Gestaltung macht Naturformen sichtbar

Ich finde es klasse, dass eines meiner jüngsten fotolia-Bilder auf so großes Interesse stößt. Besonders weil es bei der ersten Einreichung abgelehnt wurde. Das hängt eben immer vom jeweiligen Redakteur ab. Ich selber wusste genau, dass diese Art von Motiv, eine sauber geschliffene Baumscheibe, in dem Fall eines Kiefernstamms, also ein Stammquerschnitt mit sehr schön abgegrenzten Jahresringen und ohne jeden Riss, in den Bildarchiven selten ist. Vermutlich weil solche glatten Jahresringprofile normalerweise nicht ,,auftauchen“. Man muss sie in gewisser Weise inszenieren, um die Anmutung des natürlichen möglichst deutlich hervorzukehren. So ist es auch in diesem Fall: Der Blick auf Natürliches, ja die Wahrnehmbarkeit von Natur hängt für uns heute ganz wesentlich an Formen, die künstlich gemacht werden. Eigentlich praktiziere ich mit den handwerklichen Wunschbaum-Projekten genau das: über die formale Gestaltung natürlicher Elemente größere Naturformen, die Bäume eben, sichtbar und reflektierbar zu machen. Schön ist es, wenn das verstanden wird und Wirkungen hat, Reaktionen hervorruft, Anstöße gibt. Bei Privatpersonen erlebe ich das immer wieder, in wechselhaft starker Intensität. Aber bei den noch relativ wenigen Fotos merke ich auch, dass man sich im Feld der Werbung und des Marketing für solche Formen interessiert und offensichtlich danach gezielt sucht, um sie in die eigenen Kampagnen einbauen zu können. Und das wiederum zeigt, man auch auf professioneller Seite auf die symbolische Kraft von Naturformen setzt. Die Bäume gehören da zur ersten Wahl.