Eibenphase

Hatten wir nun einen Herbst oder nicht? Ich weiß es nicht wirklich zu entscheiden, denn er ist aus Gründen privater Turbulenzen weitgehend an mir vorbei gezogen. Wenn ich mich jetzt draußen bewege, scheint mir aber der Winter eindeutig seine Fühler auszustrecken. Kein Wunder, wir befinden uns ja auch in der ,,Eibenphase“, die vom 3. bis zum 11. November reicht, mit meinem Geburtstag mitten drin. Die Zeit des Umbruchs, der Umwälzung, der Transformation. Die Zeit, in der der Wechsel deutlich gemacht wird, unaufhaltsam in Richtung der Wintersonnenwende. Am Grab von G. hat die Roteiche fast alle ihre Blätter bereits verloren. Die müssen dann weniger entfernt werden. Nur die Hainbuche ist noch übervoll mit ihren bereits bräunlich verfärbten und papiertrockenen Flügelfrüchten. Bestimmt 10 Minuten habe ich gebraucht, um alle von der Farnabdeckung des Grabs zu entfernen, damit die Alpenveilchen wieder wie gewünscht zur Geltung kommen können. Diese Zeit ist anstrengend, auch wegen der körperlichen Umstellungen, aber sie hat jedenfalls für mich etwas sehr Anregendes, welches mich noch näher zu mir selber führt.