirken und die Zuversicht schwinden lassen. Ich begegne niemandem mehr, der sich dieser abdämpfenden Wirkung glaubwürdig entziehen kann. Für die Arbeit und auch die nahe Kommunikation ist es dennoch wichtig, das „normale“ Leben im Blick zu behalten und in diesem Rahmen zu pflegen. Es würde zu viel Wertvolles ansonsten verloren gehen. Die Arbeit an meinen Langzeitprojekten, den Wunschbaum-Initiativen, ist für mich der bevorzugte Rahmen, diese Normalität hoch zu halten. Gerade weil es darin um Konstanten, Archetypen des Lebens schlechthin geht. Das lässt sich auch in Krisenzeiten verstehen und in die Seele aufnehmen.

Technische Entdeckungen mit gestalterischem Nutzen

Selten habe ich mich so tief in die ganz innovativen Gestaltungstechniken des Webs eingearbeitet. Da gibt’s tatsächlich jederzeit Neues zu entdecken, so dass man niemals zu einem Abschluss kommt. Diese Arbeit ist eine ständige Weiterentwicklung, die herausfordert und spannend ist, immer noch und immer wieder. Ich freue mich, die neuen Möglichkeiten gerade an den eigenen Wunschbaum-Projekten anwenden und austesten zu können. Das verleiht dieser Arbeit und den Entdeckungen eine noch größere Tiefe und Intensität, die mir für alle anderen Projektvorhaben von großem Nutzen ist.

Ein Ansatz von Blätterherbst

Die Temperatur war tatsächlich im Laufe des Tages bis zur 20 Grad Marke hinaufgeklettert – ungewöhnlich für die Jahreszeit, aber auch belastend für den Organismus. Leider brauchte es den halben Tag, bis es soweit war. Und die Sonne dreht dann erst am späteren Nachmittag hinters Haus, so dass meine Chilis nicht so viel davon abgekriegt haben. Immerhin bekommen einige nach und nach eine minimale Färbung, so dass ich es auf der Fensterbank damit versuchen kann. Dennoch habe ich Hoffnung, dass wir doch noch einige goldene Oktobertage am Stück erleben und die letzten Früchte noch zur Reife kommen können. Wir freuen uns über jeden Sonnenstrahl, und natürlich über den endlich angekommenen und sichtbaren Blätterherbst. Mehr Licht würde normalerweise dazu gehören, da so die Farben des Herbstlaubs nicht so schön und belebend aufleuchten wie sie es könnten.

Gestaltungsdetails nutzbar machen

Es lohnt sich, bei neuen Layouts zahlreiche Varianten durchzuspielen und auch mal variantenreich an Details zu arbeiten. Ich denke, mit dem neuen Layout für die Wunschbaum-Manufaktur habe ich mich heute ein gutes Stück vorwärts bewegt und nähere mich der überzeugenden und alle ästhetischen und funktionalen Aspekte berücksichtigenden Lösung. Es hat durchaus seinen Reiz, wenn ich mich dem langjährig bestehenden Projekt auch von dieser Seite nähere. Das hilft, ihm neue Facetten zu entlocken und wirkt insgesamt bereichernd für seine Weiterentwicklung.

Herausfordernde Layoutkonstruktionen

Die Layoutarbeiten an der Neufassung der Wunschbaum-Manufaktur-Seite wird mich noch eine Weile beschäftigen. Es ist eine Herausforderung, bei der es auch darum geht, die Freiheiten und vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten des responsiven Webdesigns mit der stringenten und geschlossenen Layoutkonstruktion zu verbinden, die den bisherigen Entwurf auszeichnet. Denn diese Idee will ich weiterführen, aber eben auch die maximale Anpassung an beliebige Endgeräte gewährleisten. So werden die Produkte der Manufaktur in nächster Zeit vor allem als Dummies dienen, im Schwerpunkt geht es um ihre Inszenierung, die der Produktidee an Individualität nicht nachstehen soll.

Vorbereitung auf den Wintergarten

Die drei kleinen Wunderbäumchen muss ich in einigen Wochen, wahrscheinlich im Laufe des Novembers, noch aus dem Garten entfernen. Bis dahin werden sie noch grünen, aber nach mehreren empfindlichen Nachtfrösten hintereinander sicherlich schlapp machen, sprich die Blätter werden dann erfrieren und vergehen. Dann ist es auch an der Zeit, die ganze einjährige Staude mit den Wurzeln auszugraben. Im nächsten Frühjahr gibt’s dann einen neuen Versuch. Dafür sind die nicht gerade vielen Samenkerne, die ich diesen Sommer zusammentragen konnte, doch noch ausreichend. Ansonsten wird es im Garten nicht mehr allzu viele Vorbereitungen für den Winter geben. Das Wasser im Springbrunnenbecken ist natürlich noch abzulassen, die Chilis und die Strohblumen müssen irgendwann im November auch abgeschnitten und die Pflanzkübel geleert werden. Und die Tröge und Pflanzgefäße im Vorgarten werden wintertaugliche Pflanzen erhalten, die am Rand von M. mit Moos ausgelegt werden. Das ist ein schönes jahreszeitliches Ritual, das den frostresistenten Pflanzen gewissermaßen die Ehre erweist und zeigt, dass man symbolisch auch für ihr Wohlergehen sorgt. Denn gut eingepackt zu sein, wünschen wir uns selbst ja auch während der kalten Jahreszeit.

Wenn der Herbst auf Umwegen sichtbar wird

Der Tag war für den schon länger geplanten und immer wieder aufgeschobenen Ausflug und Besuch ganz gut gewählt. Im Oktober kann man eben nicht mehr erwarten, als dass zumindest der Regen sich zurückhält. Obwohl es theoretisch möglich gewesen wäre, haben wir diesmal aber keine Zeit die Gartenarbeit gesteckt, ein Entschluss, der schon vorher gefasst wurde. So wurde es ein typischer Indoor-Winter-Besuchstag, der traditionell mehr der persönlichen Kommunikation gewidmet ist. Tatsächlich hat der kurze Gang durch den Garten keine großen Überraschungen gebracht. Jetzt schon ist die Gartenkulisse, die Gartenbäume, in einen Zustand der Unauffälligkeit übergegangen, bis sie bald schon sich ganz in sich zurückziehen und alles nach außen Gerichtete abwerfen, die ganze Energie in die Wurzeln zurückziehen. Dann werden die Bäume mehr von Ihrem Nutzen her sichtbar, wie die Esskastanien und Walnussbäume, die ihre Früchte entweder schon abgeworfen haben oder es gerade im Schwerpunkt tun. Und wenn dann ein Eichhörnchen über den Gartenzaun huscht, auf der Suche nach der nächsten reifen Nuss, dann weiß man, es ist Herbst. Aber in diesen Tagen ist auch erstmals wirkliches Herbstlaub bei einem Teil der Bäume zu sehen, welches das Licht reflektiert und dadurch wie leuchtend aus dem Einheitsgrün heraussticht. Ich hoffe, die Mischung aus tagsüber sonnigen Abschnitten und nachts in Richtung Gefrierpunkt tendierenden Temperaturen wird den Blätterherbst noch deutlicher sichtbar machen.

Herbstliche Tageseindrücke

Dieser Freitag fühlte sich, wohl wegen des geplanten Ausflugs eher wie Samstag an. Immerhin konnte ich gestern schon die kunsthandwerkliche Arbeit abschließen, bevor es mit den weiteren Projekten nächste Woche weitergeht. Dieser Tag stand deshalb für Routinearbeiten zur Verfügung. Eine Bestandsaufnahme des Gartens in der Mitte des Herbstes war aber auch noch möglich, und auch eine wenig Weiterarbeiten am neuen Design für die Wunschbaum-Manufaktur. Das verspricht atmosphärisch eine gute Zeit für die Wunschbaum-Projekte zu werden. Ich denke, dass auch andere Menschen derzeit ein verstärktes Bedürfnis verspüren, mit den natürlichen Lebensgrundlagen näher in Kontakt zu treten und sie für sich selbst weiter zu erforschen.

Das Besondere der jeweiligen Zeit mit Leben füllen

Wie die Zeit fliegt. Es scheint so, dass sie sich nicht nur mit dem Lebensalter beschleunigt. Auch das Kalenderjahr wirkt auf mich so, als ob es zum Ende hin immer schneller vergeht. So haben wir schon Mitte Oktober. Nur noch zwei Monate bis zur letzten Adventwoche. Tatsächlich denke ich schon seit Tagen in Richtung der Feiertage und natürlich an den diesjährigen Weihnachtsschmuck. Sicher werden wir wieder einen großen echten Weihnachtsbaum haben. Und sicher auch den kleinen künstlichen für außen. Darüber hinaus kann es sein, dass einige Lichterarrangements hinzukommen könnten, neben denen, die wir so lieben und die schon zur Atmosphäre der Adventszeit wie selbstverständlich hinzugehören. Aber das sind vorerst nur Gedanken. Immerhin haben wir noch Herbst und warten zunächst darauf, dass er sich als solcher zeigt. Es ist schwierig und wahrscheinlich auch ungesund, die Jahreszeiten zu überspringen, die nächste schon im Gemüt zu bewegen, bevor die aktuelle sich richtig entfaltet hat. Wir müssen noch stärker daran arbeiten, uns das Besondere der jeweiligen Zeit zu erhalten, indem wir es selbständig und kreativ immer wieder zu Leben erwecken.

Sehnsucht nach typischer Symbolik

Das Motiv unserer neuen Tischsets ist zurzeit das am herbstlichsten Anmutende im Alltag. Die wunderbar klischeehaft bunten Darstellungen des Herbstlaubs von Spitzahorn, Rosskastanie und Eiche bringen uns die Baumfarben ins Bewusstsein, die für den Höhepunkt der Jahreszeit stehen, wenn es eine typische ist. Eben das erleben wir aber immer seltener, und so muss man sich bisweilen symbolische Verstärkung holen. Ich merke, dass nicht wegen der Krise, auch wegen dieser klimabedingten Abweichungen vom typischen Wechsel der Jahreszeiten sich die Menschen wieder zunehmend nach typischer Symbolik sehnen. Die Resonanz auf meine Wunschbaum-Projekte ist dafür ein Beleg, aber ich kann es auch aus Gesprächen heraushören, dass nur immer Technik oder nur immer Popkultur die Menschen matt und gleichgültig machen kann. An zunehmend dunkler werdenden Tagen des Jahres bemühe ich mich, die Intensität der Baumsymbolik möglichst ungebremst in Formen umzusetzen, die für manche eine Bereicherung darstellen können.

Redesign

Sehr innovative Techniken und viel Animation spielt bei der Neugestaltung des Webauftritts der Wunschbaum-Manufaktur eine Rolle. Spannend und herausfordernd ist das, und ich bemühe mich, bei allem die Nutzerfreundlichkeit und leichte Navigierbarkeit im Auge zu behalten. Bei allzu viele Raffinesse kann das untergehen. Letztlich ist die einfache Bedienung und Orientierung haben das Ausschlaggebende, gerade bei diesen Produkten, die verständlich und möglichst einfach transportiert werden müssen, um ihrem Charakter gerecht zu werden. Das wird sich ein längerfristiges und interessantes Redesignprojekt.

Universelle Bedeutungen transportieren

Eine wohltuende Mischung aus rekapitulierenden und abschließenden Arbeiten und kreativen Vorarbeiten hat diesen Tag vollständig ausgefüllt. Es ist schön, dass der Beginn in der Neugestaltung des Webauftritts des Wunschbaum-Manufaktur mit einer guten Resonanz auf deren Angebote korrespondiert. Das passt in die Jahreszeit – traditionell gesehen und gibt Hoffnung, dass die Krise nicht schon alle Gedanken okkupiert und noch Freiraum für zeitlose Themen und Wünsche lässt. Es ist für mich ungemein anregend und spannend, daraus individuelle Formen zu erschaffen, die dennoch universelle Bedeutungen in sich tragen – der Grundgedanken hinter den Angeboten der Manufaktur.

Komponenten der Ruhe

Anflüge von goldenem Oktober konnte man an den beiden Tagen des Wochenendes zwischendurch wahrnehmen. Denn die Sonne blitzte phasenweise auf, mit punktuell viel Helligkeit, aber jahreszeitenbedingt nur noch wenig Strahlkraft und Wärme. Immerhin, das macht einem die Jahreszeit verträglicher und lässt gerade am Wochenende die Gedanken eine Weile ruhen. Überhaupt wirkt dieser Oktober ohne bisher deutliche Anzeichen von Blätterherbst ziemlich ruhig. Diese Ruhe hat einiges von der Ausstrahlung der natürlichen Umgebung, aber natürlich auch Anteile von der allgegenwärtigen Krisenstimmung, die die Menschen weniger aufregt als abdämpft und demotiviert. Wir sollten versuchen, dem entgegenzuwirken und uns nicht ganz von krisendominierten Gedanken und Prognosen lenken zu lassen.

Ein erster Gartensaisonabschied

M. hat es für diesen Samstag vorgesehen und ich meine, wir haben dafür auch den richtigen Zeitpunkt erwischt. Denn die Verabschiedung der Gartensaison ist unvermeidlich. Es war ein Glück, dass es nach Tagen heute endlich einmal nicht geregnet hat, alles einigermaßen aufgetrocknet ist und sogar die Sonne herauskam. Man merkte, wie das den Geist weiter macht und den Wetter& Corona Frust der letzten Monate kurzzeitig vergessen ließ. Auf jeden Fall waren es gute Bedingungen, um die Sitzgarnituren im Garten teils reinzuholen, teils winterfest zu machen. Natürlich gehörte dazu, auch alle Polster und Decken hereinzuholen, zu waschen und für die nächste Saison wegzulegen. Die Aktion war noch recht schnell abgeschlossen, so dass wir uns auch noch weiteren Pflanz- und Gartenarbeiten widmen konnten. M. hatte einige Pflanzen umzutopfen oder in größere Gefäße mit mehr und neuer Erde zu verpflanzen. Der Hofraum musste vom schon verrotteten und regennassen Laub befreit werden. Die letzten Sonnenblumen habe ich auch mit Wurzeln aus der Erde gezogen und kompostiert, nur die Rizinusstauden sollen noch einige Wochen bleiben dürfen, da sie sich noch vital und grün präsentieren. Strohblumen erfreuen sich ebenso noch guter Gesundheit und blühen eifrig. Und die Chilis haben über diese Regenwochen weiter ihre Schoten wachsen lassen, blühen gleichzeitig immer noch, nur bringen sie die oft schon ausgewachsenen Schoten nicht mehr zur Reife. Ich hoffe, diesem vergleichsweise hellen und trockenen Tag werden jetzt einige ähnliche folgen. Dann könnte es mit der prognostizierten guten Chiliernte vielleicht doch noch etwas werden. Das war schonmal ein erster Gartensaisonabschied, dem noch einige weitere folgen werden, denn so richtig ist der Herbst noch nicht durch, und wirklicher Winter ist ebenfalls noch weit.

Ein neuer Auftritt für die Wunschbaum-Manufaktur entsteht

Nun habe ich doch den Entschluss gefasst, den Webauftritt der Wunschbaum-Manufaktur neu zu gestalten. Es wird gleichzeitig ein kompletter Relaunch mit moderner responsiver Codierung und einigen raffinierten Gestaltungselementen. Noch ist de Plan nicht konkret, aber grundlegende Ideen habe ich schon entwickelt und freue mich auf die Ausarbeitung. Dabei wird es darauf ankommen, bewährte Gestaltungselemente zu erhalten und alles, was aktuell notwendig und attraktiv erscheint damit zu verbinden. Eine Herausforderung, aber eine spannende.

Ökologisch eingefasst

Zuletzt hatte ich ja noch Hoffnung auf einen goldenen Oktober, aber eigentlich sieht es nicht danach aus, und jetzt wird’s auch noch jeden Tag etwas kälter. Wie wenn der Herbst übersprungen würde und der Winter gleich beginnt. Es ist einer der großen Verluste im Zuge der Klimaveränderung, dass die Jahreszeiten immer öfter ihr Typisches verlieren, miteinander verwischt erscheinen und damit jahreszeitliches Erleben, das so wichtig ist für unsere Breiten, zunehmend seine Intensität einbüßt. Ich glaube, das beeinflusst unser Erleben, unsere Motivation und Energie viel stärker als so manche politische, kulturelle oder religiöse Rahmenbedingung. Im Spiegel des Zyklus der Bäume sind wir viel besser in der Lage, uns selbst im Gleichgewicht zu halten. Viel wichtiger als Nachrichten zu verfolgen wäre es deshalb, stärker auf unsere ökologisches Eingefasstsein zu achten und in diesem Eingefasstsein notfalls auch gegenzusteuern.

Herbstliche Planungen

Wieder so ein Techniktag, aber jetzt laufen die harten Fäden doch allmählich zusammen. Sieht fast so aus, als ob der große Stau der Erneuerungen und Erweiterungen sich jetzt seiner Auflösung annähert. Vielleicht bringt das dann mehr Zeit für kreative Vorhaben und Experimente, und natürlich für Investitionen in neue Projekte. Auch für die Wunschbaum-Manufaktur denke ich schon in Richtung des kommenden Jahres und habe mich vorsorglich mit neuen Schleifmittelvorräten eingedeckt. Erfahrungsgemäß ist der Verbrauch davon bei den filigranen Arbeiten besonders hoch. Schöner sind solche Planungen bei typischem jahreszeitlichem Wetter. Und auch fotografisch würde ich den diesjährigen Blätterherbst, so er denn noch vorkommen sollte, gerne festhalten. So hoffe ich nach einer verregneten, novembergleichen ersten Oktoberwoche auf eine Reihe goldener Tage, bevor wir den Winter kommen sehen.

Baum-Themen und Erdung

Ein Tag mit wieder einmal viel technischer Herausforderung, aber auch kreativen Elementen und einem Anflug von Erkältung. Sieht so aus, dass die nächsten Wochen arbeitsreich werden, auch wenn die Atmosphäre und Motivationslage immer noch Corona bedingt zu Wünschen übriglässt. Ich freue mich einfach, dass ich neben den vielen aktuell und dringlich erscheinenden Aufgaben immer meine Baum-Themen zur Verfügung habe, auf die ich mich beziehen, die ich weiterentwickeln und damit immer wieder ein Stück Erdung und Stabilität erhalten kann.

Technik und symbolische Form

Nach so vielen in den letzten beiden Jahren realisierten Armbändern gehen meine üppigen Vorräte an Schleifmitteln doch allmählich zu Neige. Deshalb habe ich heute Nachschub geordert, damit für die nächste Arbeit von allen Körnungen genügend vorhanden ist. Den größten Verbrauch habe ich bei der Körnung P320, wohl weil das sowohl beim Drechseln als auch beim späteren händischen Feinschliff am häufigsten gebraucht wird. Danach kommen P600 und P 240, am wenigstens benötige ich P 120, auch wenn das für ein kritisches Stadium in der exakten Annäherung an die genau 7,0mm Stabdurchmesser eine wichtige Rolle spielt, nur eben nicht in der gleichen Menge wie die feineren Körnungen. Solche Vorräte sind wichtig, auch wenn solche technischen Voraussetzungen den Interessenten und späteren Armbandträger sicher gar nicht bewusst sind. Aber gerade der Feinschliff, das sorgfältige Glätten der Oberflächen ist für die langfristige Stabilität der Ergebnisse und die pflegeleichte und angenehme Tragbarkeit ganz entscheidend. Deshalb verwende ich darauf auch größte Sorgfalt, einfach weil ich die Bänder als Symbolformen betrachte, die ein Mensch-Baum-Äquivalent darstellen und als langfristige Alltagsbegleiter formstabil und möglichst wie im Zustand direkt nach der Herstellung erhalten bleiben sollen. Damit möglichst wenig der ursprünglichen Intention entgegensteht. So ist recht viel Materialhaftes und Technisches schon eine Voraussetzung dafür, dass symbolische Formen ihre archetypische Kraft in überzeugender Weise entfalten können.

Trotzdem Hoffnung auf goldenen Oktober

Die Zeit hätte dieser Sonntag zur Verfügung gestellt, aber bei solchem Wetter ist es unmöglich, einen Fuß vor die Tür zu setzen. Überwiegend nass und ungemütlich, keine Freue, selbst für die Pflanzen nicht, die teilweise unter der Dauernässe leiden. Meine Chilis z. B. beginnen schon aufzuplatzen, die mögen zwar Feuchtigkeit über die Wurzeln, aber nicht Dauerberegnung von oben, das überfordert insbesondere die schon sich von Grün in Richtung Rot verfärbenden Schoten. Und auch für die Bäume wäre es jetzt einmal genug Regen, nachdem sie lange so dringend darauf gewartet haben. Das sind eben die schon gewohnte Extreme, die auch das Erleben der Jahreszeiten verändert haben und immer wieder Stress verursachen. Aber es ist erst Anfang des Monats, ich habe immer noch Hoffnung auf einen goldenen Oktober.

Die Wiedervereinigung im Lebensweg

Auch wenn mir dieser gesetzliche Feiertag nicht so viel bedeutet, der 30. Jahrestag der Wiedervereinigung ist schon etwas Besonderes und auch Anlass, die eigene Biografie vor dem Hintergrund dieses historischen Vorgangs zu rekapitulieren. Anfang der Neunziger ist in meiner Erinnerung weitaus weniger historisch, als die Bilder der gedenkenden Berichterstattung vermuten ließen. Diese Bilder wirken heute auf mich wie aus einer anderen Zeit, damals wirkte die Zeit aber sehr frisch und modern auf mich, vielleicht war sie auch frisch und sogar frischer als heute. Mit Blick auf die heutigen Verhältnisse würde ich das fast behaupten wollen. Das Historische war mir damals nicht in der Form bewusst, wie es im Rückblick erscheint, auch wenn die Fahrt nach Berlin, kurz nach Öffnung der Mauern, ein interessantes Erlebnis für mich war, bei dem die Aura der DDR noch sehr präsent und allerorts spürbar war. Und auch die Erkundung zweier anderer neuer Bundesländer etwa 8 Jahre später haben mir einen plastischen Eindruck so mancher Umwälzungen im Leben der dort Ansässigen vermittelt, aus dem vieles, was an Problemen später zum Thema wurde, für mich ganz gut verständlich war. Bei all dem, was politisch und gesellschaftlich in diesen 30 Jahren an Veränderung und Anpassung zu beobachten war, im Zuge dessen wir uns alle mitverändert und in gewissen Grenzen angepasst haben, ist es das Baum-Thema geblieben, das mich durchgehend begleitet hat. Diese Basis-Thema war immer schon zeitlos und ganz unabhängig von Erfahrungen und Erlebnissen in anderen Lebensbereichen. Und es war immer schon eine Quelle für Ruhe, Reflexion und Ausgleich, wie wechselhaft und turbulent die Dinge drumherum sich auch entwickelt haben mochten. Das Baumtagebuch ist mir eine dauerhafte Praxis, die hilft das Gleichbleibende und Archetypische zu bewahren, in einer aufbauenden, die Entwicklung und die Wertschätzung des Lebens fördernden Form.

Herbst und seine zyklischen Notwendigkeiten

Ein sehr arbeitsreicher Tag mit viel kleinteiligen Aufgabenstellungen, womit ich an diesem Vorfeiertagstag nicht gerechnet hätte. Gewöhnlich machen sich einige Tage vor und nach Feiertagen große Motivationslücken auf, die die Menschen eher stumm und unentschlossen werden lässt. Heute war das aber gegenteilig, vielleicht weil viele den 3. Oktober nicht ganz so feiertäglich erleben wie andere Feiertage. Ich hoffe, der Tag wird dennoch Gelegenheit geben, mit mehr Bewusstsein als im Arbeitsalltag zu verschnaufen, sich die Dinge, auch das Erleben der Jahreszeit genauer zu betrachten und damit der Routine einen Ausgleich entgegenzusetzen. Wenn es uns dann noch vergönnt ist, den Herbst von seiner munteren, aufbauenden Seite, mit einem Farbenspiel der Baumkronen, zu erleben, einen echten Blätterherbst, kann uns das stärken, auf andere Weise als die nach außen gerichtete Sommerzeit, weil wir dann die Gegentendenz, den Rückzug in uns selbst als zyklische Notwendigkeit für Entwicklung begreifen.

Im Wechsel der Gedankenwelten

An solchen ungemütlichen Tagen freue ich mich, meine Zeit auf eine Mischung kreativer und kommunikativer Arbeit sowie kunsthandwerkliche Projekte aufteilen zu können. Eine gute Verteilung, wenn man vormittags zum Beispiel das eine in den Mittelpunkt rücken und nachmittags in eine ganz andere Handlungs- und Gedankenwelt durchspielen kann. Die heute am Nachmittag realisierte Baum-/Hölzer-Kombination verspricht ein sehr spannendes Resultat: Zürgelbaum & Ulme, zwei Holzarten mit besonders lebendiger Binnenstruktur, die oberflächlich jeweils wie kristallin wirkt. Beim Zürgelbaum strahlend hell, sich in einem Wechsel meist heller Töne zeigend, bei der Ulme in einem dunkleren Spektrum sich verteilend, aber fast noch abwechslungsreicher, auch weil ich diese Art quer zur Wachstumsrichtung bearbeite, was Strukturen an die Oberfläche bringt, die anders gar nicht sichtbar wären. Eine gute Jahreszeit für solche intensiven Arbeiten mit der Energie der Holzarten. Wäre schön, wenn sich in der diesjährigen Vorweihnachtszeit wieder ein verstärktes Bedürfnis nach dem Thema zeigen würde.

Der Winter kommt noch früh genug

Viel Sonnenlicht ist ja in der letzten Woche nicht mehr hinzugekommen. Deshalb wird die Sonnenstundenbilanz für September doch nicht ganz so toll ausfallen, aber immerhin durchschnittlich. Von mir aus könnten der Spätsommer oder Frühherbst mit wärmenden Sonnenstrahlen wieder zurückkehren. Zuletzt war mir das doch zu viel Regen, Dunkelheit und Kälte. Da werden meine Chilis schon gar nicht mehr rot, bestenfalls noch orange oder gelb. Und die noch grünen reifen nicht mehr weiter. Nein, einen goldenen Oktober mit viel Licht, schönem buntem Herbstlaub und jeder eigentümlichen Stimmung wünsche ich mir schon noch. Es wäre schade, wenn der ungewöhnlich warme Spätsommer gleich in Novemberwetter umschlagen und so verbleiben würde. Der Winter kommt noch früh genug.

Kunsthandwerk mit besonderen Holzarten

Gemessen an den letzten Monaten bin ich wieder viel kunsthandwerklich aktiv. Das ist schön, weil es irgendwie gut zur Übergangsjahreszeit passt. Und für den ersten Arbeitsschritt in der Außenwerkstatt ist es auch noch nicht zu kühl. Weniger angenehm wird das im Hochwinter, in dem ich gelegentlich auch dort stehe, bei Minustemperaturen, bei denen der Wind der Drechselmaschine die Finger noch schneller einfrieren lässt. Aber jetzt ist das in Ordnung, und für die weiteren Arbeiten verlege ich den Arbeitsplatz ohnehin ins wärmere Kelleratelier. Heute waren Eibe, Zürgelbaum und Ulme an der Reihe. Gleich drei ausdrucksstarke und energiegeladene Baumarten, was sich auch schon an der Art ablesen lässt, wie ihr Holz durch seine bloße Präsenz wirkt. Erst recht kommt die Besonderheit beim Bearbeiten zum Ausdruck. Der größte Zeitaufwand fiel wieder auf die Ulme, wegen der speziellen Art, wie ich diese Art bearbeite. Aber es war notwendig, da nun schon zum vierten Mal in Folge eine Kombination mit Beteiligung der Ulme angefragt wurde. Noch habe ich einige Vorräte der selten gewordenen Art. Wenn die einmal ausgegangen sein werden, überlege ich, auch für Rüster auf die konventionelle, sonst praktiziert Art der Perlenherstellung umzusteigen. Dafür kommen dann aber nur ganz bestimmte, in bestimmter Richtung gewachsene Abschnitte in Frage. Vielleicht eine Gelegenheit, meinen Lieblingshändler in H. nach langer Zeit wieder zu kontaktieren.

Undefinierte Jahreszeit und Sinn

M. hat heute meinen Eindruck geteilt, dass sich diese Tage Ende September absolut wie Winter anfühlen. Auch die Motivationen und Reaktionen der Menschen um mich herum scheinen wie eingefroren, passend zu diesem Eindruck. Die Bäume sind jetzt schon unsichtbar, dabei tragen sie überwiegend noch ihr grünes Blattkleid. Noch kaum etwas ist von Blätterherbst zu sehen. Sollte der augenscheinliche Herbst in diesem Jahr ausfallen? Wundern würde es mich nicht, hatte ich in diesem Tagebuch doch schon oft die Rede vom Verschwinden der Jahreszeiten. Das wäre ein weiteres Indiz für die kühne These. Und doch zeigen uns die Bäume immer noch Wechsel und Unstimmigkeiten an, nur eben immer öfter in Abweichung vom Gewohnten. Und so geschieht es immer öfter, dass wir eigenen Unwohlsein im zur Jahreszeit nicht passenden Wetter gespiegelt sehen. Sollte ein tieferer Sinn darin liegen, oder ist das Ganze nur ein gerichteter Reflex? Ich hoffe auf Ersteres, da wir Sinn für unsere Weiterentwicklung benötigen und sein Ausbleiben im Lebenslauf immer schlechter zu verarbeiten ist.

Kompensationslogik und die Motivationskraft des Symbolischen

Solches Wetter gab es durchaus auch in den Vorjahren schon. Ende September, Anfang Oktober, zwischen Altweibersommer und Goldenem Oktober, kann es schonmal sehr ungemütliche Phasen geben, die schon Züge von November tragen. Dabei waren wir zuletzt sehr verwöhnt, durften im Spätsommer noch lange Perioden hochsommerlicher Witterung erleben. Aber mit meinem Arbeitsplatzumzug für handwerkliche Projekte ist nun schon ein Rückzug angesagt. Im gleichen Maße entferne ich mich vom Beobachten und Beschreiben der realen Bäume da draußen in Richtung ihrer stärker symbolischen Präsenz, auch in Form ihres Holzes. Dass ich jetzt auf einmal wieder verstärkt mich der Wunschbaum-Manufaktur widmen kann, ist überraschend, schien das ganze Jahr doch auch auf dem Gebiet krisengeplagt. Aber es gibt eben auch diese Kompensationslogik, die in bestimmten Konstellationen greift, oft wenn man die Einseitigkeit einer Thematik nicht mehr akzeptieren will, und Krise ist vielen inzwischen als Thema schon zuwider geworden. Sich einer Lebenssymbolik zuzuwenden, das Aufbauende zu betonen, ist dann nicht unverständlich und irgendwie auch nachvollziehbar. Wäre schön, wenn ich zu solchem Kompensationswillen etwas beitragen kann.

Jahreszeitlicher Arbeitsplatzwechsel

Nach dem Umzug meines Arbeitsplatzes ins Kelleratelier hat sich sogleich diese eigentümlich konzentrierte, fast kontemplative Atmosphäre eingestellt, die ich so gut kenne. Es ist anders als beim Arbeiten draußen in Gartennähe und im Angesicht der grünen Pflanzen und Bäume. In diesem abgeschlossenen kleinen Raum und unter künstlichem Licht kann man ganz bei seiner Arbeit bleiben, ohne jede Ablenkung, sich ganz auf das Werkstück, die Eigenheiten und die Energie der jeweiligen Holzart konzentrieren. Ein sehr inniges Verhältnis zum Produkt der Arbeit. Es ist schön, diese Form des Arbeitens mit der anderen, nach außen gerichteten und die Hochphase der grünenden Natur miteinbeziehenden abwechseln zu können und damit einen weiteren Anhaltspunkt zum bewussten Erleben der Jahreszeiten zu haben.