Dialog mit Naturwesen

Jetzt ist der Sommer wirklich da. Und heute hatten wir auch ein sehr angenehmes Klima, einen dieser wohlig warmen Tage, die nicht so sehr von Gewitterneigung und atmosphärischer Spannung geprägt sind. Vielmehr stand das Licht, mit einer leichten Brise in Bewegung gebracht, im Mittelpunkt. Und in Verbindung mit der verbreiteten Fußballeuphorie gerät man dabei schon in Ferienlaune. Ich hoffe, das wird sich nicht negativ auf die Initiativkraft möglicher Auftraggeber auswirken, sondern im Gegenteil zu neuen Taten anregen. Das Blumengießen am Abend ist mir in diesen Monaten ein lieb gewonnenes Ritual. Damit und natürlich mit dem täglichen Beobachten unserer Gartenbäume stelle ich immer wieder diese Verbindung mit der natürlichen Umwelt her, trete in einen Dialog ein, der nicht nur für mich und die Kommunikation innerhalb der Familie von großer Bedeutung ist. Ich glaube, dass auch die Bäume und Pflanzen etwas Positives aus diesem Dialog gewinnen, zumindest aus der regelmäßigen Begegnung, die ja auch etwas von Geben und Nehmen hat. Man gießt die Pflanzen, man redet gar mit Ihnen, stumm oder auch einmal laut ausgesprochen. Und obwohl man sie als andersartige Lebewesen wahrnimmt, geht man doch stillschweigend davon aus, dass sie einen verstehen können, dass das aktive Tun und Reden Wirkungen hinterlässt und Reaktionen nach sich zieht. Dazu muss man nicht die außergewöhnliche Fähigkeit besitzen, die Elementargeister der Natur in physischer Weise wahrzunehmen und ihnen z. B. ein Märchenbuchartiges Antlitz zu verleihen. Auch die wohl sehr unterschiedlich ausfallende Vorstellung solcher Wesen schafft beim Aufenthalt und der Arbeit im Garten eine starke Verbindung. Auch dafür sollten wir die sonnenhellen Tage nutzen.