Holzspeichererfahrungen

Auf dem Dachboden finde ich kaum noch Platz für meine umfangreichen Holzsammlungen. Es sind kleine auf Nadelholzlättchen luftig gestapelte Areale, die jeweils eine Holzart zusammenfassen. Davon Dutzende nebeneinander auf dem Boden angeordnet. Manche lagern dort schon seit Jahren, und immer wieder kommt neues Material hinzu. Manchmal frage ich mich, ob ich das jemals werde abtragen können. Manches habe ich so gut wie niemals in Gebrauch, oder so selten, dass der Vorrat wohl zu meinen Lebzeiten gesichert ist. Anderes wird häufiger verlangt, vor allem Walnussbaum, Apfelbaum, Eberesche, Haselbaum, Eibe und Kiefer. Und bei diesen Favoriten ist es bisweilen schwierig, wirklich schöne Abschnitte zu finden, oder solche, die typisch für die durchschnittliche Ausstrahlung der jeweiligen Art sind. Da gibt’s eine ziemliche Schwankungsbreite in Farbe; Zeichnung und Mikrostruktur, die in Form der kleinen Perlen gefasst, sehr unterschiedliche Anmutungen hervorruft. Bei Fichte und Kiefer aber ist die Auswahl besonders wichtig, einfach weil Material mit der falschen Struktur überhaupt nicht bearbeitungsfähig ist. Die Fichte muss unbedingt sehr, sehr eng gewachsene Jahresringe haben. Und die Kiefer braucht viel Harz, wenn die späteren Perlen einen annähernd runden Querschnitt und eine stabile und widerstandsfähige Oberfläche haben sollen. Die Arbeit damit ist immer wieder spannend und weitet meine Erfahrung im Umgang mit unterschiedlichsten Hölzern.