Gut kalkulierter Brennholzvorrat

Ich bin mal gespannt, ob wir mit unserem Brennholzvorrat auskommen. Er war diesen Winter doppelt so groß ausgefallen wie in den Vorjahren. Und das hat sich als nützlich erwiesen, so lang und kalt, wie er sich dahingestreckt hat. Wenn es bis Mitte kommender Woche tatsächlich schon zweistellig werden sollte, könnten wir die Holzofensaison tatsächlich beenden und müssten kein neues Holz herankarren. Immerhin, mit dem neuen Ofen und ein wenig Beimischung von Buche und Obsthölzern lässt sich auch mit der Fichte ganz gut heizen. Das haben wir gesehen, und ergiebig war es durchaus auch. Mit der hungrigen alten Bauweise des Ofens wäre natürlich mindestens doppelt so viel verbraucht worden. Das war sicher eine der besten Investitionen der letzten Jahre.

Neue Kombinationen

Das wird wohl wieder ein holzarbeitsreiches Wochenende. Deshalb habe ich heute schon mal angefangen und den späten Nachmittag über Stäbe hergestellt. Wieder einmal neue Kombinationen: Kaukasische Walnuss & Tanne, Linde & Zürgelbaum. Außerdem zum ersten Mal die Robinie, die ich erst kürzlich in das Angebot aufgenommen habe. Inzwischen ist die Arbeit draußen auch nicht mehr ganz so unangenehm. Man merkt den ersten zaghaften Temperaturanstieg. Das reicht natürlich noch nicht für Frühling. Aber Winter ist gefühlt auch schon hinter uns.

Kirchenlinden

Schade, dass einige der mächtigen alten Linden vor der Dorfkirche gefällt werden mussten. Angeblich seien sie im Inneren stark ausgefault gewesen. Allerdings ist nicht zu erkennen, warum das eine Gefährdung dargestellt hat. Schließlich werden sie alle 3-4 Jahre radikal zurückgeschnitten und schlagen dann wieder kräftig aus. So auch diese Exemplare. Manchmal versteht man das nicht, es hätte wohl kaum etwas herunterstürzen können. Jedenfalls stapeln sich jetzt Astabschnitte und mächtig Baumscheiben dort, wo vor wenigen Tagen noch dicke Linden standen. Wenn ich nicht schon vor Jahren ebenfalls aus dem Umfeld der Kirche eine Reihe von Abschnitten erhalten hätte, die größtenteils noch auf Vorrat liegen, würde ich mich um einen Teil des Materials bemühen. Aber so ist das weniger interessant, auch weil sich das Holz für meine Art der Bildhauerei weniger eignet. Für die kunsthandwerklichen Projekte habe ich andererseits keinen Bedarf mehr. In einigen Tagen wird es schon so sein, als ob die Bäume nicht existiert hätten, vor allem, da noch etliche ihrer Schwestern dort stehen. Vielleicht werden aber die nicht ausgegrabenen Wurzelstücke ein bleibendes Erinnerungszeichen setzen.

Selbstmotivation außerhalb der Natur

Gleich zu Wochenbeginn ein extrem kommunikationsintensiver Tag mit einer Reihe von Ansatzpunkten für neue Projekte. Sollte die Dauerkälte und -Trübnis des Wetters die Menschen quasi zu einem Gegenangriff verleitet haben? Es wäre kein Wunder und absolut zu begrüßen, denn wir müssen uns einfach ein Stück weit unabhängig von den biologischen Lebensbedingungen machen, von denen wir doch meist so stark beeinflusst sind. Dann wird der Frühling eben in den Aktivitäten vorweggenommen und das noch fehlende Blattgrün durch frische Ideen kompensiert. Wenn die dann unter dem Eindruck des wirklichen Grüns Flügel erhalten, hätten wir einen versöhnlichen Übergang ins neue Vegetationsjahr geschafft. Wie immer hoffe ich das Beste.

Sackgassen der Baumliteratur

Endlich einmal wieder Zeit für die Aufhol-Lektüre meiner angesammelten neuen Baumliteratur. Dabei bin ich allerdings nicht sehr viel weiter gekommen. Schön aber, dass mit einem Übersichtsband das große Thema der Baumsymbolik noch mal aufgefrischt wird. Vor allem die Verweise auf die wenigen Quellen, die eigentlich in allen ernsthaften Bänden über Baumsymbolik auftauchen, möchte ich nutzen, um mir vor allem diese Quellen künftig genauer anzusehen. Mit der neueren Populärliteratur kommt man bei wirklich grundlegenden Fragen nämlich nicht sehr viel weiter. Da scheint jeder von jedem nur abzuschreiben. Oder die Dinge werden so extrem subjektiv dargestellt, dass man keinen Ansatzpunkt zur individuellen Reflexion findet. Mal sehen, ob ich einige Schritte weiter kommen kann. Oder sollte das doch ein Projekt fürs Rentenalter sein?

Verschiedene Erscheinungsformen einer Art

Nun habe ich das Holunderholz schon aufgesägt. Es war ergiebiger, als ich vorausgesagt hatte, allerdings ist die Qualität der einzelnen Abschnitte sehr unterschiedlich. Obwohl sie alle vom selben Baum stammen, könnte man die Holzstruktur durchaus verschiedenen Gehölzen zuordnen. Denn die eine Sorte ist hellgelblich, relativ homogen strukturiert, mit frischer, leicht abschälbarer Rinde. Die andere Sorte ließ sich zwar auch gut schälen, war im Kernholz aber streifig, wie wenn Teile schon im Übergang zur Fäulnis seien. Das ist aber eher unwahrscheinlich, da das Holz insgesamt durchgehend fest ist. Und die dritte Sorte hat einen ganz dunklen Kern, der beim Sägen merkwürdige Gerüche freisetzt. Aber auch hier ist die Struktur dicht und fest. Drei Erscheinungsformen ein und derselben Holzart? Ich werde sehen, wie sich die Hölzer im getrockneten Zustand offenbaren. Häufig trennt sich dann erst die Spreu vom Weizen. Jedenfalls ist jetzt alles gut vorbereitet, ordentlich gewachst und zum Antrocknen im Freien, aber unter Dach gelagert. Meine letzte Vorratsaktion mit dem Kiefernholz war ziemlich erfolgreich. Die ersten Kanteln konnte ich schon verwerten und es sind noch eine ganze Reihe weitere da, die eine gute Qualität erwarten lassen. Dennoch muss ich auch damit am Ball bleiben, da diese Kiefernqualität nicht alle Tage zu finden ist.

Holunderholz

Ich bin gespannt. V. sagt, er hat bei seiner Rodungsarbeit im eigenen Wald einen alten Holunder entdeckt. Teile des für die Art dicken Stamms sollen ein sehr schönes, rötliches Holz haben. Morgen sehe ich es mir einmal genauer an. Wenn es gesund ist, kann ich irgendwann zum Ende des Sommers vielleicht, meinen Shop um eine neue Art erweitern. Bis dahin habe ich sicherlich mit dem bewährten Turbotrocknungsverfahren zumindest einige bearbeitbare Kanteln daraus gewonnen, die sich zu Perlen verarbeiten lassen. Und da es sich um eine durchaus symbolträchtige Art handelt, freut mich das besonders. Solche ,,Neuzugänge“ haben immer etwas unglaublich Spannendes, das anfänglich in seinem ganzen Bedeutungsreichtum noch gar nicht überschaubar und gerade deswegen sehr reizvoll ist.

Holzmachwetter

Ein Einundzwanzigster, und sogar noch mit der Quersumme 11. Aber so besonders war der Tag gar nicht. Dabei dachte ich am Vormittag schon, die im letzten Jahr erlebte Februarsonne hätte sich durchgesetzt. Aber zu früh gefreut. Dann kamen die Wolken und die einzelnen Schneeflocken doch wieder zurück und hielten uns den Tag über am Gefrierpunkt. V. hat zwar jemanden zum Fällen beauftragt, konnte es aber dennoch nicht lassen, selbst bei unserem ehemaligen Weihnachtsbaumstück vorbeizuschauen. Gut nur, dass die schwerere Arbeit abgegeben ist und wir uns später aufs Sägen konzentrieren können. Fürs Holzmachen ist die Witterung natürlich prima. Dennoch, meine Kleinteilarbeit im Warmen, so auch heute wieder, ist mir in dieser Jahreszeit lieber.

Farbdifferenzen im Holz

Bin trotz der Kälte ganz gut mit der heutigen Drechselarbeit zurechtgekommen. Mit Pappel habe ich ja inzwischen ohnehin Routine, eines der am häufigsten nachgefragten Hölzer (wer hätte das gedacht), und die Buche war eine eher seltene Abwechslung. Bei dem Rotbuchenholz gibt’s große Farbdifferenzen. Deshalb musste ich, um eine Abweichung zu vermeiden, noch einen Stab für die Hauptperle herstellen, für die mir nur Material aus einem dunkleren Abschnitt zur Verfügung stand. So bleiben gerade diese kunsthandwerklichen Arbeiten immer in Bewegung und werden auch nach zehn Jahren noch nicht langweilig. Nur die Witterungsbedingungen könnten sich doch mal ändern. Weil dann die Holzarbeit mehr Freude macht, und weil auf dem Gebiet Abwechslung nun wirklich dringend notwendig geworden ist.

Erkältungszeit

Und doch kehrt der Winter vorerst wieder zurück. Wohl weil das nach dem letzten Hoch eigentlich nicht mehr zu erwarten war, scheint eine Erkältung nicht mehr unmöglich zu sein. Wir hoffen, dennoch daran vorbei zu kommen. Damit die Vorfreude auf den Frühling nicht gleich wieder abgedämpft wird. Die Menschen brauchen das Grün, das neue Blühen und Wachsen, um endlich im neuen Jahr anzukommen. Immer nur mit Visualisierung und Erinnerung geht das nicht über Monate hinweg gut. Zeit für einen Neuanfang, der ohne eine passende Spiegelung im Vegetations- und Landschaftsbild nicht wirklich funktionieren kann.

Beeindruckende Weiden

Endlich wieder Sonne. So wie ich es vom Februar eigentlich gewohnt war. Beim Spaziergang war meine Aufmerksamkeit dennoch noch nicht bei der Landschaft. Nur die Weiden sind mir deutlicher ins Auge gefallen als gewöhnlich. Inzwischen zieren sie bereits das gesamt Flussufer und sind schon auf ca. 2-3 Meter hoch gewachsen. Vor zwei Jahren erst waren sie radikal zurückgeschnitten worden. Nur noch Stümpfe waren übrige geblieben. Ein Zeichen für die ungeheuere Regenerationskraft dieser Art, die neben ihrer auch sonst so spannenden Symbolik mich immer wieder beeindruckt.

Frühlingsgleiche Luft

Auch an diesem Februartag zwar nur wenig Licht. Aber dennoch ein Lichtblick, denn die Luft riecht schon nach Frühling. Merkwürdig, denn sie ist gleichzeitig auch noch kühl. Man kann sich dennoch den Frühling atmosphärisch schon vorstellen. Nur das Baumgrün und die wärmenden Strahlen fehlen noch. Sollten die ersten zurückgekehrten Zugvögel doch Recht behalten? Ich kennen niemanden, der sich das derzeit nicht wünschen würde.

Immer neue Kombinationen

Apfelbaum und Pappel. Wieder eine neue Kombination. Ich denke, in den letzten Monaten habe ich so viele neue Hölzerkombinationen realisieren können wie niemals zuvor. Und jede neue Möglichkeit ist wieder spannend und lässt mich an das Zusammentreffen zweier symbolischer Profile denken, mit immer neuen Ergänzungen, Differenzen, Harmonien und Gegensätzen. Es freut mich besonders, dass diese Überlegungen von den späteren Trägern fortgesetzt werden, in deren eigener und vermutlich ganz anders ausfallender Deutung. Es ist schön, solche Anstöße geben zu können, auch wenn ich in der Regle nicht weiterverfolgen kann, wie sich die Deutungen dann tatsächlich entwickeln und auswirken.

Gegen Schwankungen immun

Nun schmilzt auch dieser gerade über Nacht gefallene Schnee auch schon wieder weg. Am Abend schien es schon viel milder. Aber durch den Hochnebel dringt kaum etwas. Mir scheint, die Menschen halten sich gerade bei düsterer Witterung besonders gerne auf Themenseiten im Internet auf, die an das Gegenteil erinnern: Das Wachstum in Abhängigkeit von der Sonne. So freue ich mich auf das Interesse am Wunschbaum und seinen Nebenseiten, die sich verschiedenen Aspekten in der Symbolik und Ästhetik der Bäume widmen. Die Menschen verstehen das, eine schöne Bestätigung meiner Arbeit. Und ein Beweis, dass die Universalität und Zeitlosigkeit des Themas gegen Schwankungen, des Wetters – der Gemütslagen – der Kommunikationsgewohnheiten, immun ist.

Aus der Winterpause gelockt

M. sagte mir, sie habe bereits einige Zugvögel gesichtet. Sollte das bedeuten, dass der Frühling naht? Wenn wir bei diesen Tieren von einem untrügerischen Instinkt ausgehen, der Wochen im Voraus funktioniert, sozusagen als langfristige Wettervorhersage, könnten wir uns freuen. Wundern würde mich das nicht, bei den Wetterkapriolen der letzten Jahre läge es im Bereich der schon erwartbaren Extremschwankungen. Ich hoffe aber, dass ein möglicher Frühjahrbeginn nicht gleich mit extremem Temperaturanstieg und Dauerregen verbunden sein wird. Was wir zunächst einmal brauchen, ist Sonne, möglichst den Anteil noch nachträglich, den wir seit Jahresbeginn so schmerzlich vermisst haben. Denn die Pflanzen werden sich mit einem Anstieg des Thermometers alleine nicht zufrieden geben. Das neue Wachstum, die ersten Blüten und Blätter benötigen natürlich das Licht. Und die Bäume würden es ohnehin vorziehen, von der Sonne aus der Winterpause gelockt zu werden.

Das kollektiv Gültige

Wenigstens etwas Sonne an diesem Aschermittwoch, der doch noch nichts von Frühling erkennen lässt. Vielleicht ein guter Start in die Fastenzeit. Eine Zeit des Übergangs und hoffentlich auch der Klärung, die uns hilft, das Jahr mit mehr Klarheit zu starten. Bei dem vielen Ungewissen und Unberechenbaren, das uns täglich in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft begegnet. Die Beschäftigung mit den symbolischen Grundlagen der Kommunikation, besonders mit der spannenden Baum-Mensch-Beziehung, hilft mir, immer wieder über den Tellerrand hinauszuschauen und das Bleibende und kollektiv Gültige ins Auge zu fassen.

Baumweltpläne

Offenbar die Zeit der Partnergedanken. Jedenfalls sind es vor allem die Partner-Armbänder, die Besucher des Wunschbaum-Shops an die Bäume und ihre Lebenssymbolik erinnern. Kein Wunder, wo der Winter uns da draußen noch so fest im Griff hat, dass man an reales Grün kaum schon zu denken wagt und die fast einzige Verbindung zur Energie der Bäume im Brennholzvorrat zu finden ist. Dennoch, meine Pläne gehen gedanklich jetzt schon in Richtung neuer Fotomotive und verschiedener Veränderungen in der virtuellen Baumwelt, die mich wohl während des Frühjahrs intensiv beschäftigen werden.

Baummotive und Lichtmangel

Nun geht’s schon in Richtung Monatsmitte und die Kälte hat uns immer noch fest im Griff. Inklusive Schnee und Hochnebel, der heute früh sogar wieder Schneeschippen nötig gemacht hat. Leider sind die meisten meiner Bilder vom gestrigen Spaziergang nicht gelungen. Zu wenig Licht, zu lange Belichtungszeiten. Vielleicht doch wieder ein Anlass, über die generelle Verwendung eines Blitzes nachzudenken. Das ist gerade beim fotografischen Einfangen von Baummotiven aber natürlich erst einmal gewöhnungsbedürftig. Zu sehr bin ich unterwegs bisher das Fotografieren unter natürlichen Lichtbedingungen gewöhnt. Aber die schweren Objektive und düstere Tage machen das manchmal zu einer nicht sehr ergiebigen Anstrengung. Es wäre zunächst eine Testphase notwendig, um zu sehen, ob sich mit Blitz unnatürliche Schattenwürfe und Verfremdungen verhindern und umgekehrt die natürliche Einmaligkeit des Motivs betonen lässt.

Totholz im Winter

Der erste Tag seit langem, der einen Spaziergang bei anhaltendem Sonnenschein möglich gemacht hat. Jedenfalls kamen die Sonnenstrahlen meistens durch, zeitweilig unterbrochen durch vorüberziehende Wolken. In Ermangelung attraktiver anderer Motive hat es mir heute vor allem das Totholz angetan. Eine Ansicht, die Reste verwelkter Blätter auf einem gefällten Totholzstamm mit Pilzbefall zusammenbringt, hat mich zu einer kleinen Serie veranlasst.

Totholz im Winter

Brauchbares Kiefernholz

Die langsam gewachsenen Kiefernäste sind doch eine gute Quelle für meinen Nachschub in Sachen Lebensbaumholz. Nachdem die so schön gezeichneten Abschnitte der Kiefer, die ich in den letzten Jahren verarbeitet hatte, nun endgültig ausgegangen waren, hatte ich vor einigen Monaten Ersatz besorgt. Eng gewachsen muss es unbedingt sein, aber auch möglichst astfrei und unbedingt mit einem sichtbaren Harzanteil. Bei diesen Ästen ist diese Voraussetzung grundsätzlich gegeben. Allerdings ist die Qualität der herausgesäten Kanteln recht wechselhaft. So werde ich nicht alles verwenden können. Die heute fertiggestellten ersten Perlen aus diesem Holz ließen sich aber sehr gut verarbeiten, bei allen Arbeitsgängen, wirken optisch schön streifig, ohne zu dominant zu sein und weisen ein sehr dichte, gleichmäßige Struktur auf. Damit wäre mein Engpass mit dem Kiefernholz vorerst überwunden und ich kann mich einigen weiteren ,,Problemfällen“ zuwenden.

Zeitlos wichtige Dinge

Der Austausch und gelegentliche Gespräche mit Kunden und Interessenten des Wunschbaum-Shops zeigen mir immer wieder, dass die Nähe und Symbolik der Bäume für die Menschen eine wichtige Rolle spielt. Jedenfalls für die, die sich die Zeit nehmen, ihre natürliche Umgebung bewusst aufzunehmen und zu verarbeiten. Ich finde es schön, dass dieses ,,Gespräch über Bäume“, wie es in einem Gedicht Bertold Brechts genannt wird, heute auch in Krisenzeiten möglich ist. Häufig nur flüchtig, wie zu einer Nebensache gehörend, aber dennoch den Fluss des Alltagsgeschehens durchkreuzend, etwas Wesentliches im Bewusstsein verankernd. Dabei ist es gleichgültig, ob ein Text, das Tragen der Armbänder am Handgelenk, ein Wunschzettel am virtuellen Wunschbaum oder die Lektüre eines Baumgedichts der Anlass ist. Wichtig ist nur, dass kleine Gedankenoasen ins Leben gerufen oder aus den Tiefen hervorgeholt werden, die uns an die zeitlos wichtigen Dinge erinnern und unsere Entwicklung damit bereichern.

Kiefer und Linde

Es erwartet mich ein Wochenende in Begleitung der Kiefer und der Linde. Der erste Teil der Arbeit, die im Freien erledigt werden muss, wird bei der nassen Kälte wohl nicht ganz so angenehm werden. Aber auf die weiteren Arbeitsphasen freue ich mich schon. Dabei ist mir gerade aufgefallen, dass das im Sommer für fast alle Hölzer vorbereitete Vorratsmaterial bei einigen Arten schon wieder ausgegangen ist. So werde ich mich in Kürze wieder ans Sägen geben müssen, um bei Bedarf auch geeignete Kanteln parat zu haben.

Motivpläne

Heute war es dann doch notwendig, das Auto zu nutzen und eine gute Strecke durch schneevermatschte Straßen zurückzulegen. Aber auf dem Rückweg war das meiste schon aufgetaut und die Temperatur etwas angestiegen. Dennoch werden wir wohl bis zum Wochenende die Sonne den größten Teil des Tages vermissen. Dabei würde ich so gern erste Blüten und Blätter fotografieren. Ein Thema, das ich in den vergangenen 2-3 Jahren ziemlich vernachlässigt hatte. Ich hoffe, das sehr bald nachholen zu können und vor allem das große Motivfeld der Holzstrukturen weiter ausbauen zu können.

Unheimlich weit weg

Jetzt ist sogar der Eisschnee wiedergekehrt. Da hatte der Radiomoderator heute schon Recht, wenn er der Sonne eine Abmahnung geschickt hat. Weil das ja angemessen sei bei allen, die Ihre Aufgaben nicht pflichtgemäß erfüllen. Tatsächlich kann ich mich an einen so trüben Jahresanfang nicht erinnern. Man kann es kaum glauben, dass die Düsternis kein Ende nehmen will und die Auflockerungen zwischendurch kaum wahrnehmbar bleiben. Also Fortsetzung der Winterarbeit, des Hintergrund- und Untergrundwirkens, des Sortierens, In-Ordnung-Bringens und Vorbereitens. Nicht unbedingt die Zeit der großen Innovation und des Aufbruchs. Aber mit guter Vorbereitung sollte dann der Neustart im Frühjahr umso selbstverständlicher ausfallen. Und auch die Arbeit am Holz, die mir derzeit in einem fast unwahrscheinlichen Licht erscheint. Weil die Bäume zurzeit zwar nicht physisch, aber doch energetisch unheimlich weit weg scheinen.

Der Vorzug domestizierter Natur

Nach einer ziemlichen Nachlässigkeit in den vergangenen Monaten haben wir es in unsere Gruppe heute erstmals wieder geschafft, unsere Fremdsprache gesprächsweise zu pflegen. Und es ging eigentlich besser als wir erwarten konnten nach der langen Zeit ohne große Übung. Jedenfalls für die meisten von uns. Und so hatte ich einmal wieder die Gelegenheit, ein neues Restaurant kennenzulernen und einen Stadtteil erkunden zu können, der mir bisher völlig unbekannt war. Irgendwie vermisse ich die Jahre in D. doch, vor allem die Mittagsspaziergänge dort, durch den kleinen Parkstreifen, am Schloss und den vielen Stadtbäumen vorbei, die mir damals reichlich fotografische Motive und vielfältige botanische Eindrücke boten. In gewisser Weise war das spannender als die Beobachtung in freierer, weniger domestizierter Landschaft heute. Es ist tatsächlich so, dass die Kultivierung es leicht macht, Natur zu sehen. Eines der unbegreiflichen Paradoxe, deren Gültigkeit ich dennoch immer wieder bestätigt sehe.

Madeira und Lorbeerbäume

Tatsächlich sind die Efeublätter das einzige Grün, dem man auf Spaziergängen in winterlicher Landschaft derzeit begegnet. Da wünschte man sich, in einer botanischen Oase wie Madeira zu leben, über die ich vorhin einen TV-Bericht gesehen habe. Paradiesische Bedingungen für Pflanzen generell. Auch seltene und normalerweise im Süden Afrikas beheimatete Baumarten fühlen sich dort wohl. Am meisten beneide ich die Einwohner dieser Insel um die Lorbeerbäume. Zu gerne würde ich hierzulande die symbolträchtige Baumart beobachten können. Und mindestens genauso gern hätte ich verwertbares Lorbeerholz. Aber leider sinken die Temperaturen bei uns im Winter auf Temperaturen, die solche Arten nicht verkraften. Und auch das Holz scheint geschützt, denn bisher ist es mir nicht gelungen, eine Quelle aufzutun. So muss ich mich wohl vorerst mit der reinen Symbolik zufriedengeben.

The Symbolism of Trees on Pinterest

Pinterest ist doch eine recht interessante, weil intuitivere Möglichkeit, das Profil eigener Interessen und eigenen Geschmacks darzustellen. Bisher hatte ich die beiden Boards über Lovely Wood und Vintage Impressions recht stiefmütterlich behandelt. Dabei hat zumindest das Board über die Oberflächenstrukturen und Verwendungsweisen von Hölzern schon nach kurzer Zeit verschiedene Follower angezogen. Besonders spannend, es sind zwar nicht unbedingt englische, aber doch englischsprachige Follower, da ich die Seite selbst durchgehend in Englisch halte. Ein ganz anderes Publikum als bei meinen Engagements unter facebook und Twitter. Aber doch interessant. Deshalb habe ich heute noch ein drittes Board zu meinem Favoritenthema The Symbolism of Trees aufgemacht und zunächst mit einigen eigenen Fotografien bestückt. Pins fremder Provenienz sollen dann nach einschlägigen Streifzügen folgen. Und eher agenturbezogene Themen kann ich mir für die Zukunft ebenfalls vorstellen. Ich denke, das ist eine Plattform, an der ich künftig noch größere Freude entwickeln könnte.

Nebeneinander her

Der Februar beginnt so, wie der Januar geendet hat. Und der Winter will zu Beginn der Fastnachtstage kein Ende finden. Nichts zieht mich in diesen Tagen in die Landschaft, und wenn ich doch einen Abstecher wage, halte ich mich nicht lange auf. Und tatsächlich habe ich nicht den Eindruck, dass dieser Kontakt mit der schlafenden Pflanzenwelt zurzeit angebracht wäre. Die Zeit ist einfach noch nicht reif. Zu vieles offenbar ist da in den Tiefen der Erde wie im Inneren der Stuben noch an Winterarbeit zu verrichten. Eine Arbeit, die sich nicht auf das geschäftige Tätigkeitsein beschränkt, sondern sich offenbar zusätzlich auch auf einer geistigen Ebene abspielt. Ein Arbeiten im Inneren, das nach meiner Auffassung immer etwas von Aufarbeiten, Aufräumen, Sortieren, Klarstellen, In-Ordnung-Bringen hat. Wahrscheinlich haben die Bäume ein solches Bedürfnis ebenfalls. Und so leben die Spezies ihr je getrenntes Winterleben nebeneinander her.