Was ist der perfekte Weihnachtsbaum?

Wie ich einer Zeitungsnotiz entnehme, gibt es auch bei Weihnachtsbäumen so etwas wie Modeerscheinungen. In diesem Jahr sollen Fichten und breit ausladende Bäume out sein. Gefragt seien vor allem schlanke und bis zur Zimmerdecke reichende Exemplare. Was das bis zur Zimmerdecke Reichen betrifft, so war das bei uns immer schon so. Zumal wir nie auf den Preis achten mussten, da die Bäume sowieso aus dem eigenen Wäldchen kamen. Schlank oder ausladend, das ist allerdings jedes Jahr aufs Neue ein Thema. V. bevorzugt traditionell die besonders schlanken, und außerdem müssen es seiner Vorstellung nach Exemplare mit kleinen Zapfen im Wipfelbereich und möglichst Edeltannen sein. Meine Erwartungen orientieren sich da mehr an der Möglichkeit, ihn zu schmücken, was ohnehin meine Aufgabe ist. Allzu schlanke Bäume mit meist auch noch hängenden Ästen sind ein Horror, wenn es darum geht, die Beleuchtung und die zahllosen Sterne, Engel, den Glas- und Holzschmuck und die Schleifen anzubringen. Deshalb bestehe ich auf einem Baum mit Ästen, deren Spitzen nach oben gerichtet sind, die stark genug sind, um den Schmuck zu tragen, und die möglichst gleichmäßig verteilt sind, d. h. auch im unteren Abschnitt. Alles andere ergibt kein vernünftiges Bild. Und das sind wir dem Baum schuldig, wenn er schon sein Leben für den schönsten aller symbolischen Baumzwecke lassen muss.