Ärgerlich

Zwei neue Armbänder sind derzeit in Arbeit. Dennoch, der Verlust dieses Briefs ist wirklich kaum zu fassen. Zweieinhalb Tage Arbeit völlig umsonst. Wenn es dabei bliebe, wäre das sicherlich das ärgerlichste Ereignis seit Entstehung des Wunschbaumshops. Da fragt man sich, was Menschen veranlasst, sich so unmöglich zu verhalten und sich einfach unrechtmäßig fremdes Eigentum aneignen. Bei solchen Erlebnissen könnte mir die Lust an dem ganzen Projekt vergehen. Ich hoffe, soweit kommt es nicht, und das Ereignis wird einmalig bleiben. Was daraus zu folgern ist, weiß ich allerdings nicht wirklich zu sagen.

Immerhin

Ein weiterer mäßiger Tag, der aber immerhin klimatisch Hoffnung auf einen guten Rest-Hochsommer macht. Die Feigen wachsen und lassen die gute Ernte voraussehen. Ich freue mich auf neue kreative Aufgaben und hoffe, bald auch spannende Projekte angehen zu können, die mich ein Stück weiter an meine ursprünglichen und fast schon verschütteten Interessengebiete heranführen. Gelegenheiten sind zweifellos das, was ich am dringendsten benötige. Und Herausforderungen das, was diese Kreativität hervorlockt.

Mäßiges Honigjahr

Mit den Erträgen der letzten Kastanienblüte hat V. heute die letzten gefüllten Honigwaben mitgebracht. Damit ist die Saison endgültig abgeschlossen, und das Füttern kann beginnen. Eigentlich endet die Honigzeit von Jahr zu Jahr etwas früher. Wenn sie früh genug beginnt, wie im vergangenen Jahr, ist das nicht unbedingt von Nachteil. Aber in diesem Jahr kam der Frühling sehr spät zum Durchbruch, und das bedeutet, dass die Blüten der wenigen relevanten Bäume und Sträucher sich überschneiden, Sortenreinheit kaum erreicht werden kann, und die Bienen in der kurzen Phase kaum nachkommen, was den Ertrag schmälert. Aber so ist das, die Dinge gleichen sich aus. 2007 ein extrem großer Ertrag, diesmal eben durchwachsen. So hoffen wir jetzt auf einen nicht zu feuchten und nicht zu kalten Winter, damit die jetzt wieder starken Völker im Frühjahr 2009 gleich richtig loslegen können.

21. ohne Schwung

Wir haben zwar den 21., aber der Tag war trotzdem nicht gerade aufbauend. Das deprimierende Wetter mit Aussicht auf die Verdoppelung der Gradzahlen innerhalb der nächsten 2 Tage. Und dann diese Insektenstiche, die mir schwer zu schaffen machen. Ich hoffe nur, das klingt schnell wieder ab. Von Sommerloch hätte ich im Übrigen langsam genug. Kein Mensch ist zu erreichen. Keiner hat zu irgendetwas Lust. Da fällt es schwer, selber in Schwung zu kommen. Immerhin tummeln sich derzeit viele auf meinen interaktiven Seiten, was ich an der Zahl und Qualität der eingesandten Wünsche und Kommentare erkenne. So hat das Sommer-Feeling doch noch seine guten Seiten.

Wurzeln, Ranken und Blätter

Nachdem ich gestern so viel mit Efeu gearbeitet hatte, war heute ein Besuch im Efeuwald nahe liegend. Wie immer sehr erholsam, weil man in diesen schattigen Waldabschnitt so richtig eintauchen kann. Daran haben auch die anfänglich gesichteten Wandergruppen nichts geändert, die mir auf dem Weg selbst gar nicht begegnet sind. Einige Motive dieses immer wieder anders wirkenden Weges habe ich mitgebracht:

Zwieselwurzel

Eins meiner Lieblingsmotive: Das freiliegende Wurzelwerk eines Baumzwiesels.

Zwieselwurzel

Wie eine Miniatur des Efeuwalds: abgestorbene junge Efeuranken, die es ausnahmsweise nicht geschafft haben, den Baum zu besetzen.

Zwieselwurzel

Nicht typisch für diesen Wald, aber in unserer Gegen seltener anzutreffen: ein Pappelblatt, dessen Form mir außerordentlich gut gefällt. So perfekt zwischen rund und eckig liegend.
Diese Aufnahme hier stammt von einem zweiten Spaziergang durchs Dorf am Abend. Die Blätter des Trompetenbaums leuchten am schönsten in der tief stehenden Abendsonne.

Trompetenbaumblätter

Seltene Efeuabschnitte

Schön, diese Frühstücks-Samstage. J., W., M. und ich waren heute zum zweiten Mal zusammen zu diesem späten Frühstück außer Haus, und haben es genossen. Ein guter Start ins Wochenende. Auch der Rest des Tages verlief zunächst eher entspannt. Gegen vier habe ich dann aber doch beschlossen, die längst fällige Arbeit endlich zu erledigen, nämlich das Efeuholz, das ich vor Wochen schon aus G. mitgebracht hatte, aufzuarbeiten. Heißt: Sägen, aussortieren, entrinden, wachsen und stapeln. Es ist zwar viel Abfall angefallen, aber die Abschnitte, die übrig blieben, sind sehr interessant. Schön die undefinierbare Farbe des Holzes, die sich aus einer unregelmäßigen Mischung aus grauen, braunen, gelb-weißen und merkwürdigerweise blauen Bestandteilen zusammensetzt. Bei anderen Hölzern würde das Bläuliche auf einen beginnenden Zersetzungsprozess hindeuten. Nicht so beim Efeuholz, das offensichtlich kerngesund ist. Es muss eine Eigenart dieses Holzes sein, vielleicht irgendein chemischer Stoff, der die Färbung hervorruft. Nach dem Trocknen, das weiß ich von älteren Vorräten, ist diese Färbung nur noch rudimentär zu erkennen, das Undeutliche und amorph ineinander Fließende der Farben ist aber auch dann noch erkennbar und verleiht dem Holz einen Hauch von Geheimnis. Das passt gut zu der lebenden Pflanze und ihrer Symbolik. Abgesehen von der Färbung ist es mir gelungen, auch einige formal attraktive Stücke herauszusägen. Darunter eine Verzweigung, die für sich allein betrachtet wie ein kleiner Baum aussieht. Nach dem Entrinden hat sich eine fast über natürliche Anmutung eingestellt. Wenn es gelingt, diesen Abschnitt rissfrei zu trocknen, werde ich die Oberfläche fein schleifen können und in ein höchst dekoratives Stück verwandeln. Ähnliches verspreche ich mir von weiteren ziemlich voluminösen Teilen, bei denen man sich fragt, wie eine Efeuranke überhaupt eine derartige Dimension ausbilden kann. Allein das ist unglaublich. Ich denke, in den künstlerischen oder kunsthandwerklichen Objekten, die irgendwann aus diesen Abschnitten entstehen, wird die Unglaublichkeit und Seltenheit noch deutlich ablesbar bleiben. Mit der heutigen Arbeit kann ich deshalb sehr zufrieden sein.

Neue Produkte

Ich denke dieser Tage darüber nach, das Sortiment des Wunschbaumshops zu erweitern. Natürlich muss alles einen deutlichen Bezug zum Seitenthema haben. Aber da fällt mir schon einiges ein, das Sinn macht: Handschmeichler aus verschiedenen Hölzern oder Tagua z. B., Pendel, kleine Schatullen. Die Frage ist, ob ich die Zeit finde, diese Ideen in Beispielprodukte umzusetzen. Denn meine Aufgaben sind zurzeit extrem wechselhaft und vielfältig. Da können Sondervorhaben schnell im Projektalltag untergehen oder sich, was mir grundsätzlich die Energie abzieht, endlos hinziehen. Letzteres versuche ich zu vermeiden, wo immer es geht. Neue Ideen müssen mit Elan und viel Lust am Gelingen umgesetzt werden. Wenn die Voraussetzungen nicht stimmen, dann ist es tatsächlich besser, sie zu verschieben. Aber der Sommer ist ja noch lang…

Unregelmäßiges Sommerloch

Zurzeit herrscht eine ziemliche Unregelmäßigkeit in den Reaktionen der Kooperationspartner und solcher, die es werden könnten. An manchen Tagen ballt sich alles. An anderen warte ich vergeblich auf die erwartete Antwort oder die angekündigten Informationen. So ist ein kontinuierliches Arbeiten an eigentlich spannenden Projekten nicht möglich. Und meiner Flexibilität und Geduld wird wirkliches Extremes abverlangt. Ich hoffe, das lässt sich zumindest teilweise mit dem Sommerloch erklären. Ansonsten müsste ich allmählich an meinem kommunikativen Talent zweifeln. Immerhin, die Sonne lockt regelmäßig das Interesse der Menschen an der Natur und mit ihr an den Bäumen hervor. Das ist dann gut für meine interaktiven Angebote, und auch gut für die Entwicklung des Wunschbaumshops. Ich wünsche mir, dass der Sommer mir noch einige Gelegenheiten geben wird, neue Produkte auszuprobieren, wie gestern das Lärchenholz, und damit das Repertoire schrittweise auszuweiten.

Lärchenholz ist unvergleichlich

Mein Erfahrungsschatz in Sachen Hölzerkunde ist einmal wieder um eine Holzart reicher geworden. Die Arbeit mit der Lärche hatte etwas sehr Eigentümliches. Es war vor allem der sehr ungewöhnliche Geruch, wie immer bei den verschiedenen Holzarten absolut unverwechselbar und auch unvergleichbar. Harzig ja, aber mit einer besonderen Zusatznote, die sich völlig vom Staubgeruch anderer Nadelhölzer, etwa der Zypresse, Zeder oder Kiefer unterscheidet. Wenn ich mir die Lärche als Baum vorstelle, bringe ich diesen Geruch nicht mit dem Gesamtbild zusammen. Er wirkt außerordentlich fremd, wie ein tief liegendes Geheimnis andeutend. Mit einem Wort, das Holz hat mich beeindruckt. Leider ist es aber außerordentlich schwer zu bearbeiten. Die Anmutung des Stammquerschnitts einer Lärche oder größerer, gesägter Abschnitte ist in kleinerer Dimension nicht in derselben Form wahrnehmbar. Bei den harzreichen Abschnitten macht insbesondere der Wechsel sehr weicher Frühholzringe mit den verharzten und dichten Spätholzlagen große Probleme bei der Bearbeitung. Achsensymmetrische Stäbe lassen sich selbst bei größter Vorsicht nicht erreichen. Ein Holz, das sich widersetzt und gerade wegen dieses Eigensinns fasziniert. Mal sehen, vielleicht finde ich eines Tages den richtigen Zugang. Und schaffe Formen, die der Eigenart der Lärche und ihres Holzes gerecht werden.

Sommerfeigenfülle

All die Feigen zu zählen wäre ein Ding der Unmöglichkeit. So verzweigt wie der noch junge Baum bereits ist. Ich hoffe, die Sommerwärme bleibt relativ konstant und hoch. Denn nur so können sie vernünftig reifen. Vielleicht haben wir ja dann vor Anfang September einmal die Gelegenheit, die Früchte zu genießen. Im Hochsommer wär’s eigentlich schöner. Aber wenn wir uns immer mehr in Richtung eines mediterranen Klimas entwickeln, werden auch die Südfrüchte hier wirklich heimisch sein. Was wird das erst, wenn der Baum mal kräftig und hoch gewachsen, mit dichter ausladender Krone ist? Dann brauchen wir uns 2 Monate lang vermutlich von nichts anderem mehr zu ernähren. Die Arbeit heute lief reibungslos. Dreieindrittel Armbänder fix und fertig gestellt. Morgen dann nur noch die restlichen zwei Drittel des letzten der Reihe. Und dann geht’s an die Neuproduktion. Schön, dass diese Spitze in die Sommermonate fällt. Bei Frosttemperaturen wäre das ganze nur halb so schön.

Schönes Lärchenholz

Ich hatte nicht wirklich damit gerechnet. Und war deshalb umso mehr erfreut, dass unser Nachbar, der Schreiner, einige Abschnitte der Lärche vorrätig hatte. Genauer gesagt sind es Restabschnitte einer jüngeren Arbeit mit Lärchenholz und ein paar kleinere Brennholzstücke mit besonders intensiver Zeichnung und z. T. stark verharzt. Überrascht bin ich, wie schön dieses Holz doch ist. Das war mir so nicht in Erinnerung, auch weil ich Lärchenholz eigentlich nur vom ganzen Stamm her kenne und keinerlei Erfahrung mit seiner Verarbeitung habe. Das wird sich nun ändern. Ende der Woche will ich einen Test unternehmen und dann sehen, wie eng die Ringe gewachsen sein müssen oder wie harzreich es sein muss, damit daraus brauchbare Perlen entstehen können. Ich freue mich darauf, auch weil es mein Repertoire der Wunschbaum-Armbänder voraussichtlich erweitern wird.

Sommer-Asphalt-Schatten

Im letzten Jahr hatte ich mir vorgenommen, die Licht-und-Schatten-Spiele des Sommers durch die Asphalt-Schattenwürfe der Bäume festzuhalten. Leider ist mir eine durchgehende Serie dazu bisher nicht gelungen. Jedenfalls habe ich mir das Thema dann doch nicht ernsthaft vorgenommen. Vielleicht wird es mir im Laufe des Hochsommers doch noch gelingen. Ich finde, in diesen Bildern liegt etwas Zeitloses, besser: etwas, das die Zeit anzuhalten scheint. Ich denke, es gibt kaum etwas, das die Stimmung und das Besondere des Hochsommers so eindrücklich zu vermitteln in der Lage ist.

Baumschatten auf Asphalt

Intensive Holz-Arbeit und Ausgleich

Die Ankündigung war richtig. So viele Rohperlen auf einmal habe ich an einem Tag wohl noch nie hergestellt. Jedenfalls spüre ich meine Fingerkuppen kaum noch. Die Perlen sind aber nun nach einem langen Tag Arbeit fertig vorbereitet, und am Montag geht es ans Bohren. Ich denke, der morgige Sonntag verlangt zum Ausgleich eine Mischung aus Bewegung und Kontemplation, also einen längeren Spaziergang, wohl auf meinem Lieblingsweg entlang der Saar. Daneben warten noch einige Erledigungen, die ich die ganze Woche vor mir her geschoben habe. Das will ich ebenfalls noch angehen. Hoffentlich spielt das Wetter mit.

Vor einem arbeitsreichen Wochenende

Wieder die Einleitung eines arbeitsintensiven Wochenendes. Vom späten Nachmittag bis Abend habe ich fünf Stäbe aus Eberesche, Linde, Zürgelbaum, Ahorn und Zypresse hergestellt. Morgen folgt die Vorbereitung der Perlen, bei dieser Anzahl ein ziemliches Mammutprojekt. Außerdem versuche ich, geeignetes Rohmaterial der Lärche aufzutreiben, eines der wenigen Hölzer, die ich bisher im Rahmen des Wunschbaumprojekts noch nicht bearbeitet habe. Also ein Experiment. Zur genauen Untersuchung meiner Efeuholzvorräte werde ich zum wiederholten Male nicht kommen. Ist vielleicht aber auch ganz gut so, denn solange es in der Rinde trocknet, besteht keine Gefahr unkontrollierter Risse.

Haselbaum vs. Baumhasel

Eine von Js Teilnehmerinnen hat, wohl unter dem Eindruck meiner Wunschbaum-Seite, die Frage nach der Abbildung eines Haselbaums gestellt. Ganz konnte ich den Wunsch nicht erfüllen, da ich eine Gesamtdarstellung eines Baumhasels leider nicht besitze, wohl aber verschiedene Makros seiner Fruchtstände. Stattdessen habe ich ihr ein Foto eines baumgroßen Haselstrauchs geschickt. Der Unterschied zwischen beiden Arten ist trivial: Haselsträucher, auch solche, die baumförmige Dimensionen erreichen, sind schon vom Boden aus verzweigt und bilden eine Art Busch. Der Baumhasel dagegen hat einen normalen unverzweigten Stamm, der sich erst ungefähr in Kopfhöhe in Äste teilt. Ob es einen Unterschied im Holz gibt, ist mir nicht bekannt, ich vermute aber eher nicht. Vermutlich ist der Baumhasel eine Sonderzüchtung aus dem wild wachsenden Haselstrauch. Ich beobachte ihn häufig als dekorativen Baum in städtischen Anlagen und Fußgängerzonen.

Sehr schön diese Erlen

Schade, dass ich den Fotoapparat nicht dabei hatte. Die Schwarzerlen sind zurzeit sehr ansehnlich, denn die noch grünen kleinen Zapfen fangen gerade an, ihre schuppige Struktur auszubilden. Bis vor kurzem waren sie noch eher geschlossen, zwar reliefiert, die Schuppen wie in abgeschliffener Oberflächenform zeigend, aber eben noch glatt. Jetzt stellen sich die Schuppenenden scharfkantig auf und man kann erahnen, dass die Verholzung nicht mehr lange auf sich warten lässt. Besonders interessant finde ich jedes Mal, dass man die vorjährigen vollständig verholzten und nur noch als geöffentes Zapfengerippe existierenden Zapfen immer noch sehen kann. Die bleiben in der Regel auch noch sehr viel länger am Baum, bis sie irgendwann im Spätherbst vermutlich wegen Ermüdung doch zur Erde fallen. Sehr schön diese Erlen, sie scheinen das Geheimnis der Wasser, an und in denen sie bevorzugt leben, in sich zu verstärken.

Saarländische Kiefer meets australisches Wohndesign

Ich finde es immer wieder sehr spannend, wenn Agenturen sich für meine Fotografien bei fotolia interessieren. Besonders aufregend sind da solche, die im Ausland angesiedelt sind. Eine so ,,ausländische“ wie heute war bisher aber noch nicht dabei. Eine Agentur offenbar für Wohndesign und Wohndekoration aus Australien, genauer aus Elsternwick, was mir allerdings nichts sagt. Und dann auch noch dieser Name: ,,Penelopedesign“ – unglaublich. Vor allem, dass es mein vergleichsweise triviales Motiv des Querschnitts einer saarländischen Kiefer so weit gebracht hat, zur Illustration in diesem exotischen Rahmen verwendet zu werden. Manchmal erlebe ich eben auch Erstaunliches, das gleichzeitig Mut macht, auf den eingeschlagenen Wegen weiter zu gehen.

Unwirklich

Die Dacharbeiten wurden heute abgeschlossen, kurz bevor gegen Mittag der Regen kam. Ein neues Projekt kam zwischenzeitlich in Schwung. Kaum Zeit für Reflexionen, stattdessen sehr viel Technik. Eine merkwürdige Zeit, die mir unwirklich erscheint.

Regelmäßige Treffen und neue Chancen

Nach zwei Monaten habe ich erstmals wieder an dem Englisch-Treffen teilgenommen. Beim letzten Mal ist mir etwas dazwischen gekommen. Erstaunlich, dass es auch mit so großen Unterbrechungen noch ganz gut funktioniert. Auch wenn mir immer ein schlechtes Gewissen kommt, angesichts all dessen, was ich zwischenzeitlich wieder verlernt habe. Die Lokalität war wieder sehr schön, ein abgelegenes Dorf mit einem sehr urigen Restaurant, wo wir im Winter schon einmal gastierten. Und eine nette Runde, die leider um zwei Stammmitglieder reduziert war. Und doch immer wieder interessant, wie sich die KollegInnen entwickeln, und wie sich immer doch wieder neue Chancen eröffnen, für die sich alle freuen können. Nach der Heimkehr dann eine weitere freudige Überraschung: Das Wochenende ist im Hinblick auf handwerkliche Arbeit so gut wie gesichert. Eine recht bunte Mischung verschiedener Lebensbaum-Armbänder.

Flanieren unter schattigen Linden

Es war ein schöner Ausflug heute auf den Antikmarkt in W.. Ich hatte den Markt gar nicht mehr als so umfangreich in Erinnerung. Zudem war die Qualität der ausgestellten Stücke durchweg hoch, so dass alle Besucher wirklich Freude haben konnten. Attraktiv macht diesen Sammlermarkt aber auch der angenehme Ort, ein Dorfplatz, der von einer Reihe Linden begrenzt ist. Da ist das Flanieren und stressfreie Bestaunen der Exponate auch bei heißem Wetter angenehm schattig und die Stimmung entsprechend gelassen. Einige Male war ich versucht, meine Sammlung mit Weihnachtsbaum-Motiven zu erweitern, habe mich dann aber doch dagegen entschieden, weil mich die Stücke nicht ganz überzeugen konnten und außerdem im Hochsommer der Gedanke an Weihnachten weniger nahe liegend ist. Von der Atmosphäre abgesehen habe ich aber immerhin auch eine handfeste Errungenschaft gemacht: Ein Geschenk aus Keramik für A., der sich, wenn ich ihn irgendwann einmal wieder besuche, sicherlich sehr freuen wird, da bin ich sicher.

Überraschend ertragreich

Irrtum, es waren doch noch nicht alle. Die restlichen hat M. heute gebacken, so dass es auf eine Gesamtzahl von 15 kam. V. hatte echte Probleme, sie alle in der Gefriertruhe zu verstauen. Einen haben wir M. und J. als Geschenk vorbei gebracht, die sich sehr gefreut und sich bei der Gelegenheit gleich noch lose Kirschen gewünscht haben. So wird V. ihnen wohl einige von den letzten Früchten des in diesem Jahr überraschend ertragreichen Kirschbaums überlassen. Und wir können uns auf einige Wochen mit endlos leckerem Kirschkuchen freuen, die auch nach dem Auftauen aus tiefgefrorenem Zustand erfahrungsgemäß noch wie frisch schmecken. Na ja, vielleicht nicht ganz, aber annähernd.

Von Ruhe nicht viel

Nun sind sie fast alle im oder schon aus dem Ofen, die Kirschkuchen. Dabei war ich entgegen meiner gestrigen Ankündigung gar nicht beteiligt. Dafür sind M. und V. umso platter heute Abend und werden wohl gleich nach dem letzten Backvorgang zu Bett gehen. Bin auf den Geschmack gespannt. M. sagt, ihr sei der Hefeteig, obwohl lange nicht mehr hergestellt, gut gelungen. Ein Armbandprojekt und weitere Marketing-Projekte sind für mich das Thema des Wochenendes. Von Ruhe ist also nicht viel zu erwarten. Ach ja, die kleinen Feigenfrüchte waren am Abend erstmals ganz deutlich, wenn auch noch sehr winzig, zu sehen. Das wird sicherlich eine reichliche Ernte.

Kirschkuchen

Für alle anderen ist es eine Freude, aber M. ist nicht gerade begeistert von der Aussicht, am Wochenende eine ganze Reihe an Kirschkuchen backen zu müssen. Wir können sie natürlich nicht alle auf einmal essen, aber Kirschkuchen lassen sich auch ganz gut einfrieren. Immerhin, wenn es schon welche gibt, wäre es allzu schade, sie nicht zu nutzen. Einzeln essen ist bei der Menge nicht möglich, also auf zum Kuchenessen! Aber am Backen bzw. Entkernen der Kirschen werde ich mich natürlich auch beteiligen, die Zeit muss bleiben.

Der bessere Fluss

Die aktuellen Lebensbaum- und Wunschbaumarmbänder sind nun fertig gestellt. Und die nächste Bestellung wurde bereits angekündigt. So wird mir über die Sommermonate die entspannende handwerkliche Arbeit so leicht nicht ausgehen. Das ist gut, weil das Projekt als solches einfach Freude macht. Und gut, weil die nicht gerade erfreuliche Entwicklung in anderen Bereiche damit aufgefangen wird. Das macht Mut für Zeiten mit echtem Austausch und klar abgegrenzten Aufträgen. Wenn die Dinge besser fließen und vor allem ein Diskurs über Inhalte wieder möglich ist. Die scheinen im alltäglichen Kampf um den erwarteten Lebensstandard fast vollständig unterzugehen.

Endlich wieder Kirschen

Nun gibt es doch noch Kirschen von unseren Bäumen am Bienenhaus. V. hatte vor einigen Wochen in dieser Richtung eher abgewinkt, hat sich aber offensichtlich geirrt. Die Früchte, die er jetzt mitgebracht hat, sind prall wie zu unseren besten Kirschenjahren, und sehen auch genauso aus wie damals, als wir noch einen großen Kirschbaum direkt hinterm Haus hatten, eine meiner deutlichsten Kindheitserinnerungen. Ein Wunder ist das allerdings nicht, denn wie V. mir heute erzählt hat, ist der neue Baum ein Ableger des alten. Und so beschert er uns auch die gleichen Früchte. Ich hoffe, es werden noch mehr. Jetzt sind sie aber am schmackhaftesten, so richtig fest und knackig, auf dem besten Punkt ihrer Reife angelangt. Vielleicht komme ich in ein paar Tagen dazu, sie zu fotografieren.

Heiße Phase

Ein warmer Tag, und die folgenden sollen wirklich heiß werden. Hochsommer, wie wir uns ihn eigentlich auch gewünscht haben. Von den Augen abgesehen vertrage ich dieses Hochdruckwetter heute sehr gut. So werde ich den Einstieg in die heiße Phase des Jahres mit einer Mischung aus kreativer Schreibtischarbeit und handwerklichen Projekten am Abend ganz gut bewältigen. Ansonsten wächst alles gut, die Blumen gedeihen prächtig, und die Feigenfrüchte sind in ihren Ansätzen auch schon zu erkennen. Ich müsste nur die Blätter zählen. Fast ebenso viele Früchte dürfen wir erwarten, denn die Feigen sitzen bevorzugt an den Ansatzstellen der Blattstiele. Das war mir immer schon aufgefallen, da man beim Abschneiden der Feigen immer Gefahr läuft, die Stiele mit abzuschneiden. In diesem Jahr beobachte ich aber erstmals das Wachstum der Früchte von ihren ersten Entwicklungsphasen an – irgendwie spannend.

Brombeergemälde

Auf dem heutigen langen Spaziergang gab es eine ganze Reihe interessanter Motive. Ich habe mir deshalb sehr viel Zeit fürs Fotografieren gelassen. Am meisten aber haben mich die Brombeerhecken begeistert. Wie eigentlich immer zu dieser Jahreszeit, wenn gleichzeitig Blüten und Früchte in unterschiedlichen Entwicklungsstadien zu sehen sind. Diese Mischung unterschiedlicher Farben und filigraner vegetabiler Formen ist einfach sehenswert. Das eine oder andere dieser Fotos könne ich mir gut als großformatige Malerei vorstellen:

Brombeerstrauch

Brombeerstrauch

Brombeerstrauch

Blaue Stunden

Das Efeuholz aus G. zu bearbeiten und für den Trocknungsprozess vorzubereiten, dazu bin ich heute nicht mehr gekommen. Der ganze Tag war nach dem Frühstück bis zum Abend mit der kunsthandwerklichen Arbeit belegt. Und immerhin, bis zum Bohren sämtlicher kleiner Perlen bin ich gekommen. Bleiben noch die Hauptperlen und Schlussstücke, und natürlich das Kantenglätten, für das allein ich zwei weitere Abende der kommenden Woche eingeplant habe. Das Klima für diese Arbeit am Holz war heute ideal. Sehr mild bis zum frühen Nachmittag, und dann kam die Sonne doch noch heraus, und mit ihr die Wärme, die aber nur kurz und nicht belastend war. Besonders in den späten Nachmittagsstunden genieße ich das warme Licht der tief stehenden Sonne. Das sind die „Blauen Stunden“. Wenn die Zeit still zu stehen scheint. Aber richtig gut ist das nur, wenn man währenddessen von Kommunikation ganz frei ist. Das allerdings war mir heute nicht vergönnt.

Entspannende Wochenendroutine

Wieder einmal Handwerksarbeit für das Wochenende. Es ist schön, dass die Samstage auf diese Art immer vollends ausgefüllt sind. Nicht nur, weil das Arbeiten im Freien zu dieser Jahreszeit einfach Spaß macht. Für mich ist das auch eine willkommene Abwechslung von der vielen Schreibtisch- und Bildschirmarbeit. Dabei kann ich den Kopf wirklich frei machen. Und am Ende steht zudem ein konkretes, anfassbares Ergebnis. Einfach Klasse. So freue ich mich auf die Arbeit mit Walnussbaum, Atlas-Zeder, Platane und den Hölzern des gesamten Baumkreises und hoffe auf möglichst wenig Regen und viel Licht.

Sommerfreuden

Die Nörgler und Pessimisten, die einmal wieder einen verregneten Sommer vorausgesagt haben, scheinen sich zu irren. Ich glaube, es wird ein sehr schöner Sommer. Die Gewitter und Schauern zwischendurch können daran auch nichts ändern, sie gehören vielmehr dazu. So freue ich mich auf heiße Tage mit frischem Pfefferminztee aus dem Garten, viel Arbeit, längere Spaziergänge in schattigen Wäldern und Parks – wenn’s geht, und schöne gemeinsame Stunden mit der Familie. Vielleicht komme ich auch noch dazu, meine Baumliteratur weiterzuverfolgen. Das allerdings wird immer wieder unterbrochen, so dass ich leicht den Faden verliere. Aber die Zeiten der Inhalte werden auch wieder kommen, da bin ich sicher.

Parallel-Leben im Sommer

Unheimlich schwül-warm war es heute nach dem Gewitterregen. Da fühlt man sich wie im Tropischen Regenwald. Aber gut, ich mag das eigentlich, wie ich den Sommer überhaupt in den letzten Jahren schätzen gelernt habe. In Verbindung mit arbeitsreichen Projekten, kurzen Spaziergängen und schattigen Ruhepausen ist das genau das richtige, um Kreativität zu beflügeln. Früher war ich ganz anders eingestellt. Da stand ich mehr auf Gewitter, Sturm und Novemberwetter. Ich schätze, dieser Gesinnungswandel hängt auch mit meinem Interesse am Thema Baum zusammen. Wachstum, insbesondere das der Bäume, hängt eben von Wärme, Licht und Feuchtigkeit ab. Diese Phasen finde ich auch insofern viel spannender als die Ruhephasen im Winter, wenn wir wieder auf uns selber zurückgezogen sind, wie die Bäume auch, und das Miteinander- und Parallel-Leben nicht so deutlich erfahrbar ist. Vielleicht ist es aber auch umgekehrt, und die Präferenzverschiebung in Sachen Klima hat mein Interesse an der Beobachtung der Bäume geweckt. Wie auch immer, diese Verbindung finde ich außerordentlich spannend.