Was mir Allerheiligen bedeutet

Halloween ist in den letzten Jahren auch hierzulande in Mode gekommen. Dabei sagt mir dieser amerikanische Brauch eigentlich nichts, während ich dem morgigen Allerheiligen seit meiner Kindheit sehr verbunden bin. Die Eindrücke des in der Dunkelheit allein durch Hunderte Grablichter leuchtenden Friedhofs werde ich nie vergessen, auf den wir blickten, wenn wir am Allerheiligenabend aus F. kamen, wo Ms Mutter begraben liegt, und den steilen Abhang zu unserem Dorf hinunter fuhren. Auf dieser Schräge hat man einen wunderbaren Blick von oben auf den Friedhof. Besucht haben wir damals die Gräber immer nur tagsüber, während ich heute, wohl noch unter dem Einfluss des Beschriebenen stehend, bevorzugt nach Einbruch der Dunkelheit den Friedhof aufsuche. Besser als zu dieser Zeit könnte ich die eigentliche Bedeutung dieses Feier- und Gedenktages nicht erfassen. Einer meiner früheren spirituellen Lebensbegleiter meinte einmal, dass der Tod im Laufe meines Lebens ein wichtiges Thema sein würde. Ich weiß das, wenn auch gegenwärtig noch das Abstrakte, welches dem Tod anhaftet, nämlich die Umwälzung, der Neuaufbruch, der klare Schnitt, der Schritt über eine Grenze, die Wandlung für mich im Zentrum steht. Es sind die Aspekte, die im Lichte der Planten von Pluto und Uranus, im Lichte der Bäume von Eibe und Zypresse, im Lichte der Tierkreiszeichen vom Skorpion verkörpert werden. Dass diese Aspekte in meinem Alltagsleben eine Rolle spielen, kommt gelegentlich zum Vorschein, auf eine Weise, die anderen verborgen bleibt oder ganz abweichend interpretiert wird, die mir selber aber in dem Moment bewusst ist. Tatsächlich habe ich weniger Angst vor Veränderung und Wandlung als andere, tatsächlich sehe ich häufig eine Unzahl von Möglichkeiten, wo alle anderen nur eine Richtung zu erkennen und anzustreben scheinen. Diese Diskrepanz ist kräftezehrend und nicht immer einfach auszuhalten. Sie zu erklären ist aber gänzlich unmöglich. So wird ein für bestimmendes Lebensthema wohl immer auch ein Hemmnis für die Kommunikation darstellen.

Wunsch nach vernünftigem Gleichgewicht

Einen interessanten Verlag, welcher auf anthroposophisch orientierte Literatur zu Heilungs-, Gesundheits- und aktuellen sozialen Themen spezialisiert ist, habe ich heute auf Ms Anregung hin gefunden. Vier verschiedene Titel zu günstigem Preis, was mich vermuten lässt, dass es sich um eher dünne Broschüren handelt, habe ich bestellt und bin sehr gespanntuf die Art der Texte. Ich sollte unbedingt wieder mehr im inhaltlichen Symbolfeld der Bäume arbeiten, das zu vernachlässigen tut mir nicht gut. Aber in den letzten 2 Jahren standen immer wieder Technikthemen und technische Herausforderungen auf dem Programm, die unheimlich viel Zeit aufbrauchen, die dann für diesen Bereich fehlt. Auch fehlt mir der nötige Abstand, um mich inhaltlichen Themen engagiert widmen zu können. Ein vernünftiges Gleichgewicht wieder zustande zu bringen zwischen Technik, Sozialem und Symbolischem wird für das kommende Jahr eine meiner größten Herausforderungen sein. Ich wünsche mir, passend zum heutigen Jubiläum des 600. Wunschbaum-Wunsches, dass mir das gelingen möge.

Überwindung der Hektik

Verschiedene Neuaufnahmen von Armbändern warten darauf freigestellt zu werden. Ein weiteres muss ich noch abfotografieren, und weiteres Material für drei Musterbänder, die mir bisher in dem neuen Design noch nicht als Abbildung vorliegen, müsste ich eigentlich auch noch herstellen. Ich sehe schon, dass es so sein wird wie jedes Jahr: Je näher Weihnachten kommt, desto hektischer und arbeitsreicher wird es. Dabei wäre das gerade die Zeit für vertiefte Innenschau und Kontemplation. Ich weiß nicht woran es liegt, dass fast jeder das Gegenteil daraus macht, hoffe aber, für mich diese Merkwürdigkeit irgendwann klären und überwinden zu können. Damit wäre ich dem Geist der Weihnacht, von der ich gestern gesprochen habe, näher als heute. Ich muss aufpassen, dass ich in der intensiven Beschäftigung mit den Symbolen die bezeichneten Inhalte nicht immer mehr aus den Augen verliere. Das gilt für den gesamten Raum der Weihnachtssymbolik, nicht nur für den Weihnachtsbaum.

Der Geist der Weihnacht erfasst uns langsam

Eine der letzten Wünschenden hatte auf ihrem Wunschzettel Freikarten für das Musical ,,Der Geist der Weihnacht“. Wenn die Aufführungsorte nicht so weit weg wären, würde ich mir das auch gerne ansehen. Aber Frankfurt oder Duisburg ist mir einfach zu entfernt. So halte ich mich an das, was für uns hier weihnachtliches Erleben prägt, und das ist vor allem das Dekorieren mit Pflanzen und Baumzweigen, die mit weihnachtlicher Symbolik in Verbindung gebracht werden. Ich hoffe, dass wir auch dieses Jahr wieder schöne Weihnachtskränze, Adventsgestecke und mit Lichtern geschmückte kleine Weihnachtsbäume, vor allem aber natürlich einen schönen großen Weihnachtsbaum arrangieren können. Der Schwerpunkt meiner Baumbeobachtung wird sich in gleichem Maße in Richtung Symbolik wenden, wie der Tag der Winter-Sonnenwende näher rückt. Und da wären ja auch die vielen kreativen Projekte rund um die Weihnachtszeit, eine neue Flash-Animation, ein Ensemble möglichst kreativer und origineller Geschenke und, wer weiß, vielleicht sogar nach längerer Zeit einmal wieder ein eigener Text, der sich um das Thema dreht. Das wäre schön.

Schwierige Zweigarbeit

Die letzten Blätter der Weinrebe sind bald gefallen. An diesem Samstag hatten wir nur noch wenige aufzukehren. Und mit dem Einkellern der mehrjährigen Pflanzen ist nun die Flora rund ums Haus endgültig für den Winter vorbereitet. Der Ginkgo wird in wenigen Tagen kahl sein und am Feigenbaum hängen nur noch wenige lappige Blätter und etwas mehr eingeschrumpelte und nach Aussage Ms nicht mehr genießbare Früchte. Ich kann die endgültige Bilanz der diesjährigen Feigenernte deshalb auf 120 festlegen – einfach unglaublich. Am frühen Nachmittag haben wir zuerst die Tannenzweige in verwendbare Abschnitte geteilt und später die Sommerblumen auf Gs Grab abgeräumt, um sie durch einen konzentrisch gestalteten Teppich aus Tannenzweigen zu ersetzen. An den Kopf haben wir eine winterharte Blume gesetzt. Es sieht wieder ganz gut aus, insbesondere die Symmetrie des mittleren Ovals ist gut gelungen. Allerdings waren die Zweige in diesem Jahr nicht in derselben Qualität wie im Vorjahr. Deshalb war das Legen schwieriger und die Oberflächenoptik ist nicht ganz so gleichmäßig. Das lässt sich aber nicht vermeiden. Ich denke, wenn wir in ca. einem Monat den selbst gesteckten Weihnachtskranz in der Mitte platzieren wird das Grab wieder ein sehr schönes Bild vor Weihnachten geben.

Wintergrab

M. hat heute schon die ersten Tannenzweige von ihrer Freundin erhalten. Sie sind für Gs Grab bestimmt, das wir morgen für den Winter fertig machen wollen. Die inzwischen erfrorenen Blumen in der Mitte werden wir herausnehmen und an deren Stelle die Tannenzweige in einem konzentrischen Muster zusammenlegen. Später werden wir darauf einen selbst gebundenen Weihnachtskranz platzieren. Ich hoffe, M. wird wieder geeignetes Material hierfür finden und es wird ihr so gut gelingen wie in den Vorjahren. Meine kreativen Projekte machen ebenfalls Fortschritte, aber es gibt noch unendlich viel zu tun. So hoffe ich, dass mir während der Wintermonate die Energie dazu nicht verloren geht.

Vorgriff auf Weihnachten

Eines meiner gerade erst eingestellten Weihnachtsbaum-Motiv-Fotos ist gerade bei fotolia herunter geladen worden. Es ist das mit dem dunkelrot-samtenen Pailletten-Weihnachtsbaum, den ich erst vergangenes Jahr auf dem Weihnachtsmarkt in Ü. erworben hatte. Ein sehr schöner übrigens, trotzdem hätte ich nicht gedacht, dass sich so schnell jemand dafür erwärmen würde. Ganz sicher wird in diesem Bereich sich in den kommenden Wochen noch vieles bewegen, wenn die Menschen anfangen, an die Weihnachtsgrüße zu denken und geeignete Motive suchen. Und wenn sie erst einmal auf die Adventszeit eingestimmt sind, wozu der November wie gemacht ist, wenn es nämlich richtig ungemütlich wird. Ich versuche wie immer möglichst viele neue Eindrücke dieser Zeit zu gewinnen und so umfassend wie möglich zu dokumentieren. Dabei fallen unter anderem auch neue Fotografien an. Sicherlich aber auch neue Animationen und Texte, die den weihnachtlichen Gedanken und die Emotionen der Menschen um diesen Gedanken herum zum Thema haben.

Bezugspunkt Bäume

Eine eigenartige Zeit für mich. An der relativen Stille und Ereignislosigkeit im WWW erkenne ich, dass es anderen ähnlich geht. Solche Eindrücke, ich meine, dass man die Dinge nicht mehr richtig einordnen kann, dass man nicht mehr weiß, wohin der Weg führt, solche Eindrücke schaffen Sprachlosigkeit und Schweigen. Ein Schweigen, das der Neuorientierung, der Analyse, dem Versuch eines intuitiven Richtungswechsels dient. Die Bäume sind mir auch in solchen Phasen präsent, aber doch weiter weg. Es sind Mitlebewesen, die verstehen, wenn ich mich nicht immer mit gleicher Aufmerksamkeit ihnen und ihren Botschaften widmen kann. Die mir aber ein andermal auch wieder Anstöße geben, mir helfen, zu meinem eigentlichen Selbst zurück zu finden, wenn ich mich alltäglich zu weit davon entfernt habe. Dafür bin ich sehr dankbar, es hilft einen Bezugspunkt zu haben, der nicht an sprachvermittelte Kommunikation geknüpft ist. Die Kunst ist eine weitere Möglichkeit, aber von der bin ich gegenwärtig weiter weg als je.

Verlangsamte Zeit

Ein arbeitsreicher Tag, dessen einzige Baumeindrücke in der Beobachtung der Krankenhausbäume bestanden. Kein schöner Anlass also, zumal J. nun schon seit beinahe drei Jahren regelmäßig dort hin zu Behandlung erscheinen muss. Jedesmal nur maximal drei Tage, aber danach geht es ihr erstmal nicht so gut und es dauert eine ganze Weile, bis sie sich wieder erholt hat. Ich wünsche ihr sehr, dass die Therapie langfristig Wirksamkeit zeigt und keine neuen Schübe kommen. Auch wünsche ich mir, dass die beabsichtigte Vergrößerung des Zeitraums zwischen den Behandlungen sich nicht negativ auswirkt bzw. sie rechtzeitig reagiert, falls es Probleme geben sollte. Aber die Besuche dort sind nicht nur traurig, der Innenhof der Klinik hat immer auch etwas Meditatives, irgendwie halte ich mich dort gerne auf, gerade weil die Zeit dort verlangsamt zu sein scheint. Sicher tragen die riesenhaften Linden und noch recht jungen Gleditschien, die dieser Jahreszeit keine Blätter mehr, dafür aber viele dieser großen schotenartigen und jetzt reifen Früchte tragen, zu diesem Eindruck bei. Bei der Gelegenheit fällt mir ein: Letztes Jahr, zur gleichen Zeit habe ich einige der Früchte gesammelt und die Samenkerne später herausgeschält. Eigentlich wollte ich die setzen, um zu sehen, ob sich so kleine Bäumchen ziehen lassen. Aber auch dieses Projekt ist in der wechselhaften Hektik des Jahres untergegangen.

Feigenbaumwinter

M. hat es heute wieder ihr Bedauern zum Ausdruck gebracht, dass die Feigensaison nun unwiederbringlich zu Ende ist. Das ist vor allem deshalb schade, weil noch so viele unausgereifte Früchte am Baum hängen, die natürlich keine Chance mehr haben, bei diesen Frosttemperaturen. So werden sie irgendwann einfach abfallen. Vielleicht sollten wir sie aber vorher auch pflücken und sehen, ob sie noch etwas nachreifen, sobald sie höher temperiert werden. Wahrscheinlich aber würde das nicht funktionieren, anders als bei den fast reifen Früchten der letzten Monate, bei denen der Reifeprozess sich während des Lagerns fortgesetzt hat. Ich bin gespannt, wie der Baum sich im Frühjahr 2008 weiterentwickelt, wenn wir ihn vorher kräftig schneiden. Vor allem aber darf er nicht erfrieren.

Winterliche Gedanken

Ein ziemlich trüber Tag mit nur einem Spaziergang und einer dazu passenden kaum auffälligen Baumlandschaft. Eigentlich denkt jetzt jeder nur noch an den Winter. Das Herbstfeeling ist schon verflogen und die Gedanken richten sich auf Weihnachten, das Dekorieren und verschiedene andere Dinge, die man zur Jahreswende angeht, um die Dinge abzuschließen, hinter sich zu bringen, zu rekapitulieren. Auch die Armbandproduktion hat wohl ihren Höhepunkt für dieses Jahr bereits überschritten. Nur noch wenige werden sich an die Möglichkeit erinnern, ein individuelles Geschenk für ihre Lieben erwerben zu können. Das liegt weniger an der Qualität der Armbänder oder einem Überdruss der Kunden, sondern vor allem an der Jahreszeit. Schmuckobjekte aus Holz bringt man eher mit den wärmeren Jahreszeiten in Verbindung. Gut so, denn das Arbeiten daran macht bei klirrenden Außentemperaturen nicht den meisten Spaß. Am schönsten ist es sowieso im Hochsommer, wenn ich draußen sitzen oder stehen kann und das handwerkliche Arbeiten mit einem Freilufterlebnis kombiniere. So bleibt mir in den nächsten zwei Monaten mehr Zeit für mein neues Geschäftsprojekt, konzeptionelle Arbeiten und hoffentlich bald auch wieder die Arbeit an Inhalten.

Schöner Herbsttag

Jetzt, wo wir die ersten winterlich anmutenden Tage erleben, fallen plötzlich die Stechpalmen mit ihren ungeheuerlich rot leuchtenden Früchten auf, die meist kerzengerade wie utopistische Natur-Weihnachtsbäume in den Vorgärten anzutreffen sind. Dass sie um diese Jahreszeit so auffallen, liegt nicht nur an der zunehmenden Seltenheit von Farbe in der Landschaft, sondern auch am hellen und reinen Winterlicht, das insbesondere knallige Farben stark reflektiert. Auch sonst ist alles auf Winter eingestellt. Wir haben bereits im Garten und rund ums Haus alles winterfest vorbereitet, die Rattan-Möbel eingepackt bzw. nach innen verfrachtet, die nicht winterharten Pflanzen und Pflanzkübel in Sicherheit gebracht und die übrigen mit Moos wärmend ummantelt. Den ersten Weihnachtsbaum haben wir auch schon am Hauseingang platziert. Genauer gesagt soll es einer werden, pünktlich zum Beginn der Adventszeit werden wir ihn mit Lichterketten, Kugeln und Schmuckspitze ausgestattet haben. Das ganze Jahr über stand er bei V. am Bienenhaus im großzügig dimensionierten Kübel, in dem wir ihn auch jetzt belassen haben, damit er später wieder leicht abtransportiert werden kann, wiederverwendbar sozusagen. So blicken wir auf einen schönen Herbsttag zurück, der von einer Mischung aus Bummel-Ausflug, Spaziergängen und Gartenarbeit geprägt war.

Nadelbaumdiskurse

Bei Nadelbäumen gehen die Kenntnisse und Zuordnungen meist weiter auseinander als bei den Laubbaumarten. Das habe ich jetzt wieder festgestellt, als es zwischen V., M. und mir um die Frage ging, ob es sich bei den Zweigen, die wir jedes Jahr vor Weihnachten von Frau S. zum Dekorieren erhalten, um Zweige der Weißtanne handelt. Ich bin mir meinerseits sicher, auf Grund der Erscheinung der Äste, obwohl ich den Baum selber nie gesehen habe. V. hat das aber bestritten, der Baum habe zwar senkrecht stehende Zapfen (das typische Merkmal der Weißtannen), es handele sich aber nicht um eine solche. M. meinte, es sei eine Blautanne, besonders abwegig, wo doch die Nadeln keinerlei Blaufärbung aufwiesen. Und dann hat man mich noch an den anderen Baum verwiesen, von dem ich ebenfalls von Frau S. vor einigen Jahren einige große Abschnitte erhalten hatte. Aber das war eine Zeder, die wiederum ganz andere Nadeln aufweist. Und um eine Lärche, wie M. zu allem Überfluss noch einwarf, kann es sich wahrhaftig nicht gehandelt haben. Ich denke, diesmal habe ich Recht. Wie auch immer, das eigentliche Drama liegt darin, dass Frau S. diesen Baum hat fällen lassen, so dass uns in diesem Jahr erstmals diese Zweige fehlen werden. Ein herber Verlust, den wir irgendwie kompensieren müssen.

Im Gleichgewicht bleiben

Einen wirklich schönen Ausblick auf die Landschaft in Richtung Luxemburg hat man von dem großzügigen Firmensitz des Logistikunternehmens aus, das ich heute kennen gelernt habe. Ansonsten konnte ich nur einige Eindrücke von den Erwartungen einer bestimmten Art von Arbeitgeber gewinnen, und von den Sorgen und Nöten einiger anderer. Das hat mein Erfahrungsspektrum erweitert, wird mich aber letztlich vermutlich nicht weiter bringen. So versuche ich meine Energien zu bündeln, immer wieder in neue Richtungen zu lenken und das Feld des Machbaren auszutarieren. Die laufende Beschäftigung mit den Bäumen hilft mir, das Gleichgewicht dabei nicht zu verlieren.

Den Kontakt nicht verlieren

Meine kürzlich gesägten Abschnitte der Weide und des Pfaffenhütchens haben es schwer, um diese Jahreszeit anzutrocknen. Aber das hat auch sein Gutes, so dauert es länger, und die Gefahr, dass sich größere Risse bilden, die die schmalen Stücke beschädigen, wird minimiert. Wenn die Oberfläche trocken ist, werde ich sie dann in trockene Räume bringen, wo sie die Rest-Feuchtigkeit verlieren können. Bei dem nachmittäglichen Blick auf dieses Holz, in einem Moment, als die Sonne ausnahmsweise wieder so schön hervorkam wie in den letzten Wochen länger und häufiger, ist mir ein Gedanke, oder soll ich sagen, ein Vorsatz in den Sinn gekommen. Auch in besonders arbeitsreichen Zeiten, in denen die Schreibtischarbeit kein Ende zu nehmen scheint, darf ich das Außen, die grundlegende Schwingung der natürlichen Umgebung auf keinen Fall aus den Augen verlieren. Es ist wichtig, zwischendurch nach draußen zu treten, um Kontakt aufzunehmen mit dieser Energie, die nur aus und mit der Natur erlebbar ist. Manche nennen das Auftanken. Und das Wort ist auch ganz zutreffend, denn diese einseitigen Tätigkeiten, die verschiedene Organe und das Nervensystem belasten, die aber in der Kommunikationsgesellschaft selbstverständlich geworden sind, diese Tätigkeiten machen uns tendenziell krank. Deshalb müssen wir achtsam sein und Vorsorge dafür treffen, dass es nicht so weit kommt.

Der weihnachtliche Geist

Ich denke, jetzt müssen wir uns doch auf den Winter gefasst machen. Wahrscheinlich habe ich heute die letzten 4 Feigen geerntet. Der Baum trägt zwar noch einige mehr. Aber die werden wohl nicht mehr reif werden, zumal in den kommenden Tagen eher eisige Temperaturen vorhergesagt sind. So richten sich die Gedanken schon in Richtung Weihnachten, und bald wird M. mit dem Sammeln von weihnachtlichen Zweigen und Dekomaterialien anfangen. Tatsächlich haben sich M. und ihre Freundin heute auch schon darauf geeinigt, sich an Weihnachten nichts zu schenken, was ich nicht gut finde. Wenn aus den berühmten Zeit-Hektik-Gründen nun auch schon das Schenken unter den Tisch fällt, geht die besondere Atmosphäre der Adventszeit und ihre heilende Wirkung auf unser Gemüt und unser soziales Leben verloren. Das wäre sehr schade. Ich versuche deshalb auch in Zukunft, den weihnachtlichen Geist, der in seiner schönsten Form in der Gestalt des Weihnachtsbaums zum Ausdruck kommt, zu bewahren und weiter zu geben.

Zeit der Stimmungsbilder

Das ist eine Zeit, die von Stimmungen geprägt ist. Der Herbst hinterlässt eben seine Spuren. Ein Anzeichen dafür ist, dass meine stimmungsvollen Aufnahmen bei fotolia plötzlich wieder auf Interessenten stoßen, nachdem den ganze Sommer über weitgehend Funkstille herrschte. So wurde heute eines meiner Herbstblätter herunter geladen. Vor ein paar Tagen war es ein Motiv mit zwei Grableuchten vom letztjährigen Allerheiligen. Und die Suche nach weihnachtlichen Motiven hat ebenfalls wieder begonnen. Der Weihnachtsengel hat jetzt schon den 15. Käufer gefunden, und ich bin sicher, es werden in der diesjährigen Vorweihnachtszeit noch mehr werden. Deshalb habe ich auch eine Reihe neuer Weihnachtsmotive aus der letzten Saison in meinen fotolia-Shop www.lux21.info
aufgenommen, die glücklicherweise auch alle akzeptiert wurden. Es handelt sich vor allem um verschiedene Weihnachtsbaum-Anhänger, Windlichte in Weihnachtsbaum-Form und eine Weihnachtsgrußschachtel. Nun bin ich gespannt, wann sie von den ersten Agenturen, Druckereien und Grafikern entdeckt werden.

Die letzte Rose

Die letzte Rose

Sie hat sich ganz schön lange gehalten. M. hat die schöne und wohl duftende letzte Rose dieses Jahres sich entfalten lassen und ihren langen Trieb zuvor in Richtung des Lichts gelenkt. Ihre Schönheit erstrahlt im Herbstlicht in einer Form, die den Winter vorwegnimmt und mich irgendwie melancholisch macht. In der anderen Ecke des Gartens fallen gerade die letzten Blätter des Ginkgo:Die letzten Blätter des Ginkgo

Und der Feigenbaum beendet seinen Wachstumszyklus für dieses Jahr gleichzeitig mit dem sukzessiven Verfärben und Abfallen der Blätter und mit dem Reifen der letzten Früchte. Dies hier ist nicht die allerletzte Feige, aber eine der letzten, die noch am Baum hängen, nachdem ich allein heute 14 Stück geerntet habe, die alle zusammen reif wurden. Damit ist unsere Feigenernte von diesem noch so jungen Baum auf 109 angewachsen. Sagenhaft, das macht Hoffnung für das kommende Jahr.Die letzte Feige

Holzarbeit

Wieder ein holzreicher Tag. Die drei Weidenabschnitte von Frau R. habe ich durch die Markröhre aufgesägt, um dem stark Wasser speichernden Holz die Spannung zu nehmen und den Trocknungsprozess zu beschleunigen. Bei der Gelegenheit habe ich auch noch den letzten Abschnitt vom Pfaffenhütchen ,,filetiert“, den V. mir vor zwei Wochen mitgebracht hat. Tatsächlich ist das jedes Mal Präzisionsarbeit bei diesen schmalen Strauchstämmchen, denn auch hier gilt es, die Markröhre möglichst genau zu treffen, damit sie später bei den Perlen nicht an die Oberfläche kommt und sie damit unbrauchbar macht. Das tendenzielle Halbieren bedeutet aber auch, dass zu den Rändern hin nicht mehr viel Spielraum bleibt. Bei den meisten Stücken ist es deshalb fraglich, ob sie letztlich genug Durchmesser haben. Das werde ich erst genau wissen, wenn sie ausgetrocknet sind. Weiden- und Pfaffenhütchenabschnitte habe ich sofort nach dem Sägen ins Wachsbad getaucht, um die auslaufenden Fasern zu versiegeln und das Trocknen zu verlangsamen. Nur so kann wirklich das Reißen verhindert werden. Ich lagere das frische Holz erst einige Wochen in freier Luft, wenn auch überdacht. Später kommt es dann auf den Dachboden, wo es endgültig und langsam austrocknen kann. Vor dem Sägen habe ich das Kombinationsarmband Eibe-Ulme fertig gestellt, eine wunderschöne Zusammenstellung zweier interessanter Hölzer (und Bäume), die der Käuferin sicherlich gefallen wird. Der Garten ist auch für den Winter vorbereitet. So können wir mit unserer Arbeit heute zufrieden sein.

Bäume als Lebensbegleiter

Frau R. aus der Schweiz hat mir heute ein Paket mit drei Weidenbaumabschnitten geschickt. Ich weiß noch nicht genau, wozu sie verarbeitet werden sollen, aber ich vermute wieder zu Lebensbaum-Armbändern. Der Baum wurde gefällt, weil die Familie beschlossen hat, nach 18 Jahren an einem Ort neue Wege zu gehen und anderswo neu anzufangen. Eben diese 18 Jahre zählte auch der Weidenbaum, ein Lebensabschnittsbegleiter sozusagen. Bäume der unmittelbaren Umgebung zu fällen, weil man fortzieht und den Schmerz der Ablösung so klein wie möglich halten möchte, scheint auf den ersten Blick verwunderlich. Aber irgendwie kann ich es auch verstehen, gerade wenn man sensibel für die Verbindungen zwischen Menschen und Bäumen ist und weiß, welche enorme Rolle sie in unserem Alltagsleben spielen. Es ist dann, als ob man einen lieb gewonnenen Menschen hinter sich lässt, der nicht mitziehen kann. Ich wünsche der Familie, für sich die richtige Form des Abschiednehmens und Neuanfangens zu finden. Vielleicht wird ein Armband aus dem Holz eines dieser Lebensbäume ihre Energie ja für die Zukunft konservierbar und erlebbar machen. Ein schöner Zweck, den ich gerne unterstützen möchte.

Herbstgedanken

Der Herbst zeigt in diesen Tagen sein typisches Gesicht, denn jetzt fallen die Blätter auch schon. Dass man damit wochenlange Arbeit im Garten hat, bis das gesamte Laub sich gelöst hat und man es in Biotonne oder Komposthaufen verstaut hat, ist nur eine von vielen Seiten dieser Jahreszeit. Dazu gehört eben auch eine gewisse Schwermut, zumindest bei manchen Menschen, oder aber eine Art Melancholie, ein Gefühl, das mich selber eher mit dem Herbst verbindet. Beide Gefühle fördern die Innenschau und können auch kreative Prozesse voranbringen. Jedenfalls fließt in dieser Zeit vieles besser, gerade weil die Natur sich im Aufbruch befindet, ein Aufbruch, der gleichzeitig auch ein Abschied ist, und wenige Wochen später auch schon in die Wende zum neuen Zyklus übergeht. Ich mag solche Umbrüche, sie setzen Dinge in Bewegung, die auf diesen äußeren Anstoß gewartet haben, und am Ende steht etwas Anderes, vielleicht sogar Besseres, wenn man es im Hinblick auf den Wandel der Zeit und unsere Versuche betrachtet, diesem Wandel adäquat zu begegnen. So wünsche ich allen Menschen einen genussvollen und anregenden Herbst und ein vom Herbst erweitertes Selbst-Bewusstsein.

Zur Aufmunterung

Zur Aufmunterung bei so viel Schreibtisch- und Bildschirmarbeit gönne ich mir heute einen Blick auf meine letzten Pfaffenhütchenbilder. Die Saison ist jetzt vorbei, aber die letzten Aufnahmen der reifen Fruchtkapseln waren auch gleichzeitig die besten, was natürlich nicht nur am Reifegrad der ,,Hütchen“ liegt, sondern vor allem auch am warmen Herbstlicht, das am Wochenende sagenhaft intensiv war:Pfaffenhütchen

Pfaffenhütchen

Transparenz und Inhaltsdarstellung

Gegenwärtig beschäftige ich mich mit transparenten Designs. Das ist mir zurzeit ein Bedürfnis, weil ich denke, dass diese Zeit unbedingt mehr Transparenz braucht. Indem man Inhalte auch optisch klar erkennbar und zugänglich gestaltet, wird ihr eigentlicher Wert und ihre Bedeutung im Ganzen deutlicher. Man kann sich dann diesen Inhalten direkt widmen und muss sich nicht erst durch einen Wust von ,,Verpackung“ durcharbeiten, um den Kern zu finden. Ich glaube, die Menschen, insbesondere die, denen man etwas verkaufen möchte, haben das Recht auf solche Durchsichtigkeit. Diese könnte künftig eine immer größere Rolle als Verkaufsargument und als Hintergrund langfristiger Kundenbindung spielen. Techniken und Gestaltungselemente hierfür zu entwickeln, macht mir viel Freude. Merkwürdig, bisher war mir das klar Definierte vor allem im Bereich der Inhalte vertraut. Jetzt versuche ich die Qualität der Inhalte auf diese Art noch weiter zu verstärken. Mit meiner Wunschbaumseite, deren optische Oberfläche alles andere als transparent ist, die vielmehr von der Differenz zwischen dunklem Untergrund und leuchtend hervortretender Schrift lebt, bin ich dennoch uneingeschränkt zufrieden. Mit dieser Ästhetik lässt sich Atmosphäre schaffen, die bei der Beschäftigung mit den Bäumen unbedingt erlebbar sein muss, damit man nicht rein oberflächlicher Betrachtung erliegt. Diese Ästhetik zieht den Betrachter sozusagen in das Thema hinein, schafft eine neue Teilzeit-Welt, deren Relevanz für den Alltag dennoch schnell erkennbar ist. Also zwei Arten, einen Inhalt aufzuarbeiten und darzustellen, deren Wahl wesentlich von der Art des Inhalts und den kommunikativen Absichten abhängig ist.

Erweiterter Baumhorizont?

Die monatlichen Treffen unserer Dreamteam-Gemeinschaft haben neben der seltenen Gelegenheit, Englisch zu sprechen, auch den Vorzug, dass man mal in Ecken des Saarlandes kommt, die man zuvor noch nie gesehen hat. Und nebenbei lernt man auch die jeweilige Gastronomie kennen. So war das heutige Treffen wieder sehr entspannt und in der schönen Atmosphäre einer urigen Gaststätte verlaufen. Bleibt zu wünschen, dass wir diese Routine in Zukunft beibehalten werden und doch mindestens 4-5 Leute jeweils teilnehmen können. Das wäre umso schöner, wenn es zwischenzeitlich allen gelingen würde neue Arbeit zu finden. Und dann steht ja noch der London-Trip im nächsten Jahr an, vielleicht sogar eine Amerikareise, falls wir auf den Geschmack kommen sollten. Wer weiß, vielleicht wird das für mich der Auftakt für das Entdecken des Reisens. Bei meiner Begeisterung für die Bäume haben mir reisefreudige Bekannte schon öfter die Möglichkeit nahe gelegt, mich auf eine Art Baumtourismus zu verlegen. Es würde meinen Baumhorizont auch in geographischer Hinsicht sicherlich erweitern.

Auf eine Linie

Der Tag stand ganz im Zeichen der Erholung von der gestrigen Aktion, und der Rekapitulation der Ereignisse und Eindrücke. Das stimmte mit der heutigen Atmosphäre überein, die sehr gelassen und ruhig auf mich wirkte. So bin ich dann auch mit meiner kreativen Arbeit ein gutes Stück weiter gekommen. Manchmal liegt es eben nur an kleinen Details, die aber schwer herauszufinden sind. Ich habe heute gemerkt, dass zu viel Konzentration auf eine Tätigkeit die Kreativität einschränkt. Es ist wichtig, zwischendurch die Aufmerksamkeit auf gänzlich anderes zu lenken. Das macht den Geist frei, und bestimmte Probleme lösen sich auf, was ohne die Abwechslung so schnell nicht geschehen wäre, schon gar nicht in der selben Qualität. Ähnlich war es heute Nachmittag. Der kurze Spaziergang an der Saar hat gereicht. Die Sonne, die angenehme Luft, die allesamt ruhigen und die Jahreszeit genießenden Menschen unterwegs. Danach kann man wieder weiter arbeiten – und weiß plötzlich wieder warum, und häufig auch wie man am besten weiter kommt. Die Spezialisierung macht uns krank. Vielleicht habe ich vor dem Hintergrund dieser Erkenntnis schon vor Jahren diese Lust an der Vielfalt der Interessen entdeckt. Das ist schon lange so bei mir. Neu ist seit ungefähr 7-8 Jahren aber, dass die Arbeit mit Bäumen und im Umfeld der Bäume diese vielfältigen Interessen bündelt, sie gewissermaßen auf eine gemeinsame Linie bringt, den Sinn erkennbar macht, der manchmal nicht im Einzelnen, sondern in seiner Position im Ganzen liegt. Die Bäume helfen mir, dieses Ganze sichtbar und manchmal auch vermittelbar zu machen.

Ein langer Baumarbeitstag

Was für ein Baumtag! Einer, der wirklich fast vollständig im Zeichen der Bäume stand. Freilich bestimmter Bäume, die entfernt oder beschnitten werden mussten. Die ca. 10 Meter hohe Blautanne in Js und Ws Vorgarten war eine echte Herausforderung. Dank der langstieligen Baumastsäge, die V. sich letztes Jahr angeschafft hatte, um vor allem seine Obstbäume bequemer schneiden zu können, war zwar das Entfernen der unteren Äste kein Problem, die Spitze mussten wir dann aber doch mit etwas Risiko entfernen, bevor der Stamm abschnittsweise gekürzt werden konnte. Mittels einer Leiter hatten wir zuvor ein Seil möglichst weit oben befestigt und dann von der dem Haus gegenüberliegenden Seite, an der ein Lärmschutzwall steil nach oben geht, zu zweit gezogen. Auf die Art konnte die Fallrichtung der Spitze ganz gut kalkuliert werden und nichts wurde beschädigt. Das zweite Problem war der Wurzelstock. Zwar handelte es sich um Flachwurzeln, aber die waren bei diesem älteren Exemplar zum einen zahlreich vorhanden und zum anderen sehr stark ausgeprägt. Da hieß es zunächst, die Wurzelstränge freizulegen und mit der Spaltaxt zu durchtrennen. Manche konnten wir erst lokalisieren, nachdem wir den Stumpf mit PKW und Seil aus seiner Verankerung gerissen hatten. Mit einigen Tricks konnten wir so den ganzen Stock heraushebeln. Anschließend haben wir ihn mit der Kettensäge so weit es ging in Stücke gesägt. Das Ergebnis: Eine ganze Anhängerladung voller Äste, die wir mit nach Hause genommen haben – V. will sie demnächst häckseln. Und eine Menge frisches Stamm- und Wurzelholz, das W. später einmal im Kamin verfeuern will. Ws und Js Brennholzlager ist dank unseres mitgebrachten Nachschubs übrigens jetzt auch wieder aufgefüllt, vornehmlich mit gut abgelagertem Buchenholz aus Vs letztjährigem Loskauf. Nach dem Fällen haben wir das unter dem Baum liegende Pflaster wieder neu gesetzt und darin den Steinekranz platziert, in dessen Mittelpunkt wir dann den Nachfolger der gefällten Blautanne eingepflanzt haben, eine noch junge Esskastanie, die hoffentlich bald hoch gewachsen sein wird und dem etwas älteren Walnussbaum in seiner unmittelbaren Nachbarschaft Gesellschaft leistet. Kurz vor dem Nachhauseweg bestand J. noch darauf, nach dem Nussbaum auch die beiden Ebereschen zu schneiden. Ich hatte das zuvor für notwendig erklärt, damit sie sich nicht völlig verwachsen und unförmig werden. Glücklicherweise haben sie dieses Jahr an Stammvolumen zugelegt – gute Voraussetzung für ein weiteres stabiles Wachstum. Zuhause dann noch, schon bei Dunkelheit, das Abladen der Tannenzweige und das Verstauen des Anhängers. Ein riesiger Haufen hat sich dabei aufgetürmt, kaum zu glauben, welch gewaltige Biomasse so ein Baum im Laufe seines Lebens produziert. Jetzt sind wir alle müde, aber auch froh, unser Tagesprojekt plangemäß umgesetzt zu haben.

Vorbereitungen

J. und W. können sich auf eine ganze Anhängerladung voll frischem Brennholz freuen. Zusammen mit einigen Eimern Sand und Muttererde haben wir heute alles aufgeladen, um für den Arbeitseinsatz morgen gut gerüstet zu sein. Aber da wir zu fünft sind wird es an diesem einen Tag, zudem bei dem zu erwartenden schönen Wetter, sicherlich zu schaffen sein. Ich hoffe nur, dass das Entfernen des Baums keine Probleme macht, da er ja sehr nah an der Straße und zu den Nachbarn steht. Da werden wir uns einiges einfallen lassen müssen. Am Feigenbaum habe ich heute wieder zwölf neue Früchte geschnitten. Damit sind wir inzwischen bei 67 angekommen, und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Nicht nur das Ernten, auch die Kommunikation dazu hat sich mittlerweile zu einem richtigen Ritual ausgewachsen. Was die Beschäftigung mit den Bäumen doch für schöne Gelegenheiten schafft! Ich freue mich auf die goldenen Tage, die in den Nachrichten ständig angepriesen werden. Hoffentlich hält es auch eine Weile.

Schöne Kiefer

Das Kiefernholz hat eine unheimlich attraktive Zeichnung. Das habe ich an dem neuen Armband wieder einmal festgestellt. Natürlich kommt es sehr auf die Auswahl des Abschnitts an. Die kann ganz unterschiedlich aussehen. Mal sind die Harzeinschlüsse nur punktuell und fein verteilt, mal sind sie ganz deutlich mit den Jahresringen verbunden. Bei letzteren zeigt sich eine sehr schöne streifige Oberfläche, die dadurch akzentuiert wird, dass die harzigen Flächen transparent schimmern, besonders wenn sie an der Oberfläche der Perlen liegen. Die wirken dann wie glasiert. Ich hoffe nun, dass die Kundin ähnlich von dem Ergebnis angetan ist. Das Wochenende wird recht baumintensiv. V. hat schon alle Vorbereitungen heute für die Arbeitseinsätze bei J. und W. am Samstag in G. getroffen. Im Mittelpunkt der Aktion wird das Fällen einer hohen und ausladenden Blaufichte im Vorgarten stehen. Später muss auch die Wurzel unterhalb der Bodenfläche abgeschnitten werden, damit die darüber liegenden Pflastersteine wieder neu gesetzt werden können. Bin gespannt, wie lange uns dieses Projekt aufhalten wird.

Den zyklischen Wechsel erleben

Extreme Wetterschwankungen haben wir an diesem Feiertag erlebt. Von verhangen-regnerisch über tropisch-schwül bis sonnig-warm war alles dabei. Und damit hatten wir eine komprimierte Version der klimatischen Verhältnisse dieses Jahres, das durchweg von solchen Extremschwankungen gekennzeichnet war. Unterdessen stellen sich die Pflanzen auf den Winter ein. Ginkgo und Feigenbaum verlieren schon die ersten Blätter, noch bevor die letzten Früchte geerntet wurden. Bei den Bäumen draußen im Wald und an den Straßen trägt der Wechsel von kalten Nächten und starkem Temperaturanstieg am Tag dazu bei, dass wir eine kräftige Herbstfärbung erwarten können. Das Bild bewegt sich mancherorts schon in diese Richtung. Gut, denn so können wir nach längerer Zeit einmal wieder diese schöne Jahreszeit in ihrer Eigenart erleben und den natürlichen Zyklus am Beispiel des Vergehens nachvollziehen, der häufig nur noch ansatzweise beobachtbar war. Oder wie ich R. vor einigen Tagen beim Spaziergang auf dem Saardamm sagte: Ich bin heilfroh, nicht in Zonen zu leben, die keine Jahreszeiten, dafür aber ganzjährig relativ konstantes Klima kennen. Zweifellos würde ich die kulturellen Implikationen unserer geographischen Region, immer wieder eng geführt am Lebenszyklus der Bäume, endlos vermissen.

Der Weg zu allem Großen geht durch die Stille

Dieses Nietzsche-Zitat zierte das September-Kalenderblatt eines kleinen Monatskalenders, den ich M. zu Weihnachten geschenkt hatte. Heute hat sie mir dieses Blatt als Lesezeichen geschenkt. Es bildet eine schöne kathedralenartige, sommerliche Baumallee ab. Dazu hat sie noch einen weiteren Spruch aufgeschrieben: ,,Geduld ist bitter, aber ihre Früchte sind süß.“ Damit meinte sie wohl meine gegenwärtige Situation, die mir in der Tat sehr viel Geduld abverlangt. Was die Süße der geduldserprobten Früchte angeht, bin ich mir so sicher. Sicherlich lernt man dabei, aber nicht immer steht die Eierkuchenlösung am Ende. Vieles versteht man erst sehr viel später, wenn überhaupt. Wichtig ist mir, in solchen Phasen möglichst kreativ zu sein. Die Bäume sind mir dabei der ruhende Pol, von dem aus ich mich weiterzuentwickeln versuche. Das Süße und das Große müssen es nicht unbedingt sein, aber sie im Blick zu haben kann helfen.

Arbeit an der eigenen Handschrift

Es ist durchaus eine Herausforderung, ein Thema wie die Symbolik der Bäume über einen längeren Zeitraum hinweg weiterzuentwickeln. Das betrifft die Selbstmotivation ebenso wie die Kommunikation und Vermittlung. Ich versuche dabei immer wieder neue Schwerpunkte zu setzen. Mal steht die technische Seite im Vordergrund, mal die ästhetische, mal die inhaltliche. Alles in ein ausgewogenes Verhältnis zu bringen, das die eigene Handschrift und den eigenen, ganz speziellen Zugang nicht verleugnet, gleichzeitig aber genug Anknüpfungspunkte für andere bereitstellt, ist nicht ganz einfach. Ich glaube aber, dass es mir immer wieder gelingt, wie ich an Reaktionen, Kommentaren, Bestellungen und anderen themenspezifischen Interaktionen ablesen kann. Ich wünsche mir auch für die Zukunft, niemals Scheuklappen aufzusetzen und immer das Ganze, so weit es geht, im Blick zu haben. Das sehe ich als konstitutiv für meine Denk- und Arbeitsweise an, und das ist auch wert ernst genommen und weiter entwickelt zu werden.