Déjà vus

Ab und zu holt mich die Vergangenheit ein. Dabei tauchen Denkmuster und Reaktionsautomatismen auf, die ich schon glaubte, hinter mir gelassen zu haben. Dann frage ich mich, wie weit es her ist mit dem Dazulernen. Déjà vu-Erlebnisse, glaube ich, nennt man das. Die berühren mich immer unangenehm, weil ich nicht sehr viel übrig habe für Vergangenes, kein sehr ausgeprägtes Geschichtsbewusstsein, auch was mein eigenes Leben angeht. Trotzdem geschieht natürlich nichts zufällig und hat alles eine Bedeutung, so auch das Ereignis oder die Begegnung, welche einen an unangenehm Vergangenes erinnert, bevorzugt dann, wenn das Unangenehme im äußeren Leben wieder aufgetaucht ist. Bleibt die Hoffnung, dass der Umgang mit der Situation bei der Wiederholung souveräner ausfällt und sich insofern eine Art Fortschritt einstellt. Warum diese Sätze in einem Baum-Tagebuch auftauchen: Dies gehört zu den Dingen, mit denen Bäume mit Sicherheit keine Probleme haben.