Weihnachtseinkauf und Kitschkommunikation

War ein langer Einkaufstag. Manchmal lässt es sich einfach nicht vermeiden, besonders wenn man noch nicht alle Geschenke gefunden hat. Dabei hat es von Zeit zu Zeit durchaus seinen Reiz, in diese Welt des Konsums einzutauchen, weniger um am Konsumieren teilzuhaben, mehr, um die Menschen beobachten zu können. Darin liegt eine eigentümliche Ästhetik, die sich nur entfalten kann, wenn man solche Erlebnisse sparsam gestaltet. Auch wenn ich heute bei B. B. keinen neuen Weihnachtsbaum gefunden habe, so konnte ich doch interessante und immer wieder neue und überraschende Dekorationsartikel an anderer Stelle sehen. Das zeigt, wie ausgefeilt und umfangreich die gesamte Weihnachtsindustrie ist. Das pauschale Klischee von der Kommerzialisierung kann ich deshalb nicht ganz nachvollziehen. Ich finde, es zeugt von einer unglaublichen Kreativität, die offensichtlich ihren Ursprung in diesem für wohl fast jeden bewegenden und emotional tief verankerten Fest hat. Den Ergebnissen kann man sich eigentlich nicht entziehen. Und in dieser Situation kann sogar Kitsch seine Berechtigung und seinen Wert in der Weihnachtskommunikation haben und verbindend wirken. Deshalb sehe ich mir gerne Artikel an, die auf den ersten Blick von den meisten Menschen als kitschig bezeichnet würden, die aber näher betrachtet einen Eigenwert im Kontext des Weihnachtsfestes annehmen, der auf eine ganz andere Ebene verweist.