Schrebergartenstreifzug

Ich habe diese Wohngegend noch lange nicht vollständig erkundet. Je weiter ich in die Peripherie vordringe, desto interessanter wird es. Denn hinter den zahllosen Wohnhausblöcken führen schmale Wege in schrebergartenartige Anlagen, die den Stadtrand zu markieren scheinen. Durch hoch gewachsene, bisweilen verwunschen wirkende Hecken und Rankpflanzen sind die Gärten von den Wegen und untereinander abgetrennt. Aber sie sind größer als die Schrebergärten, die ich etwa aus dem Ruhrgebiet kenne, und auch weniger offen. In einem habe ich ein Häuschen entdeckt, andere scheinen als Nutzgärten zu dienen, wenige Meter hinter den Hochhäusern. Gemeinsam ist allen, dass man abends um 9 keine Menschenseele mehr darin erblickt. Ebenso wenig auf den Straßen, die bis auf vereinzelte Jugendliche entvölkert zu sein scheinen. Und da die Wohnungen nur teilweise erleuchtet sind, fragt man sich, wo all die Menschen sich wohl aufhalten. Von diesen Schrebergärtenstreifzügen verspreche ich mir noch einige Überraschungen in den nächsten Wochen.