Selbstmotivationsstrategien

Ob das mit dem Wetter in diesem Jahr überhaupt noch was wird? Wir haben Mai und die Sonnenbilanz ist bis jetzt fast schlechter als in durchschnittlichen März-Monaten. Ich merke, dass die Menschen aus ihrer Lethargie gar nicht mehr hinausfinden wollen. Zuletzt war Pfingsten, das Kirchenfest der Hoffnung und der gemeinschaftlichen Aufbruchs, und ein traditionell auch eine Feier des Frühlings, die Marke, um neue Projekte anzugehen. Aber auch Pfingsten verspricht diesmal ins buchstäbliche Wasser zu fallen, oder zumindest von frühlingshafter Atmosphäre weit entfernt zu sein. Da kann man das Grünen der Pflanzen und das schon verbreitet Blühen der Bäume gar nicht so genießen, wie es in der Jahreszeit erwartbar wäre. Wir hätten wohl nicht erwartet, jetzt noch die Selbstmotivationsstrategien des langen zurückliegenden Winters erneut bemühen zu müssen.

Unangenehmes Gespräch über Bäume

Eine Dame fragte mich, als ich gerade dabei war, Baumblüten zu fotografieren, nach dem Namen dieser Art. Meine Antwort, dass es sich um die Eberesche handele, nahm sie dann zum Anlass, an mir vorbei über Regeln zu sprechen, die sie als Kind erlernt habe. Dass man z. B. von den Früchten der Eberesche die Finger lassen solle. Es gab da wohl noch andere Regeln zum Umgang mit Baumfrüchten, deren Sinnhaftigkeit mir fragwürdig schien, was ich aber so deutlich nicht ausdrückte. Jedenfalls wollte sie ohnehin nichts hören, sämtliche Gesprächsbeiträge von meiner Seite wurden schlicht ignoriert. Ein Gespräch, das mich einigermaßen erschreckt hat, bin ich doch von Gesprächen über Bäume das Gegenteil gewöhnt. Diese Kommunikation kann ich mir eigentlich nur so erklären, dass die Dame sich in einer psychischen Ausnahmesituation befunden hat. Ich hoffe jedenfalls, dass es nicht die Normalsituation darstellt. Immerhin haben die nachfolgenden Fotografien unter diesem Erlebnis der unangenehmen Art nicht gelitten:
Blüte der Eberesche
Auch die roten Heckenkirschen breiten derzeit ihre orchideenähnlichen weißen Blüten aus:
Blüte der Roten Heckenkirsche

Ausnahmeerscheinung

Da haben wir uns wohl doch zu früh gefreut. Der Wetterbericht sagt schon wieder Regenwetter und untypisch niedrige Temperaturen bis zum Wochenende voraus. Es ist zum Auswandern, wie M. es heute einmal ausgedrückt hat. Deshalb machen die meisten Weißdornsträucher auch keine Anstalten, ihre weißen, noch zusammengekugelten Blütenköpfe aufzufalten. Nur wenige waren bisher so mutig, das zu wagen. Die Ebereschen sind da schon etwas kühner und erscheinen bereits in Teilen im cremeweißen Blütenkleid. Am meisten freut sich das Gras, so hochgewachsen, dass die Stadt bereits mit der Mähmaschine über den Damm gefahren ist. In wenigen Tagen wird der Schnitt vergangen sein. Ein Umstand, der mich immer wieder aufs Neue überrascht, so schnell kann üppig Gewachsenes wieder in scheinbar Nichts übergehen. Das verspricht wohl ein ziemlich ungewöhnlicher Frühling zu werden. So wie das ganze bisherige Jahr eine Ausnahmeerscheinung darstellt. Vielleicht erschließt sich uns irgendwann später der Sinn.

Schlichter Buchtitel mit spannendem Inhalt

,,Der Baum – Eine Biografie“. Dieses Buch von David Suzuki, der 2009 den Alternativen Nobelpreis erhielt, und seinem Coautor Wayne Grady ist wirklich beeindruckend. Ein ganz neuer Blick auf den Baum als Individuum, in dem Fall eine Douglasie im Norden Amerikas. Nicht nur ihr gesamter Lebenszyklus selbst wird unter die Lupe genommen. Der Bogen wird viel weiter gespannt, bis zu den Ursprüngen allen Lebens und gar der Entstehung des Kosmos‘ zurückgehend. Mein Lieblingsthema, die Symbolik der Bäume, wird darin auf eine sehr ungewöhnliche und anregende Art aufgegriffen. Stark geprägt durch den naturwissenschaftlichen Background des Hauptautors zwar, aber gleichzeitig die Bedeutung der Bäume für das Leben auf der Erde insgesamt herausstellend. Daraus ergibt sich eine spannende Mischung zwischen Wissenschaftsdoku, kulturgeschichtlicher Betrachtung und philosophischer Reflexion. Was bedeutet das lange Leben dieses einen Baums, der an seinem Standort ganz speziellen Entwicklungsbedingungen ausgesetzt ist, für den Prozess natürlichen Lebens überhaupt. Welche Prinzipien des Lebens schlechthin kann man daraus erkennen, und was macht die Individualität dieses besonderen Exemplars aus. Der Blick auf den Menschen in seiner Beziehung zu Pflanzen, dem Klima, dem natürlichen Ganzen ist da naheliegend und sicherlich die eigentliche Intention. Wohltuend ist aber auch, dass der Autor Quellen sehr nüchtern nachspürt und sich nicht in der Zitierroutine der üblichen Baumliteratur ergeht. Die Rekursion auf die ersten, die sich mit einem Thema beschäftigt haben, ist dabei häufig. Für mich ist das eine Anregung, tatsächlich diesen frühen Zeugnissen und Äußerungen einmal nachzugehen, bei Aristoteles Theophrast, Albert Magnus u. a.. Wahrscheinlich ist das ergiebiger und leichter mit heutigem Wissensstand in Beziehung zu setzen, als immer nur den durch endlose Sekundärliteratur gegangenen jüngeren Autoren nachzuspüren.

Gartentraumausflug

Es waren bei den diesjährigen Gartenträumen eher die unbelebten Objekte, die es mir angetan haben. Trommelsteine, die aus hellen und dunklen Abschnitten verschiedener Gesteinsarten zusammengefügt wurden. Und Halbedelsteine, die in eine geometrisch klare Form der Unendlichkeit gebracht wurden. Kleine Dinge für meine Fensterbank und auch als Geschenk für noch zu findende Anlässe. Das schönste ist aber zweifellos immer das Schlendern zwischen den Gehöften, vorbei an schon vollbelaubten, aber noch nicht blühenden Linden, mit Blick auf die Falknerei, die heute bestimmt ein Dutzend Tiere der Öffentlichkeit vorstelle, die auf ihren kleinen Podesten von der ungewohnten Besucherschar ziemlich unbeeindruckt schienen. Schön auch die Begegnung mit Bekannten, mit denen man nebenbei eine weitere Gemeinsamkeit zumindest im Gespräch pflegen konnte. Ein schöner Ausflugstag. Und das schönste, dass der Sonntag erst noch kommt.

Ansteckende Kreativität

Einem aktuellen Tweet entnehme ich, dass auch andere Fotografen diese Zeit des Frühlings als sehr inspirierend wahrnehmen. Einfach weil das neue Wachsen und Blühen eine natürliche Kreativität darstellt, die quasi ansteckend wirkt. Da liegt es nahe, eben diese Schaffenskraft der Natur im Bild festzuhalten. Etwas, das Zeit benötigt. Um zur rechten Zeit das richtige Motiv vor der Linse zu haben, mit der richtigen Einstellung und bei den optimalen Lichtverhältnissen. Vieles von diesen Motiven ist unheimlich kurzlebig. Die Apfelblüte z. B., die ich so schön finde, ist jetzt bei uns schon wieder fast vorbei, die verbliebenen Blüten nicht mehr ganz frisch. Und wenn in dieser Zeit das Licht fehlt, der Regen vom Spaziergang oder jedenfalls längeren Fotoexkursionen abhält, dann war es einmal wieder nichts mit der neuen Serie. Ein Stück Glück ist schon dabei, wenn man sich auf den Weg macht, Natur fotografisch in ein ihr gerechtes Bild zu setzen. Ich freue mich auf hoffentlich viele kreative Fotostunden in diesem Frühjahr und Sommer und auf die Experimente mit den neuen Mitteln, die ich zunehmend spezifischer zu nutzen weiß.

Gartenbaumlandschaft

Immerhin konnten wir den ganzen Tag über beim Besuch in G. im Garten sitzen. Eigentlich ein gutes Wetter für einen Feiertag im Frühling. Wenn es nicht zu heiß ist und andererseits aber warm genug, dass man im Freien nicht friert. So sind uns auch viele Vatertagsausflügler begegnet, die sich an die weltliche Ausdeutung des Himmelfahrtstags erinnert haben. Bei zwei kurzen Spaziergängen mit J., W., M. und M. haben wir unter anderem die Flora im Wohnumfeld begutachtet, die sich schon ein wenig von der unserer Region unterscheidet. Die Blüten sind aber genauso weit: Der Weißdorn öffnet gerade die ersten Blüten. Der Holunder steht kurz davor, der Wollige Schneeball hat seine Teller ausgebreitet. Und dann gibt’s in diesem Wohngebiet noch einige Exoten zu bestaunen, z. B. eine immergrüne Araukarie ungewöhnlichen Ausmaßes und im selben Vorgarten ein Blauglockenbaum, dessen Name angesichts der glockenförmigen großen und blau-lila gefärbten Blütenkelche verständlich wurde. Im Garten haben J. und W. inzwischen auch eine ziemlich harmonisch wirkende Baumlandschaft erreicht: Im Zentrum die beiden Ebereschen, die V. ihnen vor einigen Jahren mitgebracht hatten. In der Vertikalen von W. gekürzt, werden sie künftig als Paar zwei kugelige Kronen ausbilden und sich als erwachsene Bäume sicher wunderbar ergänzen. Sie bilden sicherlich das optische Baumzentrum des Gartens. Und dann die schon länger dort lebenden Exemplare einer Koreatanne, eines Zierapfelbaums, einer Eibe, verschiedene Fliederbäume, eine Blaufichte und eine Eibe, daneben verschiedene Sträucher, die ich nicht genauer bezeichnen kann. Im Vorgarten dann der ohnehin schon stattliche Walnussbaum und die stimmig zurückgeschnittene Esskastanie. Das verspricht in G. ein gutes Baumjahr zu werden. Und sicherlich auch ein gutes Blumenjahr, wie die sich abzeichnende Wachstumsfreudigkeit der Jungpflanzen erahnen lässt.

Verzögerte Blüte

Konstanter würden wir uns diesen schönen Frühlingsmonat wünschen. Etwa so wie in 2011, als der Mai sonnenreicher war als der Rest des Jahres. Stattdessen immer wieder Temperaturrückgänge. Das einzig Gute daran ist, dass die honigrelevanten Blüten so verzögert werden. Am Flussdamm habe ich dennoch schon die ersten offenen Weißdornblüten gesehen. An anderen Sträuchern sind die Blüten noch geschlossen, die weißen Köpfe sind schon zu sehen. Es wäre sicher im Sinne von V., wenn die kühle Phase länger andauert, denn gerade jetzt setzen die Völker neue Brut an, die sie bald schon anwachsen und stärker werden lässt. Unerlässlich für einen guten Honigertrag.

Apfelblütenpracht

Der Regen hatte den zarten Blüten leider schon zugesetzt. Dennoch erschienen die Apfelbäume um die Mittagszeit in ihrer ganzen Pracht. Wunderbar, wie ihre Blüten das Licht reflektieren und eine gute Apfelernte erwarten lassen:
Blüte des Apfelbaums
Blüte des Apfelbaums
Blüte des Apfelbaums
Blüte des Apfelbaums

Der Farbteppich schließt sich

Am dominantesten heute waren die Apfelbaumblüten. Dieses wunderbare Weiß-Rot ist für mich unbedingter Bestandteil des Frühlings. Schade, ich hatte keine Kamera dabei, werde das aber morgen nachholen. Bei einigen Bäumen schienen mir die Blütenstände wie eine optische Vorwegnahme der Frucht, genauso kugelförmig und über den ganzen Baum verteilt. Aber das Helle der Blüte hat schon etwas ganz Besonderes. Das nehme ich bei allen Bäume so wahr, die in ihrem Blütenschmuck nicht sparsam sind und in dieser Zeit von einem Meer derselben überzogen erscheinen. Ganz besonders beeindruckend ist das bei den Traubenkirschen, diesen hoch gewachsenen Bäumen mit ihrer opulenten Ausstrahlung, sogar im Winter, aber jetzt umso deutlicher.
Blüte der Traubenkirsche
Anderes macht sich auch schon auf den Weg: Die Eschen mit ihren Blättern, die Roten Heckenkirschen mit den noch geschlossenen Blüten, die sich bald auch öffnen werden. Kaum noch blinkt das kahle Wintergeäst durch, das Bild der Landschaft schließt sich in einen zunehmend bunten, zurzeit aber von Weiß und viel Grün dominierten Farbenteppich ein.

Hainbuchenfrühling

Der sonnigste Tag bisher in diesem Jahr. Da kann man sicher sein, dass der Frühling angekommen ist. Und die Menschen sind entsprechend auch besser gelaunt, nutzen jede Gelegenheit, um sich im Freien zu bewegen, gerade am Wochenende. Beim Spaziergang am Nachmittag hat mich das gleißende Licht wieder zu den Hainbuchen geführt, deren gezahnte Blätter ich einfach wunderbar finde, besonders im Frühling:

Hainbuchenzweig im Frühling

Feigenwunder

Nein, das war schon in Ordnung heute. Gerade das richtige Klima zum Blumenpflanzen. Ich denke, die Auswahl ist wieder gut gelungen. Einige der bewährten Arten, aber auch einiges Neues dabei. Auch haben wir es abwechslungsreich kombiniert, so dass ein breites Farbenspektrum zu erwarten ist. Hoffen wir, dass die Blüten sich gut entwickeln und lange halten. Mit de Wandelröschen sind wir uns noch nicht ganz sicher. Die beiden zum x-ten Male überwinterten sind möglicherweise doch schon zu alt. Die Blüten waren im vergangenen Jahr nur noch spärlich, ungefähr die Hälfte des vorher üblichen. Möglicherweise müssen wir uns doch eine neue Pflanze anschaffen, falls sich in der nächsten Zeit gar nichts tun sollte. Eine echte Überraschung ist die Art, wie sich der Feigenbaum in diesem Frühjahr präsentiert. Obwohl ich ihn vor zwei Wochen erst stark zurückgeschnitten und seine Wundflächen gut mit Balsam versiegelt habe, entwickeln sich jetzt schon nicht nur Blätter, sondern auch zahlreiche Früchte. Das ist ganz ungewöhnlich. Einige Vorfeigen waren immer zu sehen, aber so viele Fruchtansätze gleich zu Beginn sind ein Phänomen. Vielleicht hat der Baum ein spezielles Gedächtnis, dahingehend, dass er im vergangenen Jahr keine einzige essbare Frucht hervorgebracht hatte. Vielleicht sind die bis zum Spätherbst gebildeten Zucker im Wurzelstock über Winter gespeichert gewesen und stehen jetzt gleich zur Verfügung. Oder er hat einfach das Bedürfnis, etwas Versäumtes möglich rasch nachzuholen. Wenn die weiter wachsen sollten, könnte trotz den späten Frühling dann vielleicht doch noch etwas aus der Feigenernte werden :-).

Wochenendfrühlingsarbeit

Ich hoffe, morgen wird es nicht zu kühl sein. Wir wollen die Sommerblumen aussuchen und in die Kübel einpflanzen. Das macht am meisten Spaß bei schönem Wetter. Auch fühlen sich dann die Blumen wohler, jedenfalls wenn es nicht zu heiß ist am Anfang. Bin gespannt, ob wir wieder eine gute Hand haben und eine ansprechende Kombination gelingt. Letztlich ist vieles dabei Glückssache, manche Arten sind von Jahr zu Jahr unterschiedlich in der Qualität, so dass gewisse Unsicherheiten bleiben. Bei der Gelegenheit werde ich die Gartenbäume noch einmal unter die Lupe nehmen und nachsehen, ob sie die Regenzeit gut überstanden haben. Einige Zeit für das Auffüllen meiner Vorräte an Kanteln verschiedener immer wieder benötigter Holzarten wäre nicht schlecht. Dann könnte ich auch das gerade eingesammelte Trompetenbaumholz aufsägen und zum Trocknen vorbereiten.

Spirituelle Begleiter

Eine Zusammenstellung von vierzehn verschiedenen Bäumen war Gegenstand meiner Nachmittagsarbeit. Die Einzelperlen sollen später auf eine Lederkordel aufgezogen und eventuell durch weitere Hölzer ergänzt werden. Eine gute Gelegenheit, einmal mehr über die Hintergründe und Varianten vermeintlich keltischer Baumsymbolik zu reflektieren bzw. einiges auch noch einmal nachzulesen. Diese Systeme haben, unabhängig vom Grad ihrer ,,Richtigkeit“, sehr häufig nachvollziehbare Bezüge zu menschlichen Erfahrungen mit verschiedenen Baumarten und kulturhistorischen Überlieferungen ihrer Bedeutung. Ich erlebe häufig, dass sich Menschen in ihnen bzw. den Zuordnungen von Geburtstagsphasen oder Charaktermerkmalen und Baumarten wiederfinden. Ganz konkret im Bezug zu Bäumen der näheren Wohnumgebung, oder auch weiter gefasst, indem man eine Sympathie zu bestimmten Baumarten feststellt. Eine Thema, das seine Aktualität wohl nie einbüßen wird. Denn die Bäume werden neben den Bergen und den Vögeln wohl immer natürliche Projektionsflächen und spirituelle Begleiter der Menschen sein.

Maibaumtradition

Kein Traumwetter, aber es war doch trocken an diesem entspannten 1. Mai. Vor allem viele Jugendliche waren unterwegs und haben sich am Flussdamm zusammengefunden, um zu feiern und Musik zu hören. Dagegen eher wenige Spaziergänger. Die Wandertradition am Maifeiertag scheint doch langsam zu verblassen. Kann sein, das ist nur in unserer Region so. Obwohl es ein weltlicher Feiertag ist, trägt auch der 1. Mai für mich die Aura des Feiertäglichen. Zu Beginn meines kurzen Gangs am Nachmittag habe ich den diesjährigen Maibaum auf dem Schulplatz festgehalten. Wie immer dort eine dünne Birke, die bis auf den Wipfel entastet wurde und mit rot-weiß gestreiften Baustellenbändern geschmückt ist.
Maibaum 2013
Eine weitere Entdeckung gleich im Anschluss waren einige beim Frühjahrsbaumschnitt angefallene Äste des Trompetenbaums am Bürgerplatz. Später konnte ich mir einige der stärkeren Stücke reservieren. Daraus werden sich einige kurze Abschnitte gewinnen lassen. Wieder eine Rarität mehr in meiner Sammlung, auf deren Eigenschaften ich gespannt bin.

Aprilwetter

Frühjahrsmüdigkeit war heute ein Thema, das es sogar bis in die Radiobeiträge geschafft hat. Und tatsächlich war in unserer Region die Witterung so ungemütlich und nasskalt, dass die jahreszeitlichen Müdigkeitstendenzen kaum zu vermeiden waren. Da tropft es von Bäumen und Sträuchern und man wagt es kaum, einen Fuß vor die Tür zu setzen. Ein wenig erfreulicher Abschluss dieses Aprils, der wieder einmal nichts Erbauliches hinterlässt. Bleibt die konzentrierte Arbeit an laufenden Projekten, bei der die Abschottung nach außen auch ihre Vorteile hat. Und bei der nächsten Gelegenheit wird es uns ohnehin gleich wieder nach draußen ziehen. Für mich wahrscheinlich ein vorgezogenes Arbeitswochenende mit einer abwechslungsreichen Holzarbeit.

Versöhnliches Baumjahr

Die Sonnenstundenbilanz dieses Monats wird wieder einmal nicht überwältigend ausfallen. Aber ich vermute, dass sie am letzten des Monats doch noch über die Marke des Vorjahresmonats klettern wird. Das wäre dann der erste Monat mit minimal mehr Sonne als in 2012. Ich nehme das einfach mal als gutes Zeichen, auch wenn das Hin und Her der Wettervorhersagen keine wirkliche Stabilität erwarten lässt. Ich denke, für die Bäume ist das ein gutes Wetter. Nicht zu extrem, keine Fröste mehr in den Nächten. Zwischendurch ausreichend Regen. Also eigentlich beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Wachstumsperiode. Aber es gilt auch einiges aufzuholen, was mehrere Wochen hinterherhinkt. Deshalb gehe ich von einem insgesamt versöhnlichen Baumjahr aus. Für die Exoten und ihre Früchte könnte es allerdings sehr knapp werden. Wenn die Feigen noch kommen sollen, dann müsste die Wärme über lange Abschnitte konstant hoch bleiben.

Das angekommen Sein des Frühlings

Es sind vor allem die Traubenkirschbäume, die in diesen Tagen das Blütenbild unserer Landschaft prägen. Auch die Spitzahorne blühen heftig, nur sticht das nicht so ins Auge, da die Blüten gelbgrün sind und allzu leicht optisch mit dem gleichzeitig auftretenden jungen Laub verschmelzen. Zu allem, was die Baumlandschaft jetzt an grünenden und blühenden Reizen zu bieten hat, erfreut mich der endlich angekommene Gesang der Singvögel am meisten. Was biologisch auch immer die genaue Ursache für den Gesang darstellt, auf uns Menschen wirkt die den ganzen Tag über latente Naturgeräuschkulisse wohl vor allem so, dass wir ein angekommen Sein des Frühlings erkennen. Die Vögel und die Bäume feiern gewissermaßen den Frühling, indem sie die ihnen gemäßen Ausdrucks- und Entfaltungsformen nutzen. Und da kommt mir die Darstellung Rudolf Steiners in den Sinn, der die Bedeutung dieses Frühlingsgeschehens in ein für mich sehr schlüssiges Bild gegossen hat. Jetzt beginnt oder hat schon begonnen das Ausatmen der Erde. Die Geister der Natur, die sich über den Winter in die Erde zurückgezogen hatten, so wie wir uns in die Häuser verkrochen haben, sind wieder an der Oberfläche, die Pflanzen dehnen sich in den Raum aus, erheben sich, streben dem Licht entgegen und breiten damit den Geist in die Weiten des Weltalls aus. Und so ist in Steiners Auffassung auch der Gesang der Vögel zu verstehen. Eine Art Kommunikation mit dem Kosmos, wobei das, was zurückkommt, das Wirken und die Entwicklungen bei uns auf der Erde mitprägen. Ich hoffe, diese Ausdehnung, dieses sich Ausweiten wird uns in einem langen konstanten Frühling und einem ausgedehnten Sommer immer wieder bewusst werden und unser Verständnis der Jahreszeiten und ihrer Rückwirkungen auf uns und unser Denken und Handeln klarer machen. Ein spannendes Thema, von dem ich schon einige Male gedacht habe, dass es zur Modellierung des Lebensbaumbegriffs eine sehr originelle und ungeheuer lebenspraktische Basis bieten könnte.

Vogelgesang und frische Blätter zeugen vom Frühling

Das war der erste Tag, an dem die Singvögel wieder über mehrere Stunden gezwitschert haben. Das lässt hoffen, auch wenn es merklich abgekühlt und ziemlich ungemütlich draußen ist. Ich vertraue da auf die Wetterfühligkeit der Vögel, die wahrscheinlich den stabilen Frühling in ihrer Seele wahrnehmen, bevor wir ihn richtig registrieren können. Felix scheint nicht mehr dabei zu sein. Vielleicht ist er ja tatsächlich eines der Opfer, die mit Bezug zu der angeblichen Übermacht der Katzen zunehmend zu beklagen sind. Der Regen der letzten Tage hat nicht nur unsere Wasservorratstonnen gut gefüllt. Auch den Bäumen scheint er gut getan zu haben. Besonders die Efeuhecke, vom Winter allzusehr gebeutelt, zeigt die ersten neuen Blätter. Sie stechen durch ihre hellere Färbung hervor. Hoffentlich haben die Baumblüten durch den Dauerregen nicht zu sehr gelitten. V. würde das ärgern, sind ihm doch im vergangenen Jahr schon die schönen Blüten der Nashibaums erfroren. Zumindest das ist jetzt wohl nicht mehr zu erwarten.

Abkühlungsintermezzo

Ich hoffe, das wird jetzt das letzte Abkühlungsintermezzo gewesen sein. Dann soll der Frühling richtig durchstarten und so schön und lichtreich werden wie im Vorjahr. Dass die Bäume und anderen Pflanzen zwischendurch mal genügend Wasser erhalten, ist ja eigentlich nicht schlecht. Man hätte es sich aber etwas moderater und mit mehr Sonne gewünscht. So werden wir wohl erst ab Sonntag wieder die Freiluftsaison genießen können. Zeit für Aufräum- und Schreibtischarbeiten.

Mehr von der Jahreszeit

Mit der Sonne könnten wir das Vorjahresergebnis im April diesmal leicht überschreiten. Das wäre dann der erste Monat dieses Jahres, der sonnenreicher gewesen wäre als im vergangenen Jahr. Und tatsächlich ist trotz des Aufs und Abs der Temperaturen der Frühling jetzt angekommen. Die ersten Sträucher, vor allem die Schlehdornhecken, beginnen schon abzublühen, und andere, wie die Spitzahorne falten zurzeit gleichzeitig Blüten und Blätter auf. Überhaupt ist das Bild der Baumlandschaft inzwischen überwiegend grün. Da ist es gut und schön, dass wir den Außenbereich schon vorbereitet haben, so haben wir einfach mehr von der Jahreszeit und können die Entwicklung der Pflanzen des Gartens täglich mitverfolgen.

Neue Linklisten

Wenn ich mich so umsehe, entdecke ich noch mehr thematisch passende Linklisten. So sind heute in der Voting-Liste unter wunschbaum.de noch 1000 Wünsche Top 100 – wie treffend – und Sternenzauber hinzugekommen, in die Wunschbaum vor einigen Jahren schon einmal eingetragen war. Ich bin gespannt auf die neuen Verbindungen, die die Einträge irgendwann herstellen werden. Und ob darunter auch Baumfreunde sind.

wunschbaum.de auf Google PageRank 5

Heute ist eine weitere Linkliste auf meiner Linkseite hinzugekommen: Power Regenbogen. Die Liste beinhaltet zwar auch Seiten, die aus eher fremden Gebieten, wie z. B. Radiosendern, kommen, aber es sind auch zahlreiche Naturthemen dabei. Insgesamt sympathisch, so dass ich mich in der Liste einreihen konnte. Eine weitere Entdeckung konnte ich machen, die mich gleichzeitig überrascht wie erfreut hat: wunschbaum.de hat gegenwärtig bei Google doch tatsächlich einen page rank von !!!5!!! erreicht. Das finde ich außerordentlich und zeigt mir, was ich auch der Webstatistik entnehmen kann. Dass nämlich die Inhalte der Seite nach wie vor auf großes Interesse stoßen und die Menschen offensichtlich ansprechen. Ich freue mich über jede neue Verbindung, die hinzukommt.

Der gemischte Charakter des Schwarzdorns

So schnell kann das gehen. Wenn man jetzt durch die Landschaft streift, ist der größere Teil bereits ergrünt. Die vorausgesagte Explosion, auf die wir so lange gewartet haben. Dennoch, der häufige Rückgang der Temperaturen, wo man schon Konstanz erwarten konnte, lässt die Jahreszeit immer noch verhalten erscheinen. So als ob man bisher nicht sicher sein könnte. Auf dem Weg mache ich oft Entdeckungen, oder vervollständige meine Beobachtung bestimmter Arten. Nicht sicher war ich mir z. B., ob die Blüten des Schwarzdorns duften. Es gibt ja welche, die man gar nicht riecht, oder solche, die wie der Weißdorn, eher unangenehmen Geruch verströmen. Diese üppigen weißen Blüten aber haben einen dezenten frischen Duft. Obwohl weiß riechen sie eher grün, nach luftiger frischer Natur. Dazu muss man aber ganz nah herangehen, direkt an der Blüte schnuppern. Der Schwarzdorn präsentiert sich in dieser Zeit ganz untypisch, so extrovertiert, offen und blendend. In der übrigen Zeit dagegen, vor allem im Winter und Spätherbst scheint gerade das Abweisende, Abwehrende, Verschlossene sein Wesen zu bestimmen. Ein Beispiel, das sich gemischte Charakterprofile, wie wir sie aus menschlicher Selbst- und Fremdbeobachtung kennen, eben auch bei den Bäumen Wirklichkeit sein können. Schön und spannend, in solchen Spiegeln auf das eigene Leben reflektieren zu können.

Vom Nutzen populärwissenschaftlicher Baumliteratur

In jüngster Zeit nehme ich die eher populärwissenschaftliche Baumliteratur als durchaus gewinnbringend wahr. Es muss der zeitliche Abstand sein und die Lebenserfahrung der Zwischenzeit, dass auch die Betrachtungen einzelner Arten, die man ja vornehmlich in Baumbüchern vorfindet, immer wieder neue Aspekte zu Tage fördert. Ein durchgehendes Muster fast aller Beiträge bleibt aber, dass die Quellen meist nur unzureichend und inkonsequent ausgewiesen sind, so dass einfach nicht erkennbar wird, was der kombinierenden Phantasie des Autors entspricht und was tatsächlich nah an der historischen Wahrnehmung und Praxis der Baumsymbolik liegt. Dennoch, der Blick auch auf die lebenden Exemplare der Arten wird durch die bruchstückhaften Verweise angereichert. Eine wichtige Grundlage nicht nur für die Fortsetzung des Baumtagebuchs, sondern vor allem für mein latent mitlaufendes und sich weiter entwickelndes Weiterspinnen des Lebensbaumbegriffs.

Letzte Frostrisiken

Mit dem, was wir heute zu unserem Brennholzlager gebracht haben, dürfte ein Vorrat erreicht sein, der für die kommenden drei Winter ausreicht. Zwar überwiegend Nadelbaumholz, aber immerhin ziemlich harzreich. Vielleicht beruhigt sich Vs diesbezüglicher Eifer jetzt allmählich, der ohnehin seit längerem schwer nachvollziehbar war. Mit dem Garten sind wir auch ein wenig vorangekommen. Wieder einige Kübelpflanzen in frische Erde gesetzt. Sie werden aber erst noch einige Wochen in geschützten Bereichen verbringen, bis wir davon ausgehen können, dass ihnen kein Schaden mehr durch Nachfröste droht. Bei den Bäumen besteht diese Gefahr natürlich immer, wobei ich mir um den Ginkgo keine Sorgen mache. Die überall schon sichtbaren grünen Knospen des Feigenbaums aber könnten sich an Temperaturstürzen stören. Und die kleinen Gleditschienbäumchen ohnehin, die sich seit Jahr sehr schwer tun, selbst über die Sommerzeit. Also so richtig ist es noch nicht angekommen das Frühjahr. Nur die berüchtigte Frühjahrsmüdigkeit macht sich bei den meisten jetzt schon breit.

Frühjahrsaußenarbeiten

Reifen sind gewechselt und die ersten Kübelpflanzen haben wir auch schon ans Tageslicht geholt und neu eingetopft. Damit wäre der erste Schritt zur Freiluftsaison getan. Morgen geht’s an eine weitere Ladung Brennholz und vielleicht kommen wir ja auch noch dazu, im Garten weiter aufzuräumen und ihn wohnlicher zu machen. Genug Zeit war auch noch, den Feigenbaum zu schneiden. Das lag mir seit Tagen auf der Seele. Mit dem Ergebnis bin ich ganz zufrieden. Er sieht jetzt, so ohne Blätter, immerhin etwas gleichgewichtiger aus als vorher und trägt, das ist das Wichtigste, an allen verbliebenen Astspitzen grüne Knospen. Das ist ein gutes Zeichen. Wenn die Temperaturen nicht nochmal völlig abstürzen und sich kontinuierlich aufbauen, rechne ich schon bald mit neuen Trieben und im Mai vielleicht auch ersten Blättern. Ich hoffe, dass der Baum in der Richtung, in die sich die gesamte Kronenarchitektur inzwischen geneigt hat, über den Sommer hinweg genügend Licht einsammeln kann, da ihm zu einer Seite hin zunehmend von der Nashi-Birne genommen wird.

Wechselnde Wachstumsrhythmen

Wie erwartet kam das Grün jetzt über Nacht. Inzwischen ist das Braun-Grau der Landschaft mit einzelnen Farbflecken aufgelockert. Einzelne grüne Inseln beleben das Gesichtsfeld. Darunter das Gelb-Grün der Spitzahornblüten, die wie kleine straußartige Bälle an den Zweigen stehen. Das Sonnengelb des Goldregens und das Schneeweiß des Schwarzdorns. Dazu schon erstes Blattgrün bei verschiedenen Bäumen und Sträuchern, z. B. bei der Hainbuchen, die neben den scharf gefalteten Blättern gleichzeitig ihre Kätzchenblüten zeigen. Erst Blätter auch bei den Heckenrosen, dem Weißdorn und vor allem den Weiden, die am Fluss derzeit am dominantesten in Erscheinung treten. Eine spannende Zeit, die in unterschiedlichem Rhythmus, je nach Baumart, den neuen Wachstumszyklus der Pflanzen wieder sichtbar macht.

Gespräch über Bäume

Es war ein Abstecher nach M. nötig, um die ersten Magnolienblüten dieses Jahres zu sehen. Natürlich waren die nicht der Anlass für die Fahrt dorthin, aber doch eine angenehme Begleiterscheinung im Umfeld des Gesprächs. Und sogar ein Gesprächsgegenstand. Tatsächlich hätte ich nicht gedacht, dass in solchen Zusammenhängen ein Gespräch über Bäume zustande käme. Besonders schön, dass es in diesem Fall nicht von mir angestoßen wurde und ich diesmal einfach nur reagieren konnte. Das sind mir die liebsten Konversationen: Über mein Lieblingsthema, ohne dass es einen besonderen Grund dazu gegeben hätte, zwanglos und so, dass man das ernsthafte gleichzeitige Interesse an dem Gegenstand wahrnehmen konnte. Das sind Momente der Synchronizität, die gerade nach einem Gespräch über Bäume besonders eindrucksvoll nachwirken.

Zögerlicher Start in den Frühling

Mitte April, und erst jetzt erst die erste Baumblüte. Es ist der Schlehdorn, und davon auch nur einzelne Sträucher, der seine weißen Blüten ausgebreitet hat. Ansonsten sind im gesamten Landschaftsbild nach wie vor weder Grün noch Blüten zu entdecken. Eigentlich nicht zu glauben. Erfahrungsgemäß lässt jetzt der Weißdorn nicht mehr lange auf sich warten. Und die Blätter zahlreicher Arten stehen kurz davor, die Schalen der sie umgebenden Knospen zu sprengen und sich aufzufalten. Und wenn es erst einmal wechselhaft bleibt, mit gelegentlichen Schauern und lockerer Bewölkung, müssen wir auch nicht fürchten, dass die Blüten wieder zu schnell vergehen. Ein zögerlicher Start in den Frühling, der dann hoffentlich als nachhaltig herausstellen wird.

Baumprojekt ohne Stillstand

Es war klar, dass irgendwann im Laufe des Jahres die erste Flautephase kommen musste. Das ist wie überall und immer im Leben. Wenn etwas im Übermaß auftritt, kommt später der Ausgleich in Form des Ausbleibens. Aber das ist auch ganz gut so, so können die Dinge nicht zur Routine werden, und mit etwas Abstand kann man sie ein Stück weit immer wieder neu erfinden, weiterentwickeln, der jeweiligen Situation anpassen. So habe ich auch nach über zehn Jahren noch viel Freude an der Holzarbeit, dem Routinierten daran, aber auch den neuen Projekten, neuen Hölzern/Bäumen, gelegentlich neuen Produktideen, vor allem aber den wechselnden Anforderungen der Kunden. Diese allein halten das Projekt in Bewegung und zeigen es als das, was es ist: ein Kommunikationsprojekt, bei dem die Bäume als symbolische Instanzen auftreten, die letztlich für menschliche Merkmale, Selbstbeobachtungen und Selbstbeschreibungen stehen oder diese in der besonderen Ausformung anschaulicher machen.