Was wir mit Bäumen teilen

Rudolf Steiners Bild vom Atmungsvorgang der Erde scheint mir doch ein sehr zutreffendes. Vielleicht ist das auch eine gute Erklärungsmöglichkeit für die Wetterfühligkeit vieler Menschen. Diese Differenzen der Ausdehnung, einmal in Richtung des weiten Kosmos, einmal in Gegenrichtung der Erde, ist aber nicht nur ein Unterscheidungsmerkmal zwischen den Jahreszeiten. Auch innerhalb kürzerer Zeiträume, auch innerhalb eines Tages treten solche Richtungswechsel auf, korrespondieren mit Druckschwankungen der Luft, Temperatur- und Niederschlagsunterschieden. Bei Wetterfühligen spiegelt sich das alles quasi im Kopf, auch in den Venen, den Sehnen, den Muskeln, alten Narben. Wenn uns bestimmte Pflanzen in Form von Arzneien und anderen Heilmitteln helfen können, Unwohlsein in Folge der Wetterfühligkeit auszugleichen, dann doch sicherlich, weil diese Ausdehnungsdifferenzen eng mit dem Leben und Wachsen der Pflanzen zusammenhängen. So ist auch unsere Beziehung zu den Bäumen nicht nur eine äußerliche, die sich im Beobachten des Grünens, Wachsens, Blühens und Fruchtens sowie der Laubfärbung und des Blätterfalls im Herbst erschöpfte. Unser Wohl- wie Unwohlsein verbindet uns auch mit ihnen und schafft eine wechselseitige Abhängigkeit und Interaktion im täglichen Zusammenleben über die Grenzen der Spezies hinweg.