Architektur-Bäume

Wenn ich wie heute in der Tiefgarage in M. parke, habe ich meistens unangenehme Dinge zu erledigen. Die Tiefgarage an sich ist schon unangenehm, wegen ihrer extrem eng gebauten Fahrbahnen und der tückischen Säulen, die es jedes Mal notwendig machen, zusätzlich zurückzusetzen, um gerade einparken zu können. Wenn ich dann dort angekommen bin, glücklicherweise sehr nahe dem Stadtzentrum, ergreife ich fluchtartig das Weite. Aber wenn ich zurückkehre, werde ich belohnt: In dem Streifen Erde, der die Mitte des zweistöckigen offenen Gebäudes markiert, wurzeln mehrere Bäume, von denen man nur noch den Stamm sieht, die Krone ist längst über das obere Parkdeck hinaus gewachsen. Finde ich irgendwie schön, und ich frage mich, wie das wohl angelegt wurde. Waren die Bäume beim Pflanzen schon so hoch, dass sie die Höhe des unteren Decks überragten, oder hat sich der Baum erst seinen Weg durch die Lücke in Richtung des Lichts gesucht. Die Idee finde ich jedenfalls toll, wie auch andere architektonische Versuche, Bäume in und auf Gebäuden zu integrieren und somit an unverhofften Orten wachsen zu lassen. Das wirkt sehr belebend.