Ruhepunkte setzen

Das zwischenzeitliche Motivationshoch, das sich bei den ersten Anzeichen des Altweibersommers zeigt, scheint jetzt schon wieder verflogen zu sein. Die Menschen haben anscheinend den Faden wieder verloren. Eine Wechselhaftigkeit, die immer häufiger zu beobachten ist. So schlägt die Unzahl an Orientierungsmöglichkeiten, Informationen und Richtungsoptionen letztlich auch auf die Koordination von Handlungsabläufen durch. Die Folge sind zähe, unregelmäßig verlaufende, nicht selten sich erschöpfende Projekte, bei denen kontrolliertes und zeitlich gesteuertes Handeln kaum noch möglich ist. Ich habe immer noch die Hoffnung, das Themen und Aktivitäten mit engem Bezug zu Landschaft und Natur das Sich-Verlaufen und Verzetteln ein Stück weit zurücknehmen oder unterbrechen können. Eine Erdung, die mir zunehmend lebenswichtig scheint. So scheint es mir schon ein Erfolg, wenn es gelingt, den symbolischen Blick auf die Bäume zu nutzen, um Ruhepunkte zu setzen. Jetzt ist einmal Zeit, alles Drumherum beiseite zu lassen, sich auf die Lebenssymbolik, das natürliche Detail, die Ästhetik des Gewachsenen zu konzentrieren – das ist es eigentlich, wozu Wunschbaum und Baumtagebuch beitragen können.