Selbstzweck Holz

Dieses Arbeiten im Keller ist zwar nicht sehr erfrischend, aber um diese Jahreszeit ist ein anderer Arbeitsort auf Grund der Temperaturen leider nicht möglich. Einen Vorteil hat es jedenfalls: Ich habe meine Ruhe, jedenfalls wenn V. nicht im Nachbarraum an seinen Projekten arbeitet. Und durch die Kellertür dringt wenigstens auch etwas Tageslicht nach unten, heute besonders strahlend. So ist die handwerkliche Arbeit für heute beendet. Zusammen mit einigen Sortier- und Räumaktionen nahm sie fast den ganzen Tag ein. Das hat sich fast schon so eingeschliffen: Der Samstag ist der Handwerkstag. Eigentlich gut, denn so kann ich nach einer Schreibtisch lastigen Woche mal das rationale Denken abstellen und mich auf diesem Wege entspannen. Das Gespräch am Nachmittag zusammen mit V. im Keller drehte sich u. a. um die Holzvorräte, die sich dort, wie andernorts im ganzen Haus, angesammelt haben, darunter wunderbare Bohlen aus Esche und Birnbaum. Bei aller Begeisterung steht natürlich immer die unbeantwortbare Frage im Raum, wofür es denn wohl einmal verwendet werden könnte. Seltsamerweise stellt weder V. noch ich diese Frage. Das haben wir im Punkto Holz gemeinsam: Uns verbindet eine Art selbstverständlicher Affinität und Bewunderung für dieses Material. Da erscheint das Verarbeiten und Lagern desselben wie ein Selbstzweck, der nicht weiter erläutert werden muss. Natürlich auch, weil wir immer wieder tatsächlich etwas daraus arbeiten, nur geht das in derselben Selbstverständlichkeit unter.