Synchronizität und Baum-Winter

Ein Tag, der fast vollständig im Zeichen der Vergangenheit stand. Eine Vergangenheit meiner Mutter sozusagen, die nur indirekt mit mir in Verbindung steht und mich dennoch etwas angeht. Und da fühle ich mich angesichts der Schilderungen von noch lebenden Zeugen der damaligen Zeit stärker berührt als durch manche politische Diskussion von heute. Ich habe den Eindruck, dass man sich mittlerweile auf einer Kunstebene bewegt, mit selbst erschaffenen Luxusproblemen, die aber so weit verbreitet sind, dass sie sich zu substantiellen Krisen auswachsen. Das uns diese Fragen am Vorabend von Allerheiligen beschäftigen, ist natürlich kein Zufall. Deutlichere Synchronizitäten wie im Rahmen von Diskursen über Leben und Tod erlebe ich selten. Auch die Bäume stellen sich auf ihren symbolischen Tod ein. Der Feigenbaum wirft jetzt schon seine Früchte ab, so als ob er sich aller Relikte seiner Wachstums- und Fruchtzeit entledigen wollte. Und Wahrscheinlich ist das auch so. Also noch einige Tage für die allerletzten Früchte. Und dann ist der Baumwinter endgültig angekommen.