Technisch gut gerüstet

Jetzt sind auch die letzten Aktualisierungen meiner technischen Infrastruktur in Sachen Armbandproduktion abgeschlossen. Der Schleifteller ist jetzt auf eine Grundplatte aufgeschraubt und steht stabil, es fehlt nur noch die Elektrik zur Geschwindigkeitsreduktion, die Herr H. mir daran anbringen wird. Und meine Klemmelemente für das Einspannen der Perlen sind ebenfalls korrigiert bzw. habe ich einen ganz neuen Satz erstellt, mit dem das Zentrieren einfacher werden dürfte. Zusammen mit den schon vor Wochen aufgefüllten Vorräten an Kanteln und dem kompletten Satz von Stäben für die Baumkreisarmbänder bin ich jetzt richtig gut aufgestellt und gerüstet für hoffentlich noch viele Lebensbaum-, Wunschbaum- und Partner-Armband-Kreationen im letzten Quartal des Jahres. Wenn das Wetter noch so stabil bleibt, freue ich mich, die Arbeiten im Freien durchführen zu können. Das ist doch etwas ganz anderes als die Sitzungen im künstlich beleuchteten Keller.

Abwechslungsreiche Holzarbeiten

Eine ganz schöne Mammutarbeit, aber die vier Armbänder sind jetzt fertig. Jedenfalls fast. Die Ölbäder stehen noch bevor, und alles, was danach noch kommt. Jedenfalls eine abwechslungsreiche Zusammenstellung: Walnussbaum mit Ölbaum, Linde und Ahorn. Ganz verschiedene Hölzer mit sehr unterschiedlichem Charakter. So wird allein auf Grund der ständig wechselnden Kombinationen und dem wechselnden Rhythmus der Anfragen die Arbeit nie langweilig. Diesmal habe ich auch das neue Verfahren zum Schleifen praktiziert. Noch ein wenig gewöhnungsbedürftig ist es schon, dürfte aber längerfristig eine Erleichterung sein. Meine technischen Hilfsmittel habe ich in den letzten Wochen ganz gut aufgerüstet. Das nächste Projekt wird sicherlich die Suche nach geeigneten Bohrmaschinen und -ständern sein.

Gedüngter Wachstumsschub

Nun weiß ich auch, warum die kleinen Gleditschien in den letzten Tagen einen so großen Wachstumsschub hingelegt haben. V. hat mir heute erzählt, dass er sie gedüngt hat. Das scheint ihnen gut getan zu haben. Also eine Option auch für das neue Jahr. Denn ich bin ohnehin der Ansicht, dass sie einfach zu langsam wachsen und vor allem die dünnen Stämmchen sich kaum jemals in die Breite entwickeln. Da müssen wir uns wohl etwas einfallen lassen, wenn sie nicht ewig im Haus überwintern sollen. Irgendwann sollten sie es auch bei Wind und Wetter überleben. Aber wir haben ja jede Menge Geduld.

Eindrucksvolle Sonnenblumen

Die Sonnenblumen sind in diesen Tagen eindeutig die Gartenhighlights. Baumhoch sind sie zum Teil schon gewachsen. Dabei stehen unsere eigenen denen der Nachbarn schon nicht mehr viel nach. Im kommenden Jahr werden wir’s noch besser machen, mit Dünger und besserer Erde. M. ist so begeistert, dass sie die abgeblühten sogar schon in der Wohnung verteilt und in unterschiedlicher Form dekoriert. Seltsam, dass die Sonnenblumen so viele Jahre bei uns kein Thema waren. Dabei kann ich mich noch gut an die 1 bis 2 großen erinnern, die zur Zeit meiner Kindheit immer an derselben Stelle des Gartens standen. Eindruck haben sie demnach immer schon auf mich gemacht.

Schöner Ausklang des Sommers

Wir sind wirklich verwöhnt mit der Sonne in diesen Tagen. Besonders schön ist das satte Rot der Hagebutten an den Heckenrosensträuchern. So intensiv und reif wirkend leuchten sie nur in dieser Zeit des Jahres. Obwohl man am Morgen meint, den Herbst schon vor Augen zu haben, obwohl die Kühle des Morgens schon deutlich auf ihn verweist, sind die Bäume überwiegend doch noch dem Sommer verhaftet, treiben immer noch ihre Äste ein Stück weiter, lassen immer noch die Blätter weiter wachsen, geben ihrem Längenwachstum den letzten Schub. Ein Ausklang des Sommers, wie er schöner nicht sein könnte.

Vorgezogener Indian Summer

In den Vorjahren war der Beginn des Septembers eher verhalten. Erst in der typischen Phase des ,,Indian Summer“ kam dann das schöne Spätsommerwetter. Jetzt haben wir es schon von Monatsbeginn an. Wir wollen einfach mal optimistisch sein und uns das in der Verlängerung vorstellen. Denn wir möchten noch lange etwas vom Grün der Bäume und den bunten Farben der Blumen haben. Von beidem hatten wir in diesem Jahr jede Menge. In unserem Garten nahmen besonders die Blumen einen breiteren Raum ein als gewöhnlich. Ich denke, die Sonnenblumen werden auch künftig mit dazu gehören, denn sie schaffen eine ganz besonders augenfällige Licht-Atmosphäre. Die kleinen Gleditschien mögen die konstante Helligkeit und Wärme ebenso und haben einen zweiten Wachstumsschub getan. Nun haben wir doch noch einige stabile Bäumchen zum Überwintern. Nur diesmal in einem unbeheizten Wohnraum. Das letztjährige Experiment mit der Überwinterung im Freien will ich nicht mehr riskieren. Schließlich sollen einmal wirkliche Bäume daraus werden.

Bilderbuchtag mit Vergangenheit

Ein wirklich toller Ausflugstag mit Bilderbuchwetter. Den Vormittag habe ich mit der Lektüre eines Buches zur Kulturgeschichte der Bäume verbracht, die ich für einige Jahre unterbrochen und jetzt wieder aufgenommen habe. Dann ein Besuch des Dorffestes zum Mittagessen. Und am Nachmittag hatte M. den Wunsch, den Friehof in F. zu besuchen, auf dem einst das Grab ihrer Mutter lag. Heute ist zumindest die Ruhestätte einer verstorbenen Verwandten, Tante H., noch dort zu finden. Für M. ist es aber auch immer eine kleine Reise in die Vergangenheit, bei der sie gerne neben dem Friedhof auch eine kurze Fahrt durchs Dorf unternimmt, u. a. um das ehemalige Wohnhaus von Tante H. und Onkel R. zu sehen, das inzwischen von Fremden bewohnt ist. Und weil wir gerade auf dem Weg waren, sind wir dann noch ins nahe gelegene Mittelalterstädtchen S. gefahren. Das ist immer einen Ausflug wert, besonders bei solchem Bilderbuchwetter. Das Auto konnten wir unter schattigen Bäumen parken. Auf dem Weg zur Stadtmitte sind wir noch einigen Relikten eines Umzugs begegnet, der einige Stunden zuvor dort stattgefunden haben musste. Im Café am Wasserfall haben wir dann ein sehr nettes älteres Ehepaar getroffen, die sich als ursprüngliche Saarländer outeten, welche es in die Pfalz verschlagen hatte und die ebenfalls mit dem Tagesausflug ein Stück Vergangenheit nacherleben wollten. Das schöne nach diesem schönen Tag ist: Die neue Woche soll ebenso von der Sonne verwöhnt bleiben. Da bleibt nur noch zu hoffen, dass sich die Schönwetterperiode über den gesamten Altweibersommer ausdehnt.

Das Wesen der Bäume

Mein Baumkalender zeigt für den September eine gewaltige Buche, die in der Bildbeschreibung als alte Hutebuche identifiziert wird. Das heißt wohl so viel, wie dass in früheren Zeiten unter ihren Ästen Haustiere, vermutlich Schweine, die Bucheckern gesucht und gefressen haben. Interessanterweise sind es gerade diese zweckhaft genutzten Bäume, die eine besondere Ausstrahlung erhalten und zu mächtigen Zeitgenossen heranwachsen. Ihre heutige Aura überstrahlt die Tatsache, dass sie ihre einstige Bedeutung für die Viehhaltung längst eingebüßt hat. Heute ist sie nur noch Baum. Aber einer, der viel Charakter zeigt und Hermann Hesses Anmerkungen zum Wesen der Bäume anschaulich macht, dass sie nämlich im Besonderen das übergreifende ihrer Art repräsentieren, dass sie also Artzugehörigkeit mit individueller Unverwechselbarkeit zu verbinden wissen. Ich kenne selber auch einige Bäume in meinem Umfeld, denen ich bei Spaziergängen und Wanderungen begegne, teils tote oder fast abgestorbene mächtige Bäume, die diese majestätische Ausstrahlung haben. Die Begegnung mit ihnen ist immer ein Erlebnis und lässt mich näher an das Wesen der Bäume herankommen.

Natürliche Symbolik im virtuellen Raum

Jetzt beginnt er schon, der meteorologische Herbst. Aber ich halte mich da lieber an den Sonnenstand, nachdem der Herbst erst am 24. September beginnt. Und davor erwarten wir hoffentlich noch schöne Spätsommer-/Frühherbsttage. Davor, gerade als ob das sein müsste, hat uns dagegen erst noch ein Einbruch von ungemütlicher Kälte heimgesucht, der einen zwingt, wärmere Kleidung überzustreifen, und in krassem Kontrast zu den heißen Tagen liegt. Ich merke, wie schon oft zuvor, dass die Menschen gerade an solchen ,,Entzugstagen“ gerne im Internet nach Naturthemen sehen. So ist es schön, wenn die Sehnsucht nach Grün und Wachstum neue Besucher zu den Wunschbaumseiten führt. Und richtig es auch. Denn bei Sonnenschein sind die natürlichen Originale da draußen ohnehin vorzuziehen. Bei schlechtem Wetter dagegen kann man ihre Symbolik besonders gut im virtuellen Raum studieren.

Späte Wachstumsphasen

Der August läuft ziemlich trübe aus. Das war auch wieder nicht zu erwarten. Aber da die kommende Woche der Spätsommer wiederkehren soll, bin ich versöhnt. Vor allem, weil das auf einen schönen Übergang in den Altweibersommer aussieht. Ich hoffe sehr, Licht und angenehme Temperatur werden dieser Zeit typischerweise entsprechen. Dann werden auch die Bäume noch ihre Freude haben und ihren Trieben den letzten Wachstumsschub geben. Vor allem für den Feigenbaum in unserem Garten ist das wichtig, der doch noch so viel aufzuholen hat. Die Blumen dagegen scheinen schon eher den Herbst vorauszuahnen. Sie stehen nicht mehr so kräftig und üppig da wie noch vor einigen Wochen.

Weiche Linde

Linde kommt relativ selten vor. Dabei ist der Baum doch so beliebt. Die weichen Hölzer sind immer eine gewisse Herausforderung, da sie besondere Sorgfalt erfordern, um nicht aus der Form zu geraten. Im Ergebnis wirken sie meist ansprechend, was an der Helligkeit der meisten Weichhölzer liegt, aber auch an ihrer federleichten Anmutung. Der Linde traut man neben der Leichtigkeit aber auch einen gewissen Ernst zu. Schließlich ist ihr Image als Versammlungs-, Gerichts- und Tanzbaum immer hintergründig im Spiel, wenn man einer Linde begegnet. Zu meinen Lieblingsbäumen zählt sie nicht, vielleicht weil ich sie biografisch nicht verorten kann, weshalb es mir auch schwer gefallen wäre, einen Text zur geplanten thematischen Textsammlung des Verlags A. beizusteuern. Hätten sie doch besser nach der Eibe, dem Nussbaum oder dem Bergahorn gefragt!

Hochzeit der Sonnenblumen

Wir dachten, es seien verschiedene Kerne gewesen. Dabei haben die Nachbarn nur den besseren Boden für die Sonnenblumen. Aber jetzt, nach einigen Wochen schrauben sich auch unsere Exemplare zu größeren Höhen nach oben und bieten ein sonniges Gesamtbild. Man kann jetzt auch schön die verschiedenen Varianten erkennen. Die meisten haben sonnengelbe Blüten, eine Pflanze dagegen orange-braune. Die finde ich besonders schön. Und dann ist da noch eine mit gelben Blütenblättern und einem gelb bestaubten Samenstand. Ich denke, wir werden später von den schönsten die Kerne sammeln und im Frühjahr nach Farben getrennt selber welche heranziehen. Dann haben wir im Hochsommer eine schöne Ergänzung zu unseren Gartenbäumen und alles ist noch stärker vom Vegetabilen durchzogen.

Gleißendes Licht

Es ist toll, wie der Sommer sich in dieser späten Phase noch von seiner schönsten Seite zeigt. Das Licht war so angenehm und strahlend, wie in einem Lichtzelt. Da konnte ich der Versuchung nicht widerstehen, einmal in der Mittagszeit, und dann noch einmal am späten Nachmittag einen Spaziergang über den Flussdamm zu unternehmen. Die Bäume sind dabei schon fast Nebensache, obwohl das Rot der Früchte bei den Heckenrosen, den Ebereschen und den schwedischen Mehlbeeren die Helligkeit zurückstrahlt. Wesentlich ist aber der Eindruck des gleißenden Lichts, in dem man sich einfach wohl fühlt. Wäre schon, wenn der Indian Summer ähnlich sonnig ausfällt, am besten mit kalten Nächten. Dann nämlich gerät die Laubfärbung am schönsten.

Arbeitserleichterung

Vielleicht habe ich demnächst eine Erleichterung beim Abschleifen meiner Holzperlen. Ein netter Bekannter hat sich etwas einfallen lassen, um den rotierenden Schleifteller in seiner Geschwindigkeit zu verlangsamen. Raffinierte Konstruktion und doch ganz einfach. Wirklich testen konnte ich es noch nicht, kann mir aber vorstellen, dass es beim nächsten Lebensbaum-Armband zum Einsatz kommt. Damit wird die ansonsten sehr kraftaufwändige Arbeit des exakten Kürzens der gesägten Perlen wohl sehr viel einfacher werden. Bin gespannt, wie sich das bezüglich des Zeitaufwandes auswirkt, weniger anstrengend dürfte dieser Arbeitsschritt aber in jedem Fall werden.

Entschädigung

Entspannte Atmosphäre, in der Luft und zwischen den Menschen. Das ist der Spätsommer, den man gelassen nimmt. Und die Pflanzen nehmen es auch gelassen, haben ihren Höhepunkt schon überschritten und konzentrieren sich ganz auf das Reifen ihrer Früchte. Nur mit Baumfrüchten sieht es in diesem Jahr sehr schlecht aus. So wird sich unsere diesjährige Ernte wohl im Wesentlichen auf die Weintrauben konzentrieren. Und mit Zwetschgen-, Mirabellen-, Apfel- und Kirschkuchen wird’s leider nichts. Ein schöner Frühherbst wäre eine Entschädigung, denn dann ist die Landschaft auch ohne Früchte noch reizvoll.

Abweichungsphasen

Manchmal ist es auch erholsam, wenn bestimmte Routinearbeiten einmal pausieren. So freue ich mich auf die Arbeit an den Lebensbaum- und Wunschbaumarmbändern bei hoffentlich mildem Klima im Altweibersommer. Jetzt während der Hitzeperiode steht der Sinn bei Interessenten wie auch mir eher nicht nach dem Thema. Es ist so, wie wenn besondere Hitze ebenso wie die blattlose Kälte des Winters für das Baum-Mensch-Verhältnis eine Art Auszeit bedeutet. Man ist in beiden Fällen eher mit sich selber beschäftigt, zieht sich auf die eigene Befindlichkeit zurück. Auch das weicht von dem globalen Atmungsvorgang der Erde ab, der im Jahresverlauf keineswegs ohne Abweichungen und Ausreißer auskommt.

Was wir mit Bäumen teilen

Rudolf Steiners Bild vom Atmungsvorgang der Erde scheint mir doch ein sehr zutreffendes. Vielleicht ist das auch eine gute Erklärungsmöglichkeit für die Wetterfühligkeit vieler Menschen. Diese Differenzen der Ausdehnung, einmal in Richtung des weiten Kosmos, einmal in Gegenrichtung der Erde, ist aber nicht nur ein Unterscheidungsmerkmal zwischen den Jahreszeiten. Auch innerhalb kürzerer Zeiträume, auch innerhalb eines Tages treten solche Richtungswechsel auf, korrespondieren mit Druckschwankungen der Luft, Temperatur- und Niederschlagsunterschieden. Bei Wetterfühligen spiegelt sich das alles quasi im Kopf, auch in den Venen, den Sehnen, den Muskeln, alten Narben. Wenn uns bestimmte Pflanzen in Form von Arzneien und anderen Heilmitteln helfen können, Unwohlsein in Folge der Wetterfühligkeit auszugleichen, dann doch sicherlich, weil diese Ausdehnungsdifferenzen eng mit dem Leben und Wachsen der Pflanzen zusammenhängen. So ist auch unsere Beziehung zu den Bäumen nicht nur eine äußerliche, die sich im Beobachten des Grünens, Wachsens, Blühens und Fruchtens sowie der Laubfärbung und des Blätterfalls im Herbst erschöpfte. Unser Wohl- wie Unwohlsein verbindet uns auch mit ihnen und schafft eine wechselseitige Abhängigkeit und Interaktion im täglichen Zusammenleben über die Grenzen der Spezies hinweg.

Großer Lebenswille

Der Feigenbaum zeigt sich in diesen Spätsommertagen in besserer Form denn je. Im Frühjahr hätten wir nicht gedacht, dass überhaupt nochmal was aus ihm wird, so blattlos und wintergeschädigt, wie er dort stand. Aber jetzt sind doch viele neue Äste nachgekommen und die großen Löcher in seiner Architektur füllen sich langsam wieder, auch wenn das Geäst noch ziemlich kreuz und quer verläuft. Das müssen wir später wieder ausdünnen. Er zeigt damit großen Lebenswillen. Und das ist wichtig, wenn er den Winter möglichst schadlos überstehen will und hoffentlich im neuen Jahr sich wieder normal entwickelt. Ich spekuliere immer noch auf eine Hand voll reifer Feigen. Vor Anfang Oktober dürfte es damit allerdings nichts werden. Dafür sind sie noch zu klein und zu grün.

Erdnah

Ich vermute mal, jetzt geht’s mit den Temperaturen wieder langsam rückwärts. Das waren sicherlich die heißesten Tage dieses Jahres. Oder wie es ein Fernsehmoderator heute ausgedrückt hat, Petrus hat es gut gemeint und den ganzen Sommer in eine einzige Woche gepackt. Na ja, ich hoffe, so endgültig wird es nicht sein und wir haben noch eine schöne Spätsommer- und Herbstzeit. Mit schönen Farbspielen der Baumblätter, mit vielen Früchten bei den Bäumen, die im Frühjahr zum Blühen gekommen sind. Und mit der dem Altweibersommer so charakteristischen wohligen Wärme, besonders in den Nachmittagsstunden, die dann in ein unvergleichlich mildes Licht gehaucht sind. Zeit, welche die Beobachtung des Erdnahen wieder stärker herausfordert, die mit dem Rückzug des Vegetativen zur Erde hin in den Mittelpunkt rückt.

Emotional in Richtung Herbst

Die Menschen stöhnen über der Hitze. Und doch stelle ich eine erhöhte Aktivität im Internet fest. Die Ferienzeit scheint dem Ende entgegen zu gehen. Und es entsteht eine Art Aufbruchstimmung, die dem Sommer noch verhaftet ist, sich aber emotional schon in Richtung des Herbstes bewegt. Es ist, als ob man die Laubfärbung schon im Gefühl hätte. Interessant, gerade diese Übergangszeiten, die immer auch Wechsel im Motivationsmuster der Menschen darstellen. Diese Zusammenhänge zwischen jahreszeitlichen Wechseln, psychischen Dispositionen und sozialer Aktivität müsste viel gründlicher noch untersucht werden.

Zwischen Natur- und Selbsterkenntnis

Wenn das Ausatmen der Erde in diesem Jahr einen Höhepunkt erreichen konnte, dann sicherlich an diesem Tag. Wahrscheinlich waren die Bäume und alle Pflanzen dem Geistigen des Kosmos besonders nahe, haben sich ihre elementaren Geister besonders weit in die kosmischen Weiten ausgedehnt. So scheint es mir, vielleicht eher als vor knapp 2 Monaten, dem eigentlichen Datum der Sommersonnenwende. Aber natürlich bedeutet das gleichzeitig auch einen Wendepunkt, die Bewegung zurück Richtung Erde, die Annäherung des Herbstes. Dann zieht sich das Geistige wieder zurück, bis es um die Weihnachtszeit sich tief in der Erde vergraben hat. In uns aber entstehen neue Kräfte, die diesen Rückzug ausgleichen. So verstehe ich die Ausführung Rudolf Steiners über den Zusammenhang des Jahreskreislaufs mit der Ausdehnung und dem Rückzug des Geistigen zwischen Kosmos und Erde. All das beobachtbar im Spiegel der grünenden und dann wieder ersterbenden Pflanzenwelt, die das Göttliche für uns alle augenscheinlich macht. Ich wünsche mir sehr, dass Steiners von diesen Einsichten für mich Impulse ausgehen, damit das im Gemüt weiterlebt und sich lebenspraktisch manifestiert, was sich zunächst nur im Rekonstruierenden des Verstandes ausbilden konnte. Dass mich diese Gedanken so angesprochen haben, zeigt aber ihre Bedeutung für meine vorgängige Natur- und Selbsterkenntnis. Es ist schön, dafür eine Formulierung gefunden zu haben, die Rudolf Steiner in seinen Vorträgen vor fast 100 Jahren bereits in die Welt gesetzt hat.

Wechsel der Jahreszeit als Spiegel des Göttlichen

Die Vorträge Rudolf Steiners zum bewussten Wahrnehmen des Jahreslaufs faszinieren mich sehr und vermitteln mir tiefe Einsichten und ein besseres Verständnis der eigenen Naturauffassung. Bei den heute gelesenen Vortragsmitschriften geht es in Ergänzung zu der Grundidee der vorangegangenen Vorträge, dass der Vegetationszyklus als Beispiel des jahreszeitlichen Wechsels eine Art Atmungsvorgang der Erde, ein rhythmischer Wechsel von Ein- und Ausatmung darstellt. Schon in dieser Grundidee ist die Vorstellung enthalten, beim Ausatmen, spricht dem Wachsen, Grünen und Blühen der Pflanzen im Frühjahr-Sommer, stellten die Pflanzen eine Verbindung zur geistigen Welt, zu den kosmischen Kräften her. In einem späteren Vortrag dehnt Steiner diesen Gedanken auf die Welt der Tiere aus, enggeführt am Beispiel der Singvögel. Er stellt dabei genau die Frage, die ich V. und M. vor einigen Monaten angesichts des wochenlangen unermüdlichen Gesangs von Felix, unserer Hausamsel, gestellt hatte. Dass es dabei primär um das Anlocken von Weibchen ginge, war mir von Anfang an fragwürdig, es musste eine andere Erklärung geben, zumal in Felix tatsächlichem Verhalten die Partnersuche keine wirkliche Rolle zu spielen schien. Die Antwort Steiners ist wie so oft verblüffend: Ihren Gesang tragen die Singvögel über den Äther in den Kosmos hinaus, wo er sich mit geistigen Kräften auflädt und so angereichert wieder zur Erde zurückgeworfen wird. Dort prägt er das Leben nicht nur der Singvögel, sondern eigentlich aller tierischen Lebewesen. Diese Vorstellung des Hineinwirkens kosmischer Kräfte in der Sommerzeit hat Steiner dann auch in den Zusammenhang der Jahreszeitenfeste und ihre Motivation gestellt. Während die bekanntesten, Ostern und Weihnachten, den Frühling und Winter markieren, sind Sommer und Herbst eher nicht so prominent vertreten. Johanni und Michaeli, ein Begriff vielleicht in manchen ländlich geprägten Gegenden Europas. Tatsächlich aber verbindet sich doch für die meisten heute Sommer mit Urlaubszeit und Badespaß, der Herbst mit Ernte und Blätterfall. Immerhin letzterer kommt dem nahe, was auf einer geistigen Eben nach Steiners Anschauung geschieht. Im Sommer, gerade zurzeit der Sommersonnenwende dehnt sich der menschliche Geist in den Kosmos aus, nimmt Kontakt auf mit der ursprünglichen göttlichen Quelle. Diese Energien prägen die Vorstellung und Entwicklung des menschlichen Ichs. Es geht dabei um Licht und Erleuchtung. Im Herbst, mit dem Rückzug des Lichts und dem Reifen und Verfallen in der Natur, wird der Mensch wieder stärker auf seine Körperlichkeit zurückgeworfen. Der Blick geht auf die äußere Erscheinung des Natürlichen, das beobachtet werden will. Im Winter mit dem Höhepunkt der Weihnachtszeit in der Wintersonnenwende ist bei erstorbener äußerer Natur der Mensch wieder auf die Erde, man kann in die Erde zurückgeworfen. Der Gegenpol des Geistigen, das Böse, Animalische, Versuchende prägt diese Zeit und produziert Versuchungen und moralische Bewährungsproben. Der Frühling schließlich ist die Zeit der Selbstbetrachtung, der ehrlichen Rekapitulation, die Zeit der Buße, in der der Mensch sich selbst zum Beobachtungsgegenstand macht. Er bereitet damit die Hochzeit der Geistaufladung im Sommer erneut vor. So gesehen ist das Verfolgen und bewusste Leben der Jahreszeiten ein Katalysator für die eigene geistige Entwicklung. Ein Prozess, in dem die Bäume beispielsweise und die in ihnen lebenden Elementarwesen nicht bloß fremdes Gegenüber sind, sondern Elemente in einem umfassenden Kommunikationssystem, das weit über das Begreifen des vom Verstand dominierten Bewusstseins hinausgeht. Danach nutzen z. B. solche Pflanzen, die vom Menschen beobachtet werden, gerade diese Aufmerksamkeit, um sich zu höheren geistigen Formen weiterzuentwickeln. Ein Prozess, der wechselseitig abläuft. Denn im nicht nur äußerlichen Beobachten, sondern echten Miterleben der Veränderungen jahreszeitlicher Prozesse, welche das Göttliche widerspiegeln, begegnet der Mensch dem Göttlichen an jedem Tag.

Viel Licht tanken

Wer hätte das gedacht. Jetzt steht der Höhepunkt des Sommers doch erst bevor. Und wir waren schon davon ausgegangen, er liege hinter uns. Gefallen würde mir das ja schon, wenn wir die 40,2 °C aus dem Jahr 2003 knacken würden. Es kommt selten genug vor, dass die Temperaturen deutlich über 35 Grad ansteigen. Und wenn jetzt 38 Grad angekündigt werden, lauert man eben automatisch auf die Rekordmarke. Aber ein Tag auf diesem Niveau würde mir dann auch schon ausreichen. Danach kann es gerne moderater werden. Nur der Sommer an sich möge noch eine Weile andauern, und hoffentlich in einen schönen Frühherbst übergehen. Damit die Bäume nicht gleich zur Laubfärbung übergehen, sondern noch einige Wochen ihr satt-dunkelgrünes Blätterkleid tragen und viel Licht tanken.

Gleditschienzucht

Am Nachmittag habe ich nach der Begutachtung des letzten ,,Wackelkandidaten“ ein weiteres kleines Gleditschienbäumchen entsorgt. Ich hatte Wochen darauf gewartet, dass sich an dem ansonsten noch grün aussehenden Stämmchen ein Trieb entwickeln würde. Aber vergebens. Da war wohl nichts mehr zu machen. Bei einem anderen sieht es auch nicht viel besser aus, aber bei genauem Hinsehen kann man doch zwei winzige grüne Triebspitzen direkt am Stamm erkennen, die sich vielleicht noch entwickeln werden. Bei den anderen, die schon Blätter tragen, ist jetzt, wie in den Vorjahren schon, eine Art Stillstand eingetreten. Ich denke nicht, dass noch viel Wachstum zu erwarten ist. Wir müssen wohl auf das kommende Frühjahr warten und uns dann einmal eine Düngestrategie überlegen, damit die Bäume endlich einmal eine nennenswerte Größe erreichen.

Vom bewussten Miterleben der Jahreszeiten

Ziemlich schwül war dieser Tag. Dabei fing alles sehr moderat an, mit angenehmer Wärme bei wenig Bewölkung. Die Messe zu Mariä Himmelfahrt fand dann zur schönsten Stunde des Tages vor Mittag statt. Den gesegneten Strauß habe ich natürlich gleich aufgehängt. Und der zweite ist für J. und W. reserviert. Die beiden Sträuße waren natürlich die schönsten, allerdings habe ich auch nur wenige Besucher gesichtet, die überhaupt einen Blumen- oder Kräuterstrauß bei sich trugen. Schade, wieder eine Tradition, die droht in Vergessenheit zu geraten, obwohl sie in der Messe angesprochen und mit dem Segen begleitet wird. Am Nachmittag eine leider nur kurze Lektüre des vierten Vortrag Rudolf Steiners über den Wechsel der Jahreszeiten und seine geistigen Bedeutungen. Es war der spannendste der bisher gelesenen, den ich sicher noch einmal durchgehen werde, weil er meine eigene Wahrnehmung und Faszination bei der Beobachtung natürlicher Prozesse im Zusammenhang mit dem Wachsen, Grünen, Blühen und Fruchten der Bäume und übrigen Pflanzen in ein ganz ungewohntes, für mich sehr aufschlussreiches Licht rückt. Ich habe das Gefühl, mit meinen Wunschbaumprojekten genau dieses beständig zu thematisieren, nämlich eine bei vorgeschichtlichen Menschengenerationen einmal vorhanden gewesene traumhafte Verbindung mit den natürlichen Prozessen der Pflanzenwelt, die mit dem Ausbau einer Ich-Identität und wachsender Intellektualisierung zunehmend verloren gegangen war. Es ist Steiners Wunsch und Forderung, dieses Verschüttete durch Geisteswissenschaft wieder reaktivieren. Damit die Natur als nichts bloß Äußerliches wahrgenommen wird, sondern wir wieder lernen, ein Stück weit das Erleben der Pflanzen mitzuleben. Das ist umso faszinierender, als wir uns solches kaum noch vorstellen können. Ich meine aber, dass das bewusste und genaue Hinsehen auf Details uns diese Fähigkeit in unserer modernen Verfasstheit wieder zurückbringen kann.

Ende der Ferienzeit

Das Gewitter war wohl unvermeidlich. Aber wenn es gegen Abend und in der Nacht kommt, kann mich das kaum schrecken. Heute früh haben V. und M. zusammen die Kräuter für die Segnung am morgigen Feiertag gesammelt. Wir haben uns noch nicht entschieden, ob wir hier oder St. G. die Messe besuchen werden. Wenn die Sonne scheint, läge das in der Tradition der vergangenen Jahre. Sehr passend, finde ich, zum Geist dieses Tages. Und der Strauß wird später das ganze Jahr über in der Küche hängen, ohne sich wesentlich zu verändern. Der alte war immer noch schön, wir werden ihn vermutlich verbrennen. Hinaus zu den Bäumen zieht es mich derzeit nicht so sehr. Ich denke aber, dass die Aufbruchsstimmung nach Ende der Ferienzeit allgemein wieder entstehen wird. Und dann werden auch die Spaziergänge wieder fester Bestandteil der Mittagszeit.

Typisch August

Jetzt scheint der Hochsommer doch ein wenig zu kränkeln. Aber eigentlich normal für den August. Ich bin schon froh, dass es wenigstens größtenteils sonnig bleibt. Und Mitte der Woche soll es dann pünktlich zum Feiertag auch wieder trockener sein. Ich bin schon rasend gespannt auf die neue Kamera. Ob sie wohl diese Woche schon eintrifft. Es wäre zu schade, wenn ich keine Gelegenheit mehr hätte, meinem Portfolio wenigstens noch einige neue Baumbilder hinzuzufügen. Außerdem will die neue Technik noch getestet werden. Ein weiteres Spektrum an Möglichkeiten wird sie mir wohl eröffnen. Wenn das auch kreative Impulse vermittelt, bin ich zufrieden.

Ruhesonntag

Ein Erhol- und Kreativtag, nach dem anstrengenden Samstag. Ich bin mit meinen Entwürfen einen gutes Stück vorangekommen. Ansonsten spürt man, dass die Menschen die letzten Phasen ihres Urlaubs genießen. Aber die Ruhe wird sicher bald der großen Geschäftigkeit weichen. Gut so, denn nur Abwarten bringt nichts in Bewegung. Ich hoffe, bis Ende der Woche ist meine neue Kamera da. Dann ist die letzte Gelegenheit die Lichtsaison der Bäume noch in neue Bilder zu gießen.

Gs Grabstein

Wir sind alle ziemlich geschafft. Das war wirklich viel Arbeit. Aber letztlich ist alles gut verlaufen. Gs Grabstein ist wohlbehalten angekommen, es ist uns sogar gelungen, den überschüssigen Granit abzuschneiden. Eine Wicke allerdings hat die Aktion nicht überlebt.. Zukünftig werden wir wohl nur noch zwei an der Stelle platzieren. Gleich anschließend haben wir die erste Vorratsladung Brennholz herantransportiert und gesägt. Einen kleinen Teil hat W. mit nach G. genommen, um seinen Kaminholzvorrat aufzufüllen. Und wenn wir noch einmal eine Anhängerladung sägen, ist auch schon die Holzofensaison vorbereitet. Später im Winter werden wir dann allerdings nachlegen müssen.

Hochsommerentspannung

Ein richtig schöner Sommertag. Und die Menschen hatten alle etwas Entspanntes. Eigentlich bin ich froh, dass an diesem Wochenende einmal keine Holzarbeit ansteht. Obwohl ich diese Beschäftigung gerade in der Jahreszeit sehr liebe, würde es doch mit unseren Vorhaben morgen kollidieren. Und dann wäre zum einen wenig Zeit, zum anderen wäre der Kopf nicht wirklich frei. So genieße ich zusammen mit den anderen die sonnige Hochsommerzeit und hoffe, sie wird im September in einen ebenso schönen Altweibersommer übergehen. Und dann vielleicht noch ein goldener Oktober als Zugabe? Zuviel des Guten fände ich das nicht, nur ein Ausgleich für die lange Durststrecke über den Winter und das Frühjahr.

Allmähliche Gesundung

Die bereits eingepinselten Schnittwunden des Feigenbaums werde ich wohl noch einige Male mehr übertünchen müssen. Immer wieder bilden sich feine Risse an diesen Flächen, in die gerne Flüssigkeit eindringen kann. Und das verträgt der Baum langfristig nicht. Da bin ich lieber vorsichtig, denn wir wollen doch, dass er nach seiner allmählichen Gesundung den Winter überlebt. Unerwartet ist, dass sich jetzt sogar noch Früchte bilden, gerade an den neuen Asttrieben. Aber, ob aus denen noch etwas wird?