Mexikanischer Wunderbaum – Arum cornutum

Wir haben die Pflanze auf dem großen Freiluft-Gartenmarkt als Knolle erworben, weil die Abbildung der Blüte uns so gut gefallen hat und die skurrile Besonderheit besteht, dass sie ohne Erde zur Blüte kommt: Arum cornutum ist der lateinische Pflanzenname. Synonyme sind Eidechsenwurz, Mexikanische Wunderblume, oder Mexikanischer Wunderbaum, in Indien und China heimisch. Unter dem zuletzt genannten Namen wurde sie auch auf dem Markt vorgestellt. Interessant, denn es gibt ja noch eine andere Pflanze, den Rizinus, der ebenfalls volkstümlich als Wunderbaum bezeichnet wird. Und wie er handelt es sich hier um eine Staude, keinen Baum im eigentlichen Sinne. Aber anders als der Rizinus kann der Mexikanische Wunderbaum bei richtiger Handhabung auch mehrere Jahre bestehen. Wir haben die beiden erworbenen Knollen zunächst wie beschrieben einfach ohne Erde in einer Schale auf die Fensterbank gestellt. Dort stehen sie jetzt ca. 2 ½ Wochen und lassen einen immer höher werdenden Trieb aus der Knolle wachsen, der wie ein pfeilartig zusammengerolltes Blatt aussieht. Nach ca. 5 Wochen soll daraus zunächst eine sehr schöne Blüte entstehen, die angeblich unangenehm bzw. streng riecht und die dann nach 2-3 Wochen wieder vergeht. Erst dann wächst die eigentliche Pflanze, die aus einem einzigen geteilten Blatt oberhalb der Knolle bestehen soll. Und erst wenn sie verblüht ist, soll man die Knollen in Erde einpflanzen, einen ausreichend großen Topf mit normaler, vielleicht etwas mineralisch angereicherter Blumenerde oder über den Sommer auch im Freiland. Im Herbst soll das Blatt dann vergehen. Wenn es so weit eingetrocknet ist, dass man es an der Basis leicht abziehen kann (man soll es nicht abschneiden) kann man spätestens im Oktober die Knolle wieder ausgraben und trocken und dunkel überwintern. Im neuen Frühjahr dann die Wiederholung. Ich bin mal gespannt, ob das alles so abläuft wie beschrieben und ob sich die Anmutung einer baumartigen Pflanze auch tatsächlich einstellt.

Feiertagsruhe und das Lebenswerk Rudolf Steiners

Zweite Feiertage finde ich super, vor allem, weil sich dann die atmosphärische Wirkung des Feiertags erst richtig auswirkt. So bin ich sehr froh, neben gewissen Routinearbeiten am Vormittag am Nachmittag doch noch dazu gekommen zu sein, in Ruhe die Lektüre und Durchsicht des illustrierten Bildbands zum Leben und Wirken Rudolf Steiners abgeschlossen zu haben. Das Buch hatte ich u. a. zu Weihnachten als Geschenk erhalten und es sukzessive in ruhigen Stunden durchgesehen. Gerade die letzten zehn Jahre seines Lebens sind wirklich beeindruckend, wie das ganze Wirken dieses großen Denkers und spirituellen Lehrers überhaupt. Aber in den letzten Lebensjahren hat sich eben dieses ohnehin extrem dicht getaktete und vielseitige Wirken so intensiviert, dass es die heute noch vorhandene europaweite Wirkung kaum verfehlen konnte. Der Bildband hat die ganze Bandbreite und unfassbare Reichweite dieses Lebens sehr plastisch gemacht, auf andere Weise, als es die einzelnen Texte können, weil sie eben die Zeitumstände und die Entwicklung der Persönlichkeit mitbeleuchten, die aus den Werken und Vorträgen alleine nicht herausgelesen werden können. Mit am eindrücklichsten für mich war für mich die Schilderung der Brandkatastrophe am 1. Goetheanum, das 10 Jahre nach seiner Fertigstellung einem Brandanschlag zum Opfer fiel und später durch einen anders gestalteten Neubau in Stahlbetonweise ersetzt wurde. Aber in dieser ersten Architektur waren in den Kuppelsälen eben die verschiedenen gewaltigen Säulen aus verschiedensten Holzarten gestaltet und eingebaut worden, die symbolisch für die Planetenwirkungen stehen. Eben das Thema rund um „Bäume und Planeten“, das ich vor einigen Jahren einmal aufgegriffen hatte, aber aus Zeitmangel nicht fortsetzen konnte. Es wäre für mich schon spannend, das noch einmal weiterzuführen, um die Zuordnungen der Bäume zu Planetenzuständen im Sinne der Steinerschen Lehre besser zu verstehen und daraus u. U. auch Ideen für meine Wunschbaum-Manufaktur abzuleiten.

Verregneter Pfingsttag

Immerhin, um die Zeit des Feiertagsgottesdienstes am späten Vormittag herum zeigte der Pfingstsonntag noch seine freundlichere Seite. Ein Hauch des sonst eher typischen lichtreichen Pfingstwetters war da zu spüren. Aber wie vorhergesagt ist es dann am Nachmittag in Richtung Bewölkung und Gewitterregen umgeschlagen. Bei uns ist das aber noch moderat ausgefallen. Immerhin hat es uns das kostenlose Nachfüllen des Regenwassertanks ermöglicht. Wer weiß, wann der nächste ergiebige Regen fällt. Ich hoffe, wir haben mit dem zweiten Feiertag das unangenehme Wetter hinter uns und die Frühsommerwitterung kehrt zurück. Nach der Abkühlung und dem Regen dürften sich die Pflanzen auf die nächste Wachstums-, Blattaustrieb- und Blütenperiode freuen und dafür auch gut gewappnet sein. Auch den Bäumen wird die Durchfeuchtung des Bodens guttun, die sonst von den Gießkannengaben der übrigen Pflanzen wenig profitieren und ihren Flüssigkeitsbedarf aus tiefen Bodenschichten heraus decken müssen. Wenn der weitere Verlauf des Sommers die erwartete Gleichmäßigkeit erfüllt, sei der etwas verregnete Pfingsttag entschuldigt.

Apfelbaum, Sägearbeit und familieninterne Bedeutung

Ganz so arbeitsintensiv hatte ich diesen Samstag dann doch nicht erwartet. Ich hatte das Kochen mit meiner Spezialität übernommen und dann schonmal die Werkstatt vorbereitet. Denn ich hatte mir vorgenommen, die schon lange zum Trocknen ausgelegten und inzwischen gut angetrockneten Apfelbaumabschnitte in einem zweiten Schritt in Form zu sägen. Und da V. schon seit Tagen davon redet, die verbrennfähigen Reste des Maulbeerbaums, die größeren aus der riesigen Menge an Ästen von der letzten Rückschnittaktion, ofenfähig sägen zu wollen, hatte ich das für anschließend geplant. Die Apfelbaumabschnitte haben mich dann sehr lange aufgehalten. Von allen Seiten anschneiden, anschließend die Kopfholzenden ebenfalls kürzen, und immer so, dass das Optimum an Material übrig bleibt, das ist schon eine Menge Arbeit. Außerdem hatte ich zuvor noch Abschnitte von drei weiteren Arten, Esskastanie, Zürgelbaum und Eibe, zur Seite gelegt, um daraus neuen Vorrat an Kanteln zu machen. Das kam am Ende des Arbeitstags noch hinzu. Zwischendurch waren die Äste kleinzuschneiden, darunter einige dicke Kirschbaumabschnitte, die V. ebenfalls von diesem Grundstück mitgebracht hatte. Auf -und Abbau des notwendigen Equipments, Saubermachen, eine größere Sache bei so viel Staub. Jedenfalls war das ein mit Sägearbeiten vollständig ausgefüllter Nachmittag, der erst am Abend abgeschlossen war. Anstrengend und doch habe ich gerade bei diesen Aktionen, die mit Holz und speziell dem Sägen zu tun haben, den Eindruck, dass wir darin etwas ganz Familientypisches, etwas uns Eigenes, eine Art Spezialität gefunden haben, deren eigentliche Bedeutung in dem gemeinsam wahrgenommenen Sinne und einer Selbstverständlichkeit liegt. Etwas, das familieninterne Bedeutung hat, von außen wahrscheinlich aber nicht in derselben Weise verstanden werden kann.

Fleiß-Handarbeit mit Apfelbaum

An solchen Frühsommertagen wie diesem haben diesige Nieselregenphasen etwas Entschleunigendes. Gleichzeitig mit der leichten Abkühlung stellt sich dann atmosphärisch eine Art Auszeit ein und erleichtert die Konzentration gerade auf unwahrscheinliche Arbeiten wie mein Kunsthandwerk. So war es mir auch möglich, diese Auftragsarbeit bis zum Abend abzuschließen, gerade weil mich nichts wirklich ablenken konnte und ich ganz bei dieser mehrstündigen Fleiß-Handarbeit bleiben konnte. Bei dem extrem dicht gewachsenen und harten Apfelbaumholzabschnitt, den ich diesmal unbeabsichtigt ausgewählt hatte, waren das gute Voraussetzungen, denn bei so hartem und widerstandsfähigem Holz muss ich deutlich mehr Kraft aufwenden und sitze länger an den Routinearbeitsschritten als bei mittelharten oder gar weichen Hölzern. Letztlich aber kommt es auf ein bestimmtes nicht zu unterschreitendes Qualitätsniveau an. Das habe ich diesem Fall genauso erfüllt wie in allen anderen zuvor.

Schwieriges Honigjahr mit unbekannten Faktoren

Nach Vs Aussage kommen unsere Bienen jetzt erst erkennbar zu erwartbarer Aktivität. In den Vorjahren war es immer so, dass im Juni schon langsam das Saisonende eingeleitet wurde, übrigens viel früher als vor noch 20 Jahren. Aber dieses Jahr scheint der Großteil der Tracht ausgefallen zu sein, von einer kleinen ersten Ernte kürzlich einmal abgesehen. Da die Völker an sich recht stabil schienen und auch den Winter ganz gut überstanden hatten, gehört das sicher zu den vielen Unerklärlichkeiten der heutigen Imkerei, zumal die Witterung eigentlich ideal war, warm, sonnenreich und zwischendurch Regen, der für Feuchtigkeit sorgte. Das ist auch wichtig, dass die Bienen den Nektar loskriegen. Da diese Idealbedingungen aber praktisch kein Ergebnis gebracht haben, muss es noch andere, uns unbekannte Einflussfaktoren geben, die nicht nur uns ein Rätsel geblieben sind. Schade, gerade blühen die Robinien, die in kurzer Zeit sonst einen volumenmäßig guten Ertrag bringen können. Und dann kommen nur noch Brombeerblüte und Esskastanienblüte, bevor dieses Honigjahr auch schon wieder abgeschlossen ist, es sei denn, uns ist der eher seltene Waldhonig noch zusätzlich beschert. Ich kann V. nur wünschen, dass es mit dieser späten Tracht noch etwas wird. Auch damit die Lust an der Imkerei nicht ganz verloren geht.

Lob des gleichmäßigen Sommers

Ich freue mich, dass wir wohl einen Sommer vor uns haben, der mit regelmäßigerem Sonnenschein gesegnet ist. So zumindest schien sich der Verlauf der Witterung in diesem Frühjahr anzudeuten. Es ist alles gleichmäßiger als in den Vorjahren, mit weniger extremen Schwankungen. Und man hat das ja auch an der im Durchschnitt sehr guten Sonnenstundenbilanz des Monats Mai gesehen, die so gar nicht aufgefallen war, weil die Extreme eben nicht hervorgestochen sind. Das sind die besten Sommer, die man als solche erkennen kann, die quasi automatisch mehr Aktivität im Freien, eine stärkere Außenorientierung provozieren, ohne dass das wie Anstrengung anmuten muss. Nach so viel Krise, die wahrlich zwar noch nicht beendet ist, kann uns die Jahreszeit in dieser Form eine Erleichterung verschaffen. Ich wünsche mir persönlich viele Gelegenheiten, auch handwerklich draußen zu arbeiten. Die Arbeit mit den verschiedenen Holzarten im Sommer hat einfach etwas unvergleichlich Anregendes, was mit der konzentrierten und eher abgeschiedenen Arbeit im Winter nicht zu vergleichen ist.

Merkwürdige Umwege unserer Entwicklung

Wie es schon vor Tagen erkennbar war, wird der Mai mit einem guten, überdurchschnittlichen Sonnenstundenergebnis enden. Das ist schön für uns, weil es einen aufleben lässt, und gut für die Pflanzen, die einen richtigen Energieschub erleben durften. So hoffe ich auf eine möglichst regelmäßige Fortsetzung des Sommers und das wir aus dem Aufenthalt im Freien und der Begegnung mit den Bäumen und anderen Pflanzen unsere eigenen Batterien aufladen können. Es gibt wohl nichts, was geeigneter wäre. Aber es muss auch Gelegenheit dazu bestehen. Bei so vielen sich ganz praktisch auswirkenden Krisen ist das nicht immer naheliegend und auch nicht einfach zu handhaben. Aber man erkennt durch diese Annäherungen an unsere natürlichen Grundlagen eben auch das zeitlos Bedeutsame oder erinnert sich daran, was man eigentlich immer schon weiß. Wir müssen uns eben diese Ursprünglichkeit und was eigentlich immer in unserer Umgebung zur Verfügung steht immer wieder erarbeiten. Das sind die merkwürdigen Umwege, die unser Fortschreiten als Gesellschaft, aber auch die besondere Richtung geistiger Entwicklung mit sich bringt. Es könnte sein und ist wünschenswert, dass uns gerade das in Zukunft leichter fällt, möglicherweise wieder wie eine Selbstverständlichkeit wahrgenommen und lebenspraktisch eingesetzt wird.

Ein unverhofft sonnenreicher Wonnemonat

Manchmal vergehen die Monate, ohne dass man ihre Besonderheit so richtig erfasst hat. Tatsächlich gehört dieser Mai zu den sonnenreichsten Monaten der letzten 13 Jahre. Solange erfasse ich die Sonnenstunden der Photovoltaikanlage. Und in diesem Monat reichen die Werte nahe an die höchsten heran. Das ist ein wenig verwunderlich, da mir zwar recht schöne und sonnige Tage in Erinnerung sind, aber darunter keine mit extrem starker Strahlung gewesen zu sein schienen. Im Durchschnitt ist es aber wohl doch so. Das ist gut, weil es den Schnitt verbessert und so einige unterdurchschnittliche Monate in der Folge verkraftbar sind. Vor allem aber freut es mich, weil das für die Pflanzen, v. a. in Kombination mit den Regentagen und längeren Regenphasen, sehr gute Wachstumsbedingungen bietet. Auch die sonnenhungrigen Sorten, wie z. B. meine Chilis und die Feigenbäume, haben davon profitiert. So hoffe ich gerade für diese Arten auf eine gute Fruchternte, bei den Chilis insbesondere, dass die Blüte diesmal nicht so endlos lange auf sich warten lässt.

Die Gespinstmotte, vorhersagbare Naturzyklen und der Mai

Es ist interessant, wie sich die Vorgänge in der Natur in gewisser Regelmäßigkeit beobachten lassen. Tatsächlich sind mir auf dem kurzen Spaziergang auf einer meiner Lieblingsstrecken durch die nahe Baumlandschaft die vermehrten Gespinste auf manchen Sträuchern und Bäumen aufgefallen, in deren Mitte sich dünne Raupen tummeln. Ich konnte mich an eine Beobachtung in den letzten Jahren erinnern, in denen das ähnlich zu beobachten war. Und meine Suche in diesem Baumtagebuch hat dann ergeben, dass die Beobachtung ziemlich genau ein Jahr zurückliegt, auch an dem Wochenende nach Christi Himmelfahrt. Das ist der Eintrag von damals: https://baumtagebuch.de/pfaffenhuetchen-gespinstmotte/ Und tatsächlich habe ich darin schon die Auflösung präsentiert. Es handelt sich um die Pfaffenhütchen-Gespinstmotte, die diese Gespinste hervorbringt. Und sie findet sich, wie der Name schon sagt, bevorzugt an den Endblättern der Pfaffenhütchensträucher und bildet diese vor allem während des Monats Mai aus. Also hat die heutige Beobachtung quasi den Höhepunkt des Phänomens erfasst. Vor einem Jahr hatte ich sie außer bei den Pfaffenhütchen auch bei einigen Schlehdornsträuchern entdeckt. Diesmal waren sie aber noch bei weiteren Arten zu beobachten, u. a. auch bei einem Wildapfelbaum. Ich will hoffen, dass die Raupen nicht allzuviel Schaden an ihren Wirtsbäumen anrichten und dass die Erscheinung vorwiegend als skurrile Beobachtung durchgeht.

Frühsommerlicher Gartenarbeitssamstag

Ich hätte nicht gedacht, dass dieser Samstag wieder so viel Gartenarbeit mit sich bringen würde. Den Vormittag habe ich allerdings mit dem Backen des dritten Rhabarberkuchens für diese Saison ausgefüllt, zumindest größtenteils. Und dann waren da noch die verschiedenen Rest-Arbeiten in Bezug auf die Sommerpflanzen und die zugehörige Gartenarbeit. Also habe ich die Sonnenblumen, die bisher noch in einem kleinen Pflanztopf saßen, raus an ihren eigentlichen Standort verpflanzt. Es kommt aktuell nur noch ein guter sonniger Standort für sie in Frage, am Zaun zum Nachbarn hin, da alle anderen Plätze der letzten Jahre inzwischen zu stark von umstehenden Bäumen abgeschattet sind. Dort müssten sie zu sehr um das Licht kämpfen. So stehen sie in zwei Gruppen recht nah beisammen, werden in ausgewachsenem Zustand gut sichtbar sein und lassen sich vor allem auch übersichtlich mit Regenwasser versorgen. Das ist ja doch für einige Monate eine tägliche nicht unerhebliche Arbeit, so macht es Sinn, sie handhabbar vorzubereiten. Als nächstes haben wir Vs Vorschlag aufgegriffen, die größere unserer beiden Gleditschien in eine bestimmte Richtung zu ziehen. Mit einer Gummischlaufe um den oberen Stamm gelegt und mit einem gedrehten Drahtseil an unserem Weinrebengestänge befestigt. So versuchen wir dem Baum eine gerade vertikale Wuchsrichtung zu ermöglichen, denn hatte einen Überhang zur Sonnenseite, weil er sucht, seine Krone in dieser Richtung auszurichten. Auch hier ist natürlich der Grund, dass benachbarte Bäume, die Nashi-Birne, der Ginkgo und der Walnussbaum ihm das Licht in den anderen Himmelrichtungen reduzieren. Wenn er etwas höher hinausgewachsen sein wird, könnte dieses Problem sich auch erübrigen, bis dahin also die korrigierende Unterstützung mit dem Zugseil. M. hat sich wieder einmal endlos mit dem zurückgeschnittenen Efeu beschäftigt, immer mit dem Gedanken, die vertrockneten Blätter aus dem Untergrund des Efeugeäst hervorzuholen. Das ist natürlich eigentlich unnötig, aber es gibt eben auch spezielle Vorstellungen, die sich auf diesem Wege Verwirklichung suchen.

Praktisches und Ästhetisches bei der Optimierung der Sommerblumenpflanzung

So ganz ist das diesjährige Sommerblumenpflanzen noch nicht abgeschlossen. M. hat heute verschieden Änderungswünsche geäußert, was die Befüllung einzelner Gefäße mit Pflanzerde, die Platzierung von Blumen und das Einpflanzen der gestern hinzugekauften Sommerblüher betrifft. Ich denke, nach diesen Maßnahmen ist es jetzt aber doch ziemlich komplett. Bisher haben sich die Blumen auch sehr schön entwickelt, mit nur wenigen Ausnahmen, den wir noch mehr Zeit geben wollen. Allgemein wird von Passanten die Farbenvielfalt unserer diesjährigen Auswahl gelobt. Tatsächlich ist sehr bunt geraten, was ich aber auch ansprechend und zudem stimmig finde. Nun ist auch der Enzian eingepflanzt. Ein wunderbares Blau, das ich so noch nicht kannte, ergänzt sich ganz gut zu der meist grünen Polsterstaude, die in der Mitte des Steintrogs gepflanzt ist und sich wieder erholt hat. Gewöhnungsbedürftig finde ich den neben unserem Kriechwacholder eingepflanzten Nelkenstock. Der ist an sich zwar schön und kräftig, passt aber m. E. nicht an diese Stelle, überhaupt nicht zu diesem Baum, dem der im Vorjahr hinzugesellte Klee besser zu Gesicht stand. Aber M. will das jetzt nicht mehr ändern, so werde ich mich daran gewöhnen müssen.

Gartenträume und das Ende der Eventabstinenz

Der schon traditionelle Besuch der Freiluft-Gartenausstellung bzw. dem Garten-Themenmarkt in Ü. hat nach zwei Jahren erzwungener Pause heute gutgetan. Mit M. und A., die uns spontan auf diesem Feiertagsausflug begleitet hat, konnten wir uns bei angenehmem Wetter recht lange auf dem ausgedehnten Gelände und beim Durchstöbern der zahllosen Stände aufhalten. Eine zur Jahreszeit passende Abwechslung, die nicht nur für uns eine Lücke schloss. Man konnte das an dem guten Besuch, aber auch an der entspannten Stimmung der Menschen erkennen, dass sie langsam genug von Krise und Ausnahmesituationen haben und bei solchen Gelegenheiten im Freien auch endlich wieder ein zwischenzeitlich angestautes Sozialdefizit abbauen können. Von den Besuchern abgesehen schienen mir heute besonders viele unterschiedliche Stände vertreten gewesen zu sein, vor allem mehr Händler, die Blumen und Bäume angeboten haben. In so geballter Form begegnet einem das sonst nicht. Gerade auch die Spezialisten z. B. für Rosen, Kräuter oder Knollen exotischer Pflanzenarten sind eigentlich nur bei solchen Events anzutreffen. Das ist eine echte Bereicherung. Erstaunlich viele Angebote an unterschiedlich großen und alten Olivenbäumchen waren vorhanden. Aber obwohl wir einige bewundert begutachten konnten, war unter den Pflanzen, die wir mit nach Hause nahmen, dann doch kein Olivenbaum. Auch keine Feigen- oder Zitronenbäumchen. Aber wir haben die zuletzt vor dem Markt in D. verpasste Chance nachgeholt, uns einen Weinstock zu sichern. Der hatte mittlere Größe, sah sehr vielversprechend aus und wird später rote kernlose Trauben tragen. V. hat sich nach unserer Rückkehr sehr darüber gefreut, weil Vatertag ist, vor allem aber, weil gleich mehrere unserer alten Weinstöcke im Garten eingegangen sind und gerade erst entfernt werden mussten. Da haben wir für Ersatz gesorgt, diesmal mit essbaren roten Trauben, die zwar Vs eigenen Weinertrag nicht vergrößern werden, aber das einstmals weiter ausgedehnte und im Sommer kühlende Weinreben-Blätterdach wieder verdichten und im Herbst zum direkten Verzehr einladen werden.

Freizeit, Gelegenheit und Sinnverschiebung

Ein Tag, der in dieser entspannten Ruhe nur unmittelbar vor oder auch nach einem Feiertag erlebt werden kann. So war das heute ganz typisch für das Freizeitverhalten oder mehr die Freizeiteinstellung der Deutschen, wie sie seit Jahren zu beobachten ist. Man freut sich über jede Gelegenheit, die einen Grund fürs Abstandnehmen bietet. Auch wenn das inhaltlich vielleicht nicht passend ist, schließen sich gerade bei schönem Wetter und in der sonnenreichen Jahreszeit dann Ausflüge oder sonstige Unternehmungen an. Ich finde das einerseits schön, vor allem, dass uns überhaupt in vergleichbarer Fülle Feiertage beschert sind, vor allem die kirchlichen, die einen weiterreichenden Sinn in sich tragen. Andererseits vermisse ich den verbreiteten Bezug zur Bedeutung und dem Grund für den jeweiligen Feiertag. Die unterschiedslose Vereinheitlichung jeglicher Form von Aktivität und Freizeitgestaltung bei sich bietender Gelegenheit gibt mir immer noch zu denken. Nur, wer sollte sich dagegen aussprechen nach inzwischen schon mehreren erzwungenen Jahren ohne solche Gelegenheiten. So werde ich mit diesmal mehr Verständnis selbst an einer solchen Unternehmung an einem christlichen Feiertag teilnehmen und den Schwerpunkt auf das Thema Garten, Sommer und Pflanzen legen. Sicher wird es dort viele Aussteller geben, die mit Blumen, Bäumen und allerlei Hilfsmitteln rund um die Gärtnerei aufwarten können und die man in dieser geballten Form sonst nicht sieht. Aber am Ende geht es doch vor allem um das Ereignis selbst und seinen kommunikativen Stellenwert.

Begreifbare Jahreszeit

Fast ein Duplikat des Vortags, so wirkte dieser Arbeitstag, an dem der Frühling in der zuletzt liebgewonnen Form noch nicht zurückkehren wollte. Vielleicht also doch eine Feiertagswoche. Zumindest die kommunikative Zurückhaltung der Menschen weist darauf hin und bestätigt einmal wieder meine langjährige Beobachtung, dass die Menschen sich Freizeiten und Ruhephasen um die Feiertage herum konstruieren, die ganz unabhängig davon sind, ob diese Menschen einen Bezug zum Feiertag haben. Das ist das einzig Traurige an dieser Beobachtung, da das Phänomen eines übergeordneten Sinns entbehrt. Ich freue mich jedenfalls auf den Feiertag auch aus sinnhaften Gründen und darauf, dass wir nach den Gartenarbeiten der letzten Wochen uns jetzt regelmäßiger im Garten aufhalten können. Die Gartenbäume, Blumen und Nutzpflanzen beim Wachsen, Blühen und Fruchten zuzusehen, ist eine Freude und macht und die Jahreszeit begreifbar.

Erholungstag für die Pflanzen

Ganz gut, dass wir zwischendrin auch mal einen trüben Tag mit Regen erleben. Das fördert die Konzentration auf meine Projektarbeit und ist für die Pflanzen eine Erholung, nach einigen Wochen angestrengten Wachstums. Vor allem konnten sie heute einmal Feuchtigkeit aufnehmen, was gerade für die Bäume wichtig ist, die ansonsten ihren Flüssigkeitsbedarf aus tief liegenden Bodenschichten heraufholen müssen. Und nebenbei ist unser Wasserbecken endlich wieder vollgelaufen, so dass wir den Inhalt in den externen Regenwassertank pumpen können. So haben wir wieder einen Vorrat, der einige Wochen reicht, bis der nächste ergiebige Regen hoffentlich wiederkommt.

Sonntage, Arbeitsroutinen und Alternativtätigkeiten

Die Ruhe heute war bei dem angestrengten gestrigen Gartenarbeitstag genau das Richtige. Und dennoch bleiben solche Folge-Ruhetage für mich immer etwas unbefriedigend, da sie vor allem der Rekreation dienen und dann weniger Zeit bleibt für Dinge, zu denen ich meist nur an Sonntagen komme. Schade, so muss ich das verpasste während der Woche irgendwie dazwischenschieben, was sich in der Regel schwierig gestaltet. Aber ich will die motivierende Wirkung dieser Jahreszeit mitnehmen und versuchen, von angedachten Routinen auch mal abzuweichen, wenn es so besser zu arrangieren ist. Dass ich neben der vielen Projektarbeit, die immer sehr zielgerichtet und kundenorientiert sein muss, auch immer wieder Gelegenheit zur Umsetzung meiner Baumprojekte habe, stimmt mich zufrieden und zuversichtlich, auch längerfristig die erdende Grundlage mir selbst aktualisieren zu können. Das ist eben nicht selbstverständlich, eher ein Akt der bewussten Wahrnehmung und der bewusst gelenkten Aufmerksamkeit. Glücklicherweise bringe dafür jede Menge Übung mit. Bleibt nur zu wünschen, dass die äußeren Bedingungen es häufig erlauben, diese Alternativtätigkeit auch in die Tat umzusetzen. Nur dann zeigen sie ihren Wert.

Motivierte Gartenarbeit mit Baumrückschnitten bei Efeu, Kirschlorbeer und Eibe

Ich merke es erst jetzt, indem ich den heutigen Eintrag formuliere, dass wir einen Einundzwanzigsten hatten. Aber es passt auch ganz gut, ein Tag, der fast vollständig der Gartenarbeit gewidmet war, wie so oft in dieser Jahreszeit und an dem ich ein ziemlich umfangreiches Arbeitspensum in der Zeit mit guten Ergebnissen erledigen konnte. Zwischendurch habe ich noch einen zweiten Rhabarberkuchen gebacken, die letzte Gelegenheit, bevor das Gemüse endgültig nicht mehr genießbar ist. Auch das etwas, was ganz speziell zu dieser Zeit des Jahres passt. Ein Grund, warum wir auch solche kulinarischen Gelegenheiten gerne nutzen. Den größten Teil der Gartenarbeit machte das Zurückschneiden des Efeubewuchses aus. Obwohl ich seit einigen Jahren dafür die Akku-Heckenschere benutze, jedenfalls für die flächig zu bearbeitenden Abschnitte, ist das doch eine sehr zeitintensive Sache. Denn der Efeu wächst bei uns zum einen entlang der Einfahrtsmauer, an der Vorderseite und über den Mauerrücken. Und zum anderen ist die Mariengrotte vollständig mit Efeu umwachsen, das dann auch noch auf den angrenzenden Regenwassertank übergeht, der ebenfalls eine Tarnweste aus Efeu besitzt. Also relativ komplizierte Oberflächen und Formen, die mit der Schere nachzufahren sind. Letztlich bin ich mit dem Rückschnitt aber zufrieden. Jede Menge Grünschnitt ist dabei angefallen, dessen Volumen durch den anschließenden Rückschnitt des Kirschlorbeerbuschs und der Eibe, die in der Gartenecke direkt am Zaun entlang wächst, ungefähr verdoppelt wurde. Einen Teil konnte ich in der grünen Tonne entsorgen und einen Teil müssen wir später dort verstauen, wenn sie wieder geleert ist. Und dann war auch der Rasen erneut zu mähen, wie das bei diesem Frühlingswetter mit viel Sonne und zeitweisem Regen normal ist. Immerhin den davon stammenden Grünschnitt konnte ich noch in der Komposttonne unterbringen. Zusammen mit allem, was M. noch an Unkrautjäten und anderen Gartenaktivitäten beisteuerte, kann sich der Garten jetzt wieder gut sehen lassen. Da freuen wir uns auf viele Tage, an denen wir uns auch während der Woche zumindest eine halbe oder ganze Stunde dort aufhalten können. Wenn eine kunsthandwerkliche Arbeit ansteht, kann der Aufenthalt für mich sich auch schon mal über viele Stunden ausdehnen. Einfach schön im Frühjahr und Sommer, wenn die Wachstums- und Reifeprozesse in der Pflanzenwelt uns ein wenig von ihrer Energie abgeben, im gleichen Maße, wie wir uns ihnen widmen.

Zyklische Wechsel der Natur fordern unsere Aufmerksamkeit

Die Atmosphäre um uns herum wird verbreitet entspannter. Es scheint, dass die Menschen trotz – oder vielleicht gerade wegen der endlos anhaltenden Krisen sich an das halten, was immer noch bleibt: Die Jahreszeiten und all die schönen Vorzüge derselben. Man stimmt sich auf den Sommer ein, verbringt mehr Zeit an der Luft, zieht mehr oder weniger ausgedehnte Kreise ums Haus, bis hin zu weit hinausführenden Ausflügen. Es ist das, was Rudolf Steiner in Bezug auf die Differenz der Jahreszeiten mit der Orientierung in Richtung des Kosmos währen der sonnenreicheren Zeit des Jahres meinte – im Gegensatz zu der eher ausgeprägten Erdverbundenheit und Orientierung nach innen. Und es ist wohl auch das, was die Pflanzen, ganz besonders deutlich die Bäume eigentlich tun, wenn sie wachsen, Blätter ausbilden, blühen und Früchte wachsen lassen. Sie sehnen sich quasi in Richtung des Weltalls, streben danach, sich auszudehnen, um im zyklischen Wechsel im Laufe des Herbstes sich wieder langsam zurückzuziehen, in sich selbst und dann mit ihren Energievorräten unter die Erde, zu den Wurzeln. Es ist eine Bereicherung, diesen Wechsle der Außen- zur Innenorientierung und umgekehrt an der eigenen Biologie nachzuempfinden. Daraus lässt sich vieles erklären, was wir zunächst geneigt sind, mit sozialen oder kommunikativen Faktoren zu begründen. Tatsächlich sind wir vielfach sehr abhängig von unserer erd- und naturverbundenen Grundlage, was sich im Körper und in der Psyche ständig als angenehm oder eben widerständig artikuliert. Es lohnt sich, die Aufmerksamkeit für diese Zusammenhänge immer mehr zu schärfen.

Landschaftsorientierung als Ausgleich

Die so angenehme, weil landschaftlich reizvolle Überlandfahrt konnte ich heute nach kurzer Zeit wiederholen. Eigentlich, weil es V. zu viel war, die Fahrt selbst anzutreten. Das war zwar außerplanmäßig, aber andererseits auch eine Abwechslung und ein Ausgleich für die viele konzentriert Projektarbeit, bei der es von Zeit zu Zeit wichtig ist, den Kopf frei zu machen durch Aktivitäten, die weniger mit Denken und Gestalten zu tun haben. Was könnte da geeigneter sein als ein Gang oder in dem Fall eine Fahrt durch die heimische Landschaft, wobei man Eindrücke der frühlingshaften Baumlandschaft und die frühsommerliche Stimmung der Menschen in sich aufnehmen kann. Ein bisschen Auszeit nach außen gerichteter Orientierung als Gegenpol zu der sonst eher nach innen gerichteten professionellen Anspannung und Anstrengung.

Eine schlüssige Initiative mit Potenzial zur Weiterentwicklung

Über Rückmeldungen zu meinen kunsthandwerklichen Arbeiten freue ich mich immer sehr. So auch heute über einen spontanen Gefallenskommentar, der nicht über die Attraktivität der individuell hergestellten Symbolformen etwas aussagt, sondern auch über die Qualität des Kommunikationsprozesses, der immer damit verbunden ist. Denn dass Menschen mit potenziellem Interesse überhaupt auf das Angebot aufmerksam werden, ist eben kein Zufall. Da spielen technische Optimierungen eine Rolle, viel Inhaltliches und Textliches, aber vor allem die Originalität der Formen selbst. Dass man sie so nirgendwo sonst findet, dass die Idee viele schlüssig und überzeugend, in jedem Fall ansprechend finden. Dass ist schön und entspricht auch der Geschichte dieses Projekts, das ja aus der inhaltlichen Beschäftigung mit den Bäumen, ihrer Symbolik und Ästhetik entspringt. Da meine frühere künstlerische Arbeit rein produktionstechnisch und auch thematisch eine Rolle spielt, ist für die Träger der Armbänder wahrscheinlich nebensächlich, ist aber tatsächlich einer der Gründe für das Entstehen der Initiative. Es ist gerade das, was mich dauerhaft an der Initiative fasziniert: Dass so viele Ebenen zusammenspielen, vom Konzeptionellen bis zum ganz Praktischen und Handwerklichen, trägt Verschiedenes dazu bei, dass das Projekt so geschlossen wirkt und das Potenzial zur stetigen Weiterentwicklung in sich trägt.

Frühlingshafte Fahrt durch ein unbekanntes Land

Eine interessante Fahrt durch ein für mich bisher von Orten direkt hinter der Grenze bekanntes Land füllt diesen schönen, warmen und sonnigen Frühlingstag aus. Viel Autobahnfahrt, aber nicht so viel wie erwartet, denn die endete auf halber Strecke und ging dann in Landstraßen über, was mir das Land und seinen Charakter natürlich eindrücklicher vermitteln konnte. Auch der Zweck des Besuchs konnte vollständig und zufriedenstellend erfüllt werden. Bei dem kurzen Abstecher im Anschluss an den Termin zum nahegelegenen am Waldrand liegenden Kloster ging es mir um meinen Namenspatron, den heiligen Bernhard von Clairvaux. Allerdings muss ich noch herausfinden, ob das Kloster etwas mit dem Heiligen zu tun hat oder unabhängig davon existiert. Ich vermute eher letzteres, denn ein Gefühl der persönlichen Anrührung hat sich bei diesem Besuch, der eine Besichtigung von außen war, nicht wirklich eingestellt. Ein sehr ruhig gelegener Ort am Wald, aus dem die Vögel zwitscherten – da könnte man schon an Bernhard v. Clairvaux denken, da ja durch seine vielfältigen Sinnsprüche bekannt ist, die sich auf Bauernkalendern, in Gedichtbänden und spirituellen Anthologien finden. Aber wie gesagt, wie da was räumlich zusammenhängt, das werde ich im Nachhinein noch genauer beleuchten.

Sich ins Verhältnis zur Jahreszeit setzen

An einem so schönen Frühsommertag ein Baumkreis-Armband herzustellen, ist eine Freude. Da passt einfach alles zusammen: Die Energie der 22 Baumarten, die sie in ihrem Holz konserviert haben und die ich in Form der Armbänder wieder handhabbar mache, die vegetabile Umgebung inmitten des Gartens mit seiner frühlingshaften Anmutung, dem Grünen und Blühen, die Geräuschkulisse, eine Mischung aus Naturgeräuschen vom Wind und den Vögeln und von Menschen in der Nachbarschaft, die den Frühling und den Aufenthalt im Freien genauso genießen und die mit den Pflanzen dabei förmlich aufblühen. Es verleiht der Arbeit eine besondere Note, der Arbeit selbst und wie sie sich anfühlt, wahrscheinlich weniger den Ergebnissen. Bei denen bemühe ich mich um gleichbleibende Qualität und ästhetische Ausdruckskraft, den Rest steuern die Bäume selbst bei, die in Form ihres Holzes noch lange leben und in dieser Form von den Jahreszeiten unabhängig geworden sind.

Lob der sichtbaren Jahreszeiten

Die Anmutung der vorgehenden Maimonate bestätigt sich im diesjährigen Mai. Darin finden sich die sonnenreichsten Tage des ganzen Jahres. Zwar habe ich das noch nicht an der elektronischen Statistik überprüft. Aber diese extrem hellen langen Tage, die kaum durch Schleierwolken oder Hochnebel getrübt sind, häufig noch kombiniert mit kräftigem Wind, sind ideal für die Funktion einer Photovoltaikanlage. Da kommt dann viel solar erzeugter Strom zusammen, den man sich das ganze Jahr über wünschen würde. Was wäre da erst erwartbar, wenn wir am Äquator lebten? Andererseits bin ich heilfroh, in den gemäßigten Breiten zu leben, die nun einmal durch den Wechsel der Jahreszeiten geprägt sind, und damit u. a. durch starke Schwankungen in der Sonnenlichteinwirkung und -intensität. Es ist gerade dieser Wechsel, der uns die Jahreszeiten erst sichtbar macht und damit eine Voraussetzung für ein sich Einstimmen auf die natürliche Umwelt, überhaupt die ökologischen Zusammenhänge um uns herum. Für mich ist es immer noch am eindrücklichsten, diesen Wechsel, die Übergänge, die Höhepunkte und Abweichungen vom Erwarteten im Spiegel der Bäume und ihres individuellen Lebens beobachten zu können.

Gartenfreuden ernten

War ein schöner Ausflug heute bei super Frühsommerwetter. Auch wenn es einen eher schnöden und praktischen Routinezweck hatte, war es doch in einer Tradition, die wir zuletzt kaum noch pflegen konnte. Auch wegen der vielen Ablenkungen und Zusatzbelastungen durch Corona. Vor dem Markt wurden wie immer um diese Zeit des Jahres dort Olivenbäume angeboten. Die haben einen beachtlichen Stammdurchmesser, sind nicht sehr hoch und werden in einem riesigen Pflanzkübel vertrieben. Diese kleinen, aber schon ziemlich alten Bäumchen haben mich schon immer an der Stelle fasziniert. Heute neu waren aber auch Feigenbäumchen im Angebot. Die hatten alle einen mindestens 1,20 m hohen unverzweigten Stamm, die sich oben kurz verzweigte. Genau das, was man sich wünscht. Leider sind unsere beiden Exemplare, die seit einigen Jahren die Nachfolge früherer, irgendwann zugrunde gegangenen angetreten haben, schon ca. 50 cm über dem Boden verzweigt. Bei der Konstellation kann kein wirklicher Baum daraus werden, die Busch- oder Strauchform ist dann vorprogrammiert. Das können wir leider nicht mehr ändern und hoffen jetzt, dass die Bäume in diesem Jahr einen Wachstumsschub hinlegen und ihre Kronenäste deutlicher ausbreiten und verzweigen. Auch wünschen wir uns endlich einmal eine vernünftige Zahl von Früchten. Was ich auch toll fand, sind die Zitronenbäumchen, die in derselben Wuchsform wie die Feigenbäume dort angeboten wurden. Die hätten mich auch gereizt, aber in unserer Region wären sie nicht winterfest, so dass nach der Saison kaum Aussicht auf ein Überleben bestünde. Schade, so sind wir ohne neue Exotenbäumchen von dem Ausflug zurückgekehrt. Froh, einmal einen Samstag ohne die sonst eher angesagte ausschließliche Gartenarbeit erlebt zu haben. Denn auch die kann ermüdend wirken, wenn sie die Wochenenden regelmäßig fast ausschließlich ausfüllt. Ich denke, die kommenden Monate können wir verstärkt die Früchte unserer Arbeit ernten und ich hoffe, auf viele lange Aufenthalte dort bzw. dass uns die Witterung das erlaubt.

Die sozial-kommunikative Bereicherung aus der Wahrnehmung der Jahreszeiten

Wieder einer dieser arbeitsintensiven Tage, an denen die konzentrierte Projektarbeit recht leicht von der Hand geht, weil uns das Außen unterstützt. Der Frühling, der aktuell die Anmutung von Frühsommer hat, wirkt einfach belebend. Vor allem die Helligkeit, das Sonnenlicht, das uns fast den ganzen Tag über begleitet hat, lässt uns tiefer atmen, lässt die Seele sich weiter ausbreiten und die Gedanken bei aller Konzentration auch zwischendurch entspannen. Ich freue mich sehr über diese unterstützenden energetischen Wirkungen von außen, weil sie quasi körperlich guttun. Aber auch, weil mir ihnen Kommunikation bereichert wird, Themen zur Jahreszeit passend aufkommen, die eine sozial-kommunikative Bereicherung und mit ihr eine Bereicherung des Denkens, Wahrnehmens und Erlebens bedeuten. Ich freue mich jeden Tag daran, dies in mir aufzunehmen und schätze das Geschenk, dass uns die Pflanzen, insbesondere die Bäume, mit dem sichtbaren und nachverfolgbaren Wachstum und der zyklischen Entwicklung machen, die in diesen Monaten des Jahres ihrem Höhepunkt entgegenstrebt.

Gewinnbringende Arbeit an Symbolthemen

Es war ganz gut, dass ich heute diese sehr weite Fahrt nicht unternehmen musste. Auch wenn dieses internationale Projekt damit zum zweiten Mal verschoben werden musste. So bleibt eine gewisse Spannung im Raum stehen, bis ich es in der kommenden Woche nachhole. Ich bin ansonsten ganz froh, in diesen Tagen mit sehr viel Ruhe und Konzentration an meine Projekte herangehen zu können. Das ist nicht selbstverständlich und trägt immer zur Qualität der Ergebnisse bei. Auch in Phasen, die äußerlich weitgehend unbeweglich und ereignisarm erscheinen, können die Dinge im Fluss bleiben bzw. gehalten werden. Das ist eigentlich der Idealfall, viel besser als pausenlos und atemlose Geschäftigkeit, die zu wenig Raum für Reflexion lässt. Die aber ist für jede Form der Kommunikation unbedingt wichtig, gerade, wenn sie so auf die Verarbeitung von Inhalten und deren textliche Aufbereitung ausgerichtet ist wie bei meiner Arbeit. Das gilt für die geistige Arbeit mit Themen, wie sie in diesem Baumtagebuch verkörpert sind, ebenso wie für eher auf Kunden und deren spezielle geschäftlich Ausrichtung bezogene Inhaltsfelder. Es ist aber die Mischung und die möglichst kontinuierliche begleitende Arbeit auch an Symbolthemen, welche die Qualität und Dichte des Denkens, Konzipierens und Gestaltens insgesamt wesentlich hochwertiger macht. Das Arbeiten an der Symbolkommunikation wirkt sich für mich deshalb sehr gewinnbringend auf alle Lebensbereiche aus.

Dauerhaft anwesendes Lebenssymbol

Ein richtig toller Frühsommertag hat mir die kunsthandwerkliche Arbeit am Nachmittag sehr angenehm gemacht. Am Vormittag war ich mit V. über Land gefahren, auf einer der in jüngster Zeit häufig verfolgten Strecke, die – vom Ziel einmal abgesehen – zu unseren liebsten gehört, weil sie landschaftlich sehr reizvoll und irgendwie friedvoll wirkt. Es wäre schön, wenn uns ein Mai mit solchem Klima bevorstehen würde. Wir haben alle diese Freude am Sonnenlicht, das in Verbindung mit der Wahrnehmung des Pflanzenwachstums, dem Grün und den filigranen, teils bunt ausgeschmückten Formen der Blüten und Früchte an jedem Tag dieser Jahreszeit für das Leben schlechthin steht und damit das wohl stärkste dauerhaft anwesende Lebenssymbol darstellt.

Dynamisches Pflanzenwachstum im Hochfrühling

Das ist die Zeit des Gartenjahres, in der man mit Mähen und Zurückschneiden kaum mehr nachkommt. Der Rasen, den ich vor einer Woche erst zum ersten Mal in diesem Jahr gemäht hatte, sah sich dadurch erst recht ermuntert, kräftig nachzuwachsen. Die Häufigkeit wird sich zum Spätsommer hin entsprechend vergrößern. Auch der Efeubewuchs an unserer Einfahrtmauer und über der Grotte zeigt jetzt frisches Grün, was man an der helleren Farbe der Blätter erkennt. Da die älteren Blätter aber darunter verbleiben, wenn auch zum Teil langsam vertrocknend, wird die Hecke wieder dicker. Dann ist der nächste Rückschnitte auch wieder vorprogrammiert. Nur die Gartenbäume haben jetzt alle Mühe, zunächst Blätter auszutreiben, ihr Triebwachstum zu verstärken, die Blüten auszubilden, und bei manchen ist jetzt auch schon der Beginn der Fruchtphase. Eine spannende Jahreszeit, in der der Frühling seinen Höhepunkt erreicht hat und sich langsam in Richtung des Frühsommers entwickelt.

Praktischer Beginn der Gartensaison

Heute bin ich zum ersten Mal für dieses Jahr mit meinem mobilen Atelier wieder nach draußen gezogen. Vielleicht wäre es auch schon früher möglich gewesen, den Freiluftarbeitsplatz am Rand des Gartens zu beziehen, aber in den letzten Wochen war die Nachfrage nach meinen kunsthandwerklichen Produkten ausgesetzt. Jetzt läuft es wieder an. So freue ich mich auf diese immer wieder anregende Arbeitsumgebung, mit den ersten Sommerblumen im Rücken, und den Gartenbäumen, mit dem Vogelgezwitscher und mit den menschlichen Stimmen der Nachbarn, die ebenso wieder Lust haben, sich länger draußen aufzuhalten. Nachdem wir alles in den letzten Wochen für den Aufenthalt vorbereitet haben, hat jetzt im praktischen Sinne die Gartensaison begonnen. Heute mit fast sommerlichen Temperaturen. Die Sommerblumenpflanzung konnten wir ebenfalls abschließen, nachdem wir am Vormittag noch die fehlenden Blumen besorgt hatten, die wir jetzt in die vorbereiteten Kübel eingepflanzt haben.

Motivierende Kompensation von außen

Ganz gut war es, dass wir heute mal einen leichten Temperaturrückgang, etwas milden Regen und einen bedeckteren Himmel erlebt haben. Denn die Temperaturen werden in der nächsten Woche deutlich ansteigen, auf fast sommerliches Niveau. So konnten die Pflanzen nochmal genug Flüssigkeit aufnehmen und werden, unterstützt durch das abendliche Gießen, diesen Eintritt in die Hochzeit des Frühlings besser verkraften können. Uns Menschen wünsche ich einen Motivationsschub durch den sichtbaren und nun auch spürbaren Frühling. Denn diese Zusatzmotivation ist zurzeit sehr notwendig. Hilfe von außen kann da etwas kompensieren, was die Menschen aus ihrem Inneren heraus derzeit nicht mehr überzeugend hervorholen können.