Eibengrund

Ziemlich mühsames Vogelauge. Jedes Mal ruiniere ich mir die Fingerkuppen, die nach der Schleifaktion tagelang kaum mehr zu gebrauchen sind. Und dieses Holz ist wirklich sehr dicht und hart, so dass selbst Zehntelmillimeter nur schwer zu entfernen sind. Danach war der kaukasische Nussbaum eine wahre Erholung. Morgen wollte ich mir den wahrscheinlich ebenfalls harmlosen Efeu vornehmen. Auch andere Projekte habe ich in Angriff genommen: So eine vermutlich aufwändige Arbeit an einer isolierten Webpräsenz zu diesem Baumtagebuch. Bin gespannt, wann ich den Anfang gefunden haben werde, diesmal soll es einfach anders wirken. Da kommt die Lust aufs Neue durch. Die Beobachtung im richtigen Leben konzentriert sich zurzeit vor allem auf die Kommunikation, Bäume nehme ich natürlich immer wahr, wenn auch manchmal nur im Vorübergehen. Wie die wunderbaren Eiben in M., die in dieser Zeit voll sind von rot-leuchtenden Früchten. Diese roten Samenmantel mit den schwarzen Samen im Zentrum wirken sehr transparent. Und obwohl sie von innen zu leuchten scheinen, liegen sie irgendwie immer im Schatten. Auch deshalb ist es mir bis heute nie gelungen, sie überzeugend zu fotografieren. Die Eibe entzieht sich eben einer endgültigen Erfassung, sie bleibt unergründlich, mein Lebensbaum eben, und das ist gut so.