Private Holzempfindungssprache

Beim Sägen des Pfaffenhütchenstabes hatte ich heute die Erinnerung an den Geruch eines anderen Holzes. Obwohl bekanntermaßen Geruchseindrücke sehr eindeutig sind, so auch in diesem Fall, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen, um welches es sich dabei handelt. Ich tippe aber auf den Feigenbaum. Tatsächlich hat das Holz dieses jungen Pfaffenhütchenstrauchs gewisse Ähnlichkeiten mit dem junger Feigenholzabschnitte, zumindest was die Farbe betrifft. Das Pfaffenhütchenholz ist aber viel dichter und fester, auch einheitlicher gefärbt, zudem sehr, geradezu unwahrscheinlich gelb. Wie auch immer, möglicherweise hat die Geruchsnote hochfeinen Holzstaubs ja ihre Eigenart von irgendwelchen chemischen Stoffen, die sicherlich in verschiedenen Hölzern gleichzeitig in gewisser Konzentration vorkommen. So wären dann auch Geruchsentsprechungen zu erklären. Schade eigentlich, denn bisher hatte ich die Theorie verfolgt, dass dieser Holzstaubgeruch ganz einzigartig für jede Art ist. Daran sind mir jetzt Zweifel gekommen. Zugegeben, das sind Fragen, die wahrscheinlich nur mich selber bewegen. Kaum jemand außerhalb spezieller holzverarbeitender Professionen wird wohl jemals in die Situation kommen, den Duft des Pfaffenhütchenholzes zu begutachten. Deshalb kann ich das hier auch nicht wirklich plastisch machen. Dieser Eintrag hat wohl eher den Charakter eines Wittgensteinschen Privatsprachen-Spiels.