Autobahnwälder

Die lange Fahrt auf der Autobahn war nicht gerade spannend. Gut nur, dass das Wetter so toll war und uns einen Vorgeschmack des Frühsommers verschafft hat. Interessant an Autobahnfahrten ist auch, dass die Künstlichkeit der bebauten Landschaft bestimmte angrenzende Landschaftselemente besonders hervorhebt und häufig erst sichtbar macht. So erkläre ich mir, dass ich größere Birkenwälder oder Kiefernmonokulturen eigentlich nur am Rand von Autobahntrassen erblicke. Es sind untypische Populationen, die, so könnte man meinen, die Nähe der Technik suchen. Vielleicht aber standen sie einfach immer schon an diesen Plätzen und sind nun, durch die geradewegs an ihnen vorbei oder durch sie hindurch gebaute Autobahn plötzlich beobachtbar. Wenn es so wäre, bleibt immer noch die Frage, warum sie in kleinen Wäldchen auftreten. Ist die höhere Temperatur im Dunst des Autoverkehrs möglicherweise wachstumsförderlicher für manche Arten als sie auf der anderen Seite unter den Emissionen leiden? Diese Fragen wird nur ein Biologe oder Landschaftsökologe wirklich beantworten können. Solange ich keinen solchen fragen kann, erlaube ich mir meine eigenen häufig von der Ästhetik beeinflussten Theorien zu entwickeln.